Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  4. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  5. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  6. Zeitung: Franziskus hinterließ Finanzloch von zwei Milliarden
  7. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  8. Robert Francis Prevost/Leo XIV.: Massenmedien fördern ‚Sympathie für antichristliche Lebensweisen‘
  9. ‚Ein Hirt nach dem Herzen Gottes‘ – Das erste Regina Caeli von Papst Leo XIV.
  10. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  11. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  12. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  13. Österreichische 'Links-Katholiken' entdecken, dass auch Papst Leo XIV. katholisch ist
  14. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  15. Erzdiözese Salzburg veranstaltet Fortbildungsveranstaltung mit Homo-Aktivisten

Zentralafrikanische Republik: 'Nur noch Verwüstung'

1. Juni 2013 in Interview, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der zentralafrikanische Bischof Juan José Aguirre spricht im KIRCHE-IN-NOT-Interview über die katastrophale Lage in seinem Land


Wien-Münschen (kath.net/KIN) Seit dem 24. März ist die Rebellengruppe "Séléka" in der Zentralafrikanischen Republik an der Macht. Im Interview mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" spricht Juan José Aguirre (Foto), Bischof der Diözese Bangassou, über die katastrophale Lage in seinem Land.
Das Gespräch führten Raquel Martin und Josué Villalón.


Kirche in Not: Wie ist die Zeit seit der Machtübernahme für Sie verlaufen?

Bischof Aguirre: Es war eine sehr harte, chaotische Zeit. Viele haben nur überlebt, weil sie in den Kongo geflüchtet sind.

Wir versuchen, wieder Normalität einkehren zu lassen, indem wir den Menschen Hoffnung geben. Wir haben einiges begonnen, um das Leben neu zu organisieren. Hoffnung macht uns, dass vor Kurzem neue Militärangehörige ins Land kamen, die seriöser zu sein scheinen. Diese Neuankömmlinge sind nicht mehr nur auf Plünderungen aus. Sie sind zwar Séléka-Mitglieder, gehören aber zu einer neuen Generation.

Bislang hatte ein Libyer die Befehlsgewalt, der weder Französisch noch Sango, die Sprache der Region, beherrschte. Die neuen Séléka haben diesen Kommandeur festgenommen und ihm die Waffen und die Uniform abgenommen. Sie haben ihn mitgenommen, wahrscheinlich, um ihn in sein Land zurückzuschicken. Sie nehmen allen die Waffen ab, die die Rebellion ausgenutzt haben, um das Land zu plündern.

Kirche in Not: Wie ist die aktuelle Lage in Ihrer Diözese?

Bischof Aguirre: In meiner Diözese herrscht zurzeit Chaos. Die Leute sind einfach geflohen.


Es wurden Menschen nach Sammelprozessen hingerichtet, es gab Vergewaltigungen, Raub und systematische Plünderungen von Missionsstationen. In einem Dorf in der Nähe von Bangassou wurde die Missionsstation völlig zerstört, ebenso die Häuser der Ordensleute. Dort wurden etwa 400 Häuser in Brand gesetzt und neun Menschen getötet.

Die Rebellen haben uns die Fahrzeuge genommen, jetzt gehen wir zu Fuß. Die Kinderklinik, das Internetzentrum, die Apotheke und die Garage wurden in Brand gesteckt.

Die Plünderer sind gegen die Christen und insbesondere gegen die katholische Kirche sehr hart vorgegangen.

Seit die Séléka in Zentralafrika sind, herrscht nur noch Verwüstung. Sie kamen im Dezember ins Land und nahmen im März die Hauptstadt ein. Es waren etwa 300 Soldaten, die von etwa 3000 plündernden Söldnern aus verschiedenen Herkunftsländern begleitet wurden. Sie haben alles gestohlen, was sie wegtragen konnten. Zum größten Teil haben sie das Diebesgut in den Tschad gebracht, wo sie es auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Sie haben uns ausgenommen.

Kirche in Not: Wie sieht es bei den Kirchengebäuden aus?

Bischof Aguirre: Mindestens drei Kirchen wurden geplündert und entweiht. Nachdem die Priester und die Schwestern geflüchtet waren, gingen die Rebellen in die Kapellen hinein, stapelten die Bänke aufeinander und zündeten sie an. Anschließend brachen sie den Tabernakel auf und nahmen die gewandelten Hostien mit. Wir brauchen nun Hilfe, um die Kirchen, die Bilder und die Bänke wiederherzustellen. Wir müssen durchhalten, und mit Gottes Hilfe werden wir allmählich aufstehen.

Kirche in Not: Es wird gesagt, dass die neue Regierung eine islamische Republik einrichten wird. Bestätigt sich dieser Verdacht in der Praxis?

Bischof Aguirre: Bis heute hat es sich Tag für Tag bestätigt. Vor kurzem wurde ein muslimischer Feiertag eingeführt. Wir erfuhren, dass es sich um Mohammeds Geburtstag handelt. Ich glaube, dass sich in den an Zentralafrika angrenzenden Ländern eine Wende vollzieht. Frankreich begreift nun, dass es ein großer Fehler war, zuzulassen, die Séléka das Land übernehmen zu lassen.

Ich hoffe, dass die Europäische Union in dieser Angelegenheit eine Entscheidung trifft. Es heißt, aus sechs oder sieben afrikanischen Ländern würden etwa 2000 Soldaten kommen, um das Land zu befrieden. Sie sollen hier bis 2016 bleiben, bis eine demokratische Wahl stattfindet, um über den neuen Präsidenten abzustimmen.

Kirche in Not: "Kirche in Not" will Nothilfe für die Zentralafrikanische Republik leisten. Was braucht Ihre Diözese am meisten?

Bischof Aguirre: In seelsorglicher Hinsicht brauchen wir neue Autos und Motorräder, um zu den Kapellen zu fahren. Außerdem brauchen wir Tische, Stühle, Moskitonetze, Bettlaken, Schränke, Teller, Messer, Lampen, Kabel, Solarzellen und Batterien, um die geplünderten Missionsstationen wieder aufzurüsten. Ebenso Milchpulver für die Kinder und Medikamente für Aidskranke.

Wir brauchen Hilfe für die Familien. Wir versuchen, die Kinder wieder zur Schule zu schicken, aber es wird viel Schulmaterial gebraucht, zum Beispiel Bleistifte und Lineale. Wir benötigen auch dringend einen Internetanschluss, weil er die Nabelschnur ist, die uns mit der Außenwelt verbindet.

---
"Kirche in Not" hilft der Kirche in der Zentralafrikanischen Republik beim Wiederaufbau und Erhalt ihrer pastoralen Strukturen. Spenden sind online möglich unter:

Österreich: Kirche in Not: Spendenform

Deutschland: Kirche in Not: Spenden online
________________________________________
KIRCHE IN NOT ist ein internationales katholisches Hilfswerk. Das Werk leistet weltweit geistliche und materielle Hilfe für Christen,
die wegen ihres Glaubens bedroht oder verfolgt werden.
Infos:
Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Schweiz

Foto Bischof Juan Jose Aguirre © Kirche in Not


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Afrika

  1. Papst im Kongo eingetroffen
  2. 20 Tote bei islamistischem Terror-Angriff auf christliches Dorf in Nigeria
  3. Terrorismus breitet sich im Norden Mosambiks aus
  4. Kein Ende im orthodoxen Kirchenstreit um Afrika
  5. Äthiopien: Kämpfe um Tigray eskalieren
  6. Mosambik: Katechet rettet „Schatz“ seiner Pfarrei vor einem Terroranschlag
  7. Afrikanischer Kardinal: Christen sollen gegen ‚Homo-Ehe’ rebellieren
  8. Nigeria: 17-Jährige seit drei Jahren verschleppt
  9. Demokratische Republik Kongo: „Massaker folgt auf Massaker“
  10. Mosambik: Vermisste Ordensfrauen und Gläubige „gesund und sicher“ zurück







Top-15

meist-gelesen

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  3. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  6. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  7. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  8. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  9. Gänswein begrüßt Papstwahl: Die Verwirrung überwinden
  10. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  11. ‚Ein Hirt nach dem Herzen Gottes‘ – Das erste Regina Caeli von Papst Leo XIV.
  12. Mit der Papstwahl gibt es einen klaren Reset!
  13. La Repubblica: Über 100 Stimmen im vierten Wahlgang für Leo XIV.
  14. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  15. Kard. Müller: „Konklave sehr harmonisch verlaufen“ – „Die Wirklichkeit ist immer anders als im Film“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz