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Die Tragödie der Schwestern des Hl. Johannes

7. Februar 2013 in Weltkirche, 31 Lesermeinungen
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Großer Wirbel beim kontemplativen Frauenzweig der Gemeinschaft des Hl. Johannes. Im Hintergrund ging es um Änderungen beim Charisma und um Machtfragen. Auf der Strecke bleiben Berufungen von jungen Frauen


Wien (kath.net/rn)
Die Gemeinschaft der Schwestern des Heiligen Johannes, de facto der weibliche Zweig der Gemeinschaft des Hl. Johannes, steckt seit Jahren in einer tiefen Krise. Dies teilte die Gemeinschaft jetzt offiziell mit. Die Gemeinschaft der kontemplativen Schwestern des hl. Johannes wurde am 8. Dezember 1982 von P. Marie-Dominique Philippe gegründet. Der Erzbischof von Lyon errichtete sie später als Kongregation diözesanen Rechts, unter anderem gibt es in Österreich ein Kloster, das vor Jahren mit viel Aufwand und großen Spendenaktionen errichtet wurde und jetzt sogar leer steht.

Im Kern geht es darum, dass vom verantwortlichen Bischof Reformen vorgeschlagen wurden, diese aber vom Großteil der Schwestern abgelehnt wurden, weil diese als gegen ihr ursprüngliches Charisma betrachtet wurden. Um die Krise zu bewältigen, wurde sogar ein päpstlicher Delegat ernannt, gebracht hat es offensichtlich wenig. Betroffen von der Krise sind laut kath.net vorliegenden Informationen deutlich mehr als 230 Schwestern, die sich seit geraumer Zeit sogar bemühen, eine Neugründung in Spanien durchzuführen. Das Institut der “Schwestern vom Heiligen Johannes und vom Heiligen Dominik” wurde aber von der Ordenskongregation des Vatikans de facto untersagt.


Die Reformen, die aus nicht ganz durchsichtigen Gründen von außen erzwungen wurden, wurden übrigens nur von einer Minderheit der Schwestern gutgeheißen, was zu einer unglaublichen Krise führt. Fast alle österreichischen Schwestern der Gemeinschaft haben die “Reformen” abgelehnt. Die Situation ist seit Jahren so angespannt und drastisch, dass viele der jungen Schwestern jetzt in der Luft hängen und nicht wissen, wie es weitergeht.

KATH.NET sprach mit einer betroffenen Schwester aus Österreich, die vor Jahren mit viel Enthusiasmus in den Orden eintrat. Sr. N.N. erklärte im Gespräch, dass die Uneinigkeiten über das Charisma nach dem Tod des Gründers (2006) auftraten. Ursprünglich gab es viele Berufungen und auf der ganzen Welt bemühten sich Bischöfe, die Schwestern in ihre Diözese zu holen. Laut dieser Schwester, die seit vielen Jahren auf die Profess wartet, wollte neben einer kleinen Minderheit von Schwestern auch ein Teil des männlichen Zweigs der Gemeinschaft das Hl. Johannes die kontemplativen Schwestern “reformieren”. Auf die Frage, welche “Reformen” hier gemeint seien, teilte die Schwester mit, dass die offene Haltung für Interessierte eingeschränkt werden sollte. Die Schwestern seien kontemplativ, aber nicht klausuriert. Es habe immer eine Offenheit gegeben, um Leute zu empfangen oder auch außen tätig zu sein, zum Beispiel für ewige Anbetung während eines Jugendtreffens. „Die Jugend von heute braucht dieses Zeugnis von Schwestern, die alles Jesus gegeben haben und voller Freude darüber sind.“

Laut der Schwester ging es dann auch um eine wichtige Strukturfrage. Offensichtlich war es das Anliegen der Brüder, dass der Generalprior der Brüder die höchste Autorität über alle drei Zweige der Johannesfamilie hat. Die meisten kontemplativen Schwestern wollten aber eine Autonomie behalten und die Einheit der Johannesfamilie auf einer spirituellen Ebene leben. Die Krise schwelt inzwischen seit 2009 und begann ganz konkrekt mit der Absetzung von Sr. Alix, der Gründerin der kontemplativen Schwestern, durch Kardinal Barbarin von Lyon. Es wurde von außen eine neue Führung eingesetzt, die allerdings laut Sr. N.N. von den meisten kontemplativen Schwestern nicht anerkannt wurde.

Im Sommer 2012 seien dann viele Schwestern, die nicht durch Gelübde gebunden waren (Novizinnen und Schwestern am Ende der Zeit der einfachen Gelübde) ausgetreten und haben die Schwestern vom Heiligen Johannes und vom Heiligen Dominik gegründet, eine Gemeinschaft, die unter der Autorität des spanischen Bischofs Don Demetrio Fernandez entstand und rasch 150 junge Schwestern zwischen 25 und 30 Jahren aufnahm. Doch am 19. Jänner 2013 wurde das Institut von römischen Behörden wieder aufgelöst, laut Schwester N.N. wurden dabei die Schwestern vorher überhaupt nicht angehört, besucht oder gefragt. „Ich möchte nur klarstellen, dass wir die Kirche lieben und dem Heiligen Vater treu sein möchten. So werden wir gehorchen und den Habit ablegen. Wir beten, und wissen nicht, was die Zukunft uns bringen wird, aber wir legen unser Vertrauen in Jesus und das ist alles was wir jetzt tun können“, erklärte dann Schwester N.N. traurig.

Foto: © www.johannesgemeinschaft.at


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