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Wenn Homosexuelle unglücklich sind

29. August 2008 in Chronik, keine Lesermeinung
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Zehn Jahre lang hat Michael Gerlach in verschiedenen homosexuellen Beziehungen gelebt - Dann hatte er genug davon, vor kurzem hat er seine Freundin geheiratet - Von Protagonisten der Schwulenbewegung möchte er sich nicht den Mund verbieten lassen


München (kath.net/idea)
Zehn Jahre lang hat Michael Gerlach (Krumbach bei Ulm) in verschiedenen homosexuellen Beziehungen gelebt. Doch für ihn wurde dieses Leben zunehmend unbefriedigend. Inzwischen hat er sich sexuell neu orientiert. Vor kurzem hat der 42-Jährige seine Freundin geheiratet. Als Diplom-Psychologe und Psychotherapeut ist er davon überzeugt, dass eine solche sexuelle Neuorientierung kein Einzelfall ist, sondern von vielen homosexuell empfindenden Männern erlebt werden kann, sofern diese es wirklich wünschen. Von lautstark auftretenden Protagonisten der Schwulenbewegung möchte sich der Therapeut nicht den Mund verbieten lassen.

Ich bin kein Evangelikaler ...

Eines stellt Michael Gerlach zu Anfang des Gesprächs klar: Er ist kein Evangelikaler. Er sieht sich eher als einen „relativ liberalen evangelischen Christen“. Er möchte durchaus in einer Kirche leben, die offen ist auch für homosexuelle Menschen, in der Schwule und Lesben nicht stigmatisiert werden. Doch wer homosexuell empfindet und damit Probleme hat, dem muss geholfen werden dürfen. Dem darf nicht eingeredet werden, dass es keine Möglichkeiten zur Veränderung gäbe. Deshalb arbeitet Gerlach, der in Krumbach eine eigene psychotherapeutische Praxis mit Krankenkassenzulassung betreibt, mit Männern, die ihre homosexuellen Impulse als unerwünscht erleben und eine Veränderung ihrer sexuellen Orientierung anstreben.

Gerlach sieht sich nicht als Ideologen, sondern als Verfechter eines ernst zu nehmenden sexualwissenschaftlichen Anliegens. Er weiß aber darum, dass seine Argumente und die von anderen Psychologen, Ärzten und Wissenschaftlern von überzeugten Homosexuellen oft als „ungerechtfertigt“ bezeichnet werden. Sehr schnell werde in der Diskussion das Argument ins Feld geführt, dass Homosexuelle sich von Kritikern diskriminiert fühlten: „Aber in einer pluralistischen Demokratie muss es auch erlaubt sein, sich kritisch über Homosexualität zu äußern.“


Unbefriedigender Sex

Unter anderem beruft sich Gerlach auf den Psychoanalytiker Sigmund Freud (1856-1936) und seine Tochter Anna Freud. Sie sahen in der Homosexualität eine Entwicklungshemmung (jedoch keine Krankheit) und gingen davon aus, dass in jedem Menschen Heterosexualität als Entwicklungsmöglichkeit angelegt ist. Gerlach: „Evolutionär macht das durchaus Sinn. Denn es gibt keine homosexuellen Gene. Es gibt höchs­tens bestimmte genetisch bedingte Eigenschaften einer Person, die die Wahrscheinlichkeit einer homosexuellen Entwicklung erhöhen.“

Gerlach hat seine eigene Homosexualität nicht als „Schlüssel zum Glück“ erfahren. Er habe sich nach einer stabilen und tiefen Beziehung zu einem einzigen Partner gesehnt. Doch eine dauerhafte monogame Beziehung sei in der homosexuellen Szene kaum möglich gewesen. Sexualität ist für ihn ein Ausdruck einer tiefen inneren Beziehung zu einem anderen Menschen. Doch eine solche Einstellung habe er im homosexuellen Milieu nicht vorgefunden. Stattdessen hätten die meisten Homosexuellen instabile Partnerschaften: „Das läuft immer nach einem ähnlichen Muster ab.“ Sex mit immer anderen Männern, das war für ihn letztlich unbefriedigend und enttäuschend.

Verletzungen aufarbeiten

Eine Veränderung bei ihm hat schließlich die säkulare amerikanische Organisation „People can change“ (Leute können sich verändern) gebracht, bei der er ein Seminar mit anderen betroffenen Männern besuchte, in dem es um die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Männlichkeit und um die Heilung von Verletzungen des eigenen Mannseins ging. Zentral wurde für ihn auch das Denken des US-Psychologen Joseph Nicolosi – einen Wegbereiter der „Reparativen Therapie“, die Menschen hilft, homosexuelles Erleben und Verhalten zu reduzieren und befriedigende heterosexuelle Beziehungen aufbauen zu können. Reparativ ist ein Ausdruck von Anna Freud. Sie hielt die Homosexualität für einen „reparativen Antrieb“ mit dem Ziel, einen frühen Bindungsmangel der eigenen Vaterbeziehung zu überwinden. Das zentrale Konzept der therapeutischen Arbeit ist eine gleichgeschlechtliche Ambivalenz, ein Hin- und Hergeworfensein zwischen dem Wunsch, einem Mann nahe zu sein (lebensgeschichtlich dem Vater) und diesen zugleich zutiefst abzulehnen und ihm zu misstrauen. Auslöser dafür sind häufig reale Erfahrungen mit feindseligen, gleichgültigen oder unengagierten Vätern, die dem Sohn nicht als Vorbild der eigenen männlichen Entwicklung dienen konnten.

Wenn sich ein Mann unmännlich fühlt

Die Mutterbeziehung dieser Männer ist oft eng und ungelöst geblieben. Er ist der „liebe Junge“, der die Nähe der Mutter sucht und braucht und der die Sphäre des Weiblichen nie wirklich verlässt, um die Vater- oder Männerwelt – mit Hilfe des eigenen Vaters – zu erkunden und dort in seiner männlichen Identität heranzureifen. Männer, die dies erleben und ihrem Wesen nach eher empfindsam, ängstlich und zart sind, fühlen sich schon früh in ihrer gesamten Entwicklung anders als andere Männer – meist unmännlicher – und beginnen oft bereits vor der Pubertät, Männer als faszinierend und anziehend zu erleben und später sexuelle Beziehungen einzugehen.

Männern, die den Wunsch nach Veränderung haben, kann in der stark bindungsorientierten Therapie geholfen werden, so Gerlach, indem es zu einer emotionalen Beziehung zwischen dem Klienten und seinem Therapeuten kommt – in der es Raum für Gefühle, Nähe und Identifikation gibt. Gemeinsam mit einem anderen Mann zu teilen, dass die Sehnsucht nach Männlichkeit mit vielen tiefen Verletzungen verbunden war – die Vater-, Mutter- und die Gleichaltrigenwunde zu heilen – und einen tiefen, wahrhaftigen und nicht-sexuellen Kontakt geschehen zu lassen – dies steht im Zentrum der Behandlung.
Dass diese Art von Hilfe funktioniert, dafür sieht sich Gerlach selber als ein positives Bespiel. Inzwischen kann er auch erste Ergebnisse aus der eigenen Praxis berichten. So habe er ein Jahr lang einen jungen Mann begleitet, der starke homosexuelle Gefühle und Fantasien entwickelt hatte, ohne sie allerdings auszuleben. Der Abiturient stehe nun kurz vor dem Abschluss der Behandlung. Er hat inzwischen eine Freundin und erlebt seine Heterosexualität als durchaus befriedigend. Unter seinen Patienten ist auch ein verheirateter Mann mit eigener Familie, der ebenfalls homosexuelle Empfindungen hat, aber gerne die erotische und gefühlsmäßige Beziehung zu seiner Frau verbessern will. Dieser Mann sei auf dem Weg. Etwa zwei bis drei Patienten suchten jeden Monat Gerlachs Rat.

Therapie: 3 bis 6 Jahre

Vorwürfe, mit seiner Behandlung Männern zu schaden, weist Gerlach scharf zurück: „Das ist nicht gerechtfertigt.“ Die Behandlung geschehe nur auf ausdrücklichen Wunsch des Patienten und könne jederzeit abgebrochen werden. Vor der Therapie wird der Patient sehr genau aufgeklärt über den Stand der derzeitigen wissenschaftlichen Diskussion, das therapeutische Arbeiten, die Kritik an dieser Form der Therapie usw. Durchschnittlich dauere ein stabile Veränderung der sexuellen Orientierung drei bis sechs Jahre. Und eine Erfolgsgarantie gebe es nicht: „Es kann auch nicht funktionieren“, gibt Gerlach offen zu, vor allem wenn die Motivation des Patienten zwiespältig bleibt, er homosexuelles Verhalten weiterhin praktiziert und die Auseinandersetzung mit seinen Ängsten und seinem Unbehagen vor dem Weiblichen scheut.


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