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'Die Sterbenden spürten, was selbstlose Liebe ist'

13. Oktober 2009 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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"Kirche in Not" erinnert an Mutter Teresa - Zum 100. Geburtsjahr von Mutter Teresa ein Auszug aus dem Buch "Sie nennen mich Speckpater"


München-Wien (kath.net/KIN)
Am 19. Oktober 2003 wurde Mutter Teresa von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Der Gründer des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“, Pater Werenfried van Straaten, war einer der ersten, der Mutter Teresa und ihre Arbeit in Europa bekannt gemacht hat. Nur wenige Monate vor ihrer Seligsprechung war der von seinen Unterstützern liebevoll „Speckpater“ genannte Werenfried im Alter von neunzig Jahren gestorben. Er hatte Mutter Teresa erstmals 1959 auf seiner Reise durch einige asiatische Länder kennen gelernt. Jahrzehntelang hatten er und sein Hilfswerk daraufhin ihre schwierige Arbeit in den Armenvierteln von Kalkutta unterstützt.

Zum 100. Geburtsjahr von Mutter Teresa im Jahr 2010 wird ihr Leben und Vermächtnis auch ein Thema des VII. Pater-Werenfried-Jahresgedächtnisses am 16. Januar 2010 in Köln sein. Zu Gast sind der langjährige Reisebegleiter Mutter Teresas und heutige Nationaldirektor von „Missio Österreich“,
Msgr. Dr. Leo Maasburg sowie der Herausgeber der Biografie der Seligen, Bernhard Meuser.

In seinem Buch “Sie nennen mich Speckpater” schreibt Pater Werenfried über seine Eindrücke und Erlebnisse in den Armenvierteln des Kalkuttas der späten 50er Jahre. Zum sechsten Jubiläum der Seligsprechung von Mutter Teresa dokumentieren wir im Folgenden einen Ausschnitt aus dem Buch zur freien Verwendung:


“Und dann kam Kalkutta, die glühendheiße Millionenstadt in Indien. Eine Million Obdachlose. Sie wohnen, schlafen und sterben auf der Straße. Hunderttausend andere, meist Flüchtlinge aus Pakistan, wohnen auf dem Bürgersteig. Sie haben dort kleine Hütten gebaut, die sich kilometerweit auf den Trottoirs hinziehen, mit dem Rücken an die Häuserwand gelehnt. Das Dach ist schräg. Die größte Höhe beträgt 1,20 m.

An diesen Hundehütten entlang fließt braunes, lehmiges Wasser durch die Gosse. In diesem Wasser waschen sie sich und verrichten ihre Notdurft, und dort spielen die Kinder. Menschen in der Gosse. Entwürdigte Ebenbilder Gottes! Auch hier kein Essen, keine Arbeit, nichts. Von den 400 Millionen Indern sind drei Viertel unterernährt. Nur den heiligen Kühen geht’s besser. Man sagt, dass es davon 200 Millionen gibt. Sie gehen unbehelligt durch die Straßen, halten den Verkehr auf, fressen die Gemüseläden leer, dürfen nicht weggejagt und nicht geschlachtet werden. Und das Volk krepiert vor Hunger. Für die Kühe gibt es Altersheime, für die Menschen nicht.

Mutter Teresa kümmert sich um die Menschen und um die Findlinge, die sie morgens aus den Mülleimern holt, und um die Kranken und um die Sterbenden … Ich habe sie im “Haus der Toten” besucht. Es liegt dicht neben dem Kali-Tempel und diente früher der Tempelprostitution. Jetzt ist es die letzte Zuflucht derer, die in Verlassenheit sterben. “Home for dying destitutes” steht nüchtern und klar auf der Tür.

Die Mitschwestern und Helfer der Mutter Teresa gehen durch die Straßen der Stadt, um die Sterbenden aufzulesen. Man legt sie auf Bahren und trägt sie in das Totenhaus. 127 von ihnen fand ich bei meinem Besuch. Eine Bahre neben der andern in sechs langen Reihen. Auf jeder ein Häufchen menschlichen Elends. Ausgemergelte Skelette, von welker Haut überzogen, warten auf den Tod. Schwarze übergroße Augen starren mich brennend an.

Aber Mutter Teresa und ihre Helferinnen sind bei ihnen. Vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben spüren diese Sterbenden, was selbstlose Liebe ist. …
In den letzten Jahren wurde hier schon mehr als 12 000 Sterbenden ein wenig Liebe gegeben. Es ist nicht so sehr das Hemd, der Sari, der Napf Reis, sondern vor allem die mütterliche Sorge, die wie ein Wunder ihr Lebensende überstrahlt. In Kalkutta habe ich ein sterbendes Kind im Arm der sechzehnjährigen mohammedanischen Mutter getauft. Ich bin ja nicht nur ein Bettler, sondern auch ein Priester, der froh ist, wenn er mal ein Kind taufen kann. Niemand hat es gemerkt. Ich gab ihm den Namen Werenfried. Zehn Minuten später war der kleine Werenfried tot.

Als die Männer kamen, um es wegzuholen, ging ich mit. Wir kamen auf einen umzäunten Platz in der Nähe des Kali-Tempels. In den siebzehn Gruben im Boden brannten Holzscheite. Für jede Leiche muss man für 40 Rupien Holz kaufen. Wer reich ist, kauft noch eine Kanne Petroleum dazu – dann geht’s schneller. Ohne Petroleum dauert es im Durchschnitt drei Stunden.

Das Kind wurde zu den andern Toten auf den Boden gelegt, bis eine Grube frei war. Gerade warf man einen Mann ins Feuer, der unter die Straßenbahn gekommen war. Die Angehörigen warteten geduldig und unterhielten sich. Kinder spielten mit übrig gebliebenen Knochen. Eine heilige Kuh spazierte zwischen den brennenden Gruben und schnüffelte am toten Kind. Dann und wann ein dumpfer Knall: das sind die Schädel, die explodieren. Jedes Mal, wenn eine Leiche fertig ist, wird die Asche in einen Topf gesammelt und zehn Meter weiter in den Fluss geschüttet, wo Kinder im Wasser planschen und mit Schlamm und Asche spielen …”

Aus: „Sie nennen mich Speckpater“ von Pater Werenfried van Straaten. Erhältlich zum Preis von fünf Euro bei: KIRCHE IN NOT-Deutschland, Lorenzonistr. 62, 81545 München. Tel.: 089 – 6424 888 0; [email protected] oder KIRCHE IN NOT-Österreich, Hernalser Hauptstraße 55, A-1172 Wien oder
Tele.: +43 (1) 405 25 53 oder E-Mail: [email protected]





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