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| Ein Priester sollte sich nicht schämen Gefühle zu zeigen4. Dezember 2009 in Weltkirche, 1 Lesermeinung P. Raniero Cantalamessa bei Erster Adventspredigt im Apostolischen Palast: "Wir Priester sind mehr als jeder andere versucht, der Gefahr zu erliegen, das Wichtigste dem Dringenden zu opfern" - Von Angela Reddemann Rom (kath.net/Zenit.org) Um 9 Uhr hielt der Prediger des Päpstlichen Hauses, P. Raniero Cantalamessa OFMcapp die erste von drei Adventspredigten, die in diesem Jahr die Grundpfeiler jeder priesterlichen Existenz, die Seele eines jeden Priestertum vertiefen wollen. Die Herzmitte jeder priesterlichen Existenz, so P. Raniero Cantalamessa OFMcapp vor Papst Benedikt XVI. und den Mitarbeitern der römischen Kurie, sei die persönlich erfahrene Liebe Jesus Christi, die spürbar und fühlbar im eigenen Leben werde. Die persönliche Beziehung zur Person Jesu, die voll Vertrauen und in Freundschaft gelebt wird, ist die Seele eines jeden Priestertums. Wenn das Wort Jesu: Ich aber nenne euch Freunde (Joh 15,15) zu einem Widerfahrnis geworden sei, das nicht mehr aus der eigenen Biographie wegzudenken ist, so erklärte der Kapuzinerpater mit Blick auf seine Berufungsgeschichte, entfesselte es im Angesprochenen unbändige Begeisterung und Vertrauen, bekräftigte der Päpstliche Hofprediger. Aber zur Begeisterung und innigen Verbindung mit Jesus gehöre auch die prophetische Dimension des Priestertums: die seinsmäßige Berufung eines jeden Priesters zum Dienst als theologischer Kategorie. In seiner einstündigen Ansprache zeichnete der Päpstliche Hofprediger das Profil eines Priesters, der aus einer kontemplativ-aktiven Grundhaltung, Gebet und Verkündigung in seinem Priesterleben Raum gibt: Mit Jesus sein und mit ihm gehen, um zu verkünden: bleiben und gehen, empfangen und geben: das ist die wesentliche Aufgabe der Mitarbeiter Christi. Für Jesus gäbe es keinen Nachfolger, der ihn ersetzen müsste, erklärte der Kapuzinerpater: denn er ist nicht tot, sondern er lebt. Aber in welchem Sinne können wir vom Priester als dem sprechen, der das Werk Christi fortführt? fragt P. Cantalamessa in Gegenwart des Papstes. In jeder menschlichen Einrichtung, wie damals im Römischen Reich, bei den Ordensgemeinschaften, oder wie es in einem weltlichen Unternehmen der Fall ist, wird ein Nachfolger eingesetzt, der das Werk fortführt, aber nicht die Person des Gründers. Diesen hält man manchmal sogar für unangebracht, veraltet oder wert, dass man ihn aufgibt. Nicht so die Kirche. Für Jesus gibt es keinen Nachfolger, denn er ist nicht tot, sondern er lebt. "Er ist von den Toten auferstanden, der Tod hat keine Macht über ihn." Was ist dann die Aufgabe, seiner Mitarbeiter? Ihn so darzustellen, dass er präsent wird: seiner unsichtbaren Gegenwart eine sichtbare Gestalt zu geben. Der hl. Gregor von Nyssa hat einen berühmten Ausdruck geprägt, der in der Regel auf die Erfahrungen der Mystiker angewendet wird: "ahnendes Gespür für das Mysterium", so P. Cantalamessa in seinem Entwurf einer ganzheitlichen priesterlichen Spiritualität: "Mit Jesus sein bedeutet selbstverständlich nicht nur physische Nähe; diese Erkenntnis finden wir bereits im Kern der Erfahrung des Paulus, die so viel Reichtum in sich birgt: "in Christus" oder "mit Christus." Es bedeutet alles mit Jesus lebendig zu teilen: Sein Leben als Wanderprediger, aber auch seine Gedanken, Ziele, seine Spiritualität. Das Wort kommt aus mate mittelalterlichen Latein und meint denjenigen, der mit jemanden gemeinsam (con-) Brot (panis), das gleiche Brot ißt. Zentral sei, das Jesus seine Jünger und Jüngerinnen Freunde genannt habe. Es gibt etwas Rührendes in dieser Liebeserklärung Jesu. Ich erinnere mich stets an den Augenblick als mich, wenn auch nur für einen kurzen Moment etwas von diesem Gefühl überkam. Abschließend wandte sich P. Cantalamessa OFMcapp auch den konkreten Gefahren zu, die besonders den großen Steinen im Haus der Kirche drohen: Wir Priester sind mehr als jeder andere versucht, der Gefahr zu erliegen, das Wichtigste dem Dringenden zu opfern. Konkre hieße das: Den Tag mit einer Zeit des Gebetes und Dialogs mit Gott zu beginnen. Gebet, oder die Vorbereitung der Predigt für die Messe, Studien- und Ausbildungszeiten sind zwar alle wichtig, aber nicht immer dringend ist; wenn wir sie aufschieben, dann scheint das nicht das Ende der Welt zu sein, während es viele kleine Dinge sind - ein Treffen, ein Anruf oder eine lästige Pflicht, die sind wichtig. Schließlich werden wichtige Dinge immer wieder systematisch aufgeschoben und dann gibt es kein später mehr. Ich schließe mit einem Gebet des Abtes Chautard, die im Programm dieser Meditationen gedruckt steht: O Gott, Du gabst der Kirche viele Apostel, aber entzünde in ihren Herzen wieder einen brennenden Durst nach Intimität mit Dir und den Wunsch, gemeinsam für das Wohl des Nächsten zu arbeiten. Schenke jedem ein durchbetetes Engagement und eine praxisorientierte Kontemplation! So sei es!. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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