Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. ‚Habemus Papam‘ – Ein Ruf in die Tiefe, ein Blick der Hoffnung in die Zukunft
  2. Das unredliche Verwirrspiel von Frauke Brosius-Gersdorf
  3. Deutsche Bischöfe zwischen Wahrheit und Politik
  4. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  5. „Wir Katholiken, die dem Lehramt treu sind, haben es satt, diffamiert und stigmatisiert zu werden“
  6. ‚Tote-Hühner‘-Tanztruppe erhält ‚Exzellenzförderung Tanz‘ des Bundeslandes NRW
  7. USA: Israel hat seit Beginn des Gazakriegs 94.000 LKW-Ladungen Lebensmittel nach Gaza geschickt
  8. R.I.P. Franziska
  9. Die Segnung homosexueller Paare – eine destruktive Weichenstellung für Glaubenspraxis und Pastoral?
  10. Jesuitenpater James Martin vergleicht homosexuelle Familie mit Dreifaltigkeit
  11. Arzt diagnostiziert Fehlbildung beim Embryo und empfiehlt Abtreibung – Frau gebiert gesundes Baby
  12. 'Wir verkünden nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn!'
  13. Papst wird dem hl. John Henry Newman den Titel „Kirchenlehrer“ verleihen
  14. Plant Stille ins Leben ein!
  15. Papst bestürzt nach Anschlag durch Islamisten auf katholische Kirchengemeinde im Kongo

Sexueller Missbrauch in Grünen-Kommune

25. Juli 2013 in Deutschland, 37 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In einer zur Emmaus-Gemeinschaft gehörenden Kommune wurden in den 80-er Jahren regelmäßig Kinder sexuelle missbraucht. Chef der Wohngemeinschaft war ein Landsvorstandsmitglied der Grünen in Nordrhein-Westfalen.


Kamp-Lintfort (kath.net/jg)
In einer zur Emmaus-Gemeinschaft gehörenden linksalternativen Kommune wurden Kinder regelmäßig sexuell missbraucht. Chef der Kommune war Hermann Meer, der in dieser Zeit Mitglied im nordrhein-westfälischen Landesvorstand der Grünen war. Dies berichtet die Tageszeitung „Die Welt“.

Die Kommune auf dem Dachsberg in Kamp-Lintfort war gegründet worden, um andere Formen des Zusammenlebens zu praktizieren. Zwar habe es „durchaus liebevolle Ansätze“ gegeben, erinnert sich ein früherer Bewohner. Der „Anspruch, einen besseren Umgang miteinander zu pflegen als ‚die da draußen’, die Spießer, das Establishment, wurde überhaupt nicht umgesetzt. Es gab böse Gemeinheiten“, sagt er gegenüber der „Welt“. Meer habe seine Pädophilie offen zur Schau getragen. Sie sei kein Geheimnis gewesen, man habe sogar dafür Werbung gemacht. „Auch die griechischen Philosophen hätten ihre Lustknaben und mit ihren Schülern sexuellen Umgang gehabt. Das waren Sätze, die für mich gang und gäbe waren, gewissermaßen Fakten, da hat keiner widersprochen“, erzählt der heute 48-jährige.


Er selbst sei damals als Jugendlicher nicht Opfer sexuellen Missbrauchs geworden, sagt er. Er sei wohl schon zu alt oder zu verschlossen gewesen, vermutet er heute. Erst später habe er erfahren, wer von den Übergriffen betroffen gewesen sei.

"Nach außen hin waren wir der nach Abbé Pierre lebende Emmaus-Verein. Aber wenn ich Schulkameraden mitbrachte, wurden die angefummelt. Von daher ging es natürlich schon rum: Da leben die Pädophilen“, berichtet ein anderer ehemaliger Bewohner der Kommune, der selbst zum Missbrauchsopfer wurde. Er hatte zunächst versucht, sich gegen die Übergriffe von Hermann Meer zu wehren. Sein sexuelles Interesse sei geweckt worden, als er erst zwölf Jahre alt war, erinnert er sich. Beispielsweise seien Zeitungsartikel zum Thema Kinder und Sex auf den Toiletten gelegen. Irgendwann habe er sich dann darauf eingelassen. Als „Gegenleistung“ bekam er Süßigkeiten, aber auch Bargeld, Pornohefte und Zigaretten. „Heute würde man von Prostitution sprechen. Sex gegen Kohle“, meint er rückblickend. Man habe ihm damals eingeredet, er könne alles selbst entscheiden. In Wahrheit sei er als Zwölfjähriger schlicht überfordert gewesen, sagt er heute.

Es habe sich dabei nicht um einzelne Übergriffe gehandelt. Er sei regelmäßig missbraucht worden, erinnert er sich. Meer sei nicht der einzige gewesen, der sich ihm unsittlich genähert hätte. Auch Gäste des von der Kommune betriebenen Tagungshauses und ein weiterer Bewohner der Kommune hätten sich an ihm vergangen.

Auch er bestätigt, dass die Pädophilen ihre Neigung damals nicht versteckt hätten. Im September 1983 fand in der Kommune eine Kinder- und Jugendkongress der Grünen statt. Sex mit Kindern sei das zentrale Thema gewesen. Befürworter und Gegner einer deutlichen Reduktion des Schutzalters hätten sich dabei die Waage gehalten, erinnert sich einer der Zeitzeugen. Der Kongress war vom Grün-Politiker Werner Vogel organisiert worden, der im selben Jahr über seine NS-Vergangenheit gestolpert war und deshalb sein Bundestagsmandat nicht antreten konnte.

Die Opfer leiden bis heute unter den Ereignissen. „Unsere Kindheit war bestimmt von Unsicherheit und Angst“ sagt einer der Zeitzeugen. „Einige kommen halbwegs gut damit zurecht, andere überleben bis heute nur mithilfe von Psychopharmaka“, fügt er gegenüber der „Welt“ hinzu.

Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Grünen, zeigt sich angesichts der Enthüllungen schockiert. Die Partei nehme die Informationen sehr ernst, sagt er gegenüber der „Welt“. Gleichzeitig verweist er auf ein bereits laufendes Forschungsprojekt zur Aufarbeitung, das vom Göttinger Parteienforscher Franz Walter durchgeführt wird. Auf diesem Weg soll die Geschichte der Pädophilenbefürworter in der Partei wissenschaftlich untersucht werden. Die Partei werde die Aufarbeitung „in vollem Umfang unterstützen“, sagte Özdemir wörtlich gegenüber der Zeitung. Der Abschlussbericht sei allerdings erst Ende 2014 zu erwarten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauch

  1. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  2. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  3. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  4. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  5. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  6. Ex-Kardinal McCarrick in Wisconsin wegen sexueller Gewalt vor Gericht
  7. Fokolar-Bewegung veröffentlicht ersten Rechenschaftsbericht zu Missbrauch
  8. Führte die liberale Sexualpädagogik der 1960er Jahre zu Missbrauch?
  9. Wenn ein Belasteter am Amt kleben bleibt, hat sich eine glaubwürdige Aufarbeitung erledigt!
  10. Wehrt und vernetzt Euch!






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. Deutsche Bischöfe zwischen Wahrheit und Politik
  3. „Wir Katholiken, die dem Lehramt treu sind, haben es satt, diffamiert und stigmatisiert zu werden“
  4. ‚Habemus Papam‘ – Ein Ruf in die Tiefe, ein Blick der Hoffnung in die Zukunft
  5. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  6. R.I.P. Franziska
  7. 'Jedes Ave Maria des Rosenkranzes ist für mich ein Schlag ins Gesicht...
  8. "King of Queens"-Star Kevin James feiert 'Alte Messe'
  9. Arzt diagnostiziert Fehlbildung beim Embryo und empfiehlt Abtreibung – Frau gebiert gesundes Baby
  10. Papst wird dem hl. John Henry Newman den Titel „Kirchenlehrer“ verleihen
  11. Jesuitenpater James Martin vergleicht homosexuelle Familie mit Dreifaltigkeit
  12. Das unredliche Verwirrspiel von Frauke Brosius-Gersdorf
  13. Plant Stille ins Leben ein!
  14. Syrien: Evangelikaler Pastor mit gesamter Familie ermordet
  15. Bischof von Reykjavik: 'Wir in Island sind die größte dynamische Kirche in Europa'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz