Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Werden Sie auch an einem Sonntag mit einem Wortgottesdienst beglückt? Dann fliehen Sie!
  2. Vance: 'Das ist orwellianisch und jeder in Europa und den USA muss diesen Wahnsinn zurückweisen'
  3. Klinikgruppe Elisabethenstift Darmstadt: ‚Wer sich für die AfD einsetzt, muss gehen‘
  4. Unsere Kirchen tragen Mitverantwortung für die Islamisten-Anschläge!
  5. Münsteraner Diözesanverband verlangt Rücktritt von kfd-Bundeschefin Mechthild Heil
  6. Franziskus zeigt Beginn einer beidseitigen Lungenentzündung
  7. Mit diesem Wahlaufruf ist die Kirche endgültig kommunikativ als NGO im „Deep state“ gelandet
  8. Nächster Islamisten-Anschlag - diesmal in Villach - 14-jähriger Bub ist tot
  9. Erzbischof Magri entschuldigte sich für „unbeabsichtigte Verletzung der liturgischen Normen“
  10. Kommt Papst-Rücktritt?
  11. Terrordrohung gegen Österreich und Deutschland: Der IS fordert zu Autoattentaten auf
  12. US-Bischofskonferenz verklagt die Regierung Trump
  13. Ahmad Mansour: ‚Islamismus ist eine ernstzunehmende Bedrohung, die Menschenleben kostet‘
  14. Zeitung: Zustand des Papstes war sehr ernst
  15. Phil Lawler: Der Brief des Papstes an die US-Bischöfe zur Migrationspolitik war ‚katastrophal‘

Keine Pille auf Kirchenkosten

31. Jänner 2012 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


US-Katholiken protestieren gegen eine neue Gesundheitsverordnung. Von Burkhard Jürgens (KNA)


Washington (kath.net/KNA) Über der Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama ist eine neue Gewitterfront aufgezogen. Die katholische Kirche stellt sich quer gegen neue Richtlinien, nach denen Arbeitgeber eine Gesundheitsfürsorge gewährleisten müssen, die auch Empfängnisverhütung und Sterilisation einschließt. Seit der Plan im August verabschiedet wurde, wuchs der Chor der Kritiker in Kirchenkreisen. Am vergangenen Sonntag hörten Katholiken landesweit in den Gottesdiensten Hirtenschreiben und Predigten, die die neue Regelung verurteilen.

Zwar sind Kirchen und andere «religiöse Arbeitgeber» von der Verpflichtung ausgenommen. Dies gelte jedoch nur für Religionsinstitute im engeren Sinn, wenden Gegner ein. Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft wie Schulen, Krankenhäuser und Wohlfahrtsorganisationen seien sehr wohl an das Gesetz gebunden.

Aus Sicht von Washingtons Kardinal Donald Wuerl ist das ein beispielloser Vorgang: Noch nie habe ein US-Bundesgesetz irgendjemanden verpflichtet, eine Gesundheitsvorsorge anzubieten oder anzunehmen, die gegen sein Gewissen gehe. Jetzt aber hätten «praktisch alle» katholischen Einrichtungen, die sich um eine soziale Absicherung für ihre Studenten und Angestellten in Übereinstimmung mit der kirchlichen Morallehre kümmern wollten, ein Problem. Sie fänden sich in der «unhaltbaren Position, zwischen einem Verstoß gegen das Gesetz oder einem Verstoß gegen ihr Gewissen wählen zu müssen».


Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Dolan von New York, kritisiert zudem die Finanzierung von Sozialleistungen, die nach katholischer Auffassung unstatthaft sind, durch die Allgemeinheit. Künftig müssten praktisch alle ungeachtet ihrer ethischen oder religiösen Einwände «über ihre Steuern für Sterilisierung und Verhütung bezahlen - inklusive solcher Mittel, die abtreibende Wirkung haben», so Dolan: «Das sollte nicht geschehen in einem Land, in dem die freie Ausübung der Religion das erste der in der Verfassung garantierten Rechte ist.»

Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius versuchte, die Wogen zu glätten. Man wolle «in der Umsetzungsphase eng mit religiösen Gruppen zusammenarbeiten und ihre Anliegen erörtern». Sie verwies zugleich auf Studien, nach denen Empfängnisverhütung der Gesundheit der Frauen und ihrer Familien zugutekomme und Gesundheitskosten senke. Überdies sei die Pille das «am häufigsten eingenommene Präparat» von Amerikanerinnen im gebärfähigen Alter.

Selbst prominente katholische Unterstützer Obamas distanzieren sich derzeit von seiner Gesundheitspolitik. Die Ordensfrau Carol Keehan, Leiterin der «Catholic Health Association», hatte sich zeitweilig mit den Bischöfen angelegt, weil sie die Gesundheitsreform des Präsidenten verteidigte. Nun erklärte sie, sie sei «enttäuscht», dass die Regierung in Washington keinen «angemessenen Schutz des Gewissens» für religiöse Beschäftigte sicherstelle.

Medien des Landes deuten auch verschiedene Äußerungen von Papst Benedikt XVI., die er einigen US-Bischöfen bei ihrem Vatikanbesuch Mitte Januar mitgab, als Rückendeckung. Die «legitime Trennung» von Kirche und Staat sei nicht dahin zu wenden, dass die Kirche «in bestimmten Fragen den Mund zu halten habe». Keinem Katholiken könne man verbieten, sich auf die Gewissensfreiheit zu berufen, um nicht an «in sich bösen Praktiken mitwirken» zu müssen. Auch Kardinal Wuerl bezog sich auf den Papst mit der Aufforderung, mutig die «Achtung vor Gottes Geschenk des Lebens» zu bezeugen.

Inzwischen hat das Gesundheitsministerium die Frist zur Umsetzung der Regelung von August dieses Jahres auf 2013 ausgedehnt. Kritiker sehen darin einen Versuch, die heikle Frage bis nach der Präsidentschaftswahl zu vertagen. Die katholischen Bischöfe finden unterdessen Mitstreiter für ihren Widerstand: vom betont katholischen republikanischen Präsidentschaftsbewerber Rick Santorum bis zur Vereinigung der Evangelikalen Kirchen. Vor allem aber mobilisieren sie die eigenen Leute, den Protest bei Abgeordneten zu verstärken.

(C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Erzmagier 1. Februar 2012 

Achtet die gegenwärtige US-Regierung die Grundrechte aller US-Bürger?

Bei den Themen Todesstrafe und militärischer Eingriff zur Absetzung eines Diktators dürfen nach meiner Kenntnis katholische Christen unterschiedliche Meinungen vertreten. Die Schliessung der \"Geheimgefängnisse\" auf Kuba scheint sich schwieriger zu gestalten, als es von Mr. \"Yes we can\" zunächst vollmundig behauptet wurde.

Es ist schon merkwürdig: Der Kirche wird von säkularer Seite gerne vorgeworfen, sie würde den Menschen irgendetwas aufzwingen. Wenn aber säkulare Politiker per Gesetz andersglaubenden Bürgern etwas vorschreiben möchten, dann scheint das kein Problem zu sein.


0
 
  31. Jänner 2012 
 

Unglaubwürdig

Die Äußerungen von Erzbischof Dolan wären wesentlich überzeugender, wenn er die gleichen Maßstäbe auch in anderen Bereichen anlegen würde. Katholiken werden etwa gezwungen, über ihre Steuern Exekutionen, Angriffskriege und illegale Geheimgefängnisse zu finanzieren, die ihrem Glauben fundamental entgegenstehen.

(Orthodoxe Juden könnten sich übrigens dann auch daran stören, dass sie auf diesem Weg Ärzte finanzieren, die auch am Sabbath heilen...)


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

USA

  1. Lebensschützer kritisieren Förderung der künstlichen Befruchtung (IVF) durch Präsident Trump
  2. US-Bischofskonferenz verklagt die Regierung Trump
  3. Jüdische Studenten und Professoren begrüßen Vorgehen der Regierung Trump gegen Antisemitismus
  4. Messbesuche in den USA wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie
  5. "Gott ist gut. Er ist größer als alle Höhen und Tiefen"
  6. Bischöfe von North Carolina: Staaten haben ein Recht auf Grenzkontrollen
  7. Zahl der Abtreibungen in Texas fast auf null gesunken
  8. US-Bischof Burbidge: Katholische Soziallehre verlangt keine offenen Grenzen
  9. Karoline Leavitt - Eine junge Katholikin wird zum Shooting-Star unter Trump
  10. Kontroverse um Migrationspolitik zwischen Vizepräsident Vance und US-Bischöfen






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Werden Sie auch an einem Sonntag mit einem Wortgottesdienst beglückt? Dann fliehen Sie!
  3. Vance: 'Das ist orwellianisch und jeder in Europa und den USA muss diesen Wahnsinn zurückweisen'
  4. Franziskus zeigt Beginn einer beidseitigen Lungenentzündung
  5. Mit diesem Wahlaufruf ist die Kirche endgültig kommunikativ als NGO im „Deep state“ gelandet
  6. Kommt Papst-Rücktritt?
  7. Klinikgruppe Elisabethenstift Darmstadt: ‚Wer sich für die AfD einsetzt, muss gehen‘
  8. Dikasterium für die Heiligsprechungen: „Lasst uns für unseren Papst Franziskus beten“
  9. Wie schwer ist der Papst wirklich erkrankt? - Krankheit ist "komplex": Therapie erneut angepasst
  10. Papst weiter im Spital: Kaum Kommunikation über Zustand - Ist sein Zustand ernst?
  11. Unsere Kirchen tragen Mitverantwortung für die Islamisten-Anschläge!
  12. Terrordrohung gegen Österreich und Deutschland: Der IS fordert zu Autoattentaten auf
  13. Zeitung: Zustand des Papstes war sehr ernst
  14. Die Selbststrangulation der Kirche in den deutschsprachigen Ländern
  15. Münsteraner Diözesanverband verlangt Rücktritt von kfd-Bundeschefin Mechthild Heil

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz