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Kritik an der CDU/CSU: Sind Bienen wichtiger als ungeborene Kinder?

3. Juli 2013 in Deutschland, 21 Lesermeinungen
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CDL-Vorsitzende: Zentrale ethische Fragen bleiben im Wahlprogramm außen vor


Wetzlar (kath.net/idea) Scharfe Kritik am Programm der CDU/CSU für die Bundestagswahl kommt aus der eigenen Partei. Die Bundesvorsitzende der in den Unionsparteien tätigen Initiative„Christdemokraten für das Leben“ (CDL), Mechthild Löhr (Königstein/Taunus), beklagt, dass zentrale ethische Fragen in dem 127-seitigen Programm nicht thematisiert werden. „Mit vagen Aussagen wird vom Tisch gewischt, dass Deutschland seit langem viel zu geringe Geburtenzahlen und bleibend hohe Abtreibungszahlen (jährlich weit über100.000) aufweist, schreibt Löhr in einem Beitrag für die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Es fehle in dem Programm jedes Bekenntnis zum Lebensrecht ungeborener Menschen: „Das politische Ziel, jedes menschliche Leben zu schützen, scheint gänzlich aufgegeben.“


Stattdessen heiße es im Programm: „Bester Tierschutz ist für uns von zentraler Bedeutung.“ Die CDL-Bundesvorsitzende fragt: „Sind da die christlichen Prioritäten tatsächlich noch richtig gesetzt?“ Während kritische Themen kaum angesprochen oder gar vertieft würden, stehe im Programm „Der wichtigen Arbeit der Imker gilt unsere Wertschätzung“ und „Zum Schutz der Bienen werden wir Forschungsprojekte ausbauen“. Löhr dazu: „Warum nicht? Aber wie steht es mit Forschungsprojekten zur besseren Familienförderung oder über die Spätfolgen von Abtreibungen und Scheidungen?“

Wachsende Zahl von Spätabtreibungen ist kein Thema

Auch Kritik an „gefährlichen bioethischen Entwicklungen“ suche man in dem Wahlprogramm vergeblich, etwa an den schnell wachsenden Selektionsmöglichkeiten von Embryonen nach Präimplantationsdiagnostik oder Gentests. Die wachsende Zahl an Spätabtreibungen sei ebenso wenig ein Thema wie „die inzwischen intensiv in Deutschland ausgeweitete verbrauchende Embryonenforschung“.

Zur Forderung, „keine Biopatente auf Nutztiere und Nutzpflanzen“ zu erteilen, schreibt Löhr: „Schön, aber das Verbot von Patenten auf menschliche Gene – das wäre doch auch ein wichtiges Anliegen.“

Wer wirklich die „Inklusion von Menschen mit Behinderung“ wolle, dürfe nicht in seiner praktischen Politik zulassen, „dass gerade diese Menschen immer früher und ‚sicherer‘ identifiziert und schutzlos abgetrieben werden“.

Nach Ansicht Löhrs ist das Wahlprogramm der Unionsparteien ein „richtiges Wohlfühlprogramm“ geworden. „Wirkliche Orientierung“ sollte man davon nicht erwarten: „Die Praxis nach der Wahl bleibt damit wie bisher völlig offen.“


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Lesermeinungen

 Troppau 4. Juli 2013 

M.Schn-Fl

Eine Mannschaft ist nur so gut, wie es der Gegner zulässt. Was im Fußball gilt, stimmt auch in der Politik: Wenn die Opposition nicht so schwach wäre, würde sie regieren.

Das die gegenwärtige Opposition nach den nächsten Wahlen regieren könnt, glaubt deshalb noch nicht mal die Mehrheit ihrer Anhänger.


0
 
 Calimero 4. Juli 2013 
 

Arbeitsteilung

@Apollinairs
"Die öffentliche Meinung ist schlicht unzugänglich ..."

Wieso das denn. Die öffentliche Meinung ändert sich durchaus.

Es ist nur folgende Arbeitsteilung erkennbar.

SPD, Grüne, Linke, Piraten, tragen zur Veränderung der öffentlichen Meinung bei. Die Union transformiert die öffentliche Meinung sodann in Sachpolitik.


2
 
  4. Juli 2013 
 

Christliche Auffassung

Was soll die ständige Wiederholung ! Es gibt keine Unterstützung für eine gesetzliche Änderung der bekannten Regelung. Selbst wenn die Union etwas anderes vorschlägt, es geht schlicht nicht.Die öffentliche Meinung ist schlicht unzugänglich, wobei dies für fast alle Staaten gilt, die weniger Lebensschutz haben.


2
 
  4. Juli 2013 
 

Union - der Weg in den Untergang

Liebe Mitchristen,

Die Union verantwortet den ökonomischen Untergang Deutschlands aufgrund ihrer wahnsinningen Währungspolitik. Eine christliche Partei ist die union vermutlich nie gewesen. Es war reine Heuchelei, um Wählerstimmen von Christen abzuschöpfen. Dieses mal gilt es, die Alternative für Deutschland zu wählen. Gott schütze diese neue Partei, so dass sie segensreich für Land wirken kann.

Herzliche Grüße
Matthäus 5


3
 
 M.Schn-Fl 4. Juli 2013 
 

@Troppau

Resultiert nicht die derzeitige Stärke der Union aus der beispiellosen Schwäche der Opposition?
Ich glaube, dass die Mehrheit der Wähler lieber sich auf die "Politik der ruhigen Hand" der völlig ideologiefreien Kanzlerin verlassen, als auf das ideologische Chaos und die verheerende personale Aufstellung bei Rot-Grün.


2
 
 Troppau 4. Juli 2013 

Staatskunst

@ Calimero

Warum liegt CDU/CSU so weit vor allen anderen Parteien?

Weil ihnen als einzigen zugetraut wird, das Land gut zu regieren. Man hat Vertrauen zur Union!

Natürlich kommt das Vertrauen auch nicht von ungefähr: Eine zugkräftige Führungsfigur mit Angela Merkel, die der Opposition ein Wahlkampfthema nach dem anderen aus der Hand schlägt und selbst besetzt. Das kann man Opportunismus nennen, ist nach meiner Meinung aber Staatskunst, die darauf gerichtet ist, Staatsmacht zu sichern und die Regierung fortsetzen zu können, was der Urgrund aller politischen Betätigung ist. Denn Wahlkampf ist kein Regieren, sondern der Kampf um die Regierung!

Merkels treuer Vasall Volker Kauder hält derweil die Truppen zusammen, die auch nicht ihr Mandat verlieren möchten.

So einfach ist erfolgreiche Politik!


0
 
 M.Schn-Fl 4. Juli 2013 
 

@Willibald Reichert

Im Regierungsprogramm für die Jahre 2013-2017 steht immerhin, dass man aus ethischen Gründen die verbrauchende Embryonenforschung ablehnt.
Ich darf sie dazu noch einmal auf den unten von mir angegeben Artikel auf:
blog-forum-deutscher-katholiken.de
aufmerksamm machen. Das hier weiter auszuführen würde zu viel Platz beanspruchen.


0
 
 Calimero 4. Juli 2013 
 

@Troppau

"Nach den neuesten Umfragen fehlen ihnen nur noch drei Prozent zur absoluten Mehrheit der Sitze ..."

Frage:
Trotz oder wegen Aufgabe praktisch aller konservativer Positionen?
Das Erfolgsrezept besteht einfach darin immer weiter nach links zu marschieren.

Eine bekannte Strategie:
Kann ich eine gesellschaftliche Entwicklung nicht aufhalten, setze ich mich an deren Spitze.

Atom, Wehrpflicht, Mindestlohn, Familienpolitik, Homoehe ...

Und die innerparteilichen Kritiker gehen mit.
Dreh- und Angelpunkt: Der auf kath.net viel gelobte Fraktionschef Volker Kauder. Ihm gelingt es die konservativen Abgeordneten immer wieder auf Merkellinie zu bringen.


1
 
 willibald reichert 3. Juli 2013 
 

Troppau

Es muß ja wohl noch erlaubt sein, die
Früchte dieser Regierung zu bewerten.
Für die ungeschütztesten menschlichen
Wesen ist das Handeln dieser Koalitionäre
einfach menschenverachtend! Ich erinnere
nur an die Embryonenforschung und die Aussage des Vorsitzenden der "C"DU/"C"SU
-Fraktion Kauder, wonach die geltende
Abtreibungstötung von ihm nicht in Frage
gestellt wird. Wer da nicht aufwacht, der will offensichtlich nicht mit der
Wahrheit konfrontiert werden!


1
 
 Fröhlich 3. Juli 2013 

lebensschutz bringt (LEIDER) eben keine großen wählerstimmen

bei parteien geht es doch nur noch um wählerstimmen, nicht um profil und qualität! austauschbare fähnchen im wind.
das muss mal klar gesagt werden.


1
 
 Troppau 3. Juli 2013 

Es wundert mich doch schon sehr...

...wie hier die von der Mehrheit des Volkes unterstützten und gewählten Regierungsparteien CDU und CSU abqualifiziert werden.

Nach den neuesten Umfragen fehlen ihnen nur noch drei Prozent zur absoluten Mehrheit der Sitze im Deutschen Bundestag. Ein Vertrauensbeweis erster Güte. Und das sollte doch einige der verehrten Mitblogger nachdenklich machen!

P.S.: ich bin kein Mitglied einer Partei.


2
 
 M.Schn-Fl 3. Juli 2013 
 

"Die Lebensschützer sind heimatlos in unserem Land"

sagt @Marienzweig.
Das stimmt. Aber nur für die, die Christus nicht folgen.
Wir sind beheimatet für alle Ewigkeit. Und unsere Aufgabe ist es, den Mund aufzumachen und unsere Ansicht den Menschen in aller Ruhe und der Gewissheit des Christen darzulegen. Wir, die Laien, sollen die Welt heiligen sagt "Lumen Gentium" des II. Vat.
Wir stellen uns hinter Mechthild Löhr und die Christdemokraten für das Leben CDL.
Aber auch innerhalb der Union gibt es heftige Kritik an der Politik Angela Merkels und an entlavende Äusserungen führender Christdemokraten.

Siehe hierzu:
"Was bedeuted noch das "C" in den Unionsparteien?"
auf: blog.forum-deutscher-katholiken.de


1
 
 Wiederkunft 3. Juli 2013 
 

Liebe deutsche Bürger, solchen Politiker wie Mechthild Löhr gehört unbedingt der Rücken gestärkt. Solche Worte gegen die eigene Partei sind sehr mutig und verdienen Rückhalt. Wir haben in Österreich eine kleine Partei "Die Christen" ,die auch für diese Werte kämpfen.Sie haben aber in Wirklichkeit keinen Einfluß auf die Politik weil sie viel zu klein sind. Da ist es besser solche Politiker in den Großparteien zu unterstützen die mutig für das Lebensrecht eintreten und hartnäckig dran bleiben !


1
 
  3. Juli 2013 
 

Was ist die Konsequenz daraus?

Für solche Aufrechten, wie z.B. Mechthild Löhr, die sich in der CDU/CSU aktiv um den Lebensschutz kümmern, muss es doch auf Dauer unglaublich frustrierend sein, diese Entwicklung mitansehen zu müssen und kaum etwas dagegen unternehmen zu können.
Was bleibt ihnen?
Immer wieder neu dagegen anrennen und für ihre Sache kämpfen, in der Hoffnung, dass sich etwas ändert oder aber resigniert aufgeben und sich eine andere Partei suchen?
Aber welche?
Man könnte hier die AfD nennen oder die kleinen christlichen Parteien.
Letztere haben mit Sicherheit keinerlei Chancen und ob es der AfD reicht, ist auch ungewiss.
Die Lebensschützer sind heimatlos in unserem Land!


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 bücherwurm 3. Juli 2013 

@girsberg: danke


1
 
  3. Juli 2013 
 

Christen sind bei der AfD besser aufgehoben als bei der Union

Liebe Mitchristen,

anbei ein Ausschnitt aus dem Hessen-Wahlprogramm Alternative für Deutschland:

"sowie erhöhter Schutz ungeborenen Lebens müssen künftig Bestandteile einer aktiven Bevölkerungspolitik sein."

Herzliche Grüße
Matthäus 5


1
 
 girsberg74 3. Juli 2013 
 

@ tomreuter

Ich kann Ihre Kritik an der Überschrift nicht nachvollziehen, denn die Meldung berichtet nicht über den Sachverhalt einer Hervorhebung der Liebe zu Bienen (durch die CDU/CSU), sondern über eine Empörung darüber, wie ein Wahlprogramm zwei Sachverhalte unterschiedlicher Gewichtung gegensätzlich herausstellt.

(Nebenbei: Von Bienen verstehe ich etwas, sie sind mir lieb und teuer; halte welche. Mit einem solchen Wahlprogramm kann man mich aber nicht ködern, trage selber Sorge; warte nicht auf die Politik, gleich welcher Couleur.)


1
 
 bücherwurm 3. Juli 2013 

@tomreuter:

kath.net berichtet hier nicht direkt über das Wahlprogramm von CDU/CSU. Darüber haben wir nämlich bereits vor einigen Tagen berichtet, siehe Link ganz unten.
Sondern kath.net berichtet hier über die Stellungnahme von Frau Löhr zum Wahlprogramm und zitiert in der Überschrift (aus Platzgründen leicht verkürzt) eine Aussage dieser CDU-Politikerin. Es handelt sich dabei also um einen völlig korrekten journalistischen Vorgang :)
Falls Sie mit den Aussagen von Frau Löhr nicht einverstanden sein sollten, ist NICHT die Berichterstattung von kath.net der zuständige Adressat für Ihre Kritik.

www.kath.net/news/41804


1
 
  3. Juli 2013 
 

Nicht so toll

Die Überschrift finde ich irreführend, unredlich und reißerisch. Überschriften sollen einen Überblick über den Textinhalt geben, nicht polarisieren (selbst dann, wenn es alle anderen so machen). Im CDU-Text steht nicht drin, dass Bienen wichtiger als Lebensschutz sind - warum also in der Überschrift so fokussieren? Es steht auch nicht da, dass Abgeordnete jeden Tag zu Mittag essen: warum wurde nicht die Überschrift "Imkerprovisionen wichtiger als Mittagessen?" gewählt?

Von kath.net erwarte ich in vorderster Front vollkommen redliche Berichterstattung - auch dann, wenn es alle anderen anders machen.


0
 
  3. Juli 2013 
 

Vergeßt die Union

Liebe Mitchristen,
Ausagen zum Lebensschutz sind u.a. im Wahlprogramm der "Alternative für Deutschland" für den Landtagswahl enthalten.
Herzliche Grüße
Matthäus 5


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 Troppau 3. Juli 2013 

Es war schon immer so!

Wahlprogramme der CDU/CSU waren schon immer vage. Das es heute anders sein sollte, hätte mich überrascht.

Dahinter steckt die Überzeugung bürgerlicher Parteien, dass die Zukunft nicht planbar ist. Linke Wahlprogramme dagegen haben oft bis ins Detail das Handeln in der kommenden Wahlperiode festgelegt. Deshalb wird auf den linken Parteitagen auch heftiger um den Kurs gestritten, als auf bürgerlichen. Die Linken sind eben noch immer irgendwie der Planwirtschaft verhaftet.

Das Handeln in christlicher Verantwortung von Fall zu Fall ist ihnen suspekt. Sie haben keinen Gott, der sie führt und ihnen das Rechte zur rechten Zeit durch den Heiligen Geist eingibt.


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