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Papst Franziskus verteidigt katholische Tradition und Rechtgläubigkeit

2. April 2013 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Philosoph Robert Spaemann setzt große Hoffnung auf den neuen Papst, kritisiert "Modernisten" in der Kirche und begrüßt den Kirchenaustritt von Leuten, die die katholische Lehre ablehnen


Berlin (kath.net) Der bekannte Philosoph Robert Spaemann hat in einem aktuellen Interview mit der "Jungen Freiheit" vor einer Kirchenrevolte und einer Abspaltung von Rom gewarnt und dabei an den historischen antirömischen Affekt erinnert, der auf den Dualismus von Kaiser und Papst zurückging. "Die Säkularisierungstendenz ist weltweit, aber wo gibt es so etwas wie das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, das aus Kirchensteuern finanziert wird? Tatsache ist, daß bei einem Kurienbischof oder Privatsekretär des Papstes kaum die Chance besteht, daß ein deutsches Domkapitel ihn als Diözesanbischof akzeptiert", so Spaemann. Für ihn stehe auch fest, dass die Entkatholisierung eine Folge der Entchristlichung sei und dass der Protestantismus schneller erodiere.

Überraschend sei der Prozess aber nicht. Der Philosoph erinnerte dazu an den Timotheus-Brief, in dem vom "großen Abfall" die Rede sei und von Zeiten, in den die Menschen die gesunde Lehre nicht mehr ertragen werden. "Die Leute wollen heute eine ‚Wellness‘-Religion. Aber, wie C.S. Lewis sagt, wenn die Frage ist, welche Religion die angenehmste ist, würde er nicht das Christentum empfehlen. Und er fügt an, um Wellness-Gefühle zu erzeugen, tue es auch eine Flasche Portwein", so Spaemann.


Eine Abspaltung von Rom sei aber noch immer besser als eine Verdunstung des Christentums. Er selber halte aber die "allmähliche Erosion" für wahrscheinlicher, da eine Abspaltung wohl auch durch das Kirchensteuersystem verhindert werde. "Die „Modernisten“ in der Kirche könnten diese doch bereits jetzt verlassen und zwar in Richtung evangelische Kirche. Denn dort finden sie so gut wie alle ihre Forderungen bereits erfüllt. Aber das wollen sie nicht", so Spaemann. Der Grund sei, dass man nun einmal nicht gerne die Fleischtöpfe Ägyptens verlassen möchte. "Genauer gesagt: Diese Gruppen repräsentieren in der katholischen Kirche etwas, das sie nicht mehr repräsentieren könnten, wenn sie evangelisch wären. Und sie profitieren von der Kirchensteuer, da sie von der ‚Amtskirche‘ finanziert werden." Er persönlich begrüße den Austritt von Leuten, die die katholische Lehre ablehnen und mit der katholischen Kirche nichts anfangen können.

Der katholische Philosoph kritisiert dann auch die übliche "liberale Reformagenda". Dort komme das, worum es im christlichen Glaube gehe, gar nicht vor. Stattdessen geht es um Sexualität, „Gender“, Ökumene, Demokratisierung etc. "Es mögen keine unwichtigen Fragen sein, aber ganz sicher sind es keine ‚letzten Fragen‘. Wem es um diese geht, den langweilen die meisten der Reformforderungen. Also um die Frage der Beziehung zu Gott, um Sinn, Erlösung, Hoffnung, Seelenheil, ewiges Leben, ewigen Tod." Ein katholischer Liberalismus ziehe die Geister auch nicht an, obwohl er einschlägigen Beifall finde. "Martin Mosebach schreibt, daß in seiner Jugend in den Kreisen seiner Eltern eine Reform der Meßliturgie – Abschaffung des Latein etc. – als unbedingt nötig erschien. Daß aber danach keiner mehr einen Grund fand, in die Messe zu gehen", so der Philosoph. Eine Kirchenreform müsse geistlicher Natur sein. Sie müsse dazu führen, dass mehr gebetet werde.

Robert Spaemann erklärte am Ende des Interviews, dass er auch große Hoffnung auf den neuen Papst Franziskus habe. Wörtlich meint Spaemann gegenüber der "Jungen Freiheit": "Zum einen ist ein Papst in der Nachfolge des heiligen Franz von Assisi, der sich also besonders um die Natur und die Armen kümmert und der gleichzeitig die katholische Tradition und Rechtgläubigkeit verteidigt, nicht so leicht als "Reaktionär" zu verunglimpfen, wie das beim Denker Benedikt XVI. leider der Fall war.

Übrigens: Der "Kardinal der Armen", wie er in Buenos Aires genannt wurde, war überhaupt kein Freund der sogenannten Befreiungstheologie. Und: Es ist vielleicht wenig bekannt, daß der heilige Franz in seinem Testament die Priester der Kirche höher ansiedelt als die Engel, unbedingte Verehrung für sie verlangt, sowie größte Kostbarkeit für den Ort, wo die Eucharistie aufbewahrt wird. Aus der Hinwendung zu den Armen kann eine Erweckung der geistlichen Perspektive entstehen, der Perspektive die auf das ewige Leben gerichtet ist."


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