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Fronleichnam ist auch ein Sühnetag

31. Mai 2008 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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KATH.NET dokumentiert die Predigt anlässlich der Feier des Fronleichnamsfestes am 23. Mai 2008 in der Kathedrale von Chur von Bischof Huonder (Chur)


Chur (kath.net)
Am 5. April 1258 starb in großer Einsamkeit und Armut die Augustinerchorfrau Juliana von Lüttich (Belgien). Als junge Schwester hatte sie eine Vision. Sie sah eine Mondkugel in vollem Glanz. Doch am Rande entdeckte sie eine dunkle Stelle. Der Herr gab ihr darauf die Erklärung, der Mond sei das Sinnbild des Kirchenjahres. Dieses sei ein großes Licht für die Menschen, doch darin würde sich noch eine dunkle Stelle befinden. Es fehle im Kirchenjahr ein Fest, das die besondere Verehrung des allerheiligsten Sakramentes fördere; es fehle ein Tag der Sühne für die Entweihung und Missachtung des Herrn im Sakrament des Altares. Als Juliana 1230 - mit 37 Jahren - zur Oberin des Klosters gewählt wurde, setzte sie sich für diesen Fest- und Sühnetag ein.

Doch sie stieß auf den harten Widerstand vieler Priester und Laien und wurde als schwärmerische Bet-Schwester verschrien. Schließlich verlor sie die Autorität als Vorsteherin des Klosters und musste die Gemeinschaft verlassen. Sie geriet in bittere Armut und starb an deren Folgen. Dennoch setzte sich ihr Anliegen durch. Bereits 1246 - Juliana war damals schon entkräftet und gebrochen - wurde in Lüttich der Feier- und Sühnetag, welcher den Namen Fronleichnam erhielt, begangen. Papst Urban IV. hat ihn 1264, also sechs Jahre nach dem Tod der heiligen Juliana, für die ganze Kirche verpflichtend eingesetzt und auf den Donnerstag nach dem


Dreifaltigkeitssonntag festgelegt.

Brüder und Schwestern im Herrn, das allerheiligste Sakrament des Altares ist das Sakrament der täglichen geistlichen Nahrung des Getauften und Gefirmten. Es stärkt uns auf dem Weg durch diese Zeit. Durch den häufigen Empfang dieses Sakraments werden wir im Glauben nicht verkümmern, sondern ständig erneuert und erbaut. Durch die Aufnahme des Herrn in unsere Herzen werden wir zu lebendigen Christusträgern, zu Gefäßen der Gegenwart des Herrn in unserer Welt.

Anderseits wird eben die objektive Gegenwart des Herrn im Sakrament zum Anlass, uns vor diesem Sakrament zu verneigen, in die Knie zu gehen und den Herrn anzubeten. Auch in unserer persönlichen Biographie würde sich eine dunkle Stelle finden, wenn wir uns nicht immer wieder auf die Bedeutung und Erhabenheit dieses Sakramentes besännen, um es in Ehrfurcht und Frömmigkeit und mit Hingabe zu verehren. Der Herr im Tabernakel soll für uns ein ständiger Anziehungspunkt sein, nach dem wir uns sehnen, so dass wir an einer Kirche nicht vorbeigehen, ohne Jesus im allerheiligsten Sakrament zu grüßen und anzubeten.

Schließlich wollen wir uns auch auf die zweite Bedeutung des Fronleichnamsfestes besinnen, auf Fronleichnam als Sühnetag. Diese Bedeutung ist vielen von uns zu wenig bewusst. Die Gleichgültigkeit, auch die schweren Missbräuche im Umgang mit dem allerheiligsten Sakrament und die oft unverschuldete Unkenntnis vieler Gläubigen bezüglich dieses unaussprechlichen Glaubensgeheimnisses soll uns ständig zum sühnenden Bittegebet veranlassen. Ist es doch der Herr selber, der durch seine Heilige uns dazu aufgerufen hat und immer noch aufruft.

Mit diesem Sühnegedanken muss aber auch der Wille einhergehen, alles zu tun, damit die Lehre der Kirche über das allerheiligste Sakrament weiter verbreitet und vor allem jenen Menschen immer wieder neu zur Kenntnis gebracht wird, welche öfter an der Eucharistiefeier teilnehmen. Unsere diesbezüglich missionarische Tätigkeit - unser Apostolat für die Messfeier, wie man auch etwa sagte - soll helfen, die Menschen zu einem immer würdigeren Empfang des Sakramentes und zu einem immer ehrfurchtsvolleren Umgang damit hinzuführen. In diesem Sinn möchte ich an die drei wichtigen Regeln der Kirche erinnern: Das allerheiligste Sakrament soll im Stande der Gnade, nach einstündiger Nüchternheit und in ehrfurchtsvoller Haltung empfangen werden. Ja, möge jeder und jede den Herrn in den eucharistischen Gaben aufnehmen mit den Worten: "Der Leib unseres Herrn Jesus Christus bewahre meine Seele zum ewigen Leben". Wer das Sakrament so empfängt, hat begriffen, worum es beim Kommunionempfang geht und wem er dabei begegnet. Amen.


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