Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Foto mit AfD-Politiker - Pfarrer entpflichtet Oberministranten im Bistum Passau
  2. „In Milde, aber auch in Klarheit möchte ich dieses Thema der Verbrennungen der Leichname ansprechen“
  3. Eine "glorreiche Idee" des Bischofs von Fulda?
  4. Sensation in Deutschland - Christliche Band O'Bros erreicht Platz 1 der Album-Charts!
  5. Julia Klöckner: ‚Nicht immer sinnvoll, wenn Kirchen glauben, eine weitere NGO zu sein‘
  6. USA: Ex-Kardinal McCarrick ist gestorben – Mutmaßlich vielfacher Missbrauchstäter
  7. Die Mitverantwortung der Kirchen an ihrem Bedeutungsverlust
  8. Wenn „Menschen nach und nach den Glauben durch eine halbesoterische Weltanschauung ersetzen“
  9. Alexander Kissler: Kirchen sorgen für ‚Entchristianisierung‘ Deutschlands
  10. Die Krise ist nicht mehr aufzuhalten
  11. „Von meinem Papst erwarte ich mehr“
  12. Parolin: „Segne uns, Heiliger Vater Johannes Paul II.! Segne diese Kirche des Herrn auf ihrem Weg“
  13. Immer mehr Hass-Übergriffe auf Priester in Polen
  14. Lob und Mahnungen des Papstes für Charismatische Bewegung
  15. Gesetzesentwurf in Belgien: Sterbehilfe soll für Demenzkranke legalisiert werden

Auch angesichts unhygienischer Abtreibungen die Wahrheit nennen!

19. Juli 2013 in Kommentar, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nach Skandal in Wiener Abtreibungsklinik stellt sich die Frage: Wer ist Täter, wer ist Opfer? Ein kath.net-Klartext von Weihbischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) Gibt es irgendein Verbrechen oder einen auch nur kleineren Verstoß gegen Gesetz und Recht, das nur dann Unrecht ist, wenn es nicht professionell begangen wird? Oder eines, das aufhört Unrecht zu sein, weil ihn ein Anderer im Auftrag durchgeführt hat? Und ein Unrecht, bei dem es keine Täter gibt und, politische Korrektheit behüte uns, bei dem das eigentliche Opfer nicht genannt werden darf? Beziehungsweise: „Opfer“ ist der Auftraggeber, der „unprofessionell“ bedient wurde!

Nein, das gibt es nicht? Doch in Österreich (und mit Gesetzes-Varianten in vielen anderen Ländern Europas und weltweit) ist es so: Abtreibung gilt als rechtmäßig, wenn sie „fachkundig“ und von der Schwangeren gewollt durchgeführt wird, also im Auftrag. Da es dabei kein Unrecht gibt, gibt es auch kein Opfer. Das alles freilich nur im Rahmen des Gesetzes, das Abtreibung straffrei stellt, wobei zu sagen ist, dass dieser „Rahmen“ sehr „großzügig“ bemessen ist und nur noch ganz wenige Fälle wirklich verboten und daher strafbar sind. „Gut und richtig“ sagt dazu die öffentliche Meinung, weil gemäß dem Gesetz abgetrieben wird, wie dies seinerzeit die Mehrheit beschlossen hat.

Konkretes Beispiel: In Wien wurde wegen mangelnder Hygiene und anderer Missstände eine Abtreibungs-Klinik geschlossen. So schützt man Frauen. Sie waren die „Opfer“, „Täter“ sind die, die abgetrieben haben, nicht die Schwangeren, die den Auftrag gaben, und die Täter sind nicht schuldig, weil sie abgetrieben haben, sondern, man kann es nicht oft genug sagen, weil sie nicht genug professionell gehandelt haben. Und die Kinder, die dabei starben? „Die im Dunkeln sieht man nicht“, heißt es bei B. Brecht, und das gilt auch hier. „Kinder“, welche Kinder, wovon redet man da, „da“ wo man doch „verschiedener Meinung sein kann?


Man möge die Fragestellung auf Kindesmissbrauch übertragen, um die ganze Absurdität der Lage zu erkennen: Auch Kindesmissbrauch wollten noch vor kurzem die deutschen „Grünen“ und andere mächtige pädophile Vereinigungen „entkriminalisieren“, also straffrei stellen. Dann hätte es innerhalb eines gesetzlichen Rahmens auch dabei keine „Opfer“ und keine „Täter“ gegeben. Vielleicht hätte die Regel gelautet: Nur nach psychologischer Beratung und Begutachtung darf es die „intergenerative Liebe“ geben, sie sei in manchen Fällen sogar gut für die Kinder. Dann hätte man diejenigen, die immer noch von Verbrechen am Kind gesprochen hätten, bestrafen können wie bereits heute da und dort die Lebensschützer. Darf man Kindesmissbrauch mit Abtreibung vergleichen? Ja, denn beim Kindesmissbrauch wird die Seele des Kindes schwer verletzt, bei der Abtreibung das Kind getötet, und die Tötung des Kindes ist wohl der worst case von Kindesmissbrauch. Papst Franziskus würde wohl sagen: Abtreibung und Kindesmissbrauch sind ein Werk des Teufels!

Wie auch immer, es wäre der wichtige erste Schritt, auch angesichts unhygienischer Abtreibungen die Wahrheit zu benennen: Die Täter sind erstens die Frau, die den Auftrag gibt, Täter sind einerseits die Politiker, die die Gesetze gemacht haben, und andererseits die Umwelt, die Frauen zur Abtreibung drängen, vor allem aber sind die Ärzte Täter, die abtreiben ohne eigene Notlage, wie so manche Schwangere, und erst recht sind Täter diejenigen, die dabei die Frauen auch noch durch Hygienemangel und Verletzungen zum Opfer machen.

Aber dann wäre es von größter Bedeutung, laut und deutlich zu sagen: Bei jeder Abtreibung ist, nach einem Wort von Mutter Teresa, die Frau auch Opfer ihrer bösen Tat, aber die eigentlichen Opfer sind die ermordeten Kinder, unabhängig von der Frage, warum sie getötet wurden und ob die Täter dabei „hygienisch“ gehandelt haben oder nicht. Diese Frage ist aus der Sicht des Kindes Zynismus der schlimmsten Art.

Eine zweite Zeitungsmeldung passt zum Thema: Österreich muss Immigranten hereinlassen und einladen, weil wir zu wenig Fachleute ausbilden, die unsere Wirtschaft dringend benötigt. Einleuchtend, nur fragt man sich: Warum wird die andere, voraus liegende Ursache des Facharbeiter-Mangels verschwiegen: Auch Fachleute beginnen damit, geboren zu werden. Verhütete und abgetriebene Facharbeiter gibt es nicht.

Wenn in anderen Ländern die Frauen künftigen Fachleute auf die Welt bringen, können wir Österreicher sie importieren – wie Rohstoffe, die wir vielleicht selbst hätten, aber nicht haben, weil ihre „Gewinnung“ zu „mühsam“ ist. Na ja, nicht mühsamer als die Mühe, die unsere Eltern aufgebracht haben, sogar in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Heute hätten wir sogar mehr finanzielle Ressourcen dazu.

Auch in dieser Frage: Wir, vor allem auch die Politiker, müssten endlich die Schweigespirale durchbrechen und nicht jeden diffamieren, der damit anfängt. Damit anfangen sollten und könnten die Christen, insbesondere die Bischöfe, vor allem sie, aber auch alle Priester, Diakone und die vielen aktiven Laien mit ihren Organisationen. Die Frage ist nicht, „was sie „persönlich denken und meinen“, sondern wo und wann sie „schreien“ wie bei einem Brand oder Tsunami und sich deutlich sichtbar dem Protest anschließen.

Als in Österreich die Fristenlösung eingeführt wurde, schrieb Prof. Wolfgang Waldstein: „Österreich hat aufgehört im Vollsinn des Wortes ein Rechtsstaat zu sein!“ Wer ist dieser Waldstein? Jener katholische Jurist, den Papst Benedikt XVI. in seiner Rede in Berlin dreimal ausführlich zitierte, um auf das für die Rechtsstaatlichkeit entscheidende Kriterium hinzuweisen: Die Anerkennung des allem staatlichen Wollen überlegenen, höheren Recht Gottes. Die Christen sagen „Recht Gottes“, aber auch Ungläubige können es erkennen, weil es im Herzen jedes Menschen „nachzulesen“ ist.

Im „alten Rom“ gab es einen Senator, der nicht davon abließ, um der Sicherheit Roms willen die Zerstörung Karthagos zu verlangen. In Abwandlung des Satzes, mit dem er jede seiner Reden beendete: „Ich bin überzeugt, das Gesetz, das Abtreibung erlaubt, muss abgeschafft werden!“ Es geht um Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden für Europa und die ganze Welt!

Bischof Laun bei Wallfahrt am Linzer Pöstlingberg: Abtreibung ist vom Teufel





Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Britische Lebensschützerin wurde verurteilt, weil sie vor Abtreibungsklinik Gespräche angeboten hat
  2. Polnischer Präsidentschaftskandidat gegen Abtreibung auch bei Vergewaltigung
  3. US-Regierung gegen Abtreibungs-Agenda der Vereinten Nationen
  4. Planned Parenthood schließt sein Vorzeige-Abtreibungszentrum in Manhattan
  5. Zahl der Abtreibungen in Texas fast auf null gesunken
  6. Kalifornien stellt Ermittlungen gegen Lebensschützerin Sandra Merritt ein
  7. Neun wichtige Lebensschutzmaßnahmen von Präsident Trump in der ersten Woche seiner Amtszeit
  8. Argentiniens Präsident Milei kritisiert auf dem WEF die ‚mörderische Abtreibungsagenda‘
  9. US-Bischöfe haben Novene für Ende der Abtreibung begonnen
  10. Abtreibungspillen ohne Arzt: Pilotprojekt im US-Bundesstaat Washington






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Foto mit AfD-Politiker - Pfarrer entpflichtet Oberministranten im Bistum Passau
  4. „In Milde, aber auch in Klarheit möchte ich dieses Thema der Verbrennungen der Leichname ansprechen“
  5. In eigener Sache: Newsletter auf X, Telegram & WhatsApp
  6. Alexander Kissler: Kirchen sorgen für ‚Entchristianisierung‘ Deutschlands
  7. Die Krise ist nicht mehr aufzuhalten
  8. Isak Ailu Pulk Eira (24) könnte der erste samische Kartäusermönch der Welt werden
  9. Eine "glorreiche Idee" des Bischofs von Fulda?
  10. Überraschung auf dem Petersplatz: ‚Buona Domenica a tutti!‘
  11. Sensation in Deutschland - Christliche Band O'Bros erreicht Platz 1 der Album-Charts!
  12. „Von meinem Papst erwarte ich mehr“
  13. Vienna City Marathon: Sieger Abadi dankt Jungfrau Maria
  14. USA: Ex-Kardinal McCarrick ist gestorben – Mutmaßlich vielfacher Missbrauchstäter
  15. Die Mitverantwortung der Kirchen an ihrem Bedeutungsverlust

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz