
30. Oktober 2025 in Deutschland
Theologe: „Ich frage mich: Was stimmt mit einer Institution nicht, auf deren Internetauftritt vor dem Zulauf von Neumitgliedern gewarnt wird?“
Freiburg i.Br. (kath.net) Gleich zwei Artikel kritisierten auf dem „offiziell nicht offiziellen“ Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland, dass es unter Jugendlichen und Erwachsenen zu einem neuen Interesse an der katholischen Kirche kommen könnte. Darauf macht Dr. Benjamin Lewen aufmerksam, der Online-Redaktionsleiter der Internationalen Katholischen Zeitschrift Communio (Herder Verlag). In seinem Kommentar zu den zwei entsprechenden Artikeln auf „katholischde“ schreibt Leven: „Ich frage mich: Was stimmt mit einer Institution nicht, auf deren Internetauftritt vor dem Zulauf von Neumitgliedern gewarnt wird? Was will man mit solchen Überschriften erreichen? Sollen hier Menschen bewusst abgeschreckt werden?“
Leven schildert, dass er auch selbst Menschen kenne, die zur katholischen Kirche gefunden hätten. Diese seien keineswegs anti-intellektuell, beschreibt er im Hinblick auf entsprechende Kritik der Wiener Pastoraltheologin Regina Polak. „Im Gegenteil. Sie haben lange nachgedacht, viel gelesen, Argumente abgewogen: über die Welt, über die Gesellschaft, über den Sinn des Lebens, über Gott. Sie haben eine bewusste, in hohem Maße reflektierte Entscheidung getroffen.“
Auf die Sorge von Polak, dass da möglicherweise auch Menschen dabei sein könnten, die sich „kaum für Reformen und Strukturen“ interessierten, fragt Leven: selbst wenn, wäre dies „tatsächlich ein Grund, diesen Leuten die Tür zu weisen? Sind politische Homogenitität und die Sicherung von progressiven Mehrheitsverhältnissen in einer schrumpfenden Kirche etwa wichtiger als die Verbreitung des Evangeliums?“
"Die Kirche darf nicht um jeden Preis neue Mitglieder wollen", war vorgestern auf https://t.co/yVNy6eKABL zu lesen. Ich frage mich: Was stimmt mit einer Institution nicht, auf deren Internetauftritt vor dem Zulauf von Neumitgliedern gewarnt wird? https://t.co/QvgF5n82QW
— Benjamin Leven (@levenbj) October 29, 2025
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