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Cantalamessa: Priester sollen Wohlgeruch Christi verströmen

13. Dezember 2009 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Thema der 2. Adventspredigt im Vatikan: Diener des Neuen Bundes im Geist - von Angela Reddemann.


Rom (www.kath.net/ Zenit)
Die Wiederbelebung des Sakramentes der Priesterweihe und die Rückbesinnung auf das geistliche, unauslöschliche Pontential der „Salbung im Heiligen Geist“ in Zeiten der Anfechtung und Krise standen im Zentrum der Zweiten Adventspredigt im Vatikan. Priesterliche Existenz vollzieht sich am Scheideweg zwischen der Gnade und dem Geschenk, sinnbildlich gesprochen, „Wohlgeruch Christi“ zu sein oder aus Unwissenheit oder Ignoranz die Möglichkeit das Evangelium authentisch zu leben, aufzugeben. Das „Salz der Werde“ verdirbt, statt „Wohlgeruch“ verbreitet sich „Gestank“.

Angesichts herber Skandale, die das Vertrauen in Priester erschüttern, wirbt P. Raniero Cantalamessa in seiner heutigen 2. Adventspredigt vor Papst Benedikt XVI. und der Kurie „gegen alle Hoffnung" um Vertrauen und verweist auf seinen Ordensvater, den hl. Franz von Assisi. „In einer Zeit, als die moralische Situation des Klerus unvergleichlich trauriger war, als es heute ist, so der Kapuzinerpater, schrieb er in seinem Testament: ‚Danach gab und gibt mir der Herr einen so großen Glauben zu den Priestern, die nach der Vorschrift der heiligen Römischen Kirche leben, wegen ihrer Weihe, dass ich, wenn sie mich verfolgen würden, bei ihnen Zuflucht suchen will. Und wenn ich so große Weisheit hätte, wie Salomon sie gehabt hat, und fände armselige Priester dieser Welt – in den Pfarreien, wo sie weilen, will ich nicht gegen ihren Willen predigen. Und diese und alle anderen will ich fürchten, lieben und ehren wie meine Herren’".

Wer die Priesterweihe empfangen habe und wem durch die Salbung zu diesem Dienstamt ein „unauslöschliches Prägemal“ gesetzt (das "Siegel") worden ist, der verfüge ja über eine unauschöpfliche Ressource, so P. Raniero Cantalemessa. „Sie wirkt immer!“ „Was die Salbung betrifft, so vermittelt der Geist den Wohlgeruch Christi“, zitiert Cantalamessa mit Berufung auf den den hl. Athanasius.


Mit Blick auf den apostolischen Dienst erkläre der hl. Paulus „die Metapher von der Salbung und bringt sie in Bezug zu den Wirkungen des Parfüms. ‚Dank sei Gott, der uns stets im Siegeszug Christi mitführt und durch uns den Duft der Erkenntnis Christi an allen Orten verbreitet. Denn wir sind Christi Wohlgeruch für Gott unter denen, die gerettet werden, wie unter denen, die verloren gehen’. ( 2 Kor 2, 14-15)“.

Aber genau in dieser großartigen Gnade der Christusförmigkeit lauert für Cantalamessa die Gefahr der Lauheit und der Gewissenlosigkeit: „Die Wahrheit dieses Wortes Christi erfüllt sich leider vor unseren Augen. Wenn die Salbe ihren Wohlgeruch verliert und verdirbt, verwandelt sich in ihr Gegenteil, sie wird zum Gestank, und statt auf Christus zu verweisen, lenkt sie von ihm ab“.

Die Salbung durch den hl. Geist empfangen zu haben, heißt aber auch für jeden Christen und besonders für Priester, „den Heiligen Geist als ‚unzertrennlichen Begleiter’ im Leben zu haben, alles ‚im Geist’ in seiner Gegenwart, mit seiner Führung tun können. Es bedeutet eine gewisse Passivität, ein wesensentliches Handeln, oder wie Paulus sagt, ein Leben unter der Leitung des Geistes’ (vgl. Gal 5,18)“, führt der päpstliche Hofprediger aus.

„Wir Priester müssen uns daran gewöhnen, immer aus der Salbung des Heiligen Geistes zu leben, bevor sich bis auf eine wichtige Maßnahme im Dienste des Reich tun: eine Entscheidung, die wir treffen, einen Termin auszuachen, ein Dokument das auf Papier gebracht werden muss, ein Vorstand, der besetzt werden soll, eine Predigt die vorbereitet werden soll“.

Nun seien Christen durch die Taufe Gott “geweiht”; deshalb bedeutet dieser Name nichts andere als: “gesalbt”, auch habe jeder Christ hat Anteil an der Salbung Christi, dem Gesalbten (vgl. 1 Joh 2, 20.27), erklärt P. Cantalamessa Ofmcap. „Bei der Chrisam-Sabung, die der Taufe folgt, wird ausdrücklich Bezug genommen auf die dreifache Sendung Christi: „Der Herr selbst weiht euch mit dem Chrisam des Heiles. Eingefügt in Christus, den Priester, König und Propheten, sollt ihr immer Glieder seines Leibes sein für das ewige Leben.“

„Aber die sakramentale Salbung, die in sich ein unauslöschliches Prägemal setzt (das "Siegel"), daß dem Priester zu eigen wird, ist eine Ressource, auf die wir, wann immer sie während unseres Dienstes gebraucht wird, zurückgreifen können. Sie wirkt immer.“

„Es ist die geistliche Salbung am Jordan, die etwas Neues im Leben Jesu schafft, nämlich den Beginn seiner öffentlichen Wirksamkeit, den Beginn seines Auftretens als Prophet, König und Priester des Neuen Bundes. Von da an predigt er mit Autorität und Vollmacht, er heilt die Kranken, treibt Dämonen aus, weckt Tote auf und wirkt andere Wunder als Zeichen für das Reich Gottes, das nun anbricht. Er betet für die Menschen und bringt sich dem Vater als Opfer zur Sühne für ihre Sünden dar“.

„Schon der Hl. Athanasius kommentiert in seinem Brief an Serapion: “Ferner heißt und ist der Heilige Geist Salbung und Siegel; (…)Diese Salbe ist nämlich Hauch des Sohnes, so daß, wer den Geist hat, sagen kann: 'Christi Wohlgeruch sind wir'(2 Kor 2,15). Das Siegel ferner drückt den Sohn ab, so daß der Versiegelte die Gestalt Christi hat, wie der Apostel sagt. Was die Salbung betrifft, so vermittelt der Geist den Wohlgeruch Christi.“

„Wenn der konsekrierende Bischof die Hände des Weihekandidaten mit dem heiligen Chrisam salbt, spricht er die folgenden Worte: ‚Der Herr Jesus Christus, den der Vater im Heiligen Geist und in Kraft gesalbt hat, bewahre Dich für die Heiligung seines Volkes durch Darbringung dieser Opfergabe.’ Bei der Bischofsweihe ist es die geistliche Fruchtbarkeit, die mit der Salbung des Hauptes in Verbindung gebracht wird: ‚Gott, der dich Anteil haben lässt am Hohenpriestertum Christi, gieße über dich seine mystische Salbung aus, und mit dem Reichtum seines Segens verleihe er deinem Dienst Fruchtbarkeit.’“

„Die sakramentale Salbung, die in sich ein unauslöschliches Prägemal setzt (das "Siegel"), daß dem Priester zu eigen wird, ist eine Ressource, auf die wir, wann immer sie während unseres Dienstes gebraucht wird, zurückgreifen können. Sie wirkt immer und gerade dies sollte in der Theologie die ‚Wiederbelebung’ des Sakraments bedeuten. Das Sakrament, das in der Vergangenheit empfangen wurde ‚reviviscit’, kann wieder belebt werden und seine Gnade neu entfesseln: in extremen Fällen, weil es durch das Hindernis der Sünde ((l’obex), beeinträchtigt wird, in anderen Fällen, weil es durch die Patina der Gewohnheit geschwächt wird und sie dann den Glauben an das Sakrament neu stärken muss. Das geschieht, wie mit einer Flasche Parfüm. Wir können sie in der Tasche haben oder in der Hand halten, wie wir wollen, aber wenn wir es nicht öffenn, kann sich der Geruch des Parfüms nicht verströmen, uns es scheint so, als gäbe es gar nicht“.

„Was wir tun müssen, ist einfach. Vor jedem evangelistischen Einsatz sollen wir um Salbung bitten. Zwar sind schon viele meiner Gebete nicht erhört worden, doch bei der Bitte um Salbung war das selten der Fall, ganz besonders wenn ich schwach und müde war und mich nicht imstande fühlte, überhaupt etwas zu sagen. In solchen Momenten bete ich: „Himmlischer Vater, in deinem Namen und zur Ehre deines Sohnes Jesus bitte ich dich: Schenke mir die Salbung deines Geistes, damit ich das Evangelium in Vollmacht und Sanftheit verkündigen kann.“

„Manchmal habe ich beinahe körperlich gespürt, wie die Salbung auf mich kam. Meine Gefühle wurden stark angerührt, meine Seele füllte sich mit Klarheit und Gewissheit; jede Spur von Nervosität, Angst und Scheu verschwanden“.

„Viele meiner Gebete, sowie die vieler Christen, so glaube ich, wurden ignoriert, aber fast nie, bei der ich um Salbung gebeten habe. Es scheint, dass wir vor Gott eine Art von Recht darauf haben, sie zu einzufordern“.


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