Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  8. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  9. "F*ck the Rules" - Die peinlichste Rom-"Wallfahrt" im Heiligen Jahr 2025?
  10. Nach Verhaftung wegen transkritischer Beiträge - Debatte um Meinungsfreiheit in Großbritannien
  11. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  12. „Ich bin nur ein ganz normaler Konvertit vom Protestantismus“
  13. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung
  14. Saint-Louis - der König von Frankreich, der heiliggesprochen wurde!
  15. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet

Vorarlberg: Provikar Carl Lampert seliggesprochen

13. November 2011 in Österreich, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Angelo Kardinal Amato verlas Seligsprechungsdekret - Bischof Scheuer: "Lampert lässt sich nicht bewundern, ohne zugleich Frage an das eigene Leben zu richten".


Feldkirch (www.kath.net/ KAP)
Das Wirken und Leben des von den Nazis ermordeten Provikars Carl Lampert (1894-1944) hat der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer Sonntagnachmittag bei der Seligsprechung Lamperts in Dornbirn betont. Lampert sei für die Rechte der Kirche eingetreten "in einer Zeit, in der das Recht gebeugt wurde" und in der "Menschenrechte durch das Recht des Stärkeren" ersetztet wurden. "Und er ist selbst Oper des Unrechts, der Tyrannei und der Willkür geworden", sagte der Bischof. "Er ist wegen seines Eintretens für Recht und Gerechtigkeit Willen verfolgt und hingerichtet worden."

Das Seligsprechungsdekret verlas der Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Angelo Kardinal Amato, in der Pfarrkirche Dornbirn-St. Martin. Hier hatte Lampert zwölf Jahre lang als Kaplan gewirkt.

Die Seligsprechung Lamperts sei "Krisis, Gericht für gegenwärtige Lebens- und Glaubensstile", betonte Bischof Scheuer in seiner Predigt. "Carl Lampert lässt sich nicht einfach bewundern, ohne zugleich die Frage an das eigene Leben zu richten: Und was ist mit dir? Wie hälst du es mit den Opfern? Wie ernsthaft stellt sich die Frage, ob es in deinem Leben etwas gibt, das groß genug ist, um dafür zu sterben?"

Lampert sei ein "von Jesus Angesprochener und Angeschauter". Dies sei "Quelle seiner Kraft des Widerstands", Basis für sein Durchhalten in der Folter und "für seine Treue in Leiden und Tod" gewesen, so der Innsbrucker Bischof. Er zitierte auch aus Briefen und Vernehmungsprotokollen Lamperts. So habe der Provikar bei seiner Verhandlung auf die Frage, ob er das Evangelium oder Hitlers Buch "Mein Kampf" höher schätze, geantwortet: "Das Evangelium ist das Wort Gottes und verkündet die Liebe. Das Buch des Herrn Hitler ist das Werk eines Menschen und predigt nur Hass."


Die Seligsprechung Lamperts sei "nur unter den Vorzeichen des Verzeihens, der Versöhnung, Entgiftung und Entfeindung recht zu verstehen". Mit der Seligsprechung drücke die Kirche ihre Glaubensüberzeugung aus, dass "die Armen nicht in alle Ewigkeit arm, die Vergessenen nicht für immer vergessen, die Toten nicht in alle Ewigkeit tot" seien.

In Seligpreisungen gebe Jesus Hoffnung: "Insofern sind die Seligpreisungen eine 'Magna charta' gegen die Resignation und gegen die Hoffnungslosigkeit", betonte Scheuer. Gegen den Tod bezeugten Seligpreisungen Gott als "den schöpferischen Ursprung des Lebens" und setzten die Hoffnung frei, "dass uns am Ende nicht das Nichts erwartet, sondern die schöpferische Liebe dessen, der uns erschaffen hat".

Schweigeminute als Auftakt

Rund 2.000 Teilnehmer waren zur Seligsprechung nach Dornbirn gekommen. Darunter waren auch mehr als 31 Bischöfe oder bischöfliche Vertreter aus dem In- und Ausland erwartet worden. Die Menschen wurden im Gotteshaus sowie einem Zelt vor der Kirche untergebracht. Per Videoübertragung konnte die Messe auch in der Franziskanerkirche mitgefeiert werden. Der Gottesdienst wurde auch live in "ORF III" übertragen.

Den Auftakt zur Seligsprechungsmesse bildete eine Schweigeminute, die zur Hinrichtungsstunde Carl Lamperts am 13. November 1944 um 16 Uhr eingelegt worden war. Danach läuteten alle Kirchenglocken in ganz Vorarlberg und an Lamperts Todesort im deutschen Halle an der Saale.

Die eigentliche Seligsprechung erfolgte zu Beginn der Messfeier. Nachdem der Feldkircher Diözesanbischof Elmar Fischer formell die Seligsprechung Lamperts erbeten hatte, verlas der päpstliche Gesandte Kardinal Amato das Seligsprechungsdekret.

Ranghöchster von Nazis ermordeter Priester

Carl Lampert ist der ranghöchste Priester Österreichs, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde. 1894 in Vorarlberg geboren, war der Provikar ab 1939 als Stellvertreter von Bischof Paulus Rusch für die kirchliche Verwaltung des Tiroler Teils der damaligen Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch verantwortlich. Lampert trat mutig gegen das NS-Regime auf. 1941 wurde Lampert "gauverwiesen" und nach Stettin verbannt, wo ihn ein Gestapo-Spitzel in eine angebliche Spionage-Affäre verwickelte. Am 13. November 1944 wurde der Provikar in Halle an der Saale enthauptet.

Das Seligsprechungsverfahren für Carl Lampert war 1998 eingeleitet worden. Ende Juni 2011 erkannte Papst Benedikt XVI. das Martyrium Lamperts an. Der zukünftige kirchliche Gedenktag für den Seligen ist der 13. November.

Zur Seligsprechung waren Gruppen mit Gläubigen aus allen Diözesen gekommen, in denen Carl Lampert gewirkt und als Gefangener gelitten hatte. Erwartet worden waren z. B. auch der polnische Erzbischof Andrzej Dziega von Stettin und der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich.

Neben den Bischöfen Fischer und Scheuer waren auch die Bischöfe Alois Kothgasser (Salzburg), Egon Kapellari (Graz), Klaus Küng (St. Pölten), Franz Scharl (Wien) und Andreas Laun (Salzburg) angekündigt. Ebenso waren der Apostolische Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, sowie die Altbischöfe Georg Eder (Salzburg) und Maximilian Aichern (Linz) in Dornbirn erwartet worden.

Copyright 2011 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Heilige

  1. Vatikan: Carlo Acutis ist glaubwürdiges Vorbild für Jugendliche
  2. "Wenn ich keine Hoffnung im Herrn hätte, was würden wir in dieser Welt tun?"
  3. 'Ihr größter Wunsch war es, zu erkennen und zu tun, was Gott gefällt'
  4. Großes Interesse an Heiligsprechung von Carlo Acutis unter jungen US-Katholiken
  5. Papst macht Weg für weitere Selig- und Heiligsprechungen frei
  6. Mutter Teresa erhält weltweiten Gedenktag
  7. Die heilige Maria Magdalena - Prophetin der eucharistischen Liebe
  8. Hl. Rita von Cascia - Helferin in größter Not
  9. Josef von Nazareth - Der Mann in der zweiten Reihe - Leseprobe 2
  10. Josef von Nazareth - Der Mann in der zweiten Reihe - Leseprobe 1






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. "F*ck the Rules" - Die peinlichste Rom-"Wallfahrt" im Heiligen Jahr 2025?
  4. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  5. Drei Nonnen für ein Halleluja
  6. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  7. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  8. Müller: „Im privaten wie im öffentlichen Leben sind wir Katholiken unserem Gewissen verantwortlich“
  9. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. „Ich bin nur ein ganz normaler Konvertit vom Protestantismus“
  12. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  13. US-Präsident ehrt am 8. September erneut die Muttergottes
  14. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  15. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz