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Die große Sünde

29. April 2006 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Der Hochmut entspricht nicht unserer menschlichen Natur, er kommt direkt aus der Hölle. Er ist eine Sünde des Geistes und deshalb besonders subtil und tödlich - Gedanken von C. S. Lewis über den Hochmut.


Ich komme nun zu dem Punkt, an dem sich die christliche Sittenlehre am schärfsten von jeder anderen Sittenlehre unterscheidet. Es gibt ein Laster, von dem kein Mensch ganz frei ist, das jeder verabscheut, wenn er es am anderen entdeckt, und das kaum einer außer dem Christen bei sich selbst zugeben mag. Die Menschen geben ohne Umschweife zu, dass sie leicht jähzornig werden, dass sie gerne einen über den Durst trinken oder den Frauen nachlaufen.

Sie geben sogar zu, Feiglinge zu sein. Aber noch nie habe ich – soweit ich mich erinnern kann – von einem Nichtchristen gehört, der sich selbst zu diesem Laster bekannt hätte. Gleichzeitig ist mir unter den Menschen, die nicht an Gott glauben, kaum einer begegnet, der dieser Sünde bei anderen auch nur die geringste Nachsicht entgegengebracht hätte. Kein Fehler macht den Menschen so unbeliebt, und kein Fehler wird uns bei uns selbst so wenig bewusst. Und je mehr wir uns darin verstricken, umso mehr verdammen wir ihn bei anderen.

Das Laster, von dem ich spreche, ist der Hochmut oder der Eigendünkel. Die ihm entgegen gesetzte christliche Tugend ist die Demut. Nach Auffassung der großen Kirchenväter ist der Hochmut, der Stolz, die schlimmste aller Sünden, das Böse an sich. Unkeuschheit, Jähzorn, Habgier, Trunksucht und ähnliches sind im Vergleich zu ihr nur Mückenstiche. Der Stolz brachte Luzifer zu Fall, der Stolz ist die Quelle aller Sünden. Er ist der Ausdruck völliger Gottferne.

Wem dies übertrieben erscheint, der denke noch einmal darüber nach. Ich sagte bereits, je hochmütiger jemand sei, umso mehr werde er den Hochmut bei anderen verdammen. Will man feststellen, wie hochmütig man selbst ist, so muss man sich nur fragen: „Wie sehr kränkt es mich, wenn andere mich abweisen, mich übergehen, sich selber vordrängen, mich von oben herab behandeln oder sich aufspielen?“

Das Problem besteht nämlich darin, dass der Hochmut jedes einzelnen im Wettstreit liegt mit dem Hochmut aller anderen. Ich wollte bei der Party selbst der Mittelpunkt sein – deshalb ärgert es mich so, wenn ein anderer es ist. Gleich und gleich gesellt sich nicht mehr gern. Das müssen wir festhalten. Der Stolz lebt wesensmäßig von der Konkurrenz mit den anderen, während bei den übrigen Lastern die Menschen gewissermaßen nur zufällig miteinander im Wettstreit liegen. Der Hochmut freut sich nicht an dem, was er hat, sondern daran, dass er mehr hat als ein anderer.

Wir sagen, die Menschen seien stolz auf ihren Reichtum, ihre Klugheit oder ihre Schönheit. Aber das ist nicht richtig. Sie sind stolz, weil sie reicher oder klüger oder schöner sind als andere. Wären alle anderen genauso reich, genauso klug oder genauso schön, dann hätten sie keinen Grund mehr, stolz zu sein. Hochmut erwächst aus dem Vergleich mit anderen; er ist das Vergnügen, anderen überlegen zu sein. Wo kein Vergleich möglich ist, da gibt es auch keinen Hochmut mehr. Darum behaupte ich, dass der Hochmut in einer Weise von der Konkurrenz lebt, die wir bei den andern Lastern nicht finden.

Jeder Mensch kann in jedem Augenblick seines Lebens dem Hochmut in die Falle laufen. Glücklicherweise aber haben wir eine Möglichkeit, dies zu überprüfen. Immer wenn wir das Gefühl haben, unsere Frömmigkeit mache uns zu guten, nein, zu besseren Menschen als die anderen, so können wir sicher sein, dass dahinter nicht Gott, sondern der Teufel steckt. Ob wir wirklich in der Gegenwart Gottes sind, erkennen wir daran, dass wir unser eigenes Ich entweder ganz vergessen oder uns als kleine, schuldbefleckte Wesen sehen können. Am besten ist es, das eigene Ich ganz zu vergessen.

Es ist erschreckend, dass sich die schlimmste aller Sünden so in den Mittelpunkt unseres religiösen Lebens einschleichen kann. Der Grund dafür ist klar. Die anderen, weniger schlimmen Sünden stammen aus unserer menschlichen Natur, und der Teufel schürt sie in uns. Der Hochmut aber entspricht nicht unserer menschlichen Natur, er kommt direkt aus der Hölle. Er ist eine Sünde des Geistes und deshalb besonders subtil und tödlich. Aus diesem Grund kann er auch oft benutzt werden, um weniger schlimme Sünden zu unterdrücken.

Lehrer appellieren oftmals an den Stolz oder das Ehrgefühl eines Jungen, um ihn zu besserem Betragen zu bewegen. Mancher hat seine Feigheit, seine Sinnlichkeit oder seinen Jähzorn überwunden, indem er diese Untugenden als „unter seiner Würde“ betrachten lernt – also mit seinem Stolz. Und der Teufel lacht. Ihm ist es gleich, ob sein Opfer keusch, tapfer und selbst beherrscht wird, wenn er nur die Diktatur des Stolzes in ihm errichten kann; wie es ihm auch egal ist, ob unsere Frostbeulen zuheilen, wenn er uns dafür ein Krebsgeschwür schicken kann. Denn Hochmut ist nichts anderes als geistiger Krebs: Er zerstört den letzten Keim von Liebe, von Zufriedenheit und sogar von gesundem Menschenverstand.



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