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Die Wahrheit über die heilige Eucharistie

12. Februar 2008 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Bischof Huonder (Chur) im Hirtenbrief zur Fastenzeit: Es darf nicht sein, dass Kinder und Jugendliche die heilige Messe mit einer Party verwechseln und den heiligen Leib des Herrn für alltägliches Brot halten.


Chur (www.kath.net)
Brüder und Schwestern im Herrn, zum ersten Mal darf ich mich als Diözesanbischof mit einem Hirtenwort zur Fastenzeit an euch wenden.Die Fastenzeit ist eine Zeit der Erneuerung, der Erneuerung in Christus. Sie hat damit zum Thema, was auch Inhalt meines bischöflichen Wahlspruchs ist: "Alles in Christus erneuern". Nur indem wir uns alle tiefer auf Christus einlassen, wird es uns gelingen, uns selbst und die Kirche zu erneuern. So möchte ich euch heute dazu einige Worte sagen, um euch in eurem Christsein zu ermutigen.

Im Evangelium haben wir eben die Worte Jesu vernommen: "Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondernvon jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt"[1]. Für unseren Herrn ist das Wort Gottes eine Quelle des Lebens. Deshalb werden wir uns um dieses Wort bemühen. Es soll unserem Leben Inhalt und Richtung geben.

Das Wort aus Gottes Mund wird uns in der Heiligen Schrift, in der Bibel, geschenkt. Wir begegnen der Heiligen Schrift daher mit großem Respekt, lesen oft darin, hören sie bei den Gottesdiensten gerne an und lassen uns von ihr die Vorgaben für unser ganzes Leben machen.Wie das Gebet gehört die Schriftlesung zum Alltag eines Christen.[2]

Das Wort Gottes liegt ebenso in der Heiligen Überlieferung der Kirche vor. "Die Heilige Überlieferung und die Heilige Schrift bilden den einen der Kirche überlassenen heiligen Schatz des Wortes Gottes", lehrt uns das Zweite Vatikanische Konzil.[3] Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, den Schatz der Heiligen Überlieferung neu zu entdecken. Wertvoll und hilfreich ist dabei das Kom-pendium des Katechismus der Katholischen Kirche.[4] Es gibt uns eine umfassende Sicht des Glaubens der Kirche.

Das Wort aus Gottes Mund hat seinen Höhepunkt in jenen Worten, die unser Herr uns zur Feier der Eucharistie hinterlassen hat: Das ist mein Leib, das ist mein Blut.[5] Durch diese Worte, welche der Priester in jeder Eucharistiefeier nachvollzieht, bewirkt der Herr selber die Wandlung von Brot und Wein in seinen heiligen Leib und sein kostbares Blut. Er vergegenwärtigt seinen Opfertod für die Menschen. Er schenkt sich uns als geistliche Nahrung. Indem wir an der heiligen Messe teilnehmen und bei der heiligen Kommunion den Leib des Herrn empfangen, wird "die Wohnung unseres Herzens zu einem Heiligtum für den Herrn"[6]. Der Herr ist bei uns. Wir sind beim Herrn. So wird das Messopfer zu jenem Ereignis in unserem Leben, durch welches sich das Wort des Evangeliums in herausragender Weise erfüllt: Wir dürfen vom Wort aus Gottes Mund leben. Durch dieses Wort ist der Herr, der Sohn des himmlischen Vaters, kraft des Wirkens des Heiligen Geistes selber unter uns. Unter den heiligen Gestalten von Brot und Wein ist er wirklich, tatsächlich und wesentlich gegenwärtig.

Die Wahrheit über die heilige Eucharistie verlangt von uns Liebe und Ehrfurcht: Liebe zum Herrn im Sakrament, Ehrfurcht vor dem göttlichen Geheimnis. Die Eucharistiefeier ist kein weltliches Geschehen. Die heilige Messe darf mit keinem profanen Ereignis verwechselt oder so gefeiert werden, dass sie damit verwechselt werden könnte. Die heilige Kommunion ist nicht ein weltliches Mahl. Deshalb erinnert uns schon der Apostel Paulus daran, dass es der heilige Leib des Herrn ist, den wir aufnehmen[7], und er ermahnt uns zum würdigen Empfang der heiligen Kommunion, indem er sagt: "Wer also unwürdig von dem Bot isst und aus dem Kelch trinkt, macht sich schuldig am Leib und Blut des Herrn. Jeder soll sich selber prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken"[8].

Es muss uns ein Anliegen sein, die Liebe und Ehrfurcht vor dem allerheiligsten Sakrament nicht nur selber zu bezeugen, sondern weiter zu geben. Vor allem die Kinder und Jugendlichen sollen sorgfältig und verantwortungsvoll in die Feier der heiligen Messe und in den würdigen Empfang der heiligen Kommunion eingeführt werden. Es darf nicht sein, dass sie die heilige Messe mit einer Party verwechseln und den heiligen Leib des Herrn für alltägliches Brot halten.

Die Vorbereitung auf die erste heilige Kommunion darf deshalb nicht bei Äußerlichkeiten stehen bleiben. Sie muss in die tiefe jenes größten Glaubensgeheimnisses führen, welches unser Herr der Kirche als wertvollsten Schatz anvertraut hat. Nichts soll die Erstkommunikanten von diesem Geheimnis ablenken, und es soll die große Sorge der Eltern sein, dass ihre Kinder entsprechend unterrichtet werden. Ja, die Eltern selber sollen bei dieser Gelegenheit das Geheimnis der heiligen Eucharistie neu entdecken.

Für die Priester, die Diakone und die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter muss es ein Anliegen sein, dass die Erstkommunion nicht die letzte oder vorletzte Kommunion wird. Die Kinder sollen sich gerade durch den Erstkommunionunterricht derart für die Liebe zu Christus im Sakrament begeistern können, dass sie sich immer wieder nach dem Empfang des heiligen Leibes unseres Herrn sehnen. Die Erstkommunionfeier gehört ja zur sogenannten Initiation eines Christen: Der Gläubige wird ins christliche Leben eingeführt und zum christlichen Leben befähigt. Der Beginn dieser Initiation ist die heilige Taufe. Sie befreit uns von der Sünde und schenkt uns das neue Leben in Christus. Der zweite Schritt ist die heilige Firmung. Sie stärkt den Getauften und vermittelt ihm den besonderen Schutz des Heiligen Geistes.[9] Der Höhepunkt der Initiation schließlich ist die Eingliederung in die Eucharistiegemeinschaft und der erstmalige Empfang des Altarsakramentes. Ins christliche Leben eingeführt, darf der Gläubige unter der ständigen Begleitung des eucharistischen Herrn seinen Lebensweg gehen. Der heilige Leib des Herrn wird so zur Stärkung, zum Trost und zur Freude im nicht immer leichten Alltag eines Menschen. Was für ein Geschenk!

Brüder und Schwestern in Christus, da ich als Diözesanbischof für euren Glauben besondere Verantwortung trage[10], bitte ich euch: Vertieft euch in den Glauben, in das Wort Gottes, in das Geheimnis eurer christlichen Berufung, insbesondere in die große Gabe der heiligen Eucharistie und der heiligen Kommunion. Vergesst die Worte unseres Herrn nie: "Der Mensch lebt nicht von Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt." Denkt daher in dieser Fastenzeit von neuem über eure christliche Berufung nach. Lasst euch vor allem durch das Sakrament der heiligen Beichte versöhnen, so dass ihr Ostern nicht nur als die äußere Feier der Auferstehung unseres Herrn begehen könnt, sondern auch und vor allem als die persönliche Erneuerung der Taufgelübde. So erneuert ihr euch selbst in Christus und leistet einen unersetzbaren Beitrag dazu, die Kirche wahrhaft zu erneuern.

Dazu erteile ich euch gerne meinen bischöflichen Segen und anvertraue euch im ständigen Gebet den Gnadengaben unseres Herrn Jesus Christus und der Fürbitte der Gottesmutter Maria.Es grüßt euch von Herzen euer Bischof

+ Vitus Huonder
Bischof von Chur

Fußnoten:
[1] Mt 4,4.
[2] In diesem Zusammenhang ist an das Wort der Schweizer Bischöfe zu erin- nern: Sprich Herr, ich höre. Lectio divina - Eine betrachtende Lektüre der Heiligen Schrift. Hirtenbrief der Schweizer Bischofskonferenz zum Eidge- nössischen Dank-, Buß- und Bettag 2003. Vgl. dazu: Geistliche Schriflesung. Eine kleine Handreichung zur "Lectio divina" des Schweizerischen Katholi- schen Bibelwerkes.
[3] Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung 10.
[4] Katechismus der Katholischen Kirche. Kompendium, München 2005.
[5] Vgl. Mt 26,26-28; Mk 14,22-24; Lk 22,19-20; 1 Kor 11,23-25., Zum Geheimnis der heiligen Eucharistie vgl.: Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritas Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. An die Bischöfe, den Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an die christ-gläubigen Laien über die Eucharistie, Quelle und Höhepunkt von Leben undSendung der Kirche, 22. Februar 2007, Verlautbarungen des Apostolischen Stuhles 177, Bonn 2007.
[6] Barnabasbrief 6.16.
[7] 1 Kor 11,29.
[8] 1 Kor 11,27-28.
[9] In der Tradition der lateinischen Kirche wurde aus diesem zweiten nicht selten der dritte Schritt, die Erstkommunion dagegen der zweite. Es muss aber betont werden, dass Taufe und Firmung eng miteinander verbunden und auf einander bezogen sind.
[10] Vgl. die Bereitschaftserklärung in der Liturgie der Bischofsweihe: Bist du bereit, zusammen mit deinen Mitarbeitern, den Presbytern und Diakonen, für das Volk Gottes wie ein guter Vater zu sorgen und es auf dem Weg des Heiles zu führen?



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