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Kardinal Ratzinger: 'Furcht ist die Krankheit und Schwäche der Kirche'

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Bericht über die Abschlusspredigt beim Kongress "Freude am Glauben" im überfüllten Fuldaer Dom "Die 'Keule des Fundamentalismus' stehe jederzeit bereit, um diejenigen mundtot zu machen, die dem Papst die Treue hielten"


Fulda (kath.net/bpf)
"Entscheidend ist am Ende nicht die Frage: ‚Was wird morgen in der Zeitung über mich stehen, was wird man im Fernsehen über mich sagen?’, entscheidend ist die Frage: ‚Was wird Er in der Stunde der Entscheidung zu mir und über mich sagen?’“, betonte Kardinal Joseph Ratzinger, Präfekt der Glaubenskongregation, zum Abschluss des Kongresses „Freude am Glauben“ am Samstag in Fulda. KATH.NET hat bereits berichtet.In einem Gottesdienst vor rund 2.500 Gläubigen erinnerte der Kardinal daran, dass die Rettung der Seele das Ziel des christlichen Glaubens sei.

Ausgehend vom Evangelium, in dem Jesus die Jünger ermahnt, sich nicht vor den Menschen zu fürchten (Mt 10, 26-33), bezeichnete Kardinal Ratzinger „Fürchtet euch nicht“ als ein Leitwort der Frohen Botschaft, das der Herr durch die Geschichte hindurch allen sage, die an ihn glaubten. Jesus habe auch gesagt, er schicke die Jünger wie Schafe unter die Wölfe, was die Gefahr, zerrissen zu werden, mit sich bringe. Wie Jesus selber zum Opferlamm geworden sei, so ergehe es auch den Jüngern und Märtyrern. Denn ohne die Bereitschaft, sich verwunden zu lassen, gebe es keinen Glauben, betonte der Kardinal. So habe besonders das 20. Jahrhundert mit all seiner Gewalt viele Glaubenszeugen hervorgebracht. Diese, die nicht mit den Wölfen geheult hätten, seien die wahren Apologeten Gottes geworden.

In der heutigen Zeit gebe es zwar Freiheit, unterstrich Kardinal Ratzinger, aber auch Wölfe, und neue, grausame Weisen der Folter würden praktiziert, die nicht mehr dazu dienten, reden zu machen, sondern zum Schweigen zu bringen. Die „Keule des Fundamentalismus“ stehe jederzeit bereit, um diejenigen mundtot zu machen, die dem Papst die Treue hielten, die gegen Frauenpriestertum, für den Zölibat und gegen eine Verweltlichung der Liturgie eingestellt seien. Sie würden als Fundamentalisten und als reformfeindlich angeprangert, sagte Ratzinger. Jesus habe nicht jede Art von Furcht ausgeschlossen – der Mensch sei nun einmal verwundbar und fürchte sich. Aber nur, wo die Furcht, die eigentliche Macht aller Diktaturen, besiegt werde, da herrsche Freiheit.

„Furcht ist letzten Endes immer die Furcht vor dem Verlust der Liebe“, hob Kardinal Ratzinger hervor. Das Gute, für das die Christen sich verwunden ließen, habe ein Gesicht, es sei Gott. Jesus Christus sei das Gute, der Gute, für den wir einstünden, und solange unsere Freundschaft mit Jesus bleibe, zählten andere Verwundungen nicht, bräuchten wir andere nicht zu fürchten. Sich die Seele nicht zerstören zu lassen sowie auf das Gericht des Herrn zu schauen, dies sei für die Christen zentral, erinnerte der Kardinal. Von diesem Blickwinkel her werde man frei, dann sei die Diktatur der Furcht gebrochen. Ratzinger betonte, dass es überall in der Welt, auch in Deutschland, Priester, Ordensleute und Laien gebe, die von diesem Mut her lebten.

Die Furcht sei die Krankheit und Schwäche der Kirche, fuhr Kardinal Ratzinger fort, und Jesus sei zum „romantischen Träumer“ gemacht worden, der für alles Verständnis habe und alles gelten lasse. Dann zähle er aber nicht. Die Welt werde nur dann wirklich ernst genommen, wenn sie so zähle, dass sie unter Gottes Gericht stehe. Das Licht der Kirche stehe nur allzu oft verborgen unter dem Scheffel. Erst wenn man das Eigentliche wieder erkenne, nämlich auf Gott zu schauen und ihn nicht zu verlieren, dann seien die anderen Verwundungen zweitrangig, dann werde die Kirche wieder leuchten und könne großmütige Seelen überzeugen.

Kardinal Ratzinger erinnerte an den heimgegangenen Bischof Dyba und an seinen Mut. „Wenn er harte Worte gesprochen hat, dann nicht, weil er unverwundbar gewesen wäre.“ Wie sehr er verwundet worden sei, hätten wir erst gesehen, als er von uns gegangen sei, sagte Ratzinger. „Der Glaube, die Liebe, Christus, Gott, der Blick auf das Gericht zählten mehr für ihn als der Blick auf das Gericht der Medien.“ Dies habe Erzbischof Dyba stark und frei gemacht. Wenn man noch weiter zurückschaue, auf den heiligen Bonifatius hin, so werde deutlich, dass dieser in Frieden sterben konnte, weil er sich unter dem Auftrag wusste, Gottes Wort zum Wohle der Menschen weiterzugeben.



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