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'Die Liebe Gottes, welche ich erfahren durfte, veränderte mein Leben'

3. März 2011 in Interview, 6 Lesermeinungen
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Der christliche Glaube: 'Was für eine Explosion!' - KATH.NET-Interview mit Monika Winter. Von Petra Lorleberg


Annweiler (kath.net/pl) Monika Winter aus Annweiler/Diözese Speyer ist Ehefrau, Mutter zweier Kinder, Familienmanagerin und Mitbegründerin von Evangelisation Heute e.V.

Im KATH.NET-Interview erläutert Frau Winter ihren Weg zur praktizierenden Katholikin und ihre Einstellung zur katholischen Kirche.

KATH.NET: Frau Winter, Sie sind praktizierende Katholikin. Katholisch-Sein – ist das bei Ihnen eine Familientradition? Sind Sie in die katholische Kirche hineingeboren und haben den christlichen Glauben von klein auf praktisch kritiklos angenommen?

Monika Winter: Meine Mutter ist Protestantin und mein Vater ist Katholik. Meine Mutter hatte sich damals dafür entschieden, dass ich katholisch getauft werden sollte. Außer ein paar Tischgebeten zu Hause und den ganz normalen Werdegang eines getauften Katholiken (Taufe – Kommunion – Firmung) kam ich nie in einen tieferen Zustand des Glaubens. Nach der Firmung ist dieser sogar ganz erloschen. Ich lebte mein Leben gottlos.

KATH.NET: Verstehe ich Sie also richtig, dass Sie dann eine klassische Bekehrung erlebt haben? Darf ich nachfragen: Was ist da konkret mit Ihnen passiert?

Monika Winter: Als nicht mehr praktizierende Katholikin, aus der Kirche ausgetreten und zum Buddhismus übergewechselt, berührte mich Gott zum ersten Mal im Oktober 2004. Es war auf einem Gebetstag in Bad-Soden/Salmünster. Ich war immer auf der Suche nach der Liebe, die mich vieles ausprobieren ließ, aber mich doch letztendlich nie erfüllte. Dieser Gebetstag war anders, er war so voller Liebe, ich spürte, dass da etwas ist, was ich nicht erklären konnte, aber das wie Balsam für meine Seele war.

Die Liebe Gottes, welche ich erfahren durfte, diese Liebe veränderte mein ganzes Leben. Ich trat 2005 wieder in die katholische Kirche ein und mein Mann, (der ausgetretener Protestant und wie ich auch zum Buddhismus übergewechselt war) konvertierte zum katholischen Glauben. Wir ließen unseren Sohn taufen, den wir eigentlich ganz frei erziehen wollten.

Durch Exerzitien, Gebetstagen und der Heiligen Messe wurden wir immer mehr in den Glauben hineingeführt.

KATH.NET: Sie empfangen in der Heiligen Messe das gewandelte Brot, oder Sie knien vor dem ausgesetzten Allerheiligsten – was glauben Sie ganz persönlich, um was es da geht? Ist das für Sie einfach eine katholische Tradition, auf die Sie auch gut verzichten könnten?

Monika Winter: Am Anfang meiner Bekehrung war ich noch sehr verunsichert. Ich hatte mich noch an den anderen Menschen orientiert, damit ich nichts falsch mache.

Aber je mehr ich verstand, wen ich da empfangen darf, nämlich Gott selber, da änderte sich meine Sichtweise. Ich schaute mehr und mehr auf Gott und es war ein persönliches Zusammentreffen mit mir Sünder und meinem Allmächtigen Gott. Mich klein machen, ganz klein, damit er mich wieder zu seiner gewollten Größe erheben kann, dies wurde mir immer bewusster.


Es ist Gott selber, der vor mir und auch in mir ist, wie kann ich diese Größe je in meinem Herz erfassen, ohne dass ich mich klein mache?

Es vergeht kein Tag, in der ich nicht diese Sehnsucht in meinem Herzen spüre. Und so darf ich mir immer wieder dieses Geschenk Gottes abholen, sei es in der Hl. Eucharistie oder in der Hl. Anbetung.

KATH.NET: Es geht Ihnen, wenn ich Sie richtig verstehe, um die persönliche Nachfolge jenes unbequemen Jesus von Nazareth. Sie selbst sind verheiratet, Mutter. Sollten wir die volle Nachfolge nicht besser den katholischen „Experten“ überlassen, den Priestern, den Ordensleuten? Sind denn normale, verheiratete katholische Laien überhaupt zur vollen Nachfolge gerufen?

Monika Winter: Jeder, der das Siegel Gottes in der hl. Taufe empfängt und trägt, ist in der Nachfolge Christi. Jeder darf mit seinen Gnadengaben, die Gott alleine schenkt, sich an dieser Nachfolge beteiligen. Ich als Ehefrau und Mutter darf in meiner Familie Gottes Gegenwart bezeugen und auch weitergeben. Liebt einander wie ich Euch geliebt habe, was für eine größere Liebe gibt es unter uns?

Wir brauchen die Priester, denn sie sind für uns Getaufte die Wegweiser, die Stützen der Heiligen Kirche. All die Sakramente der Hl. Kirche dürfen wir aus ihren geweihten Händen empfangen. Deswegen ist es umso wichtiger, für sie zu beten, dass sie auf dem richtigen Weg der Heiligkeit bleiben und mit ganzem Herzen im Dienste der Hl. Kirche bleiben.

KATH.NET: Mit Ihrer Konversion war Ihre Entwicklung keineswegs abgeschlossen. Sie haben sich zunächst in der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) engagiert. Warum?

Monika Winter: Es war mir ein sehr großes Anliegen, in unserer Gemeinde den katholischen Glauben zu leben. Und als ich gefragt wurde, ob ich nicht in den Kfd eintreten möchte, war ich sehr glücklich. Nach einer gewissen Zeit wurde ich in den 2. Vorstand gewählt, welchen ich aber kurz darauf nicht aktiv ausüben konnte, da ich noch ein kleines Geschenk von Gott bekam: Ich wurde schwanger.

KATH.NET: Inzwischen haben Sie Ihre Funktion in der kfd niedergelegt. Was sind Ihre Kritikpunkte?

Monika Winter: Ich trat dieses Jahr aus der kfd aus, weil ich die Überlegungen und Anstrebungen des kfd Bundes nicht mehr unterstützen möchte. Ich kann mich mit diesen Aussagen „dass Frauen zur Priesterweihe zugelassen werden sollen“ und dass der kfd Bund das Memorandum „Kirche 2011“ begrüßt, ich kann dies mit meinem Gewissen und Glauben als Katholik nicht tragen.

KATH.NET: Ich nenne einfach mal ein paar Stichworte über Themen, die innerhalb der Kirche gerade diskutiert werden: Mehr Demokratie statt Hierarchie in der katholischen Kirche – Mehr Frauenmitspracherecht und Weihezugang für Frauen – Eine offenere, zeitgemäßere Sexualmoral, auch in Hinblick auf Pille, Abtreibung und Homosexualität. Ihre Meinung dazu?

Monika Winter: Die Kirche wurde von Jesus Christus selber gestiftet und er hat den Hl. Apostel Petrus bestimmt, diese zu verwalten. Papst Benedikt XVI. ist der jetzige Verwalter dieser Hl. Kirche. Was er sagt, das ist für mich, als praktizierende, glaubende Katholikin, bindend.

Sicherlich gilt es, den Versuchungen des Teufels zu widerstehen, aber wir Menschen sind alle schwach. Deshalb wird es auch nie aufhören, wenn sich das eigene Ego durchdrücken will, dass wir immer wieder diese unnützen Diskussionen über Frauenmitspracherecht, Weihezugang für Frauen, zeitgemäße Sexualmoral, Abtreibung, Homosexualität führen werden.

Was für eine Zeitverschwendung.

Eine Demokratie in der Kirche wird sich nie erheben, denn die katholische Kirche ist in sich geheiligt, durch Gott selbst.

KATH.NET: Sie vertreten also nicht jene Positionen, welche in den öffentlichen Medien gern als die „Stimme der katholischen Basis“ zitiert wird. Haben Sie den Eindruck, dass das, was Sie vertreten, in der kirchlichen wie auch in der medialen Öffentlichkeit ausreichend zur Sprache kommt, d.h. also entsprechend der Anzahl der Personen, die das vertreten?

Monika Winter: Gott sei Dank gehöre ich nicht zu der in den Medien als "katholischen Basis" zitierten Gruppe.

Die heiligen Sakramente, die uns die Kirche schenkt (Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Ölung, Priesterweihe, Ehe), die kommen doch gar nicht mehr zur Sprache.

Wer will den z.B. noch beichten? Die Priester haben ja schon Angst, das Wort alleine auszusprechen.

Wie viele Jugendliche werden noch in die Tiefe der Kirche hineingeführt?

Es ist schon fast ein Ruckzuck-Verfahren und wenn man da etwas lauter ansprechen möchte, dann wird man sofort mundtot gemacht.

KATH.NET: Die katholische Kirche im deutschsprachigen Raum zeigt sich tief zerrissen, aktuell läuft ja gerade die Auseinandersetzung um das Theologenmemorandum „Kirche 2011“. Was erhoffen Sie als einfache gläubige Katholikin von unseren Bischöfen? Zu welchem Weg raten Sie für unsere Kirche?

Monika Winter: Es gibt nur den einen Weg. Sich an die Weisungen unseres Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI. zu halten.

Der Papst ist der Bevollmächtigte und er hat Sorge zu tragen für sein Volk. Die Bischöfe, die Priester sind sein verlängerter Arm. Leider haben einige Glieder dieses Armes ihre Kontrolle verloren. Es bedarf der Wiederherstellung der richtigen Ordnung. Also Verband drauf, sich salben lassen von der Liebe Gottes und dann sich wieder dem ganzen Arm unterordnen.

KATH.NET: Ihr eigener Beitrag für die katholische Kirche?

Monika Winter: Wir wollten evangelisieren und den Menschen von der Liebe Gottes erzählen. Also haben wir einen Verein gegründet: Evangelisation Heute e.V. .

Verschiedene Vortragsredner aus Deutschland und Österreich geben, über das Jahr verteilt, Denkanstöße über Glaubensthemen, die doch zu schnell in Vergessenheit geraten.

Wir haben in unserer Gemeinde den Rosenkranz wieder eingeführt, jede Woche gestalten wir eine Lobpreisandacht, einmal im Monat haben wir „Mütter beten für Ihre Kinder“, monatlich findet ein Segnungsgottesdienst statt, im Dezember halten wir einen Gebetstag für die Ungeborenen, wir sind auf dem Weihnachtsmarkt unserer Stadt vertreten und ganz wichtig: die Anbetung vor dem Ausgesetzten Allerheiligsten.

Aber all dies wäre jedoch nicht möglich, ohne die Gnade Gottes und den vielen Gläubigen, die diesen Weg mit uns gemeinsam gehen.

KATH.NET: Möchten Sie Papst Benedikt XVI. etwas im Hinblick auf seinen bevorstehenden Deutschlandbesuch sagen?

Monika Winter: Sehr gerne. Ich bin zwar nur ein ganz kleiner, sündiger Mensch, aber mein Herz schlägt für die Heilige Kirche, für Papst Benedikt, mit all meiner Liebe, mit all meinen Gebeten. Möge dieser Herzschlag Kreise ziehen.

KATH.NET: Eine letzte Frage, und damit gehe ich nochmal zurück in den Bereich Ihrer persönlichen Spiritualität: Zu wem beten Sie bevorzugt und warum?

Monika Winter: Ich bete am liebsten zu meinem Jesus, mit Vertrauen auf seine göttlichen Barmherzigkeit.

KATH.NET: Frau Winter, ich danke Ihnen für Ihr Glaubenszeugnis!









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