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| Die Sünde des Apostel Judas Iskariot17. Mai 2012 in Spirituelles, 9 Lesermeinungen Judas Iskariot wurde von seiner Schuld überwältigt und erhängte sich. Ein Kommentar zum Sonntagsevangelium von P. Bernhard Sirch Illschwang (kath.net) B - 7. Sonntag der Osterzeit. 1. Lesung: Apg 1, 15-17.20a.c-26. 2. Lesung: 1 Joh 4, 11-16; Evangelium : Joh 17, 6a.11b-19. Schauen wir, was die Evangelien über den Apostel Judas Iskariot sagen: "Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet, sagte: Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben? Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte" (Joh 12,4-6). Judas Iskariot gab also vor ein Herz für die Armen zu haben, hatte aber keine Liebe zu den Armen, sondern er war ein Dieb und veruntreute die Einkünfte. Scharf wird die Geldgier des Apostels Judas Iskariot gebrandmarkt und zwar auf Kosten der Armen. Die Geldgier des Judas Iskariot ging so weit, dass er von sich aus zu den Hohenpriestern ging, denen Judas Iskariot mit seinem Vorhaben sogar eine Freude bereitete: "Judas Iskariot, einer der Zwölf, ging zu den Hohenpriestern. Er wollte Jesus an sie ausliefern. Als sie das hörten, freuten sie sich und versprachen, ihm Geld dafür zu geben. Von da an suchte er nach einer günstigen Gelegenheit, ihn auszuliefern" (Mk 14, 10.11). Der Preis war 30 Silberstücke: "Einer der Zwölf namens Judas Iskariot ging zu den Hohenpriestern und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke. Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern" (Mt 26, 14-16). Jesus wußte vom Vorhaben des Judas Iskariot und deutet schon im Abendmahlssaal auf das sehr harte Urteil der Schrift hin: "Während die Jünger nun bei Tisch waren und aßen, sagte er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern, einer von denen, die zusammen mit mir essen. Da wurden sie traurig und einer nach dem andern fragte ihn: Doch nicht etwa ich? Er sagte zu ihnen: Einer von euch Zwölf, der mit mir aus derselben Schüssel isst. Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre" (Mk 14, 18-21). Der Lieblingsjünger schildert die Umstände noch genauer. Deutlich wird hier, dass der "Bissen Brot" nicht Heil bewirkte, sondern der Satan fuhr in Judas Iskariot: "Nach diesen Worten war Jesus im Innersten erschüttert und bekräftigte: Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten. Die Jünger blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte. Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte. Simon Petrus nickte ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche. Da lehnte sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es? Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tu bald! Aber keiner der Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte. Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen!, oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht" (Joh 13, 21-30). Aus dieser Stelle wird auch klar, dass Judas Iskariot unter den Jüngern eine besondere Stellung einnahm, weil er die Kasse hatte. Wieder wird hervorgehoben: Die Kasse diente nicht nur zum Unterhalt der Jünger, sondern immer wieder wurde auch den Armen geholfen. Der Apostel Judas Iskariot ging von den Aposteln weg und führte sein Vorhaben aus, da er die Gewohnheiten Jesu genau kannte: "Während Jesus noch redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer großen Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes geschickt worden. Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen verabredet und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest. Sogleich ging er auf Jesus zu und sagte: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küsste ihn. Jesus erwiderte ihm: Freund, dazu bist du gekommen? Da gingen sie auf Jesus zu, ergriffen ihn und nahmen ihn fest" (Mt 26, 47-49). Schauen wir nun, wie sich Judas Iskariot nach seinem Verrat verhalten hat. Er bereute seine Tat und gab das Geld den Hohenpriestern zurück. Mit der Rückgabe des Geldes gab der Apostel Judas Iskariot öffentlich kund, dass er Unrecht begangen hat. Dieses Unrecht ist nicht nur ein gewöhnliches Vergehen, sondern diese Tat des Apostels Judas Iskariot hat unglaubliche Folgen, dass sogar "die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre" (Mk 14, 18-21). Was im Inneren des Apostels Judas Iskariot vorging, der von seiner Schuld überwältigt wurde und sich erhängte, wird genau, Schritt für Schritt, geschildert: "Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass Jesus zum Tod verurteilt war, reute ihn seine Tat. Er brachte den Hohenpriestern und den Ältesten die dreißig Silberstücke zurück und sagte: Ich habe gesündigt, ich habe euch einen unschuldigen Menschen ausgeliefert. Sie antworteten: Was geht das uns an? Das ist deine Sache. Da warf er die Silberstücke in den Tempel; dann ging er weg und erhängte sich" (Mt 27, 3-5). Wenn man diesen erschütternden Bericht liest, kann man unschwer feststellen, dass der Apostel seine Tat zutiefst bereut hat. Der griechische Ausdruck für "es reute ihn": metameluteis betont die innere, subjektive Sinnesänderung. Diese zutiefst innere Erregung ließ ihm keinen anderen Ausweg: "und erhängte sich" (Mt 27, 5). In meiner über 20 Jahre dauernden Mithilfe im Gefängnis von Landsberg konnte ich bisweilen auch Situationen erleben, wo Menschen zutiefst Ihre Tat bereuten und sagten: Mein Verbrechen, meine Sünde, kann mir Gott nicht vergeben. Es ist schmerzlich, wenn man daneben steht und nicht helfen kann. Hilfe bietet die Regel des hl. Benedikt. Der Ordensvater rät bei den "Werkzeugen der geistlichen Kunst": "Und nie an Gottes Barmherzigkeit verzweifeln". Trotz aller Aussichtslosigkeit und Verzweiflung, wie der Hl. Benedikt eigens hervorhebt, darf sich der Sünder nie den Weg zur Barmherzigkeit Gottes versperren. Gerade in seiner Verzweiflung darf er sich demütigst an Gott wenden, an seine übergroße Barmherzigkeit. Papst Johannes Paul II. hat mit der Heiligsprechung von Schwester Faustina bewirkt, dass die Barmherzigkeit Gottes ins Rampenlicht der Theologie rückte. Die Aussage Jesu zu Schwester Faustina sagt neu aus, was der hl. Benedikt mit "Und nie an Gottes Barmherzigkeit verzweifeln" ausdrückte: Die größten Sünder haben ein ganz besonderes Anrecht auf Meine Barmherzigkeit ... O wie sehr Mich das Misstrauen einer Seele verletzt. Eine solche Seele bekennt, dass Ich heilig und gerecht bin, doch glaubt sie nicht, dass Ich die Barmherzigkeit bin, sie glaubt Meiner Güte nicht. Verkünde, dass Barmherzigkeit die größte Eigenschaft Gottes ist. Alle Werke meiner Hände sind durch Barmherzigkeit gekrönt" (siehe meine Homepage). Das Ende des Jüngers Judas Iskariot ist erschütternd. Der Apostel Judas Iskariot hat aber auch heute noch Nachfolger. Auch heute werden viele Menschen "ausgeliefert" und "verurteilt". Es genügt nicht ein Gespräch, sondern bewußt wird die Presse eingeschaltet und der Betreffende der öffentlichen "Hinrichtung" und der "öffentlichen Geißelung" preisgegeben. Man hackt so lange auf diese Menschen ein, bis sie schließlich auch seelisch am Ende ist. Ein Mitfühlen, wenn das Leben eines Menschen, oft auch das Leben einer Familie mit zerstört wird, kann dieser Mensch in unserer "höher entwickelten Kultur" oder gar von einem christlichen Geist geprägtes Handeln nicht erwarten. Unzählige Male wird dieser Vorgang in Familie, im Beruf, im Klassenzimmer wiederholt! Nur der mit einer Dornenkrone geschmückte Jesus kann für die Betroffenen Kraft und inneren Frieden geben. Nach dem 7. Gebot muß der Sünder das Gestohlene wieder zurückgeben. Was geschieht, wenn die "Ehre" gestohlen wird, wenn aus Neid falsche Aussagen an die Presse geliefert werden? Man kann sich fragen, was geschieht am Ende der Zeiten mit diesen Menschen, wenn schon Judas Isariot so schrecklich endete, wobei diese Menschen ihr Verbrechen, von Neid und Haß geblendet, nicht einsehen und bereuen, sondern Freude empfinden, daß sie viel Unheil und abgrundtiefes Leid verursacht haben? Judas Isakriot hat seine Tat bitterlich bereut; ihm fehlte der weitere Schritt: "Und nie an Gottes Barmherzigkeit verzweifeln" (Regel des hl. Benedikt). So bete ich für Judas Isariot und die vielen heutigen "Judas Iskariot" und empfehle sie der Barmherzigkeit Gottes . Mögen auch sie teilhaben an dem was der Diakon im Exsultet verkündet: "O unfassbare Liebe des Vaters: Um den Knecht zu erlösen, gabst du den Sohn dahin! O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam, du wurdest uns zum Segen, da Christi Tod dich vernichtet hat. O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden!" Im Katholischen Kathechismus lesen wir in Nr. 1037: "Niemand wird von Gott dazu vorherbestimmt, in die Hölle zu kommen; nur eine freiwillige Abkehr von Gott (eine Todsünde), in der man bis zum Ende verharrt, führt dazu. Bei der Eucharistiefeier und in den täglichen Gebeten ihrer Gläubigen erfleht die Kirche das Erbarmen Gottes, der nicht will, daß jemand zugrunde geht, sondern daß alle sich bekehren (2 Petr 3,9): Nimm gnädig an, o Gott, dieses Opfer deiner Diener und deiner ganzen Gemeinde; ordne unsere Tage in deinem Frieden, rette uns vor dem ewigen Verderben und nimm uns auf in die Schar deiner Erwählten (MR, Römisches Hochgebet 88)". Vom 16. bis 20. Mai versammeln sich zehntausende Gläubige in Mannheim zum 98. Deutschen Katholikentag mit dem Leitwort: "Einen neuen Aufbruch wagen". Wir sind alle Sünder und haben allen Grund "aufzubrechen". Entscheidend aber ist das Ziel: wohin breche ich auf. Wer ein klares Ziel hat, der erhält auf Grund des Zieles Kraft zum Aufbrechen. Möge der mit Dornen gekrönte Jesus, aber auch der auferstandene Jesus, der zur Rechten des Vaters thront und wiederkommt, der rettende Anker sein, das Ziel, zu dem wir gemeinsam, einander verzeihend, aufbrechen. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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