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'Woche für das Leben': Wo bleibt der Einsatz für ungeborene Kinder?

11. April 2013 in Deutschland, 11 Lesermeinungen
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Martin Lohmann (Lebensrechtsbewegung) und Hartmut Steeb (Evangelische Allianz) kritisieren die thematischen Schwerpunkte der von DBK und EKD veranstalteten Woche


Stuttgart/Bonn (kath.net/idea) Führende Vertreter der Evangelikalen und der Lebensrechtsbewegung kritisieren, dass der Schutz ungeborener Kinder in der „Woche für das Leben“ weithin keine Rolle mehr spielt.

Die von den beiden großen Kirchen veranstaltete Woche findet in diesem Jahr vom 13. bis 20. April statt und steht unter dem Motto „Engagiert für das Leben: Zusammenhalt gestalten“. 2012 ging es um das Miteinander der Generationen und 2011 um das ehrenamtliche soziale Engagement. Das Leitthema in den Jahren 2008 bis 2010 lautete „Gesund oder krank – von Gott geliebt“.

Die „Woche für das Leben“ geht auf eine Initiative der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken zurück. Sie wollten damit auf den „Schutz des ungeborenen Lebens“ – so lautete 1991 auch das erste Motto – aufmerksam machen. Seit 1994 ist die EKD Mitveranstalter.


Steeb: Abtreibung ist „größter Menschenrechtsskandal“

Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz und Vorsitzende des Treffens Christlicher Lebensrecht-Gruppen, Hartmut Steeb (Stuttgart), bedauerte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, wie sich die „Woche für das Leben“ entwickelt hat.

Er hält es für den „größten Menschenrechtsskandal“, dass jährlich mehr als 100.000 Menschen in Deutschland daran gehindert werden, das Licht der Welt zu erblicken. Das geschehe nicht zuletzt als „unterlassene Hilfeleistung“, weil Schwangere nicht die nötige Unterstützung erhielten und weil ihnen stattdessen Abtreibung als Lösung angeboten werde. Da sie scheinbar erlaubt sei – in Wirklichkeit ist sie nur unter bestimmten Voraussetzungen straffrei – würden Frauen tausendfach zur Tötung ihres Kindes im Mutterleib genötigt.

Steeb: „Ich kann nicht verstehen, dass die Kirchen bei so viel Ungerechtigkeit und Unbarmherzigkeit diese Menschenrechtsverletzungen erster Ordnung nicht wenigstens einmal im Jahr zum Thema machen. Es wäre so nötig, um Menschenleben zu retten“. Laut Steeb wäre es außerdem wichtig, „dass die Gefährdungen des Lebensrechts am Ende des Lebens endlich thematisiert werden“.

Lebensschutz zum eigentlichen Thema machen

Auch der Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Martin Lohmann (Bonn), kritisierte die Entwicklung der „Woche für das Leben“. Der ursprüngliche Gedanke, dass das Leben vom Beginn bis zu seinem natürlichen Ende unantastbar sei, scheine offenbar immer mehr in Vergessenheit zu geraten: „Jedenfalls steht er nicht mehr ganz unübersehbar im Mittelpunkt.“

Selbst innerhalb der Kirchen schwinde das Bewusstsein für das Leben: „Das ist mehr als tragisch – und höchst gefährlich.“ Deshalb lade der Bundesverband „alle Menschen guten Willens“ jährlich zum „Marsch für das Leben“ in Berlin ein.

Lohmann: „Wir wünschen uns, dass in Berlin – diesmal am 21. September – so wie in anderen Hauptstädten – etwa in London, Paris, Madrid oder Washington – ganz selbstverständlich Laien und Bischöfe gemeinsam öffentlich Zeugnis für das Leben ablegen.“ Deshalb wäre es gut und notwendig, „wenn der Lebensschutz als Grundlage jeglicher Humanität wieder mehr und sichtbarer zum eigentlichen Thema der ‚Woche für das Leben‘ würde“.

Der Schutz des Lebens in all seinen Phasen sei „eklatant überall bedroht“, etwa im Zusammenhang mit Pränataldiagnostik, Gentests, Stammzellforschung, Hilfe zur Selbsttötung und Euthanasie.

Lohmann - Chefredakteur des katholischen Fernsehsenders K-TV - hält es für eine Pflicht aller Bürger, sich für den Lebensschutz einzusetzen: „Es wäre gut, wenn hier alle zusammenarbeiten könnten. Wir brauchen dringend das gemeinsame Zeugnis – immer wieder neu. Auch in der ‚Woche für das Leben‘, die nach wie vor eine gute Idee ist.“


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Lesermeinungen

 siebenstern 18. April 2013 
 

Die DBK und EKD versagen total.

In den Gemeinden immer das Gleiche: Weder für das ungeborene Leben noch für unsere Soldaten an der Front (Afganistan/Mali)werden Fürbitten gesprochen. Da sind die Pius Brüder anders. Im letzten Mitteilungsblatt wird Papst benedikt em. mehr gewürdigt als sonst in der katholischen welt. Ich fühle mich zur zeit bei den Pius Brüdern besser aufgehoben.


0
 
  12. April 2013 
 

Probleme

@Dominique
Ich frage mich oft, wie das kommt, dass Leben so gering geachtet wird.

Sind wir nicht mehr fähig zu Mitgefühl, weil unser Inneres angefüllt ist mit Angst und dem ständigen Gefühl des Überfordertseins?

Sehen wir deshalb eine unerwünschte Schwangerschaft nur unter dem Problem-Aspekt und sind dann versucht, uns dieses "Problems" in vermeintlich einfacher Weise zu entledigen?
Im Sinne von: Was unbequem ist und Mühe macht, muss weg!

Sind wir nur noch fähig zur Problem-Vermeidung und nicht mehr zur Problem-Bewältigung?

Als erwachsene und gereifte Menschen sollten wir doch in der Lage und willens sein, Konflikte auf bestmögliche Weise zu lösen.
Nicht immer ist der bequemste Weg auch der sinnvollste.


2
 
 girsberg74 12. April 2013 
 

@ Marienzweig

„falsche Prioritäten
Tierarten versuchen zu schützen, Landschaften in Biotope rückzuverwandeln bringt den Akteuren mehr öffentliches Ansehen als Engagement für ein ungeborenes Menschenkind.“

Sie nehmen diese öffentliche Wertung auch so wahr wie ich. Diese Wertung ist zunächst nicht schädlich, denn das Anliegen, die Schöpfung in all ihren Bereichen zu schützen, ist unverzichtbar, notwendig und daher lobenswert

Entscheidend für mein Lob, genauer: für Art und Umfang meines Lobes, ist, ob diese „Naturschützer“ auch Menschen prinzipiell in ihre Fürsorge einbeziehen oder nicht, – sowohl geborene wie ungeborene.

Es mag sein, dass ein Einsatz für Natur an eine Kompensation für Versäumnisse an anderer Stelle denken lässt. Das dämpft dann mein Lob, nicht aber die Anerkennung der geleisteten Arbeit. Ich versuche, bei Gelegenheit mit solchen Menschen auf respektvolle Weise ins Gespräch zu kommen.


1
 
 Waeltwait 12. April 2013 
 

Recht

habt ihr alle mit eurer Kritik. Gesellschaftliches Ansehen der Herren Bischöfe scheint das große Thema zu sein. Mit Leben, Liebe, Wahrheit hat das nichts zu tun.


1
 
 dominique 12. April 2013 
 

@SpatzInDerHand - Deutliche Position @Marienzweig - Farbe bekennen

Wir können diese "Ideologie des Todes" nicht stoppen. Sie betrügt die Menschen mit einem Leben, das über Leichen geht - ob Abtreibung oder PID. Die Menschen werden noch zu Sklaven dieser Ideologie und ihrer tief in das Leben der Individuen eingreifenden Machenschaften werden und geistig die größten Probleme bekommen, diese wieder abzuschütteln. Wir können die Mauern sinistrer Kliniken und Labore nicht mehr einreißen. Wir brauchen - alle miteinander - einen neuen geistigen und kulturellen Zyklus, der das Verstehen des Menschen etwas näher heran an das unfassbare Geheimnis des Lebens führt.


0
 
 M.Schn-Fl 12. April 2013 
 

Deutliche Position

Die deutliche Postion, die @ SpatzInder Hand zu recht bei Lohmann und Steeb lobt, muß endlich von der DBK geleistet werden nach dem mutigen Vorbild der us-amerikanischen Bischofskonferenz.

Siehe hierzu: Was fehlt der "Woche für das Leben"?
auf. blog.forum-deutscher-katholiken.de


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 Michi34 11. April 2013 
 

So ist es, für Kaulquappen, Puten, Kühe, Fische und anderes Getier haben allerlei Menschen allerlei Rettungwillen.. Wir sind wieder in Ägypten, die Menschen beten Tiere an. Einfach mal die Romane im Weltbild-Katalog anschauen..

Es ist schon seltsam dass die Priester und Bischöfe als Hierarchie versagt haben und weiterhin versagen.


1
 
 SpatzInDerHand 11. April 2013 

Ja, ich hatte mich beim Lesen der DBK-Infos vor einigen Tagen

ebenfalls schon gründlich gewundert. Das Wort "Abtreibung" oder "ungeborene (Kinder)" oder ähnliches in diesem Bereich habe ich schlicht und ergreifend nirgends gefunden. Danke an Herrn Lohmann und danke an den evangelischen Bruder im Herrn Steeb, dass sie hier deutlich Position beziehen!


2
 
  11. April 2013 
 

falsche Prioritäten

Tierarten versuchen zu schützen, Landschaften in Biotope rückzuverwandeln bringt den Akteuren mehr öffentliches Ansehen als Engagement für ein ungeborenes Menschenkind.

Lebensschützern verpasst man ein mieses Image, sie werden als konservativ, gar als "erzkonservativ" eingestuft.
Daher verbietet sich ein solidarisches Mitgehen mit ihnen.
Denn schlimmer als erzkonservativ geht nicht.
Nur - diese Etikettierungen werden ganz gezielt aufgeklebt. Es geschieht mit Absicht!
Da erfordert es schon Mut, sich dem entgegenzustellen.

In welche Richtung entwickelt sich unsere Gesellschaft, wenn "kleines" Leben, das da heranwächst und auf unbedingten Schutz angewiesen ist, nicht zum Kind und Erwachsenen werden darf?

Warum die Kirche in dieser für die Ungeborenen buschstäblich überlebenswichtigen Frage nicht mutiger Farbe bekennt, ist schwer zu verstehen.
Fehlt es ihr an Mut?


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 Bonifaz2010 11. April 2013 
 

Man sollte erneut die Idee von Erzbischof Dyba aufgreifen und an einem Tag im Jahr zum Gedenken an die abgetriebenen Kinder die Glocken läuten lassen; der Tag der unschuldigen Kinder am 28. Dezember bietet sich dafür ja geradezu an. Die Kirche wäre dann wenigstens wieder einmal ein Zeichen des Widerspruchs (vgl. Lk 2, 34), aber wer die deutschen Bischöfe kennt, weiß, dass die hochwürdigsten Herren lieber ihre Ruhe haben wollen.


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 Diasporakatholik 11. April 2013 
 

So wie die Woche für das Leben" jetzt offiziell begangen wird, ist es weichgespülte Leisetreterei.
Ein Ärgernis.


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