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| Jugendliche gründen forum franziskus16. Juli 2013 in Interview, 4 Lesermeinungen Wir stehen Rede und Antwort zu Fragen und Anfragen rund um Papst und Kirche, erläutert der 20-jährige Georg Dietlein im kath.net-Interview und bescheinigt Franziskus eine erfrischende Jugendlichkeit. Von Petra Lorleberg Köln (kath.net/pl) Wir sind der festen Überzeugung, dass der Stil und die Sprache von Papst Franziskus zu einem öffentlichen Umdenken und einer inneren Erneuerung der Kirche führen können. Dies sagte der 20-jährige Georg Dietlein (Foto) aus Köln im kath.net-Interview. Er ist Mitbegründer des forum franziskus, eines Mediennetzwerkes junger Menschen, die sich Papst Franziskus verbunden fühlen.
Georg Dietlein: Das forum franziskus hat sich nach der Wahl von Papst Franziskus als Mediennetzwerk junger Menschen gegründet. Wir fühlen uns dem Heiligen Vater verbunden und möchten sein Gedankengut in der Öffentlichkeit und in den Medien verbreiten und ihm den Boden bereiten. Leider wird die katholische Kirche auch in Deutschland immer wieder öffentlich angegriffen und bloß gestellt. Wir stehen Rede und Antwort zu Fragen und Anfragen rund um Papst und Kirche und vertreten katholische Positionen auch in den Medien. Wir sind der festen Überzeugung, dass der Stil und die Sprache von Papst Franziskus zu einem öffentlichen Umdenken und einer inneren Erneuerung der Kirche führen können. kath.net: Wen wollen Sie bevorzugt ansprechen? Dietlein: Papst Franziskus besitzt die Fähigkeit, das Interesse so vieler, gerade auch junger Menschen auf sich zu ziehen. Das sehe ich als große Chance, auch im Dienst der Neuevangelisierung. Das forum franziskus begleitet das Wirken von Papst Franziskus medial und möchte auf seine Kernbotschaft hinweisen, die sich nicht auf schwarze Schuhe und schlichte Lebensführung reduzieren lässt. Franziskus spricht eine ganz einfache und verständliche Sprache und macht uns jungen Menschen deutlich, was im Christentum wirklich zählt: Es geht in erster Linie darum, im Gebet, im Gespräch und in der Gemeinschaft in der persönlichen Freundschaft mit Jesus Christus zu wachsen. Das wahre Verständnis auch für schwierige Themen in der katholischen Kirche folgt dann automatisch. An erster Stelle geht es um Jesus Christus. Das ist die Botschaft des Heiligen Vaters. kath.net: Papst Franziskus hat die Herzen der Menschen erobert. Auch die nichtkatholische Öffentlichkeit bringt ihm ja erstaunlich viel Sympathie entgegen. Dietlein: Franziskus ist ein großer Charismatiker. Wer weiß, dass er jeden Morgen lange Zeit im Gebet verharrt, der ahnt, woher er so viel Kraft, seine fröhliche Ausstrahlung und seine Ausgeglichenheit nimmt. Franziskus bemüht sich wirklich, ein einfacher und guter Seelsorger zu sein. Und dabei spielen die Früchte des Heiligen Geistes eine ganz entscheidende Rolle, weil sie uns Christen erst glaubwürdig, natürlich und authentisch machen: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. kath.net: Haben Sie den Eindruck, dass man dabei die Anliegen von Franziskus vollumfänglich aufgreift? Dietlein: Nein. Das Bild des Heiligen Vaters in seiner Natürlichkeit, Einfachheit und Direktheit ist die eine Seite der Medaille. Seine radikale und eigentlich unmissverständliche Botschaft ist die andere Seite der Medaille. Diese wird medial leider viel zu wenig aufgegriffen. Gerne berichten Medien von den starken Gesten des Papstes, vergessen dann allerdings die Themen, um die es ihm wirklich geht: Jesus Christus, der Glaube, das Gebet, die Demut, die Liebe kurzgesagt: Wie können wir Jesus nachfolgen und sein Freund werden? kath.net: Welche Impulse des Papstes könnten Ihrer Einschätzung nach gerade den Katholiken hierzulande gut tun, sowohl jenen, die dem Glauben innerlich nahe stehen, wie auch jenen Katholiken, die eher nur noch selten in die Kirche kommen? Dietlein: Gott liebt und lädt beide Formen von Katholiken ein sowohl jene, die bereits zu einem tiefen Glauben gefunden haben und diesen leben, als auch jene, die noch auf den ersten Schritten des Weges zu Jesus Christus sind. In den Ansprachen, Predigten und Schriften von Papst Franziskus wird immer wieder deutlich: Es ist nicht schwer, Christ zu werden. Erforderlich ist nur die nötige Ernsthaftigkeit und Beständigkeit. Den Glauben kann man eigentlich nicht durch die Lektüre theologischer Bücher erlernen. Auch eine gewisse Grundhaltung und die Anerkennung bestimmter christlicher oder konservativer Werte reicht nicht aus. Christ sein kann nur, wer mit Gott spricht, ihn lieben lernt, ihn in der Taufe annimmt, ihn in der Eucharistie empfängt und dankbar anbetet, ihn in der Beichte um Verzeihung bittet und ihm schließlich in seinem Leben nachfolgt. Die Botschaft des Papstes ist also ganz einfach und für jeden verständlich. Ein guter Christ werden kann also auch jener, der sich mit einzelnen Punkten der kirchlichen Sexualmoral noch nicht anfreunden möchte. Auch das kann ja noch werden. kath.net: Immer wieder werden derzeit Benedikt XVI. und Franziskus miteinander verglichen. Sehen Sie zwischen dem vorigen und dem jetzigen Papst eher Kontinuität oder Diskontinuität? Dietlein: Ich sehe eine deutliche Kontinuität in Individualität. Papst Franziskus hat sich daran gemacht, das Werk von Papst Benedikt XVI. fortzusetzen, der schließlich zu schwach wurde, sein Amt genügend auszufüllen. Theologisch passt zwischen Benedikt und Franziskus kein Blatt Papier. Es gibt eben nicht den erwarteten theologischen Bruch. Franziskus geht es nicht um Reformen in den Fragen der Zeit, etwa in Sachen Frauenordination, Zölibat oder Sexualmoral. Bei Franziskus stehen genauso wie bei Benedikt die wesentlichen Themen des christlichen Glaubens im Vordergrund: Glaube, Hoffnung und Liebe. Natürlich geht Papst Franziskus seinen eigenen Weg und bringt ein südamerikanisches Temperament und eine erfrische Jugendlichkeit ins Amt ein. Man darf ihn allerdings nicht gegen Papst Benedikt ausspielen. kath.net: Was bedeutet Ihnen grundsätzlich das Papsttum? Dietlein: Der Nachfolger des Apostels Petri gehört heute zu den letzten glaubwürdigen Autoritäten der Welt. Für mich bedeutet der Papst Orientierung und Halt, andererseits aber auch Erneuerung und Aufbruch. Nach der Wahl von Papst Franziskus haben wir alle nicht schlecht gestaunt, was sich alles im Vatikan verändert hat. Diese kleinen Gesten der Erneuerung tun der Kirche gut. Papst Franziskus ist nicht weniger katholisch als sein Vorgänger und gerade deshalb zeigt er der Kirche in Deutschland auf: Die Kirche ist überhaupt nicht verknöchert, antiquiert oder eingefahren. Sie ist jung, dynamisch, fröhlich und offen. Katholizismus hat sehr viel zu tun mit Lebensfreude, Weite, Glaubwürdigkeit, Natürlichkeit und Menschlichkeit. Christ zu sein bedeutet nicht, an bestimmten Glaubensaussagen zu hängen, sondern den Glauben an Jesus Christus aktiv zu leben und sich selbst zu verschenken. kath.net: Herr Dietlein, nun haben Sie trotz Ihrer Jugend bereits Ihr zweites Buch herausgebracht. Möchten Sie uns erklären, wie Sie die Themen "Freude" und "Glaubensbekenntnis" zusammenbringen? Dietlein: Die Freude ist Frucht und Folge des Glaubens. Wer täglich in der Freundschaft mit Jesus Christus wächst, geht, so meine Erfahrung, ganz anders in den Tag mit einer Portion mehr Grundvertrauen, Lebensfreude, Entspannung, Freundlichkeit und Offenheit. Papst Franziskus wandte sich einmal mit eher ungewohnten Worten an einige Schwestern und Priester: Ich bitte euch: Niemals Schwestern und Priester mit Sauergurkengesicht, niemals! In der Tat: Die Welt misst uns daran, welche Auswirkungen der Glaube auf unseren Alltag hat. Führt uns der Glaube zu einer besseren Lebensqualität und einem anderen Lebensgefühl? Oder macht uns der Glaube ängstlich, traurig und abhängig? Ich denke, die Frucht der Freude verkörpert Papst Franziskus sehr glaubwürdig und authentisch. Und es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Glauben und der Freude: Freut Euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut Euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe (Phil 4,4f.). Kontakt zum forum franziskus via facebook .
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