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| Der Glaube überwindet alle Schwierigkeiten25. Juni 2006 in Spirituelles, keine Lesermeinung Kommentar zum Evangelium des zwölften Sonntags im Jahreskreis von P. Raniero Cantalamessa OFMcap. Rom (www.kath.net/Zenit) Der Seesturm Das Evangelium dieses Sonntags handelt von einem Seesturm auf dem See. Eines Nachmittags, nach einem harten Arbeitstag, fordert Jesus seine Apostel dazu auf, mit dem Boot ans andere Ufer zu fahren. Kurz nach der Abfahrt erhebt sich ein heftiger Wirbelsturm. Darauf kommt es zu einem großen Unwetter, und das Boot beginnt, sich mit Wasser zu füllen, so dass es fast untergeht. Überaus besorgt wecken die Apostel den schlafenden Jesus und rufen: Meister, kümmert es Dich nicht, das wir zugrunde gehen? (Mk 4,38). Daraufhin befiehlt Jesus dem See, sich zu beruhigen: Schweig, sei still! (Mk 4,39). Und der Wind legte sich, und es tritt völlige Stille ein. Zu den Aposteln gewandt, sagt Jesus: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? (vgl. Mk 4,38-40). Wir wollen nun versuchen, die Botschaft zu erfassen, die diese Evangeliumsstelle für uns bereithält. Die Überquerung des Sees von Galiläa verweist auf unseren Weg durchs Leben: Der See ist meine Familie, meine Gemeinschaft, ja sogar mein eigenes Herz. Wie klein der See auch sein mag, so wissen wir doch, wie leicht große und unerwartete Unwetter aufkommen können. Jeder von uns hat ein solches Unwetter schon erlebt: wenn es plötzlich dunkel wird, das Schiff unseres Lebens ins Wanken gerät und sich von allen Seiten her mit Wasser anfüllt, als ob Gott abwesend wäre oder schlafen würde. Eine alarmierende Diagnose des Arztes genügt, und schon sind wir mitten im Unwetter. Ein Kind wählt einen schlimmen Lebensweg und macht damit von sich reden, und schon löst das bei den Eltern einen regelrechten Sturm aus. Ein finanzieller Rückschlag, Arbeitslosigkeit, der Verlust des Verlobten, des Ehegatten und sofort wird es stürmisch. Was soll man da tun? Wo kann man sich festhalten, wo vor Anker gehen? Jesus gibt uns hier kein magisches Rezept, um ein Leben lang von Stürmen bewahrt zu bleiben. Er verspricht uns nicht, uns vor allen Schwierigkeiten zu bewahren; Er verspricht uns aber, uns die nötige Kraft zu geben, um die Schwierigkeiten zu besiegen wenn wir nur glauben. Der heilige Paulus spricht von einem ernsthaften Problem, mit dem sein ganzes Leben kämpfen muss; er nennt es den Stachel im Fleisch. Dreimal, so sagt er, habe er den Herrn angefleht, ihn davon zu befreien. Und was hat ihm der Herr geantwortet? Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit. Ab diesem Tag, so fährt er fort, bejahe er seine Ohnmacht sowie alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, so dass er sagen kann: Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark (vgl. 2 Kor 12,7-10). Der Glaube an Gott: Das ist die Botschaft des Evangeliums. Der Tag, an dem Jesus die Jünger vor dem Untergang bewahrte, war jener Tag, an dem sie mit Jesus in dem Boot fuhren, in dem Er saß (vgl. Mk 4,36). Zuerst gilt es also, die Fahrt zu beginnen. Und dies ist für uns zugleich die größte Sicherheit angesichts aller Unwetter des Lebens: Wir haben Jesus bei uns, und Jesus ist der Mittelpunkt unseres Bootes, die Mitte unseres persönlichen Lebens, unserer Familie, unseres Glaubens, unseres Gebetslebens und unserer Bemühung, de Gebote zu halten. Wenn es auf der See ein Unwetter aufgekommen ist, haben die Seeleute zumindest in der Vergangenheit Öl auf die Wellen gegossen, um das Wasser zu besänftigen. Auf die Wellen unserer Erbärmlichkeit und unserer Furcht können wir das Öl des Glaubens gießen, unseres Glaubens an Gott. Der heilige Petrus hat die ersten Christen dazu ermuntert, den Glauben an Gott in aller Verfolgung zu bewahren: Werft all eure Sorge auf Ihn, denn Er kümmert sich um euch (1 Petr 5,7). Der Mangel an Glaube ist es, den Jesus rügt, wenn er bei dieser Gelegenheit den Aposteln klarmacht, dass sie zweifeln; dass sie nicht einsehen, dass sie ihm wichtig sind; dass sie noch ehe ihnen etwas zugestoßen wäre ausrufen: Kümmert es Dich nicht, das wir untergehen? Gott bringt uns Hilfe, und für Ihn sind wir wirklich wichtig! Eine bekannte Geschichte, die ich gerne an dieser Stelle erzählen möchte, berichtet von einem Menschen, der einen Traum hat. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand: meine eigene und die meines Herrn. Als das letzte Bild an meinen Augen vorüber gezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens. Besorgt fragte ich den Herrn: Herr, als ich anfing, Dir nachzufolgen, da hast Du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast Du mich allein gelassen, als ich Dich am meisten brauchte? Da antwortete Jesus: War ich nicht bei dir? Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen. Erinnern wir uns daran, wenn wir versucht sind, uns zu beklagen und glauben, dass der Herr uns allein lässt. [ZENIT-Übersetzung des vom Autor zur Verfügung gestellten italienischen Originals] Foto: © Rosenkranz-Sühnekreuzzug um den Frieden in der Welt Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. 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