17. Oktober 2019 in Deutschland
Passauer Bischof äußert scharfe Kritik an Eucharistische-Anbetung-Artikel des offiziell nicht offiziellen DBK-Portals: Der ganze Text ist eine einzige Zurückstufung eben dieser erneuerten Frömmigkeitsform. Kommentar von Petra Lorleberg
Passau (kath.net/pl) Da geht es im unten verlinkten Text um eine erneuerte Frömmigkeitsform, die viele Leute anzieht und es wird ohne jeden Beleg der pauschale Vorwurf erhoben, dass manche ihrer Anhänger diese als die einzige wahre sähen und daher andere zurückstufen würden. Dies schreibt der Passauer Bischof Stefan Oster auf seinem Internetauftritt über einen Artikel des offiziell nicht offiziellen Internetportals der Deutschen Bischofskonferenz, das die DBK aber jährlich mit zwei Millionen Euro unterstützt. Oster verlinkt auf den Artikel, der unter dem Titel Gebetsform hat besonders unter Jugendlichen Zulauf Die eucharistische Anbetung ein neuer Frömmigkeitstrend? veröffentlicht wurde. Der Artikel beschäftigt sich auch mit dem - inzwischen bereits ausgebuchten - Kongress Adoratio in Altötting, zu dem der Passauer Bischof eingeladen hat.
Oster, der auch DBK-Jugendbischof ist, schreibt weiter: Tatsächlich aber ist dann der ganze Text eine einzige Zurückstufung eben dieser erneuerten Frömmigkeitsform zugunsten herkömmlicher und zwar durch wenig geeignete Zahlenvergleiche. Eucharistische Anbeter gebe es immerhin zu Hunderttausenden auch in unzähligen Pfarreien, erinnerte er. Dann kritisierte er am katholisch.de-Beitrag die Erstellung eines Zusammenhanges zum Vorwurf des Missbrauchs der Eucharistie, zu Manipulationsverdacht gegen junge Priester sowie zur Kennzeichnung nur einer bestimmten Art von Jugendlichen.
Weiter kritisierte er, dass der Beitrag drei wuchtige Zeugen aus dem Lager dagegen anführe, aber nur eine, die sich einfach nur an einer schönen Veranstaltung freut - ohne jedes Urteil über andere...
Oster schreibt wörtlich über den katholisch.de-Beitrag: Schön, dass man sofort weiß, woher der Wind weht?! Wie war das gleich wieder mit dem Splitter und dem Balken im Evangelium? Schade, Gabriele Höfling und dennoch danke für den Hinweis auf unsere Veranstaltung!
Seine Bemerkungen hatte Oster folgendermaßen eingeleitet: Katholisch.de auch diesmal wieder leider allzu vertraut man kann seiner Bemerkung deutlich entnehmen, dass er nicht nur einen versehentlich misslungenen Einzelbeitrag des Internetportals kritisiert, sondern dass er Grundsatzanfragen an die Linie des kirchlichen Portals hat.
Auch andere Katholiken kritisieren das DBK-Portal
Oster dürfte nicht der einzige Bischof sein, der dem DBK-Portal und seiner umstrittenen Grundlinie sehr kritisch gegenübersteht. Es ist davon auszugehen, dass es hinter den Kulissen der Deutschen Bischofskonferenz Streit über dieses Portal gibt. So ist etwa das Portal bereits wegen seiner würdelosen Darstellung der Lebensschutzveranstaltung Marsch für das Leben erst jüngst wieder unangenehm aufgefallen.
Nicht selten versehen praktizierende Katholiken in den sozialen Netzwerken das Portal inzwischen mit der Spottbezeichnung häretisch.de und alle, die mitlesen, wissen ohne weitere Erklärung, welches Portal gemeint ist.
In einer Selbstdarstellung bezeichnet sich katholisch.de übrigens als das Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland.
Der Artikel des DBK-Portals fasst beispielsweise Aussagen des Professors für Katechetik und Didaktik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Augustin Patrick Höring: Höring erinnert daran, dass die aus der mittelalterlichen Schaufrömmigkeit entstandene Glaubenstradition der eucharistischen Anbetung nicht unumstritten ist. Offenbar soll folgende Bemerkung die angebliche Umstrittenheit der eucharistischen Angebetung belegen: Erst kürzlich hat eine Umfrage unter US-Katholiken ergeben, dass nur noch eine Minderheit überhaupt an die Realpräsenz Jesu im gewandelten Brot glaubt.
Siehe dazu auch:
- Stichwort auf kath.net: katholisch.de
Zur Dokumentation - Passauer Bischof Stefan Oster übt auf Facebook schwere Kritik an DBK-Internetportal ´katholisch.de´/Screenshot
Archivfoto Bischof Oster (c) Dionys Asenkerschbaumer/Bistum Passau
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