Loginoder neu registrieren? |
||||||
| ||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: Top-15meist-diskutiert
| Die Theologie des Leibes14. April 2005 in Jugend, keine Lesermeinung Eine wichtige Buchneuerscheinung -Interview mit Edel M. Cech, der Übersetzerin des Buches - "Der Papst betrachtete die Sexualität als "tiefes Geheimnis" (Eph 5,32), um Gott noch besser zu verstehen" KATH.NET: Das Buch "Theologie des Leibes für Anfänger" ist eben erschienen. Es trägt den Untertitel "Einführung in die sexuelle Revolution nach Papst Johannes Paul II.".Wie ist das zu verstehen bzw. was ist so revolutionär? Edel: Alles, was Johannes Paul II. verkündet hat, entsprach immer dem Evangelium und der gesamten hl. Schrift. Was er jedoch gemacht hat, war neues Licht auf schon immer Dagewesenes zu werfen. Wenn der hl. Apostel Paulus sagt, dass die Verbindung von Mann und Frau zu einem Fleisch ein "tiefes Geheimnis" ist und er es auf "Christus und die Kirche bezieht" (vgl. Eph 5, 31-32), ist schon allein damit die Sexualität als etwas Heiliges und Sakramentales erklärt - sie ist nicht nur das, was sie ist, sondern weist auch auf etwas anderes hin: auf das, worauf wir zugehen bzw. berufen sind: die innigste Vereinigung mit Christus.Kurz gesagt, das Revolutionäre an unserem Hl. Vater war, dass er - wie kein anderer vor ihm - erkannt hat, dass Ehe und Sexualität heilig sind - ja, ein entscheidender Weg zur Heiligkeit sein kann. Ehe ist nicht nur als legitime Weise seine Sexualität "auszuleben" (Heilmittel gegen die Begierde) zu verstehen, sondern der Papst betrachtete die Sexualität als "tiefes Geheimnis" (Eph 5,32), um Gott noch besser zu verstehen: als Abbild des inneren Lebens der Dreifaltigkeit. Würden wir die Sexualität richtig verstehen, könnten wir auch Gott, den Dreifaltigen besser verstehen und damit unsere Berufung, nämlich Teil dieses Lebens der Dreifaltigkeit zu werden. Und auch den Weg dahin gibt Christus uns vor: So wie Er, der sein Leben für seine Braut, die Kirche hingegeben hat, sollen auch wir bereit sein, uns GANZ hinzugeben (vgl. Eph 5, 21+25), ALLES zu geben. Was unseren Papst noch so revolutionär macht ist die Würde der PERSON, die jedem Menschen zukommt und der allein durch die Liebe entsprochen wird - eben diese Liebe, die Christus uns zeigt. Das hat er auch bis zum Ende seines Lebens verkündet - auch mit seinem eigenen Leben. KATH.NET: Wann entstand diese "Theologie des Leibes"? Edel: Im Grunde war schon immer der Leib als "Theologie" gedacht: eine Offenbarung Gottes durch den menschlichen Leib. Aber um diese Offenbarung Gottes zu erkennen, hat uns der Papst eine besondere "Brille" gegeben: Indem er in den ersten Jahren seines Pontifikats die wöchentliche Mittwochsaudienz diesem Thema gewidmet hat. Diese 129 Kurzansprachen, die er von 1979-1984 hielt, bezeichnet man zusammengefasst als "Theologie des Leibes". Dieses Gesamtwerk ist im Original jedoch leider nicht (mehr) in Buchform erhältlich, sondern höchstens im Internet abrufbar (z.B. auf http://www.stjosef.at/dok_paepste_johannes_paul.php - allerletzter Dokumenteblock: Katechesen des Heiligen Vaters Papst Johannes Pauls II. über Ehe, Familie und Sexualität). Bis jetzt zumindest! Es würde sich sehr lohnen, den Originaltext wieder zu verlegen! KATH.NET: Warum fällt es heute so schwer den Leib, die Sexualität als Theologie, als Offenbarung Gottes zu sehen? Edel: Laut Papst ist es gerade die "bräutliche" Liebe, die sich in der Sexualität vollzieht, diejenige Weise, die am deutlichsten das Leben Gottes versinnbildlicht (wenngleich auch jeder Vergleich hinkt - dieser jedoch am wenigsten). Doch genau da arbeitet natürlich der Versucher am stärksten, das Bild zu entstellen - zu verzerren. Kein Wunder, dass gerade im Bereich der Sexualität und der Ehe so viele Irrtümer und Zerrbilder existieren!Christus ist jedoch gekommen, um uns wieder zum ursprünglichen Bild - dem ursprünglichen Plan Gottes mit der Leiblichkeit und der Sexualität zurückzuführen. Es besteht also Hoffnung - für jeden Menschen. KATH.NET: Dieses neue Licht auf die Sexualität klingt schön, aber ist es nicht zu schwer danach zu leben? Edel: Der Papst sagt, wenn Gott wirklich durch die Leiblichkeit erfahrbar sein kann, dann muss das für jeden Menschen nachvollziehbar sein können. Freilich ist unsere menschliche Natur durch die Erbsünde getrübt, aber Jesus Christus hat die Sünde bereits besiegt und mit seiner Hilfe können wir wieder diesen neuen Blick bekommen und auch danach leben. Ja, eigentlich können wir erst dadurch wirklich leben - nämlich in (innerer) Freiheit und der Begierde widerstehend - und in innerem Frieden und mit noch mehr Freude und Intensität! KATH.NET: Wer ist Christopher West, der Autor des Buches? Edel: Christopher West ist katholischer Autor und Professor aus den USA. Obwohl er selbst anfänglich die Lehre der Kirche nicht verstehen konnte, hat er nicht aufgegeben den Fragen nachzugehen und tiefer zu graben. Auf seiner Suche ist er auf die "revolutionäre Lehre" von Johannes Paul II. gestoßen, die sein gesamtes Leben verändert hat. Seither hält er Vorträge, Seminare (er ist ein vortrefflicher und sehr humorvoller Redner!) und schreibt Bücher zu diesem Thema. Er unterrichtet die Theologie des Leibes am St. John Vianney Theological Seminary in Denver sowie am John Paul II Institute for Studies on Marriage and Family in Melbourne, Australien. Er ist selbst verheiratet und hat drei Kinder. Ich persönlich finde, dass es wohl kaum jemanden gibt, der diese geniale Lehre des Papstes so verstanden hat und sie so wunderbar (für Laien) verständlich präsentieren kann wie Christopher West. KATH.NET: Wie sind Sie dazu gekommen, dieses Buch zu übersetzen? Edel: Schon viele Jahre beschäftige ich mich mit diesem Thema durch meine Arbeit bei YOU!-Magazin (www.youmagazin.com), bei dem ich seit seinem Beginn im deutschen Sprachraum als Redakteurin tätig bin. In einer Serie des Magazins, die gerade beendet wurde und die den Titel "Love, Sex and Soul" trug, hat unser Chefredakteur Michael Cech die Theologie des Leibes in 9 Teilen für Jugendliche präsentiert und dabei v.a. aus den Quellen des Papstes und Christopher Wests geschöpft. Die Serie ist übrigens auch im Internet abrufbar: http://www.youmagazin.com/?588 Hinweis: Christopher West Das Buch kann ab sofort direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der BuchhandlungCHRIST-MEDIA (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der BuchhandlungImmanuel (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: Für Bestellungen aus der Schweiz: Seminar zu Theologie des Leibes: München: 7. bis 8. Mai Wien: 1. bis 3. Juli Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuSexualität
| Top-15meist-gelesen
| |||
© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz |