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Kardinal Carlo Maria Martini ist verstorben

31. August 2012 in Aktuelles, 50 Lesermeinungen
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Der frühere Erzbischof von Mailand ist am heutigen Nachmittag zum Haus des Vaters gegangen


Mailand (kath.net) Der emeritierte Erzbischof von Mailand, Carlo Maria Kardinal Martini (85), ist gestorben. Nachdem er am Donnerstag, 30. August, an massiven Hustattacken und Atemnot gelitten und das Bewusstsein verloren hatte, verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zunehmend. Der an der Parkinson-Krankheit leidende Martini hatte jegliche Form von aggressiven lebenserhaltenden Therapien im Endstadium abgelehnt. Nach seiner letzten Krise, die Mitte August begonnen hatte, war es dem Kardinal nicht mehr möglich gewesen, feste oder flüssige Nahrung zu sich zu nehmen.

Der 1927 in Turin geborene Carlo Maria Martini trat mit 17 Jahren bei den Jesuiten ein. Nach dem Studium der Philosophie in Gallarate und der Theologie in Chieri wurde er 1952 von Maurilio Kardinal Fossati zum Priester geweiht. 1958 promovierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana sowie nach Lehrtätigkeit als Dozent in Chieri am Päpstlichen Bibelinstitut. 1962 wurde er Professor für Textkritik am Päpstlichen Bibelinstitut, 1969 wurde er der Rektor des Instituts, bis er 1978 zum Rector magnificus der Gregoriana berufen wurde. Er war das einzige katholische Mitglied des ökumenischen Komitees, welches das Novum Testamentum Graece, einer wissenschaftlich verantworteten griechischen Ausgabe des Neuen Testaments, herausgab. Außerdem war er Autor von vielen Artikeln und von über 40 Büchern sowohl zu wissenschaftlichen wie auch zu spirituellen Themen.


Papst Johannes Paul II. ernannte und weihte Martini 1979 zum Erzbischof von Mailand, 1983 erhob er ihn zum Kardinal. Mit Erreichen der Altersgrenze emeritierte Martini im Jahr 2002 und lebte bis 2008 zeitweise auch in Jerusalem, wo er sich der biblischen Forschung widmete. Die Krankheit zwang ihn im Jahr 2008, wieder ganz nach Italien zurückzukehren, seine letzten Lebensjahre waren von der Parkinson-Erkrankung deutlich mitgeprägt.

Im Jahr 2005 war Martini Teilnehmer am Konklave und galt als papabile, gerade auch liberalere Katholiken hegten dementsprechende Hoffnungen und sahen in ihm einen direkten Gegenkandidaten zu Kardinal Ratzinger. Doch allein schon seine damals bereits bekannte Erkrankung sprach gegen ihn.

Der Kardinal war Mitglied mehrerer Institutionen der Kurie: Kongregation für die orientalischen Kirchen; Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens; Kongregation für das Katholische Bildungswesen; Päpstliche Kommission für die Kulturgüter der Kirche. Außerdem war er 1987-1993 der Präsident der Europäischen Bischofskonferenz und ab dem Jahr 2000 Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften.

Nicht alle inhaltlichen Positionen Martinis blieben unumstritten. Er setzte sich beispielsweise für häufigere Konzilien ein und für eine stärkere Betonung der Mitbestimmung der Bischöfe in der Leitung der Weltkirche. In einem jüngst erschienenen Buch befürwortete Martini eine staatliche Anerkennung homosexueller Paare. Eine Presseäußerung seinerseits, dass der Zölibat überdacht werden solle, dementierte er. Auch an seiner Einschätzung der Situation wiederverheirateter Geschiedener in der Kirche gab es Kritik, und seine Distanzierung von ‚Humanae vitae‘ fand keineswegs ungeteilten Beifall. Andererseits plädierte Martini auch für eine Wiederbelebung des Bußsakraments und betonte den Wert katholischer Schulen.

kathTube-Kurzvideo: Cardinal Carlo Maria Martini passes away at age of 85 (Rome Reports)




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