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‚Wir tragen zur Heilung der Kirche bei’

26. August 2010 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Aktion Ninive: "Wir beten für die Wiedergutmachung der geschehenen Sünden. Das schließt die Umkehr der Sünder genauso ein wie die Heilung der Wunden bei den Opfern." P. Hermann Josef Hubka im Kirche-in-Not-Interview mit André Stiefenhofer.


München (kath.net/KIN) Gebet und Fasten sind gute Hilfen im geistlichen Kampf, der in jedem Kirchenmitglied und in jeden Journalisten stattfindet. Auf beiden Seiten sind Fehler gemacht worden. Das sagt der geistliche Leiter von "Kirche in Not" in Deutschland, P. Hermann Josef Hubka CRvC, in einem Interview über die "Aktion Ninive".

Mit der "Aktion Ninive" ruft das weltweite katholische Hilfswerk "Kirche in Not" seit dem 10. Juni vor dem Hintergrund des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen in kirchlichen Einrichtungen alle Gläubigen ein Jahr lang zur Buße und zum Gebet für die Kirche auf. Besondere Gebetstermine sind dabei jeweils die ersten Freitage eines Monats, die die Kirche als "Herz-Jesu-Freitage" begeht.

Mit André Stiefenhofer hat P. Hubka im Vorfeld des nächsten Herz-Jesu-Freitags am 3. September über seine bisherigen Erfahrungen mit der "Aktion Ninive" gesprochen.

KIRCHE IN NOT (KIN): Pater Hubka, "Kirche in Not" betet seit drei Monaten für die Erneuerung der katholischen Kirche - warum?

HUBKA: Die Kirche bestand schon immer aus Menschen und das heißt, sie war zu allen Zeiten eine Mischung aus Heiligen und Sündern. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber sie wurde uns in diesem Jahr durch die Missbrauchsskandale besonders schmerzhaft in Erinnerung gerufen. Papst Benedikt XVI. hat während seiner Pastoralreise nach Portugal deutlich herausgestellt: "Die Leiden der Kirche kommen aus dem Innern."


Gleichzeitig hat der Heilige Vater klargemacht, was nun zu tun ist: Nämlich Buße tun für die Kirche! Diesen Aufruf hat der Papst bereits im März in seinem Hirtenbrief an die Kirche Irlands konkret formuliert und "Kirche in Not" folgt ihm mit regelmäßigem Gebet und Akten der Buße.

KIN: Wie haben Sie die "Aktion Ninive" bisher konkret umgesetzt?

HUBKA: Seit dem 10. Juni beten die Mitarbeiter von "Kirche in Not" täglich ein Gesätz des schmerzhaften Rosenkranzes in den Anliegen unserer Kirche. An jedem Herz-Jesu-Freitag versammeln wir uns zusätzlich zu einer 12-stündigen eucharistischen Anbetung in unserer Hauskapelle.

Die Mitarbeiter bemühen sich, in einem vierwöchigen Rhythmus beichten zu gehen, denn das Bußsakrament spielt für unser Anliegen der Umkehr die entscheidende Rolle. Höhepunkte der Aktion sind fünf Gebetsnächte, die live von Radio Horeb übertragen werden.

KIN: Wie viele Menschen beteiligen sich inzwischen an der "Aktion Ninive"?

HUBKA: Die "Aktion Ninive" ist freiwillig. Man muss sich nicht anmelden und darum können wir auch nicht genau sagen, wie viele Beter mitmachen. Es haben sich zwar viele Gläubige, Pfarreien, Gebetsgruppen, geistliche Gemeinschaften und Orden bei "Kirche in Not" gemeldet und gesagt: "Ich mache mit!"

Doch wie viele diesen Schritt tun, ist für den Erfolg der Aktion zweitrangig, denn bei Gott geht es nie um die Menge der Gebete, sondern um die ehrliche Haltung des Betenden. Ein einziger Gläubiger, der ehrlich um Umkehr in der Kirche betet, kann mehr erreichen als ein ganzes Fußballstadion voller Lippenbekenntnisse.

KIN: Es kam die Kritik auf, dass die "Aktion Ninive" nur für die Kirche betet, nicht für die Opfer - was sagen Sie dazu?

HUBKA: Das ist natürlich Unsinn. Wir beten für die Wiedergutmachung der geschehenen Sünden. Das schließt die Umkehr der Sünder genauso ein wie die Heilung der Wunden bei den Opfern. Wir können durch die "Aktion Ninive" nicht im Alleingang den Missbrauch ungeschehen machen. Aber wir tragen zur Heilung der Kirche bei, was wir können.

KIN: Manche haben in der enormen Aufmerksamkeit der Medien während der Aufdeckung der Missbrauchsskandale eine "Kampagne" gegen die Kirche gesehen. Wie sehen Sie das?

HUBKA: Der Papst sieht das offensichtlich anders, sonst würde er die Feinde nicht zuallererst im Innern der Kirche suchen. Aber man muss schon sagen, dass es im letzten Jahr bei aller gerechtfertigten Empörung auch einige Journalisten gab, die statt gründlich zu recherchieren lieber alte Vorurteile aufgewärmt haben.

Ich sehe darin aber weniger eine "Kampagne" als vielmehr einen geistlichen Kampf, in dem das regelmäßige Gebet und Fasten gute Hilfen darstellen.

KIN: Sie sprechen von einem "Kampf". Stehen Kirche und Medien auf Kriegsfuß?

HUBKA: Nein. Der geistliche Kampf, den ich meine, findet nicht zwischen Kirche und Medien statt, sondern in jedem einzelnen Kirchenmitglied und in jedem Journalisten. Sowohl die Kirche als auch die Medien haben während des letzten Jahres Fehler gemacht.

Wenn von den Medien ordentlich recherchierte Vorwürfe öffentlich gemacht werden und einzelne Kirchenvertreter darauf gekränkt reagieren oder abblocken, dann ist das nichts anderes als Eitelkeit, also eine Sünde.

Wenn aber von Journalisten nur oberflächlich recherchiert wird, Kirche und Papst generell mit Polemik übergossen werden und die Wahrheit verdreht wird, dann ist auch das eine Sünde.

Es kann also allen Akteuren der zurückliegenden Zeit nur gut tun, in sich zu gehen und die eigene Beziehung mit Gott wieder ins Reine zu bringen. Dazu will die "Aktion Ninive" einen Anreiz geben.

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Foto: (c) Kirche in Not


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