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| Cor ad cor loquitur31. Jänner 2010 in Schweiz, 4 Lesermeinungen An diesem Sonntag hat der Uznacher Abt Marian Eleganti in Chur die Bischofsweihe erhalten - Predigt von Bischof Huonder im Wortlaut - kathTube: Vollständiges Video der Bischofsweihe Chur (kath.net/RV/div) Ab 1. Februar 2010 werden Weihbischof Marian Eleganti als Bischofsvikar und Generalvikar Josef Annen das seit 1956 bestehende Generalvikariat in Zürich im Sinne einer Co-Leitung führen. kath.net dokumentiert die Predigt von Bischof Huonder anlässlich der "Einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein" (Apg 1,22). Exzellenzen, liebe Mitbrüder im bischöflichen, priesterlichen und diakonalen Amt Die Lesung aus der Apostelgeschichte - wir haben sie in italienischer Sprache vernommen - legt uns die Kriterien vor, nach welchen die Bestellung des Apostels Matthias erfolgen soll. Verlangt wird, dass der Kandidat mit dem Herrn zusammen war von der Taufe des Johannes bis zu seiner Himmelfahrt. Als solcher muss der Nachfolger im Apostelkollegium, das wird betont, Zeuge der Auferstehung des Herrn sein. Er muss eine Person sein, die mit dem Herrn, mit seinem Leben und Wirken, vertraut ist, und die den Herrn in seinem ganzen menschlichen und göttlichen Sein erfahren hat. Er muss eine Person sein, die den Herrn nicht nur aus einem Bericht, also aus zweiter Hand, kennt, sondern aus eigener Anschauung und aus tief gelebter Zuneigung zu ihm. Er muss eine Person sein, die vor allem die Auferstehung, also die göttliche Herrlichkeit Christi, bezeugen kann und will. So lautet der Auftrag an ihn: "Er muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein". Dies wird unterstrichen, weil die Auferstehung das Zentrum der Verkündigung ist. "Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos" (1 Kor 15,14), sagt uns der Lehrer der Völker. Denn in der Auferstehung erscheint der Herr in seiner Herrlichkeit. Er ist der von Gott, vom Vater, beglaubigte Erlöser und Heiland aller Menschen, der Bräutigam jeder Seele, der Richter am Ende der Zeit, das Licht im himmlischen Jerusalem. Die Kirche ist sich bewusst, dass das Apostelkollegium eine geschichtlich einmalige Größe ist. Insofern ist die Berufung des Matthias einzigartig. Sie kann sich in diesem Sinn nicht wiederholen und wurde auch nicht wiederholt. So bleibt das Apostelkollegium der unverwechselbare Kern und Ausgangspunkt des kirchlichen Verkündigungs-, Priester- und Leitungsamtes. Das bringen wir denn auch im Glaubensbekenntnis zum Ausdruck: "Ich glaube an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten, und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche". Die Kirche ist auf den Aposteln gegründet. Die Apostel sind von Christus als Fundament der Kirche berufen und gewollt (vgl. Eph 2,20). Anderseits ruht der ganze Bau, wiederum nach dem Willen des Herrn, auf dem Felsen auf, welcher Petrus heißt, und im Nachfolger Petri bis heute gegenwärtig ist. Das Apostelkollegium ist wohl einmalig, doch hat das Amt der Apostel in der Kirche nie gefehlt. Es blieb in ihren Nachfolgern gegenwärtig und ragt so auch in unsere Zeit hinein. Das bischöfliche Amt nämlich gründet auf dem apostolischen Fundament und trägt das apostolische Charisma durch die Zeit der Kirche bis zu ihrer Vollendung weiter. Deshalb muss auch der Bischof, in Analogie zu den Aposteln, "einer von diesen sein ...", wie wir es eben in der Darstellung der Apostelgeschichte gehört haben: Einer, der sorgfältig und gewissenhaft erkoren wird; einer, welcher den Herrn kennt; einer, welcher mit dem Herrn vertraut ist; einer, welcher tief gläubig den Auferstandenen der Welt verkündet, tief gläubig den Menschen die Hoffnung vermittelt, welche mit der Auferstehung des Herrn geschenkt ist; einer, welcher die ewige Bestimmung eines jeden Menschen erkennt und sich dafür einsetzt. Er muss einer sein, welcher in der Liebe mit dem Herrn eins ist und aus dieser Liebe - nicht aus einer Liebe, wie die Welt sie gibt, sondern aus der erlösenden Liebe des Herrn - selber in der göttlichen Liebe wächst und fähig wird, diese erlösende Liebe weiter zu schenken. Seine Bitte wird immer sein, wie dies ein wunderschönes überliefertes Gebet sagt: Accendat in nobis Dominus ignem sui amoris et flammam aeternae caritatis - "Der Herr entzünde in uns die Glut seiner Liebe und die Flamme ewiger Hingabe". Diese göttliche Liebe muss in einem Nachfolger der Apostel, in einem Bischof, ganz besonders brennen; diese Hingabe muss ihn in seinem Amt aufzehren, damit sie auch die Menschen erfasse und für Christus, das ewige Heil, öffne. Diesen Auftrag wird der Bischof erfüllen, indem er immer - damit möchte ich auf den Wahlspruch von Weihbischof Marian anspielen - cor ad cor - von Herz zu Herz - mit dem Herrn verbunden ist und sich in ständigem Austausch mit seinem Meister befindet. Diesen Auftrag wird der Bischof deshalb erfüllen, indem er den Glauben der Kirche, des Leibes Christi, in seiner Reinheit und in seiner Fülle lehrt, als Diener des einen Hohenpriesters, Christus, die Menschen heiligt, vor allem durch die Feier des Kreuzesopfers, und indem er die Gläubigen als guter Hirte auf das eine und einzige Ziel hinführt: Auf Christus und seine Braut. Dafür muss der Bischof sein Leben hingeben, es schonungslos hingeben, es eben in jener Liebe hingeben, in der der Herr selber sein Leben hingegeben hat. Der heilige Paulus hat in der zweiten Lesung - wie haben sie in romansicher Sprache gehört - , im so genannten Hohenlied der Liebe nichts anderes entfaltet und uns als Beispiel vorgestellt als die Liebe des guten Hirten Jesus Christus. Diese Liebe, die sich vom Verhalten des Mietlings unterscheidet und sich gegen den Wolf des Opportunismus und des Zeitgeistes wehrt, diese Liebe muss sich im Bischof, seiner hohen Aufgabe wegen, in einzigartiger Weise ausprägen. Auch da gilt: "Einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein" (Apg 1,22). Am Anfang der Heilsgeschichte des Neuen Bundes, welche mit der Empfängnis und Geburt Christi beginnt, steht eine Frage, die Frage der Gottesmutter: "Wie soll das geschehen?" (Lk 1,34). Wenn Gott uns zu einer Aufgabe beruft, werden wir begreiflicherweise nachdenklich und fragen: "Wie soll das geschehen?". "Kann ich diese Aufgabe erfüllen?". "Kann ich dem entsprechen, was der Herr von mir erwartet?". Der Engel macht die Gottesmutter auf das Wirken des Heiligen Geistes aufmerksam. Auf Grund der Hilfe des Heiligen Geistes dürfen auch wir bei der Übernahme einer Aufgabe im Dienste der Kirche sagen: Gott bewirkt in uns das Werk, zu dem er uns beruft, wenn wir uns ihm demütig zur Verfügung stellen. Die Bischofsweihe ist ein Sakrament. Die Kirche glaubt und lehrt, dass uns jedes Sakrament eine besondere Gnade verleiht. Der Bischof wird bei seiner fordernden Aufgabe immer aus der Gnade schöpfen dürfen, die ihm bei der Weihe in einem besonderen Maße, eben als Fülle des Weihesakramentes, geschenkt ist. Sie ist da, sie ist vorhanden - ex opero operato ist sie da -, sagt der Glaube. Aber sie will vom Träger dieser Gnade immer neu entfacht werden, mit immer neuem Glauben, neuer Hoffnung, vor allem mit immer neuer göttlicher Liebe. So soll der Bischof tagtäglich sein Weiheversprechen bedenken und die Gnade des Sakramentes entfachen, entsprechend der Aufforderung des heiligen Paulus an Timotheus (2 Tim 1,6). Dabei darf er gewiss auch, mit Blick auf das Evangelium, auf die Hilfe jener Frau bauen, welche der Herr dem Jünger, dem Apostel Johannes, zur Mutter gegeben hat. Johannes steht für die Kirche, doch steht er sicher eigens für die Apostel und deren Nachfolger, für die Bischöfe. Die Bischöfe dürfen mit der ganz besonderen liebenden Zuneigung der Gottesmutter rechnen, sind sie doch für das Werk ihres Sohnes in einem außerordentlichen Maß verantwortlich. Sie, die Mutter des Herrn, wird auch jetzt, bei der Bischofsweihe, unserem lieben Mitbruder Marian mit allen Heiligen zur Seite stehen. Auch sie wird - cor ad cor - mit ihm sein, und ihm helfen, den Auftrag des Herrn zur Ehre des dreifaltigen Gottes, zum Aufbau der Kirche und zum Heil der Seelen zu erfüllen. Amen. Das Grußwort von Weihbischof Eleganti im Wortlaut Grusswort von Weihbischof Dr. Marian Eleganti Liebe Mitbrüder im bischöflichen, priesterlichen und diakonalen Amt, Mein bischöfliches Motto lautet "Cor ad cor loquitur": Herz spricht zum Herzen: das Herz Gottes - Ihres - meines! Wer Ohren hat zu hören, der höre! Wer Liebe hat, der rede! - Liebe! Jene starke Liebe, die im Anderen, auch im Gegner, so lange nach dem Freunde sucht, bis er es ist. Liebe, jenes demütige, unbedingte und voraussetzungslose Wohlwollen, ohne welches nichts und niemand richtig erkannt wird: Liebe, eine Klimaerwärmung des Heiligen Geistes! Oh himmlischer König, o Tröster, Geist der Wahrheit und der Liebe, komm und wohne in uns! Der Apostelschüler und Bischof Ignatius von Antiochien schreibt vor seinem Martyrium in Rom an Bischof Polykarp von Smyrna: "Mit jedem einzelnen rede nach Gottes Art, trage die Krankheiten aller als vollkommener Held". Und Ignatius fügt hinzu: "...damit Du, was Dir unter die Augen kommt, freundlich behandelst." "...damit Du, was Dir unter die Augen kommt, freundlich behandelst": So möchte auch ich es in meiner neuen Aufgabe halten. Und wo ich meine Meinung kundtue, will ich es stets vorbehaltlich eines besseren Urteils tun. Ich danke in dieser Stunde Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus. Ich danke der Jungfrau und Gottesmutter Maria und Ihrem Bräutigam, dem Hl. Joseph. Ich danke dem Heiligen Vater, unserem Papst Benedikt, Ich grüsse meine Brüder und Schwestern der Kirche von Chur in den Kantonen Graubünden, Schwyz, Uri, Obwalden und Nidwalden, Glarus und Zürich. kathTube: Die Bischofsweihe als Video Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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