Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Keine Barmherzigkeit? - Franziskus reitet scharfe Attacke gegen die 'Alte Messe'
  2. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  3. Evangelischer Pastor: „Ich bete doch meine Frau nicht an. Aber ich habe ihr Bild vor mir und…“
  4. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  5. Facebook-Chef über die Corona-Zeit: 'Sie drängten uns, Sachen zu löschen, die wahr sind'
  6. Giorgia Meloni: Soros, nicht Musk, ist die wahre Bedrohung für Wahlen und Souveränität
  7. Kardinal Schönborn: "In Rom wird sehr ernsthaft gearbeitet"
  8. Papst: Ich habe nach uneinsichtiger Vergewaltigungsbeichte keine Absolution erteilt
  9. Wenn der Schleier sich hebt
  10. ‚Der widerlichste antikatholische Film‘ seit langem
  11. Papst Franziskus sieht Zukunft der Kirche optimistisch
  12. Kommt Kanzler Kickl? - Linkskatholiken wieder einmal hysterisch
  13. „Nicht einseitig auf Skandale schauen, sondern auch auf tägliche Bereitschaft so vieler Priester“
  14. Biden verleiht Papst Franziskus die hohe Ehrung „Freiheitsmedaille mit Auszeichnung“
  15. Mehrheit merkt nicht, dass „jüdisches Leben in Deutschland auf dem Rückzug ist“

Das Fest der Gendarmerie

8. Oktober 2012 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die vergangenen Tage waren für die Ordnungshüter des Vatikans keine leichten. Ein Bericht vom Patronatsfest des päpstlichen Gendarmeriekorps. Von Ulrich Nersinger


Rom (kath.net/un) Der Posten der vatikanischen Gendarmerie am St. Anna-Tor des Vatikans ist ein Knotenpunkt im Leben des Kirchenstaates. Hier ist – abgesehen von St. Peter und den Vatikanischen Museen – der größte Publikumsverkehr zu verzeichnen. Wer dort Dienst tut, kann sich über mangelnde Arbeit nicht beschweren. Gendarmen regeln den Autoverkehr, wobei sie ihr Auge nicht nur auf die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung zu werfen haben, sondern auch die Ausweise der Fahrer gewissenhaft kontrollieren müssen. Auch die Gendarmen, die sich den Fußgängern zu widmen haben, ergeht es arbeitsmäßig nicht besser. Immer wieder müssen sie die Besucher auffordern, ihre Zugangsberechtigung vorzuweisen, und den, der keine besitzt, in das Passierscheinbüro lotsen. Der Postenkommandant im Wachthäuschen hat ein Multitasking-Talent zu sein; er nimmt ununterbrochen Telefonanrufe entgegen, lauscht den Durchsagen des Sprechfunks, lässt die Kontrollmonitore der Videoüberwachung nicht aus dem Blick – und findet dennoch ein freundliches Wort für den, der sich hilfesuchend an ihn wendet.


Die Gendarmen haben es in diesen Tagen nicht leicht. Auf der Kuppel der Petersbasilika ist ein „Aktivist“ in einem waghalsigen Manöver zu einem Vorsprung geklettert und hat dort ein Plakat gegen die italienische Wirtschaftspolitik befestigt. Die päpstlichen Ordnungshüter hatten sich zwischen einer schnellen Entfernung des Plakates und der Sicherheit des Politclowns zu entscheiden – und nahmen natürlich die letztere Option wahr. Im Prozess gegen den ehemaligen Kammerdiener des Heiligen Vaters sahen sich die Gendarmen unhaltbaren Vorwürfen ausgesetzt. Publikumswirksam hatte die Verteidigung vorgebracht, in der Zelle ihres Klienten habe Tag und Nacht Licht gebrannt und seine Unterbringung sei unbequem, ja unzumutbar gewesen. Das Licht brannte, um einen möglichen Suizidversuch des Mannes zu unterbinden, der jahrelang schamlos den Papst hintergangen hatte. Dass der „Corvo“ in der Kaserne des Gendarmeriekorps viele Vergünstigungen erfuhr, dass er das gleiche Essen wie seine Bewacher erhielt, dazu mussten sich die Gendarmen den Medien gegenüber nun eigens erklären.

Ihr alljährliches Fest hat die vatikanische Gendarmerie diesmal in den Oktober hinein verlegen müssen. Am Gedenktag ihres himmlischen Patrons, des heiligen Erzengels Michael, hatte der „Vatileaks“-Prozess begonnen. Zum Fest des Korps fand sich vor dem Gouverneurspalast der Vatikanstadt eine buntes, festlich gekleidete Schar ein: Verwandte und Freunde der Gendarmen, Bedienstete des Vatikans, Prälaten und Bischöfe der Römischen Kurie, eine Vielzahl von Kardinälen, Mitglieder des Adels wie die Fürsten Ruspoli und Pacelli, Stabsoffiziere der italienischen Streitkräfte und Minister der Republik Italien. Das Fest begann mit einer Parade. Mit klingendem Spiel zog die Musikkapelle der Gendarmerie (Foto) in brandneuer Uniform auf, es folgte eine Ehrenformation des Korps mit den Fahnen des Vatikanstaates und der Gendarmerie und dann die Elitepolizisten der „Schnellen Eingreiftruppe“ und der „Anti-Terror-Einheit“. Die „Vigili del Fuoco“, die Feuerwehrmänner des Papstes, beschlossen den Zug. Von den zahlreichen Grußadressen war die bedeutendste die des Heiligen Vaters. Benedikt XVI. sprach der Polizeitruppe seinen Dank und sein vollstes Vertrauen aus. Sein Privatsekretär, Prälat Georg Gänswein, war bei der Feier anwesend. Nach dem „Inno Pontificio“, der Papsthymne, und forscher Marschmusik erklangen auch ungewöhnliche Töne, wie das „O sole mio“.

Das Fest fand seinen Abschluss in den Gärten des Vatikans, ungezwungen, familiär. Selbst Kardinäle und Kurienbischöfe mischten sich unter die Anwesenden. Ehefrauen der Gendarmen schoben ihre Kinderwägen über den gepflegten Rasen. Domenico Giani, der Generalinspektor des Korps, und sein Kommandostab begrüßten die Gäste persönlich. Bei guter Verköstigung brachte die Musikkapelle der Gendarmerie nun auch Swing- und Jazzstücke zu Gehör. Vor einer imponierenden Kulisse, im Schatten von St. Peter, zeigte sich der Vatikan so ganz und gar nicht als düstere, mittelalterliche Bastion.

Foto vom Fest der vatikanischen Gendarmerie: © Ulrich Nersinger


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 tempo 8. Oktober 2012 

Das macht Sinn. Alle würden davon profitieren.

Ist schon ein bisschen mehr als Caritas. Sie will Neuevangelisierung? Dann sollte die Kirche auch entsprechend präsent sein.
Präsent mit jungen Leuten. Beide große Kirchen haben einen großen Vorteil gegenüber jüngeren Sekten: Sie haben in den Städten Eingangsbereiche und Plätze. Die Kreispolizei kann auch Public Private Partnerships mit dem Sicherheitsdienst machen. Schließlich hat die Kirche gute Kontakte zum Staat.
(Aber bitte dunkelblaue oder schwarze Uniformen.)

Der Vorteil für die Wachleute: Produktivfaktor Nr. 5: Menschenkenntnis und Erfahrung sammeln; eine bessere Gelegenheit gibt es nicht.

Der Vorteil für die Bürger: Sicherheitsgefühl

Der Vorteil für Kirchenmitglieder: Die Kirche lebt und es wird wieder über Jesus geredet.


1
 
 tempo 8. Oktober 2012 

Das brauchen wir hier in Deutschland auch.

Natürlich ginge das hier nur als privater Sicherheitsdienst. Mann, Infoservice in Uniform auf der Kölner Domplatform.

Für den einen ein nicht lukrativer Job, für den anderen ein Traum. Als Uniformierter steht man wie ein Stein, der zur Mauer gehört, mitten in den Menschenströmen. Man kann sie ansprechen, ihnen helfen, und sie ermutigen eine Pause im Dom zu machen, ...


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Vatikan

  1. Kritik an 'Krippe von Bethlehem' im Vatikan – Jesuskind auf einem Palästinensertuch
  2. Medien: Haushaltsdefizit des Vatikans um 5 Millionen gestiegen
  3. Vatikan verbietet Messe im Alten Ritus für spanische Wallfahrer
  4. Vatikan: Erklärung Dignitas infinita über die menschliche Würde
  5. Keine öffentliche offene Aufbahrung mehr für tote Päpste
  6. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  7. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  8. Papst ernennt Bischof Elbs zum Übergangsleiter der Erzdiözese Vaduz
  9. Katholische Laien der Schweiz bitten Vatikan um Klarstellung
  10. Vatikan bereitet Dokument über Geschiedene in neuen Partnerschaften vor







Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  2. Wenn der Schleier sich hebt
  3. Keine Barmherzigkeit? - Franziskus reitet scharfe Attacke gegen die 'Alte Messe'
  4. Papst: Ich habe nach uneinsichtiger Vergewaltigungsbeichte keine Absolution erteilt
  5. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  6. „Nicht einseitig auf Skandale schauen, sondern auch auf tägliche Bereitschaft so vieler Priester“
  7. Papst unterstellt Gemeinschaft erneut vatikanischer Leitung
  8. Ein Heerführer Christi
  9. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  10. Bischof Barron kritisiert die „atheistische Hymne“ beim Jimmy-Carter-Begräbnis
  11. Papst Franziskus sieht Zukunft der Kirche optimistisch
  12. Giorgia Meloni: Soros, nicht Musk, ist die wahre Bedrohung für Wahlen und Souveränität
  13. Kommt Kanzler Kickl? - Linkskatholiken wieder einmal hysterisch
  14. ‚Der widerlichste antikatholische Film‘ seit langem
  15. Evangelischer Pastor: „Ich bete doch meine Frau nicht an. Aber ich habe ihr Bild vor mir und…“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz