EKD-Vorsitzender Bedford-Strohm erhält Morddrohungen

5. Jänner 2020 in Deutschland


Im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ sagt er: Die Ursachen dafür liegen „vor allem im Zusammenhang mit meinem Engagement in der Seenotrettung von Flüchtlingen“.


Hannover (kath.net) EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm hat eigenen Aussagen zufolge „recht konkrete Morddrohungen“ erhalten. Das sagte er der „Augsburger Allgemeinen“ in einem Interview. Die Ursachen dafür liegen „vor allem im Zusammenhang mit meinem Engagement in der Seenotrettung von Flüchtlingen“. Er nehme die Drohungen zwar „nicht sehr ernst“, informierte aber die Polizei. Auch die Morddrohungen gegen den WDR-Mitarbeiter wegen des Liedes „Meine Oma ist ne alte Umweltsau“ seien „in keinem Fall hinnehmbar“, unabhängig davon, wie man selbst zu dem Lied steht. Der evangelische Bischof erläuterte weiter: „Ich bin selber Opa und ich habe mich durch dieses Lied des WDR-Kinderchors in keiner Weise angegriffen gefühlt.“

Er finde es wichtig, so der EKD-Kopf weiter, „dass solche Drohungen von der Polizei verfolgt werden, selbst wenn vieles nicht zu Ergebnissen führen sollte“. Denn soziale Netzwerke seien „zum Schutzraum für Hetzer geworden, das kann nicht sein“. Er forderte Regeln für die Sozialen Netzwerke. Darin sieht er keinen Eingriff in die Meinungsfreiheit, denn „Hass ist keine Meinung“. Für „Verächtlichmachung und Sabotage der Menschenwürde“ „kann man sich nicht auf die Meinungsfreiheit berufen. Und das will ich hier deutlich sagen: Ja, wir haben Meinungsfreiheit, und die ist ein hohes Gut, mit dem wir sorgfältig umgehen. Rassistische, antisemitische oder anderswie pauschal menschenfeindliche Äußerungen lassen sich aber nicht unter Berufung auf die Meinungsfreiheit rechtfertigen.“

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