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'Am Bischof vorbei oder gar gegen den Bischof gibt es keine Einheit'

20. Juni 2008 in Schweiz, keine Lesermeinung
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Bischof Vitus Huonder (Chur) beim Diözesanen Priesterrat: "Der Weg der Kirche verlangt von uns Respekt vor der Lehre der Kirche, ebenso Respekt vor der Ordnung der Kirche."


Chur (kath.net)
Zum ersten Mal seit dem Amtsantritt von Bischof Vitus Huonder hat sich am 18. Juni an der Theologischen Hochschule in Chur der Priesterrat des Bistums Chur versammlt. Vom Kirchenrecht als beratendes Gremium des Bischofs vorgeschrieben, ist der Priesterrat eine wichtige Plattform für das Leben in der Ortskirche. 50 Priester, darunter die Bistumsleitung, die Dekane und Vertreter der fremdsprachigen Missionen nutzten die Gelegenheit zum konstruktiven Austausch vor und mit dem Bischof.

KATH.NET dokumentiert die Predigt von Bischof Huonder im Wortlaut:

Meine lieben Mitbrüder im priesterlichen Dienst

Ich möchte euch hiermit herzlich begrüßen zur Konstituierung des ersten Priesterrates meiner Amtszeit. "Die hierarchische Gemeinschaft zwischen dem Bischof und dem Presbyterium, die in der Einheit des Amtspriestertums und der kirchlichen Sendung begründet ist, gewinnt institutionell Ausdruck durch den Priesterrat", hält das Direktorium für den Hirtendienst der Bischöfe fest (Nr. 182). Weiter heißt es darin: "Der Rat senkt seine Wurzeln in die Wirklichkeit des Presbyteriums ein sowie in die besondere kirchliche Funktion, die den Priestern zukommt, insofern sie die ersten Mitarbeiter des bischöflichen Standes sind".

In meinem ersten Schreiben an die Priester im vergangenen Dezember habe ich auf die Einheit des Presbyteriums aufmerksam gemacht. Eine fruchtbare pastorale Arbeit - und dies ist wohl die erste Aufgabe der Priester - kann nur durch die Einheit des Presbyteriums erreicht werden. Um diese Einheit müssen wir immerzu besorgt sein, diese Einheit müssen wir leben oder, wenn notwendig, wiederherstellen.
Grundlage der Einheit ist zunächst die Verbundenheit mit dem Bischof, welcher das Prinzip der Einheit in seinem Bistum darstellt. Sein Amt ist ein Amt, das Einheit schafft. Deshalb gibt es am Bischof vorbei oder gar gegen den Bischof keine Einheit. In diesem Sinn sagt das oben zitierte Direktorium (Nr. 63): "Der Bischof wird das lebendige Bewusstsein pflegen, dass er in der Diözese das Fundament und das sichtbare Prinzip der Einheit der Teilkirche ist. Er muss die kirchliche Gemeinschaft im diözesanen Presbyterium beständig fördern und schützen, so dass sein Beispiel der Hingabe, der Gastfreundschaft, der Güte, der Gerechtigkeit sowie der effektiven und affektiven Gemeinschaft mit dem Papst und mit den Mitbrüdern im Bischofsamt die Priester untereinander und mit ihm immer mehr vereint und sich keiner der Priester ausgeschlossen fühlt von der Väterlichkeit, Brüderlichkeit und der Freundschaft des Bischofs".


Hervorheben möchte ich die Aussage der effektiven und affektiven Gemeinschaft mit dem Papst und mit den Mitbrüdern im Bischofsamt. Der bischöfliche Dienst ist eingebunden ins Ganze der Kirche - in diese große Dimension der Wahrheit und der Liebe, wenn ich dieses "effektiv" und "affektiv" so deuten darf. Auch die Einheit des Presbyteriums ist nur auf dieser Grundlage möglich: nämlich auf der effektiven und affektiven Zusammenarbeit mit dem Bischof, also auf jener Grundlage, der sich der Bischof verpflichtet weiß. Mit anderen Worten heißt das: Der Weg des Presbyteriums zusammen mit dem Bischof ist der Weg der Kirche. Nur auf dem Weg der Kirche erreichen wir eine gute und zielführende Seelsorge.

Der Weg der Kirche verlangt von uns Respekt vor der Lehre der Kirche, ebenso Respekt vor der Ordnung der Kirche. Das muss der Geist sein, in welchem wir miteinander arbeiten und von dem wir uns leiten lassen. Dadurch kommt zum Ausdruck, dass wir nicht Herren über den Glauben sind, sondern Helfer zur Freude (vgl. 2 Kor 1,24) - um Paulus zu zitieren, beginnen wir doch bald das Gedenkjahr dieses bedeutenden Apostels. Ich finde es außerordentlich sinnvoll, dass die Konstituierung dieses Rates beinahe mit der Eröffnung des Paulusjahres zusammenfällt. Seine Leidenschaft für die Mission muss uns beseelen, und deshalb soll es unsere ständige Frage sein: Wie können wir die Liebe zum Herrn und seinem Werk, der Kirche, in die Herzen der Menschen einpflanzen; wie können wir mit dem Herrn sammeln, und nicht zerstreuen; wie können wir die Kirche aufbauen und nicht niederreißen?

Wir wollen uns in diesem wichtigen Augenblick bewusst werden, dass der Herr seiner Kirche den Heiligen Geist verheißen und alsdann gesandt hat. Damit hat er uns einerseits den dreifaltigen Gott offenbart, jenes tiefe Geheimnis der Wahrheit und der Liebe, von dem wir ganz umfangen sind. Es ist das Geheimnis des Lebens, weil nur vom dreifaltigen Gott das Leben ausgeht. Anderseits aber hat uns der Herr im Heiligen Geist, dem Beistand, jenen mächtigen Helfer geschenkt, der die Kirche durch alle Zeiten - so auch heute - lenkt und führt. Ihn, die dritte göttliche Person, wollen wir immer wieder voll Vertrauen anrufen und den himmlischen Vater bitten, dass er ihn uns jederzeit schenke mit jenen bekannten Worten: "Du hast die Herzen der Gläubigen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes belehrt. Gib, dass auch wir in diesem Geist mit aller Kraft erfassen, was recht ist, und uns seines Trostes allezeit erfreuen". Möge uns so der Heilige Geist durch unsere Sitzungen begleiten und beistehen, und möge die Braut des Heiligen Geistes, die selige Jungfrau Maria, uns mit ihrer Fürbitte dem Herrn empfehlen. Mit diesen Worten eröffne ich die Arbeit des Priesterrates der Periode 2008 bis 2012.

Kathpedia: Bischof Huonder



Foto: (c) kath.net


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