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Bischof von Chur: Keine (Sexual-)Erziehung durch den Staat

4. Jänner 2012 in Schweiz, 12 Lesermeinungen
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Vitus Huonder fordert Unterscheidung zwischen schulischer Wissensvermittlung und staatlicher Sexualerziehung und bekommt Rückendeckung von der D-EDK: Der Unterricht muss unabhängig von der weltanschaulichen Herkunft der Schüler besucht werden können.


Chur (kath.net/PM) Seit der Churer Bischof Vitus Huonder am 10. Dezember 2011 zum Menschenrechtstag sein Hirtenwort “Sexualerziehung staatlich verordnet” veröffentlichte, erreichten ihn aus der Schweiz und dem Ausland über hundert Rückmeldungen betroffener Eltern und Christen, wie das Bistum Chur in einer Aussendung mitteilt. Der Bischof wolle allen für ihre Solidarität danken und werde sie weiter unterstützen.

Das „Kompetenzzentrum Sexualpädagogik und Schule“ Luzern der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (PHZ) hat im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) ein Grundlagenpapier für einen schweizweiten Sexualkundeunterricht erstellt, an dem sich der Lehrplan ab 2015 orientieren soll. Darin soll nicht nur die Wissensvermittlung, sondern auch der Erziehungsauftrag der Schule zum Tragen kommen. Das berichtet die Neue Luzerner Zeitung.

Bischof Huonder kritisiert: „Das vom BAG geförderte Luzerner 'Kompetenzzentrum Sexualpädagogik und Schule' betreibt eine Ideologie, die nicht nur gegen das jüdisch-christliche Menschenbild gerichtet ist, sondern auch die elterliche Erziehungshoheit missachtet.“


Nun hat die Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) am 23. September 2011 ein Grundsatzpapier veröffentlicht, in dem zwischen Wissensvermittlung und Erziehung unterschieden wird.

Gemäss Lehrplan 21, der derzeit erarbeitet wird, heisse es, dass die Verantwortung für die Sexualerziehung bei den Eltern liege. Die Schule habe einen Bildungsauftrag, verstanden als Vermittlung von medizinisch-biologischem Wissen. Ferner solle Sexualkunde frühestens ab der 5. Klasse erteilt werden.

Der Unterricht müsse unabhängig von der kulturellen und weltanschaulichen Herkunft der Schülerinnen und Schüler besucht werden können. Über eine allfällige Dispensation werde auch in Zukunft der einzelne Kanton entscheiden.

Somit dürfte auch innerhalb der staatlichen Stellen ein Dissens bestehen, zwischen der D-EDK und dem “Kompetenzzentrum Sexualpädagogik und Schule”, das im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) arbeitet.

Aus vielen Rückmeldungen an den Bischof spricht nicht nur die Besorgnis von Eltern über die Vermischung von Wissensvermittlung und Erziehung. Es wurde auch deutlich, dass bereits heute vielerorts Gedankengut in die öffentliche Schule einfliesst, das über reine Präventionsmassnahmen hinausreicht.

Der Bischof von Chur nimmt das Grundsatzpapier der EDK zur Kenntnis und fordert, dass der Schulalltag sich tatsächlich an den darin festgehaltenen Prinzipien orientiert. In diesem Sinn verfolgt der Bischof die Umsetzung des Projekts “Lehrplan 21” weiter und behält sich vor, öffentlich darauf zurückzukommen, auch im Namen der Elternrechte.

Diese Verantwortung nimmt er im Bewusstsein wahr, dass er von weltkirchlichen Vorgaben getragen wird.

Zuletzt hielt Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2012 fest: “Ich möchte mich auch an die Verantwortlichen der Einrichtungen wenden, die Erziehungsaufgaben haben: Sie mögen mit großem Verantwortungsgefühl darüber wachen, daß die Würde jeder Person unter allen Umständen geachtet und zur Geltung gebracht wird. (...). Sie sollen den Familien die Sicherheit geben, daß ihren Kindern ein Bildungsweg geboten wird, der nicht im Gegensatz zu ihrem Gewissen und ihren religiösen Prinzipien steht”.

Foto: (c) Bistum Chur


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Lesermeinungen

 Säkular 19. April 2012 

Wichtig zu unterscheiden:

Es handelt sich nicht um Erziehung \"in Sexualität\", sondern lediglich \"über Sexualität\". Ein wichtiger Unterschied. Bei letzterem bleiben die verfassungsmässigen Rechte der Eltern gewahrt. Die gleiche Lösung existiert bereits beim Religionsunterricht. Dort wird auch nur über und nicht in Religion unterrichtet. Sollte die Unterscheidung der Erziehung in oder über etwas nicht möglich sein, müsste folgerichtig auch der Unterricht über religiöse Weltanschauungen ersatzlos abgeschafft werden.


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 Esperanza 13. Jänner 2012 

Textergänzung zu Kommentar

Aufhorchen lässt diesem Ansehen gegenüber der Bericht der Eidgenössischen Kommission für Kinder und Jugendfragen (EKKJ) aus dem Jahre 2009: \"In allen Schulen in der Schweiz soll vom Kindergarten an das Thema Freundschaft, Liebe und Sexualität behandelt werden. Alle Jugendlichen nehmen daran teil, es ist für alle obligatorisch! Die Lehrpläne in der ganzen Schweiz werden einander angepasst und gleich gemacht. Was darin steht gilt wirklich und muss umgesetzt werden. Trauen sich die Lehrpersonen nicht zu, den Sexualunterricht zu unterrichten, bekommen sie Hilfe von ihren Chefs und zwar so lange, bis sie das können.\" (Seite 36)


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 Esperanza 13. Jänner 2012 

Druck durch den Staat

Schülerinnen von verschiedenen Lehrpersonen äusserten sich nach dem schulischen Sexualunterricht auf ähnliche Weise: \"Was Sex isch so grusig...\", während Knaben es lächerlich fanden, als sie vom Lehrer aufgefordert wurden, ein Kondom über eine Karotte zu ziehen. Schülern der 2. Oberstufe wurde im Fach Deutsch Texte eines Kindesmissbrauchs (3-jährig) durch seinen Vater vorgelegt (ins kleinste Detail, ekelerregend beschrieben).

Bei gewissen Lehrpersonen läuft etwas falsch im Sexualunterricht. Anscheinend wird auch massiver Druck auf die Lehrer ausgeübt seitens des Staates.

Aufhorchen lässt diesem Ansehen gegenüber der Bericht der Eidgenössischen Kommission für Kinder und Jugendfragen (EKKJ) aus dem Jahre 2009: \"In allen Schulen in der Schweiz soll vom Kindergarten an das Thema Freundschaft, Liebe und Sexualität behandelt werden. Alle Jugendlichen nehmen daran teil, es ist für alle obligatorisch! Die Lehrpläne in der ganzen Schweiz werden einander angepasst und glei


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 philosophos 12. Jänner 2012 
 

Und was ist mit allen, die nur durchs Internet aufgeklärt werden?

Grundsätzlich sollen die Eltern ihre Kinder in die Sexualität einführen. Hingegen ist es nicht unproblematisch, wenn ein einzelner Bischof in einem laufenden Prozess der SBK mit der EDK so kommentiert, wenn ich die Sorge auch teile. Als Vater kann ich die Inhalte der Schule mindestens kommentieren, weil ich sie kenne. Viel problematischer sind Internet und Filme, die unter den Jugendlichen kursieren. Vergessen wir zudem nicht: Sexualaufklärung in der Schule trägt auch zur Prävention vor häuslichen Übergriffen (mind. 80% der Fälle!) bei. Die Frage ist viel komplexer, das weiss ich als Amtsvormund sehr gut. Und die Kirche tut wohl gut, in solchen Aussagen sehr vorsichtig zu sein - es gab bei uns zu viele desaströse Übergriffe, die durch eine gute schulische Aufklärung gemindert worden wären. Zudem dient gute Aufklärung auch zum Schutz der Kinder, die zu Hause nicht aufgeklärt werden (auch viele schweizfremde Familien)


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 Lämmli 7. Jänner 2012 
 

Herzlichen Dank

Ich danke S.E Bischof Huonder von ganzem Herzen für seine klare Stellungnahme!
Es ist nur schade, dass sich nicht die Bischofskonferenz so geäussert hat. Es hätte eine viel grössere Wirkung!
Ich bin selber Katechetin und sehe mit Schrecken was unter Sexualkundeunterricht in den Schulen so gelehrt wird, und das oft bereits in der 5. und 6. Klasse.


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 Lämmli 7. Jänner 2012 
 

Wenn nur alle so wären!


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 chorbisch 5. Jänner 2012 
 

@ Papistenfan

Meiner Meinung nach sollte man, nicht nur als Christ, andere Menschen niemals als \"Geschmeiss\" bezeichnen, unter keinen Umständen.

Und was spricht gegen eine Rektorin einer theologischen Fakultät?

Wenn überhaupt, dann das, was sie sagt und tut, da das wohl nicht im Sinne der Kirche ist.

Ihr Geschlecht ist dagegen völlig irrelevant.


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 proelio 4. Jänner 2012 
 

Meine Hochachtung, Seine Exzellenz!

Sie heben sich in wohltuender Weise von den deutschsprachigen Bischofskollegen ab und vertreten absolut katholische Positionen.
Vergelt`s Gott !!


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 Sternenklar 4. Jänner 2012 

Weiter so!

Sehr geehrter Bischof Vitus. Machen Sie weiter so. Ich hoffe dass bald unser Bischof Felix Gmür sein letztes Statement zu diesem Thema widerruft und endlich auch den Mut hat, die katholische Position öffentlich zu vertreten. Wir beten weiter, dass unsere Bischöfe ihr sicherlich schwieriges Amt entsprechend ausüben. Danke Bischof Vitus!
Grüsse aus dem Bistum Basel.


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 Esperanza 4. Jänner 2012 

In Dankbarkeit, mutig und stärkend

Christliche, jüdische und muslimische Eltern sind Bischof Huonder sehr dankbar für seine klare Haltung bezüglich SE.

Es tut allen gläubigen Erziehern gut, zu wissen, dass wenigsten ein katholischer Würdenträger seine Stimme für die Kinder und Jugendlichen in diesem wichtigen Anliegen erhebt und für sie einsteht.

Mutig und stärkend für die Gläubigen!


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 Papistenfan 4. Jänner 2012 
 

Danke Exzellenz!

Wir müssen S.E. Dr. Huonder mit allen Kräften unterstützen. Von überall her kommt ihm rauher Wind entgegen: in den Medien, von seinen (?) Priestern, von dem ganzen Pastoralassistentengeschmeiss, die immer noch (wie vor kurzem in Zürich selber erlebt) \"predigen\", sogar von seinen eigenen Theolunken an Theologischen Fakultät des Bistums Chur, wo sogar eine Frau (sic!) als Rektorin und Bischofskritikerin waltet. Darum unbedingt Sühnefeldzug für Exzellenz Huonder!


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 Anfaenger 4. Jänner 2012 

Da werden sich hoffentlich die Kritiker von Bischof Huonder die Augen reiben, dass ausgerechnet dieser \"Erztraditionalist\" sich klar hinter die Forderungen der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz stellt, und sich damit zum Mitkämpfer gegen die schon beinahe diktatorischen Zentralisierungsgelüste des Bundesamtes für Gesundheit entpuppt. Und hoffentlich fällt ihnen dann auch auf, wie sehr diesem \"Erzkonservativen\" eine multikulturellen Gesellschaft am Herzen liegt, in der alle Kinder, gleich welcher Religion oder Weltanschauung, problemlos den Unterricht an allen staatlichen Schulen geniessen können.


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