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Scharfe Kritik: Theologen werfen Weltkirchenrat Antisemitismus vor

14. Juni 2013 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen
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Der (ökumenische) Weltkirchenrat habe „bis heute ein Problem“ mit dem „Staat Israel“ und stehe an vorderster Front derer, die Israels Politik fortgesetzt verurteilen, dessen Feinde jedoch von Kritik verschonen“.


Berlin (kath.net/KNA) Wegen seiner Politik gegenüber Israel haben die evangelischen Neutestamentler Ekkehard und Wolfgang Stegemann den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) scharf kritisiert. «Der antiisraelische Antisemitismus, die Diskriminierung des Staates Israel und die politische Mobilisierung gegen ihn, die gesellschaftlich und medial verbreitet wird, ist heute auch in christlichen Kreisen und nicht zuletzt im Weltkirchenrat angekommen», schreiben die beiden Theologen in einem Beitrag für die in Berlin erscheinende Wochenzeitung «Jüdische Allgemeine». Die alte, religiös begründete christliche Judenfeindschaft wirke hier nach.


Zwar sei «nach dem Menschheitsverbrechen der Schoah» in vielen Kirchen die christliche Mitschuld am Holocaust eingeräumt und eine Erneuerung der Lehre über das jüdische Volk erarbeitet worden, so die Theologen. So habe der ÖRK bei seiner Gründung im Jahr 1948 Antisemitismus als Sünde gegen Gott und die Menschen verurteilt. Zugleich habe er allerdings «bis heute ein Problem mit dem im selben Jahr gegründeten Staat Israel». Der Weltkirchenrat stehe «an vorderster Front derer, die Israels Politik fortgesetzt verurteilen, dessen Feinde jedoch von Kritik verschonen».

Als jüngstes Beispiel nennen die Autoren die Abschlusserklärung einer vom ÖRK mitveranstalteten Tagung in Beirut im Mai. Bei dieser Konferenz sei der palästinensisch-israelische Konflikt als Ursache der krisenhaften Vorgänge und gewalttätigen Bürgerkriege bezeichnet worden, die mit dem «Arabischen Frühling» verbunden seien. «Das ist an sich schon eine wahnhafte Wahrnehmung der Realität», betonen die Theologen. Die Erneuerung der Beschuldigungen gegen Israel im Abschlussdokument machten den Staat gleichsam zum «Sündenbock».

Weiter kritisieren die Theologen, dass weltweit «Gruppen und Funktionäre in christlichen Kirchen und Organisationen einen Boykott gegen israelische Produkte» propagierten. Für diese Initiativen, die fatal an die Nazi-Parole «Kauft nicht bei Juden!» erinnerten, würden «reichlich Kirchensteuern und Spenden ohne Scham ausgegeben».

Ekkehard W. Stegemann (67) ist seit 1985 Ordinarius für Neues Testament an der Universität Basel, sein Zwillingsbruder Wolfgang war von 1984 bis zu seiner Emeritierung 2010 Professor am Lehrstuhl Neues Testament der Augustana-Hochschule Neuendettelsau in Bayern.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 oraetlabora 15. Juni 2013 
 

Hier mal Aussagen von orthodoxen Juden

Es dürfen wirklich nicht alle über einen Kamm geschoren werden. Die orthodoxen Juden sehen die Kreation des Staates Israel mit ganz anderen Augen http://www.derisraelit.org/p/die-losung-des-nahostproblems_01.html


0
 
 Steve Acker 15. Juni 2013 
 

Ulmi

Was ist Israel denn für ein Staat. Gibt es auch erst seit 1948.
Auch die Palästinenser haben ein Recht auf Leben in Würde. Dies wird ihnen von Israel verweigert. Sie haben die Palästinenser aus einem Großteil des Gebietes auf dem sie lebten vertrieben und machen immer weiter.
Friede wird es erst geben, wenn Israel erkennt, dass sie den Palästinensern ein Leben in Würde zugestehen müssen.


2
 
 ulmi 14. Juni 2013 
 

@chorbisch

„Warum soll deren Recht, dort zu wohnen, und sich einen eigenen Staat zu schaffen, geringer zu bewerten sein…“

(1 Mose 13/ 14,15)

Und der HERR sprach zu Abram…: Erheb doch deine Augen, und schaue von dem Ort, wo du bist, nach Norden und nach Süden, nach Osten und nach Westen!
Denn das ganze Land, das du siehst, dir will ich es geben und deinen Nachkommen für ewig.


0
 
 Dismas 14. Juni 2013 

Gleichzeitig möchte ich betonen, dass

- im Gegensatz zum Islam - das Judentum, jüdisches Leben, zu Deutschland gehört und Teil unserer mitteleuropäischen Kultur ist! Ich freue mich,über die vielen lebendigen Kultusgemeinden in Deutschland.


1
 
 chorbisch 14. Juni 2013 
 

@ Ulmi

Ja, "Palästinenser" hat es als Volk nie gegeben, genausowenig, wie Syrer, Libanesen, Algerier, Kenianer usw. Und bis 1948 dürfte sich auch die Mehrzahl der Juden als "Juden", oder als Angehörige jenes Landes bezeichnet haben, in dem sie gelebt haben, und nicht als "Israelis".
Aber auf dem Gebiet, das heute Israel ist, leb(t)en nun einmal auch Araber. Warum soll deren Recht, dort zu wohnen, und sich einen eigenen Staat zu schaffen, geringer zu bewerten sein, als etwa das von jüdischen US-Bürgern, deren Vorfahren das Land vor Jahrhunderten verlassen haben und von denen man nichts weiß, während ein Teil der Araber ja noch durchaus belegen kann, wer ihrer Vorfahren sich dort angesiedelt hat?
Die Golan-Höhen sind, wie die "West-Bank" besetztes Gebiet und nicht Teil Israels, die jüdischen Siedlungen dort sind also illegal, wie es die im Gaza-Streifen oder auf dem Sinai waren, die Israel so "großzügig" geräumt hat.


1
 
 ulmi 14. Juni 2013 
 

Ich stehe zu Israel

Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten.
Ich weiß nicht mehr, von wem der Spruch stammt, aber er beschreibt die Situation recht gut: Würden die arabischen (islamischen) Staaten heute ihre Waffen niederlegen, wäre morgen Frieden. Würde Israel heute seine Waffen niederlegen, wäre es morgen von der Landkarte verschwunden.

Und warum immer wieder dieses Zeter und Mordio gegen den Siedlungsbau auf den Golanhöhen? Wer sind denn die Palästinenser; ein fiktives Volk mit Anspruch auf realen Raum…als fiktives Volk!
Israel hat den Gaza-Streifen geräumt, als Siedlungsgebiet für die Hamas. Und was ist der Dank dafür? Man kann sich dies auf etlichen Youtube-Videos ansehen.


3
 
  14. Juni 2013 
 

Grenzziehung

Wo verläuft die Grenze der erlaubten und berechtigten Kritik an der Politik Israels und wo beginnt Antisemitismus?
Wer definiert und bestimmt diese Grenze?
Die Gefahr, auf diesem Glatteis auszurutschen, ist stets präsent.
Ein falsches Wort, noch nicht einmal in böser Absicht gesprochen, kann genügen, einen Sturm der Entrüstung auszulösen.


2
 
 st.michael 14. Juni 2013 
 

Antisemitismus

Man sollte nicht die Augen vor der Wahrheit verschließen.
Israel ist im Nahen Osten, vor allem unter Netanjahu, extrem agressiv (Siedlunbgsbau,Mauer etc.) und befindet sich bestimmt nicht in der Opferrolle, wenn man immer mit der "Kraft" des großen Bruders (USA) droht.
Und auch wenn es keiner hören will, der offenste Antsemitismus wird aus der islamischen Richtung gepredigt.
Hier wäre dringende Einflußnahme geboten.


4
 

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