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| 'Die Sterbenden spürten, was selbstlose Liebe ist'13. Oktober 2009 in Spirituelles, keine Lesermeinung "Kirche in Not" erinnert an Mutter Teresa - Zum 100. Geburtsjahr von Mutter Teresa ein Auszug aus dem Buch "Sie nennen mich Speckpater" München-Wien (kath.net/KIN) Zum 100. Geburtsjahr von Mutter Teresa im Jahr 2010 wird ihr Leben und Vermächtnis auch ein Thema des VII. Pater-Werenfried-Jahresgedächtnisses am 16. Januar 2010 in Köln sein. Zu Gast sind der langjährige Reisebegleiter Mutter Teresas und heutige Nationaldirektor von Missio Österreich, In seinem Buch Sie nennen mich Speckpater schreibt Pater Werenfried über seine Eindrücke und Erlebnisse in den Armenvierteln des Kalkuttas der späten 50er Jahre. Zum sechsten Jubiläum der Seligsprechung von Mutter Teresa dokumentieren wir im Folgenden einen Ausschnitt aus dem Buch zur freien Verwendung: Und dann kam Kalkutta, die glühendheiße Millionenstadt in Indien. Eine Million Obdachlose. Sie wohnen, schlafen und sterben auf der Straße. Hunderttausend andere, meist Flüchtlinge aus Pakistan, wohnen auf dem Bürgersteig. Sie haben dort kleine Hütten gebaut, die sich kilometerweit auf den Trottoirs hinziehen, mit dem Rücken an die Häuserwand gelehnt. Das Dach ist schräg. Die größte Höhe beträgt 1,20 m. An diesen Hundehütten entlang fließt braunes, lehmiges Wasser durch die Gosse. In diesem Wasser waschen sie sich und verrichten ihre Notdurft, und dort spielen die Kinder. Menschen in der Gosse. Entwürdigte Ebenbilder Gottes! Auch hier kein Essen, keine Arbeit, nichts. Von den 400 Millionen Indern sind drei Viertel unterernährt. Nur den heiligen Kühen gehts besser. Man sagt, dass es davon 200 Millionen gibt. Sie gehen unbehelligt durch die Straßen, halten den Verkehr auf, fressen die Gemüseläden leer, dürfen nicht weggejagt und nicht geschlachtet werden. Und das Volk krepiert vor Hunger. Für die Kühe gibt es Altersheime, für die Menschen nicht. Mutter Teresa kümmert sich um die Menschen und um die Findlinge, die sie morgens aus den Mülleimern holt, und um die Kranken und um die Sterbenden Ich habe sie im Haus der Toten besucht. Es liegt dicht neben dem Kali-Tempel und diente früher der Tempelprostitution. Jetzt ist es die letzte Zuflucht derer, die in Verlassenheit sterben. Home for dying destitutes steht nüchtern und klar auf der Tür. Die Mitschwestern und Helfer der Mutter Teresa gehen durch die Straßen der Stadt, um die Sterbenden aufzulesen. Man legt sie auf Bahren und trägt sie in das Totenhaus. 127 von ihnen fand ich bei meinem Besuch. Eine Bahre neben der andern in sechs langen Reihen. Auf jeder ein Häufchen menschlichen Elends. Ausgemergelte Skelette, von welker Haut überzogen, warten auf den Tod. Schwarze übergroße Augen starren mich brennend an. Aber Mutter Teresa und ihre Helferinnen sind bei ihnen. Vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben spüren diese Sterbenden, was selbstlose Liebe ist.
Als die Männer kamen, um es wegzuholen, ging ich mit. Wir kamen auf einen umzäunten Platz in der Nähe des Kali-Tempels. In den siebzehn Gruben im Boden brannten Holzscheite. Für jede Leiche muss man für 40 Rupien Holz kaufen. Wer reich ist, kauft noch eine Kanne Petroleum dazu dann gehts schneller. Ohne Petroleum dauert es im Durchschnitt drei Stunden. Das Kind wurde zu den andern Toten auf den Boden gelegt, bis eine Grube frei war. Gerade warf man einen Mann ins Feuer, der unter die Straßenbahn gekommen war. Die Angehörigen warteten geduldig und unterhielten sich. Kinder spielten mit übrig gebliebenen Knochen. Eine heilige Kuh spazierte zwischen den brennenden Gruben und schnüffelte am toten Kind. Dann und wann ein dumpfer Knall: das sind die Schädel, die explodieren. Jedes Mal, wenn eine Leiche fertig ist, wird die Asche in einen Topf gesammelt und zehn Meter weiter in den Fluss geschüttet, wo Kinder im Wasser planschen und mit Schlamm und Asche spielen Aus: Sie nennen mich Speckpater von Pater Werenfried van Straaten. Erhältlich zum Preis von fünf Euro bei: KIRCHE IN NOT-Deutschland, Lorenzonistr. 62, 81545 München. Tel.: 089 6424 888 0; [email protected] oder KIRCHE IN NOT-Österreich, Hernalser Hauptstraße 55, A-1172 Wien oder Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuHeilige
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