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Die Treue

14. Jänner 2007 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Über die Chancen einer erfüllten Ehe mit Jesus als "Freund des Hauses" - Kommentar zum Evangelium von P. Cantalamessa.


Rom (www.kath.net/ Zenit)
Christus hat als Bräutigam der Kirche neue Maßstäbe für die Ehe gesetzt. Deshalb könne eine Beziehung halten, eine Ehe wieder lebendig werden, wenn er der Dritte im Bunde ist, der „Freund des Hauses“, erklärt Pater Raniero Cantalamessa OFM Cap., Prediger des Päpstlichen Hauses, inspiriert von den Lesungen des II. Sonntags im Jahreskreis.

Jesus war zur Hochzeit eingeladen

Das Evangelium des zweiten Sonntag im Jahreskreis handelt von der Erzählung der Hochzeit zu Kana. Was wollte uns Jesus damit sagen, dass er die Einladung, an einer Hochzeitsfeier teilzunehmen, annahm? In erster Linie würdigte er damit tatsächlich die Ehe zwischen Mann und Frau: Er unterstrich, dass dies etwas sehr Schönes sei, was vom Schöpfer gewünscht und von ihm gesegnet ist. Aber er wollte uns auch noch etwas anderes beibringen.

Mit seinem Kommen wurde in dieser Welt die mystische Vermählung zwischen Gott und der Menschheit vollzogen, die durch die Propheten unter dem Namen des „neuen und ewigen Bundes“ verheißen worden war. In Kana begegnen sich Symbol und Wirklichkeit: Die menschliche Hochzeit von zwei jungen Leuten stellt die Gelegenheit dar, um von einer anderen Vermählung zu sprechen, jener zwischen Christus und der Kirche, die zu „ihrer Stunde“ erfüllt werden würde, nämlich am Kreuz.

Wenn wir nun entdecken wollen, wie die Beziehung zwischen Mann und Frau in der Ehe der Bibel nach aussehen sollte, müssen wir auf die Beziehung zwischen Christ und seiner Kirche schauen. Versuchen wir nun, das zu tun, indem wir einem Gedanken des heiligen Paulus zu diesem Thema nachspüren, der im Epheserbrief ausgedrückt wird. Im Ursprung und in der Mitte jeder Ehe steht nach dieser Sichtweise die Liebe: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat“ (Eph 5,25-33).

Diese Bestätigung, dass die Ehe auf der Liebe gründet, scheint heute fast überflüssig zu sein. Zur Anerkennung dieses Prinzips ist es aber erst vor etwas mehr als einem Jahrhundert gekommen, und auch heute noch gibt es Gegenden, wo es keine Gültigkeit besitzt. Über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg war die Ehe eine Art „Geschäft“ zwischen verschiedenen Familien, eine konkrete Form, um das Erbe zu erhalten, den Vorgesetzten Handlanger für die Arbeit zur Verfügung zu stellen oder um einfach einer sozialen Verpflichtung nachzukommen. Eltern und Familien waren damals die Protagonisten, nicht die Gatten, die sich häufig erst am Tag der Hochzeit kennen lernten.

Jesus gab sich hin, um die Kirche „herrlich vor sich erscheinen zu lassen, ohne Flecken, Falten oder andere Fehler“, so fährt Paulus im Epheserbrief fort. Ist es für einen menschlichen Ehemann möglich, Christus als Gatten auch in diesem Aspekt nachzuahmen? Kann er die „Falten“ seiner eigenen Frau glätten?

Natürlich kann er das! Es gibt „Falten“, die aufgrund eines Mangels an Liebe entstehen – weil man allein gelassen wird. Wer merkt und weiß, dass er für den Gatten (noch) etwas ganz Besonderes darstellt, der besitzt keine Falten; oder aber es handelt sich um ganz andere Falten: um solche, die die Schönheit nur zusätzlich vergrößern, nicht aber vermindern.

Und was können die Ehefrauen von ihrem Vorbild, der Kirche, lernen? Die Kirche macht sich nur für ihren Bräutigam schön, nicht aber, um anderen zu gefallen. Sie ist stolz auf Christus und begeistert von ihm, ihrem Ehemann; sie wird nicht müde, ihn zu loben. Wenn man dieses Bild auf die menschliche Ebene überträgt, erinnert es an Brautleute, bei denen die Achtung und die Bewunderung für den Bräutigam oder den Ehemann einen großen Stellenwert haben.

Manchmal zählt das für sie mehr als alles andere in der Welt. Es wäre traurig, wenn es für die Arbeit des Ehemanns, seine organisatorischen Fähigkeiten, seinen Mut und seine Mühe für die Familie nie ein lobendes Wort gäben würde – für das, was er sagt, wenn er Politiker ist; für das, was er schreibt, wenn er Schriftsteller ist; für das, was er erschafft, wenn er Künstler ist. Die Liebe lebt von der Wertschätzung, und ohne ihr verkommt sie!

Aber es gibt ein Element, das das göttliche Vorbild vor allem den Gatten nahe legt: die Treue. Gott ist immer und trotz allem treu. Heute ist das Thema der Treue zu einem schwammigen Begriff geworden; kaum jemand traut sich heute, klar und deutlich davon zu sprechen. Und dennoch liegt der Hauptgrund für viele zerrüttete Ehen in der Tat gerade hier, in der Untreue.

Es gibt Leute, die das bestreiten und sagen, dass der Ehebruch die Folge und nicht die Ursache von Ehekrisen wäre. Es komme zum Ehebruch, so sagen sie, weil es zwischen den Ehegatten nichts mehr gibt, was sie zusammenhält…

Manchmal stimmt das sogar. Aber sehr häufig ist das ganze ein Teufelskreis: Die Ehe wird gebrochen, weil die Ehe tot ist – aber die Ehe ist tot, weil man angefangen hat, untreu zu sein, und möglicherweise zunächst nur im Herzen. Schändlich ist es, wenn dann häufig derjenige, der fremdgeht, dem anderen die Schuld für alles aufbürdet und sich selbst zum Opfer macht.

Aber kehren wir nun zurück zu unserem Evangelium, denn es beinhaltet eine große Hoffnung für alle menschlichen Ehen, selbst für die besten. In jeder Ehe kann das passieren, was sich auf der Hochzeit in Kana zutrug. Sie fängt mit Begeisterung und Freude an (dafür steht der Wein als Symbol); aber diese anfängliche Begeisterung verbraucht sich wie der Wein mit der Zeit, bis sie schließlich gänzlich fehlt.

Dann macht man die Sachen nicht mehr in Liebe und voller Freude, sondern aus Gewohnheit. Es stellt für die ganze Familie eine große Belastung dar, wenn es an Aufmerksamkeit mangelt; eine Wolke von Trott und Langeweile umhüllt dann das Ganze. Auch von in solchen Fällen ließe sich von den Eheleuten behaupten: „Sie haben keinen Wein mehr.“

Die Erzählung des heutigen Evangeliums zeigt den Gatten einen Weg, um überhaupt nicht in diese Situation zu geraten oder diese zu überwinden, wenn sie bereits dahin gekommen sind: Es gilt, Jesus zur eigenen Hochzeit einzuladen! Wenn er anwesend ist, ist es immer möglich, ihn zu bitten, das Wunder von Kana zu wiederholen, Wasser in Wein zu verwandeln: das Wasser der Gewohnheit, der Routine und der Kälte in den Wein der Liebe und Freude, der besser ist als jeder Wein zuvor. Jesus zur eigenen Hochzeit einladen bedeutet, das Evangelium im eigenen Heim zu ehren, zusammen zu beten, zu den Sakramenten zu gehen, am Leben der Kirche teilzunehmen.

Nicht immer sind Eheleute, was die religiöse Ebene angeht, auf ein- und derselben Linie. Möglicherweise ist einer von ihnen gläubig und der andere nicht oder nicht im gleichen Maße oder in der gleichen Weise. In einem solchen Fall möge derjenige, der Jesus kennt, diesen zur Hochzeit einladen. Und er möge es auf eine liebenswürdige Weise tun: mit Respekt vor dem anderen, in Liebe und mit einem authentischem Leben, auf dass Jesus bald ein Freund beider werde, ein „Freund des Hauses“!

[ZENIT-Übersetzung des italienischen Originals]

Foto: © www.kath.net



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