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| Wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz7. April 2013 in Spirituelles, 3 Lesermeinungen Herr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen. Aus dem Psalm 141,3. Ein Kurzimpuls von Gerhard Naujokat (idea) Wetzlar (kath.net/idea) Flottes Reden und fließende Antworten sind heute gängig. Die Unmenge der Vokabeln, der Worthülsen und Sprechblasen erdrückt. Wenn auch die Predigten und Bibelstunden belanglos werden, dann liegt die Aussage von Psalm 90 nahe: Wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz. Wir werden zugeschüttet von Belanglosigkeiten und verbalem Müll. Auf solch eine ungezügelte Wortproduktion können wir verzichten. Jesus gab den Rat: Eure Rede sei ja, ja; nein, nein; was darüber ist, ist vom Übel. Ein Psalmist betet: Herr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen (141,3). Der Kirchenvater Augustin (354430) sagt zu Recht: Wenn das Wort wächst, mindern sich die Wörter. In der Tat: Schweigen war vielfach der Ursprung von klugem Handeln. Die Väter der Bibel waren meist in der Einsamkeit der Wüste gereift, kamen dort zur inneren Ausrichtung, lernten Gehorsam und Glauben. Bei einem Besuch in einem Beduinenzelt in der Negevwüste Israels hörte ich den Satz: Wer aus der Wüste kommt, darf reden. Ja, wer aus dem Schweigen, der Stille, der Besinnung kommt, ist von sich abgerückt, hat eine geistliche Dimension erlebt. Darum kann er jetzt den Mund aufmachen, hat eine Botschaft. Er kommt nicht mehr aus der Leere, ist kein tönendes Blech. Erst Schweigen, dann Reden. Im Reiche Gottes bedarf es keiner lautstarken Taktik und keines vollmundigen Wortpegels. Wer ein Stück Wüste innerlich durchlebt hat, der wird auch glaubhafter Botschafter des Evangeliums. Der Autor, Gerhard Naujokat (Kassel), ist evangelischer Pfarrer und Publizist) Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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