ZdK-Präsident Alois Glück beugt vor

7. November 2013 in Kommentar


Der wahre Hintergrund, den Alois Glück nicht offengelegt wissen will: Es geht in Limburg um eine deutsche, von Rom unabhängige Kirche, die nach dem Zeitgeist säkularisiert werden soll. Von Michael Schneider-Flagmeyer (Forum Deutscher Katholiken)


Limburg (kath.net/Blog Forum Deutscher Katholiken) Nur totale Transparenz in Sachen Limburg könne verhindern, dass Verschwörungstheorien entstünden. In manchen Kreisen werde schon argumentiert, dass man nur einen theologisch unliebsamen Bischof los werden wolle, meinte der Präsident des Zentralkomitees Deutscher Katholiken ZdK Alois Glück laut Freiburger Kirchenzeitung „Konradsblatt“ 45, 2013 S.4.

Schon vorher hatte Glück davor gewarnt, dass eine Dolchstoßlegende entstehen könnte.

Was hinter diesen Bemerkungen steckt, ist offensichtlich und leicht zu erkennen.

Der ZdK-Präsident will, dass die wahren Hintergründe für die Limburger Krise nicht offengelegt werden und vor allem nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Das ganze Limburger Desaster soll an einem einzigen Mann hängen bleiben, dem „Prunk- und Protzbischof“ Tebartz-van Elst.

Und damit kann der Kampf um das Wesen der Kirche, der seit Jahrzehnten in Limburg mit Erbitterung und Hass mehr oder weniger unterschwellig geführt wird und bisher für die „Kirchenveränderer“ erfolgreich verlief weitergehen; denn der ZdK-Präsident hat natürlich nicht nur Limburg im Blick, sondern die ganze deutsche Teilkirche.

Die Ziele der dissidenten Priester im Bistum Limburg unter Führung des Limburger Domkapitels, des Hofheimer Kreises und des zu ihm laut FAZ gehörenden Frankfurter Stadtdekans zu Eltz decken sich nämlich mit denen der Mehrheit der Mitglieder des ZdK.

Warnende Stimmen, wie die der Limburger Diözesanrätin Barbara Wieland, Mitglied im ZdK, die den Kirchenkampf keineswegs mit einem neuen Bischof geändert sieht, werden beiseite geschoben.

Wenn Alois Glück wirklich „totale Transparenz“ meint, dann muss diese auch die wahren Hintergründe für den Aufstand in Limburg offenlegen. Und diese liegen – das steht heute schon fest – nicht in Fehlern eines Bischofs oder in aus dem Ruder gelaufenen Baumaßnahmen, sondern in der Auffassung von Kirche gestern, heute und morgen. Überteuerte Baumaßnahmen in Kirche und Staat gibt es zuhauf, Fehler von Bischöfen ebenso.

Die wahren Gründe hat der deutsche Kurienkardinal Cordes laut kath.netKNA so zusammengefasst:

Bischof Tebartz-van Elst habe versucht, die Bindungen der Diözese an die katholische Weltkirche zu erneuern, die durch verschiedene Praktiken und Strukturen gelitten hätten. Das dadurch entstandene Klima sei problematisch, kath.net hat berichtet.

Das ist eine vorsichtige und diplomatische Beschreibung der Limburger Zustände. Während einer Sitzung des „Dialogprozesses“ hat eine Vertreterin des ZdK zu unserem Vertreter dort, dem Juristen und langjährigen Stadtverordnetenvorstehers des Frankfurter Stadtparlaments Bernhard Mihm gesagt: „Das ist es, was uns trennt: Sie sind römisch-katholisch. Ich nicht, ich bin nur katholisch“, kath.net hat berichtet.

Und das ist der wahre Hintergrund, den Alois Glück nicht offengelegt wissen will. Es geht in Limburg seit Jahrzehnten um eine deutsche, von Rom unabhängige Kirche, die nach dem Zeitgeist säkularisiert werden soll. Zu diesem Ziel, das für die ganze deutsche Teilkirche vorgesehen ist, trägt das ZdK seit Jahren viel bei. Das soll verschleiert werden. Und deshalb soll mit Hilfe des dissidenten Klerus und der von ihm gespeisten Presse nun auf einen einzigen Mann der ganze Limburger Kirchenkampf über den Bau und sicher auch gemachte Fehler abgeladen werden.

Das wird aber nicht gelingen. Die von Glück geforderte Transparenz wird stattfinden aber anders, als der Zdk-Präsident sich das vorstellt.

Limburger Dom mehrminütiges Glockenläuten September 2010



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