Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  2. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  3. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  4. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  5. DBK-Vorsitzender Bätzing: „Wir leben in einem Missionsland“
  6. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  7. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  8. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  9. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  10. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  11. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  12. Polens Bischöfe bekräftigen Position der Kirche zu Abtreibung
  13. Football-Spieler Harrison Butker ermutigt Frauen ihrer Berufung als Mutter zu folgen
  14. Marienmonat Mai: Priester startet "Rosenkranz-Challenge"
  15. Evangelische Theologische Hochschule/Basel ehrt Peter Seewald

Volksfrömmigkeit: Evangelientreue, Kirchlichkeit, Missionsstreben

5. Mai 2013 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus: drei Worte. Die Volksfrömmigkeit ist ein Weg, der zum Wesentlichen führt, wenn sie in der Kirche in tiefer Gemeinschaft mit den Hirten gelebt wird. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Messe für die Bruderschaften und die Volksfrömmigkeit mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz unter strömendem Regen: rund 50.000 Angehörige katholischer Bruderschaften halten sich gegenwärtig im Rahmen des Jahres des Glaubens auf Einladung des Vatikans zu einer internationalen Zusammenkunft in Rom auf.

In seiner Predigt ging der Papst vom Evangelium des sechsten Ostersonntags aus, eine Passage aus den Abschiedsreden Jesu im Kontext des Letzten Abendmahls wiedergibt. Jesus vertraue den Aposteln seine letzten Gedanken wie ein geistliches Testament an, bevor er von ihnen geht.

Der heutige Text betone nachdrücklich, dass der christliche Glaube ganz auf die Beziehung zum Vater, zum Sohn und zum Heiligen Geist ausgerichtet ist: „Wer Jesus, den Herrn, liebt, nimmt ihn und den Vater in seinem Innern auf, und dank dem Heiligen Geist empfängt er das Evangelium in seinem Herzen und in seinem Leben. Hier wird uns die Mitte gezeigt, von der alles ausgehen und zu der alles hinführen muss: Gott lieben und Jünger Christi sein, indem man das Evangelium lebt“.

Franziskus erinnerte daran, dass sein Vorgänger Benedikt XVI. den Bruderschaften gegenüber das Wort „Evangelientreue" gebraucht habe. Der Papst betonte, dass die Volksfrömmigkeit, die in den Bruderschaften einen bedeutenden Ausdruck finde, „ein Schatz ist, den die Kirche besitzt und den die lateinamerikanischen Bischöfe bezeichnenderweise eine Spiritualität, eine Mystik genannt haben, die ein ‚Raum der Begegnung mit Jesus Christus’ ist“. Der Papst rief dazu auf, immer aus der unerschöpflichen Quelle, die Christus ist, zu schöpfen: „Stärkt euren Glauben, indem ihr für eure geistliche Bildung sorgt und das persönliche wie gemeinschaftliche Gebet und die Liturgie pflegt“.


Über Jahrhunderte „sind die Bruderschaften Schmiede der Heiligkeit vieler Menschen gewesen, die in Einfachheit eine intensive Beziehung zum Herrn gelebt haben. Geht entschlossen den Weg der Heiligkeit; gebt euch nicht mit einem mittelmäßigen christlichen Leben zufrieden, sondern eure Zugehörigkeit sei vor allem für euch ein Ansporn, Jesus Christus mehr zu lieben“.

Auch der Abschnitt aus der Apostelgeschichte spreche zu uns vom Wesentlichen: „In der werdenden Kirche ergab sich sofort die Notwendigkeit zu unterscheiden, was wesentlich ist für das Christsein, für die Nachfolge Christi, und was nicht. Die Apostel und die anderen Ältesten hielten in Jerusalem eine wichtige Versammlung, ein erstes ‚Konzil’ zu diesem Thema ab wegen der Probleme, die aufgetaucht waren, nachdem das Evangelium den Heiden, den Nichtjuden verkündet worden war“. Das sei eine günstige Gelegenheitgewesen, um zu begreifen, was wesentlich sei, „nämlich an Jesus Christus zu glauben, der für unsere Sünden gestorben und auferstanden ist, und einander zu lieben, wie er uns geliebt hat“.

Eindringlich betonte Franziskus, dass die Schwierigkeiten nicht außerhalb, sondern innerhalb der Kirche überwunden wurden.

Darin liegt für den Papst ein zweites Element, „an das ich euch, wie seinerzeit Benedikt XVI., erinnern möchte: die Kirchlichkeit“. Die Volksfrömmigkeit sei ein Weg, der zum Wesentlichen führt, „wenn sie in der Kirche in tiefer Gemeinschaft mit euren Hirten gelebt wird. Liebe Brüder und Schwestern, die Kirche liebt euch! Seid eine aktive Gegenwart in der Gemeinde als Zellen voller Leben, als lebendige Steine“.

Franziskus erinnerte an das Dokument von Aparecida der lateinamerikanischen Bischöfe, in dem es heiße, dass die Volksfrömmigkeit „eine legitime Weise ist, den Glauben zu leben, eine Art, sich als Teil der Kirche zu fühlen" (Dokument von Aparecida, 264). „Liebt die Kirche! Lasst euch von ihr führen! Seid in den Pfarreien, in den Diözesen eine wahre ‚Lunge’ des Glaubens und des christlichen Lebens! Ich sehe auf diesem Platz eine große Vielfalt der Farben und Zeichen. So ist die Kirche: eine große und reiche Vielfalt an Ausdrucksformen, in denen alles auf die Einheit zurückgeführt wird, auf die Begegnung mit Christus“.

Als drittes Kennzeichen der Bruderschaften stellte der Papst das Missionsstreben heraus: „Ihr habt einen besonderen und wichtigen Auftrag, nämlich die Beziehung zwischen dem Glauben und den Kulturen der Völker, denen ihr angehört, lebendig zu erhalten, und ihr tut dies durch die Volksfrömmigkeit. Wenn ihr zum Beispiel mit großer Verehrung und Liebe gegenüber dem Herrn den Gekreuzigten in einer Prozession tragt, dann vollzieht ihr nicht eine bloß äußerliche Handlung, sondern weist auf die Zentralität des österlichen Geheimnisses des Herrn – seines Leidens, Sterbens und Auferstehens – hin, das uns erlöst hat, und zeigt zuallererst euch selbst und der Gemeinde, dass man auf dem konkreten Lebensweg Christus nachfolgen muss, damit er uns verwandelt“.

Die „erhabenste Verwirklichung des christlichen Lebens“ brächten die Bruderschaften durch die tiefe Verehrung für die Jungfrau Maria zum Ausdruck, für jene Frau, „ welche durch ihren Glauben und durch ihren Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes sowie durch ihr Betrachten des Wortes und Handels Jesu die vollkommene Jüngerin des Herrn ist (vgl. Lumen gentium, 53)“.

Diesen Glauben, der aus dem Hören auf das Wort Gottes hervorgehe, „bringt ihr in Formen zum Ausdruck, welche die Sinne, die Gefühle und die Symbole der verschiedenen Kulturen einbeziehen… Und auf diese Weise tragt ihr dazu bei, ihn den Menschen zu vermitteln, besonders den einfachen, denen, die Jesus im Evangelium ‚die Kleinen’ nennt“. "Seid auch ihr wirkliche Boten des Evangeliums! Mögen eure Initiativen „Brücken" sein, Wege, die zu Christus führen, um mit ihm zu gehen. Und achtet in diesem Geist immer auf die Nächstenliebe": jeder Christ und jede Gemeinschaft sei in dem Maße missionarisch, „in dem sie das Evangelium bringt und lebt und die Liebe Gottes zu allen, besonders zu den Notleidenden bezeugt. Seid Missionare der zärtlichen Liebe Gottes! Seid Missionare der Barmherzigkeit Gottes, der immer verzeiht, immer wartet, uns so sehr liebt!“.

„Evangelientreue, Kirchlichkeit, Missionsstreben. Bitten wir den Herrn, dass er unseren Geist und unser Herz immer auf ihn hin ausrichte, als lebendige Steine der Kirche, damit all unser Tun, unser ganzes christliches Leben ein strahlendes Zeugnis seiner Barmherzigkeit und Liebe sei. Und so werden wir dem Ziel unserer irdischen Pilgerschaft entgegengehen, dem himmlischen Jerusalem. Dort gibt es keinen Tempel mehr: Gott selbst und das Lamm sind ihr Tempel; und an die Stelle des Lichtes von Sonne und Mond tritt die Herrlichkeit des Höchsten. So sei es.“

Predigt als VIDEO




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Kardinal Fernández – eine Fehlkalkulation von Papst Franziskus?
  2. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  3. Will Papst Franziskus Kardinal Burke Wohnung und Gehalt streichen?
  4. Papst will Angehörige der Hamas-Geiseln treffen
  5. Theologe Kwasniewski: Franziskus hat sich als ‚Diktator Papst’ gezeigt
  6. US-Pfarrer schreibt an Papst Franziskus: ‚Sie machen meinen Dienst schwierig’
  7. Keine Generalaudienz mit dem Papst in dieser Woche
  8. «Das ist eine der schlimmsten Plagen, die man je gesehen hat»
  9. Papst Franziskus verbringt die heißen Sommertage im Vatikan
  10. Begegnung mit Künstlern – Papst begrüßt umstrittenen Fotographen herzlich






Top-15

meist-gelesen

  1. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  2. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  3. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  4. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  5. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  6. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  7. Marienmonat Mai: Priester startet "Rosenkranz-Challenge"
  8. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  9. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  10. P. Karl Wallner: „Es gibt keine Pflicht, immer zu Kommunion zu gehen bei der Hl. Messe“
  11. Kritik an Video über ,selbstbestimmte Sexarbeiterin‘ und Christin
  12. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  13. USA: Bewaffneter löst bei Erstkommunion Panik aus
  14. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  15. Johannes Hartl wurde in den Deutschen Knigge-Rat berufen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz