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Die Tragödie der Schwestern des Hl. Johannes

7. Februar 2013 in Weltkirche, 31 Lesermeinungen
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Großer Wirbel beim kontemplativen Frauenzweig der Gemeinschaft des Hl. Johannes. Im Hintergrund ging es um Änderungen beim Charisma und um Machtfragen. Auf der Strecke bleiben Berufungen von jungen Frauen


Wien (kath.net/rn)
Die Gemeinschaft der Schwestern des Heiligen Johannes, de facto der weibliche Zweig der Gemeinschaft des Hl. Johannes, steckt seit Jahren in einer tiefen Krise. Dies teilte die Gemeinschaft jetzt offiziell mit. Die Gemeinschaft der kontemplativen Schwestern des hl. Johannes wurde am 8. Dezember 1982 von P. Marie-Dominique Philippe gegründet. Der Erzbischof von Lyon errichtete sie später als Kongregation diözesanen Rechts, unter anderem gibt es in Österreich ein Kloster, das vor Jahren mit viel Aufwand und großen Spendenaktionen errichtet wurde und jetzt sogar leer steht.

Im Kern geht es darum, dass vom verantwortlichen Bischof Reformen vorgeschlagen wurden, diese aber vom Großteil der Schwestern abgelehnt wurden, weil diese als gegen ihr ursprüngliches Charisma betrachtet wurden. Um die Krise zu bewältigen, wurde sogar ein päpstlicher Delegat ernannt, gebracht hat es offensichtlich wenig. Betroffen von der Krise sind laut kath.net vorliegenden Informationen deutlich mehr als 230 Schwestern, die sich seit geraumer Zeit sogar bemühen, eine Neugründung in Spanien durchzuführen. Das Institut der “Schwestern vom Heiligen Johannes und vom Heiligen Dominik” wurde aber von der Ordenskongregation des Vatikans de facto untersagt.


Die Reformen, die aus nicht ganz durchsichtigen Gründen von außen erzwungen wurden, wurden übrigens nur von einer Minderheit der Schwestern gutgeheißen, was zu einer unglaublichen Krise führt. Fast alle österreichischen Schwestern der Gemeinschaft haben die “Reformen” abgelehnt. Die Situation ist seit Jahren so angespannt und drastisch, dass viele der jungen Schwestern jetzt in der Luft hängen und nicht wissen, wie es weitergeht.

KATH.NET sprach mit einer betroffenen Schwester aus Österreich, die vor Jahren mit viel Enthusiasmus in den Orden eintrat. Sr. N.N. erklärte im Gespräch, dass die Uneinigkeiten über das Charisma nach dem Tod des Gründers (2006) auftraten. Ursprünglich gab es viele Berufungen und auf der ganzen Welt bemühten sich Bischöfe, die Schwestern in ihre Diözese zu holen. Laut dieser Schwester, die seit vielen Jahren auf die Profess wartet, wollte neben einer kleinen Minderheit von Schwestern auch ein Teil des männlichen Zweigs der Gemeinschaft das Hl. Johannes die kontemplativen Schwestern “reformieren”. Auf die Frage, welche “Reformen” hier gemeint seien, teilte die Schwester mit, dass die offene Haltung für Interessierte eingeschränkt werden sollte. Die Schwestern seien kontemplativ, aber nicht klausuriert. Es habe immer eine Offenheit gegeben, um Leute zu empfangen oder auch außen tätig zu sein, zum Beispiel für ewige Anbetung während eines Jugendtreffens. „Die Jugend von heute braucht dieses Zeugnis von Schwestern, die alles Jesus gegeben haben und voller Freude darüber sind.“

Laut der Schwester ging es dann auch um eine wichtige Strukturfrage. Offensichtlich war es das Anliegen der Brüder, dass der Generalprior der Brüder die höchste Autorität über alle drei Zweige der Johannesfamilie hat. Die meisten kontemplativen Schwestern wollten aber eine Autonomie behalten und die Einheit der Johannesfamilie auf einer spirituellen Ebene leben. Die Krise schwelt inzwischen seit 2009 und begann ganz konkrekt mit der Absetzung von Sr. Alix, der Gründerin der kontemplativen Schwestern, durch Kardinal Barbarin von Lyon. Es wurde von außen eine neue Führung eingesetzt, die allerdings laut Sr. N.N. von den meisten kontemplativen Schwestern nicht anerkannt wurde.

Im Sommer 2012 seien dann viele Schwestern, die nicht durch Gelübde gebunden waren (Novizinnen und Schwestern am Ende der Zeit der einfachen Gelübde) ausgetreten und haben die Schwestern vom Heiligen Johannes und vom Heiligen Dominik gegründet, eine Gemeinschaft, die unter der Autorität des spanischen Bischofs Don Demetrio Fernandez entstand und rasch 150 junge Schwestern zwischen 25 und 30 Jahren aufnahm. Doch am 19. Jänner 2013 wurde das Institut von römischen Behörden wieder aufgelöst, laut Schwester N.N. wurden dabei die Schwestern vorher überhaupt nicht angehört, besucht oder gefragt. „Ich möchte nur klarstellen, dass wir die Kirche lieben und dem Heiligen Vater treu sein möchten. So werden wir gehorchen und den Habit ablegen. Wir beten, und wissen nicht, was die Zukunft uns bringen wird, aber wir legen unser Vertrauen in Jesus und das ist alles was wir jetzt tun können“, erklärte dann Schwester N.N. traurig.

Foto: © www.johannesgemeinschaft.at


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Lesermeinungen

 Hadrianus Antonius 10. Februar 2013 
 

Demut und Gehorsam

Die Schwierigkeiten bei der Gemeinschaft des Hl. Johannes sind schon recht lange bekannt; sie werden in den fränzösischen kirchlichen Nachrichten, Zeitungen und Internetmedien sehr ausführlich diskutiert.
Ein Orden oder eine Gemeinschaft ist zum Ehren und Nutzen Gottes gedacht; persönliche Profilierungswünsche oder Geltungssucht haben da nichts zu suchen.
Mit gutem Grund verbietet sas kanonische Recht das das Amt der Klosterleiterin bzw. der Vikarin kombiniert wird mit dem der Studienmeisterin und/oder der Novizenmeisterin.
Der Weg ins Mönchstum ist lang und schwierig; die Entscheidungen erfordern Reife und Weisheit, auch gesunden Menschenverstand, besonders bei kontemplativen und klaustrierten Gemeinschaften.
Die Hl.Kirche trägt Verantwortung für die Orden, besonders aber für die Ordensmitglieder:
So kann man, den häufige und geduldigen Bemühungen der Kirche in Erinnerung, hier wirklich sagen(wie der Hl. Remigius bei derTäufe von Chlodwig):\"Biege Dein Haupt, Du stolz


1
 
 Hadrianus Antonius 10. Februar 2013 
 

In fundamentis

Die Kirchengeschicht zeigt das bei vielen Orden in den ersten Jahrzehnten nach ihrer Gründung nicht selten Schwierigkeiten auftreten; viele haben mehrere große Figuren in der Gründungs- und Stabilisierungsfrage: die Katäuser (Bruno/Guido), die Zisterzienser (Robertr v. Molesmes, Stephen Harding/Bernhard v. Clairvaux), die Franziskaner (Franziskus, Bonaventura, Bernardin v. Siena).
Schon Franziskus v. Assisi wünschte sich einen Kardinalschutzherr für seinen Orden; Ein päpstlicher Delegat kann ein Segen für einen Orden sein.
Wie Dom Antoine Forgeot (Fontgombault) einmal sagte, sind für einen Orden 3 Sachen lebensnotwendig: die Eucharistie (der Herr, besonders in der Liturgie), das Suchen von Obhut unter Unserer Lieben Frau und das Stehen beim Hl.Vater in Liebe und Gehorsam.
Kard. Congar OP ist hierbei wohl explodiert, für meinen flämischen bäuerlichen Verstand läßt es sich gut begreifen.


1
 
 Tomasio 9. Februar 2013 
 

Kontemplation ausserhalb der Klausur

ist nicht auf einmal unerwünscht, da die kontemplativen Schwestern noch nie klausuriert gewesen sind. Auch die Tatsache, dass sie mehr apostolische Aktivität wünschten (wozu gibt es dann den apostolischen Zweig?), ist nicht der Kern des Problems.
Es gibt/gab interne Probleme bei den Führungsstrukuren und bei der Ausbildung der jungen Schwestern. Das wollte der zuständige Bischof, Kardinal Barbarin reformieren - auf leider etwas ungeschickte Weise, was einen Teil der führenden Schwestern auf die Barrikaden gebracht hat. Das hat sich leider immer weiter hochgeschaukelt, bis zur Einsetzung eines päpstlichen Delegaten. Und die Schwestern, die ausgetreten sind, wollen ihn nicht anerkennen. Deswegen ist auch die neue Gemeinschaft verboten worden, weil sie in den alten, unguten Leitungstrukturen verbleibt. Also leider ein Gehorsamsproblem. Betet bitte für sie!


1
 
 Carolus 9. Februar 2013 
 

Aha

Nach der Stellungnahme von Pater Luc – warum kann man denn dort nicht kommentieren? – stellt sich die Lage so dar:
Nach Abzug der Machtfrage bleibt das Problem „Klausuriert oder nicht“ übrig.
Kann es sein, dass Kontemplation außerhalb der Klausur plötzlich unerwünscht ist?

Was ist denn wirklich passiert?
Bitte um Fakten!


3
 
 Verwandter 9. Februar 2013 
 

Gut gemeint, ist nicht immer gut.

Als Verwandter einer betroffenen Schwester freue ich mich über diesen, bis
auf einige Kleinigkeiten, korrekten Artikel.
Da die Realität komplexer ist, als der Artikel und vor allem auch der Kommentar des Priors von Marchegg vermuten lässt, möchte ich bemerken, dass gut gemeint nicht immer gut ist. Das beziehe ich auf das Bestreben der Brüder, aber auch auf einige hier veröffentlichten Kommentare. Wie kann eine von der Kirche anerkannte und bestätigte Berufung auf einmal falsch sein? Und was ist falsch daran, wenn der Großteil der Schwestern (220 von 350) dieser Berufung treu bleiben möchte?


1
 
  9. Februar 2013 
 

Worum geht es konkret?

Man kann nur zwischen den Zeilen vermuten, dass die Schwestern ein Problem mit dem Gehorsam haben. Der Gehorsam aber ist der Stützpfeiler unserer kirchlichen Gemeinschaft, der weltweit milliarden Menschen angehören. Trotz des Gehorsamsgebots ist diese Mischung so bunt, wie dies wohl bei keiner anderen Gemeinschaft der Fall ist. Man nehme hingegen das Beispiel der evangelischen Glaubensbrüder, die mittlerweile in über 1000 Einzelkirchen zersplittert sind. Sie sind keiner kirchlichen Autorität zum Gehorsam verpflichtet, sondern letztlich nur sich selbst und der eigenen Auffassung vom \"guten\" Glauben. Das Selbst aber ist nicht nur von Gott geprägt, wie wir Sünder wohl alle aus eigener Erfahrung wissen. Man sollte die Illusion verlassen, dass unser Ringen auf dieser Erde eine irdische Erfüllung findet. Dennoch ist es nicht vergeblich, denn wenn wir unser Selbst für Gott aufgeben, dann ist uns das ewige Leben in Fülle prophezeit. Gehorsam fällt wohl recht leicht, wenn man wirklich glau


2
 
 Anita-Therese 9. Februar 2013 
 

@inaasahan

Das stimmt leider nicht. Die Schwestern konnten ihre Berufung eben nicht leben, da einiges durch Missbrauch pervertiert wurde - das musste von den zuständigen kirchlichen Autoritäten korrigiert werden. Die Abspaltung und Neugründung war schon vorher von Rom klar untersagt, weshalb die Auflösung mit dem Hinweis erfolgte, dass durch diesen Akt des Ungehorsams \"die kirchliche Disziplin scher verletzt wurde\".
Ebenso stimmt nicht, dass die Brüder die Leitung übernehmen wollten - siehe den aktuellen Artikel mit der Klarstellung vom Prior der Brüder, P. Luc.


3
 
 inaasahan 9. Februar 2013 
 

@Tomasio

Ihr Schluß ist nicht unbedingt logisch...denn von unterstützen ist ja leider keine Rede, egal in welchem Habit ob mit oder ohne Streifen (wobei es auch mehrere Orden mit sehr ähnlichem Charisma gibt und mir nicht eingeht, daß wegen irgendwelcher Äußerlichkeiten die Berufungen vieler junger Menschen kaputt gemacht werden sollen?) Weiters finde ich auch die Aussage: \"Alles kann man nun mal nicht haben.\" Das ist wohl das letzte worum es geht. Wenn diese Schwestern ihre Berufung bisher so verwirklichen konnten, warum sollen sie es nach dem Tod des Gründers plötzlich nicht mehr können? Einen Orden kann reformieren, wer darin lebt vor und nach der Reform und er kann diese Reform vor allem niemand aufzwingen, wie es auch die Hl.Teresa von Avila nicht getan hat. Ihre Schwestern hatten die Freiheit, ob sie in der ursprünglichen oder reformierten Form leben wollten.


1
 
 Tomasio 8. Februar 2013 
 

Schwestern vom Hl. Johannes und vom Hl. Dominik

Wenn Schwestern aus einer Gemeinschaft austreten, um einen neue Gemeinschaft zu gründen, ist das immer schmerzlich. Man muss ihnen dann trotzdem diese Freiheit lassen. Wenn sie allerdings einfach die Konstitutionen der Gemeinschaft kopieren, aus der sie ausgetreten sind, und den gleichen Habit behalten und einen weissen Streifen aufnähen, und an den Namen nur noch \"vom Hl. Dominik\" dranhängen, verstehe ich, dass diese Gemeinschaft von Rom aufgelöst wird - denn es gibt dann kein eigenes, neues Charisma, das zu unterstützen wäre...


3
 
 Michael048 8. Februar 2013 
 

Schwestern des Hl. Johannes

Ich wollte den Schwestern des Hl. Johannes nichts unterstellen. Ich kenne sie nicht weiter. Ich finde es einfach nur schade, dass viel neue Gemeinschaften solche Schwierigkeiten haben. Es ist einfach nur traurig, wo sie doch gerade in der heutigen Zeit auch ein Hoffnungsschimmer sein könnten.


0
 
 Philosophus 8. Februar 2013 
 

@M.Schn-Fl

Ich habe lediglich die fatale Aussenwirkung dargestellt, die durch eine solche Vorgangsweise bei vielen hervorgerufen wird. Ich behaupte nicht, dass Ordensleute Marionetten ihrer Oberen sind.
Wenn ein junger Mensch heute eine geistliche Berufung verspürt, sind das jedoch die Bedenken, mit denen er häufig konfrontiert wird


3
 
 M.Schn-Fl 8. Februar 2013 
 

Ordensmann, Ordensfrau ein Marionette der Oberen?

Es zeigt sich doch, wieviel verloren gegangen ist unter den katholischen Christen. Ein wirklich vom Heiligen Geist erfülltes Ordensleben ist Freiheit in Fülle.
Ich kenne die Verhältnisse bei den Johannes - Schwestern nicht und will mich dazu nicht äussern. Aber P.Philippe war Dominikaner und in der Familia Dominicana ist es so, dass alle Zweige unter der geistlichen Leitung des Generalmagisters und Nachfolgers des heiligen Dominikus stehen. Wir hatten in Deutschland den Fall, dass eine junge Komgregation scheiterte am Ungehorsam. Jemand wollt sich einen Thron in Ewigkeit bauen. Glaube und Gehorsam bedingen einander wie auch der Unglaube und der Unghorsam. Es ist hier nicht der Platz dieses weiter auszuführen.
Ausführlich habe ich mich dazu geäussert in \"Glaube und Gehorsam\" auf blog.forum-deutscher -katholiken.de


4
 
 Philosophus 8. Februar 2013 
 

Fatale Aussenwirkung!

Wieder einmal scheint sich der Eindruck zu bestätigen,dass ein Leben im Orden ein unfreies, fremd bestimmtes ist. Kein vernünftiger Mensch will jedoch, dass sein Sohn oder seine Tochter eine Marionette in der Hand irgendwelcher kirchlichen Oberen wird.
So werden Berufungen bestimmt erschwert!


4
 
 Christoph 8. Februar 2013 
 

Verpflichtend für alle.

\"Die Zweifelnden können z.B. bei Pater Pio studieren, was das verlangen kann.\"

Nun Pater Pio war ein Heiliger. Der hatte auch eine besondere Gnade, da sein Leben auch als Zeichen diente.
Das kann man nicht auf alle allgemein verpflichtend übertragen. Aber es kann und sollte sehr wohl als Vorbild dienen.


3
 
 mphc 7. Februar 2013 

@Michael048

Die Klöster der Brüder und Schwestern sind ca. 1km auseinander


1
 
 Ester 7. Februar 2013 
 

@ Gandalf

ja so ist es!
Anstatt sich über die Begeisterungsfähigkeit der jungen Leute zu freuen, wird kirchlicherseits so auf den Mängeln herumgeritten das zum Schluss die Mängel zwar beseitigt sind, aber eher nach dem Motto \"Operation geglückt,. Patient tot\"
Das mit den Mängeln meine ich einfach, so, dass es die überall gibt, und das gerade neue Gründungen wie junger Wein sind.
Hoffen wir, dass ein guter Weg gefunden wird.


3
 
 Marie Madeleine 7. Februar 2013 
 

@gandalf

Nein, ein Vorwurf war das keineswegs, sondern eine Feststellung. Ich erwähne nochmals die Hl. Klara, die dem Hl. Franz von Assisi begeistert nachgefolgt ist... dann musste sie aber die päpstl. Klausur annehmen und konnte nicht mehr zu den Armen!!!! War da dann das ganze Charisma kaputt??? Klarissinnen gibt es heute noch in der strenge Form und sogar viele. Dasselbe ist der Hl. Johann Franziska passiert.
Ich verstehe, dass die jungen Frauen wegen des Ordenscharismas eingetreten sind, aber sie wussten doch von Anfang an, dass Rom noch nicht alles abgesegnet hat.
Meine Meinung nochmals: Man kann nicht alles haben...
Aber eine Katastrophe ist die Sache natürlich schon, denn es sind ja eine Menge Berufungen...
Ich hoffe und bete, dass den platz finden, den Gott für ie vorgesehen hat.


4
 
  7. Februar 2013 
 

Ordensleute sich auch nur Menschen

möchte man angesichts dieser traurigen Nachrichten sagen. Auch im letzten \"Brief an die Freunde\" aus Marchegg gab es einen (zurückhaltenden) Hinweis, dass nicht alles zum Besten steht.

Ich wusste aber nicht, dass der Konflikt so schwer und grundlegend ist und dass er sogar schon zur Einsetzung eines Delegaten geführt hat. Sehr bedauerlich!

Wenigstens sehen wir in der Kirchengeschichte, dass auch manch andere Orden eine \"schwere Geburt\" hatten und noch etwas Gutes aus ihnen geworden ist.

Man kann nur beten, dass dieser schwere Konflikt wenigstens zu einer Klärung der Charismen führt und man einen Weg vorwärts findet, den möglichst viele Schwestern mitgehen können.


3
 
 Gandalf 7. Februar 2013 

@Marie Madeleine: Den Vorwurf kapiere ich aber nicht ganz. Die jungen Damen sind ja genau wegen diesem Charisma in die Gemeinschaft eingetreten. Nach einigen Jahren heißt es plötzlich: Tja, es muss jetzt einiges anders werden. Wenn plötzlich mind. 2/3 des gesamten Zweiges hier NEIN sagen, dann sollten schon die Alarmglocken läuten... Und viele hängen in der Luft. Eine Verhöhung von jeder Berufungspastoral.


5
 
 Marie Madeleine 7. Februar 2013 
 

@inaasahan und andere:
Es gibt ja auch die apostolischen Schwestern der Johannesgemeinschaft, die Zeugnis in der Welt geben.
Warum die kontemplativen das AUCH wollen verstehe ich nicht; alles kann man nicht haben: kontemplativ leben und draußen auch toll erscheinen, irgendwo muss Askese sein.
Ich nehme Ihnen das nicht ab, dass sie \"nur\" Zeugnis geben wollen.
Leider sehe ich das aber bei vielen gutgemeinten Gründungen: die Frauen wollen alles haben, unter dem Deckmantel des echt Katholischen: sie wollen viel beten, viel studieren, viel Zeugnis geben, viel Kontakt zu den Brüdern.. aber das geht nicht!!


5
 
 Faustyna-Maria 7. Februar 2013 
 

Klausur?

Wer hat denn mit der Stiftung des Unfriedens angefangen? Wie sind die Hintergründe?

Kann man von einer Ordensperson erwarten, dass ihr nachträglich Klausur auferlegt wird? Es geht verrückt zu in der Welt.


1
 
 Anita-Therese 7. Februar 2013 
 

Brüder zur Leitung???

Dass die Brüder die Gemeinschaft der Schwestern leiten wollten, halte ich für ein böses Gerücht! Wer will den schon - als Ordensmann! - einen anstrengenden Haufen (das sind eben junge Ordensfrauen) leiten?
Vielmehr bewundere ich den Respekt und die Geduld der Brüder, die schon viele Jahre mitansehen mussten, das da etliches fundamental schief läuft - eben gar nicht im Sinne des Gründers! -, und die mit vorsichtiger Kritik helfen wollten.
Ich weiß, das die ehemalige Leitung der Schwestern mit gutgemeinter und selbst wirklich vorsichtiger und berechtigter Kritik nicht umzugehen wusste und jene Personsn sofort verbannten bzw. als persona non grata abstempelten.
Also bitte die Brüder nicht gleich mit hineinziehen, wo sie nichts angerichtet haben!


4
 
 Smaragdos 7. Februar 2013 
 

Dasselbe Drama wie bei der Gemeinschaft der Seligpreisungen. In der Kirche scheint es Menschen zu geben, die nicht nur alles prüfen, sondern auch den Heiligen Geist löschen. Das zumindest ist meine Ansicht. Ich stehe jedenfalls voll hinter den Johannesschwestern.


6
 
 inaasahan 7. Februar 2013 
 

@Ester

Ich meine nicht, daß es den Schwestern um solche Dinge, wie langeweilig und unspektakulär geht. Ich sehe eigentlich die Berufung dieses Ordens auch zu einem guten Teil (mit großem Erfolg) evangelistisch. Gerade die Schwestern, die schon das Gelübde abgelegt haben, sind mit dieser Berufung eingetreten, sonst hätten sie einen anderen Orden gewählt, z.B. die Kleinen Schwestern von Bethlehem. Die Brüder sollen ihre Vorstellungen doch in ihrem eigenen Bereich verwirklichen und nicht den Schwestern etwas aufdrücken! Daß einem Frauenorden ein Mann vorsteht, gibt es auch sonst nirgends in der Kirche und hat es meines Wissens nie gegeben. Auch alle kontemplativen Orden bestimmen ihre Oberen durch Wahl selbst. Gehorsam ist ja keine Zwangsjacke und Ordensleben kein Sklaventum, sondern soll die freudige Verwirklichung der Berufung im Alltag möglich machen.


6
 
 mphc 7. Februar 2013 

Geist der Zeit (Im Gegensatz zum Zeitgeist!!!)

Orden entstehen immer als Antwort auf Nöte der Zeit. Zu sehen ist das ist besonders im 19.Jahrhundert im \"Kulturkampf\" mit Bismarck, wo sich die neuen Gemeinschaften am besten \"geschlagen\" haben.
Vielleicht will der Hl. Geist, dass neue kontemplative Gemeinschaften ohne Klausur leben, damit (jungen) Menschen das Zeugnis frohen, unbeschwerten Lebens gegeben wird.
Meine Töchter haben das in Marchegg bei Wien erlebt.
Es scheint, dass Bewegungen, die große Kreise ziehen, von der Kirche schwer (auf Echtheit) geprüft werden.
P. Joseph Kentenich, der Gründer Schönstatts, wurde nach USA verbannt (Freiwillig nie, auf Befehl sofort). Nach 14 langen Jahren wurde er mit 80 Jahren rehabilitiert und Kardinal Ottaviani hat sich auf dem 2.Vat.Konzil bei ihm entschuldigt..........


5
 
 Ester 7. Februar 2013 
 

Hört sich gar nicht gut, an,

Aber es ist die Erfahrung die viele, die alles geben wollten für die Kirche gemacht haben
Man kommt sich oft vor als habe man die Wahl zwischen Pest und Cholera, entweder so langweilig zu werden, wie das was man als katholisch kennt, oder eben im Ungehorsam zu bleiben.
Ich würde für Gehorsam plädieren, aber das ist halt langweilig und unspektakulär und scheint oft zur Selbstzerstörung zu führen.


1
 
 niclaas 7. Februar 2013 
 

Never change a running system!

Auch der die Reformen einfordernde Bischof steht unter dem Gehorsam, wenn er am Ende die Folgen seiner Direktiven zu evaluieren hat.


3
 
 Marie Madeleine 7. Februar 2013 
 

@borgopio

Sie haben völlig Recht.!
Ein Hl. Franz von Sales und eine Hl. Johanna von Chantal haben IHRE Vorstellungen von IHRER Neugründung im Gehorsam zur Kirche geändert... auch ein Hl. Franz von Sales und eine Hl. Klara.


3
 
  7. Februar 2013 
 

um welche

Reformen ging es den die der Bischof verlangte


1
 
  7. Februar 2013 
 

Evangelische Räte + Geistliche Erfahrung der Kirche

Zu den evangelischen Räten gehört der Gehorsam. So einfach ist das. Die Zweifelnden können z.B. bei Pater Pio studieren, was das verlangen kann.


3
 
 girsberg74 7. Februar 2013 
 

Merkwürdig

Es wäre wünschenswert, etwas über die Hintergründe zu erfahren, ob es um Klarheit in der Frage des Charismas geht oder ob von außen etwas aufgedrückt werden sollte und dann Drähte im Hintergrund spielten.


4
 

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