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'Jesus Christus rechnet mit euch! Der Papst rechnet mit euch!'

28. Juli 2013 in Jugend, 7 Lesermeinungen
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Franziskus bei Abschlusspredigt des Weltjugendtags: „Jetzt ist die Verkündigung euch anvertraut, damit sie mit neuer Kraft erschallt. Die Kirche braucht euch, die Begeisterung, die Kreativität und die Freude, die euch kennzeichnen.“


Rio de Janeiro (kath.net) „Jesus Christus rechnet mit euch! Die Kirche rechnet mit euch! Der Papst rechnet mit euch!“ Mit diesen Worten rief Papst Franziskus die jungen Pilger des Weltjugendtages in Rio de Janeiro dazu auf, das Evangelium konkret in ihrem eigenen Leben umzusetzen und zu verkündigen. Am malerischen Strand Copacabana hatten sich über 3,2 Millionen Menschen bei Abschlussmesse versammelt, darunter 60 Kardinäle, 1500 Bischöfe und 11.000 Priester.

Die Predigt von Papst Franziskus bei der Abschlussmesse des Weltjugendtages Rio 2013 in voller Länge:

Verehrte Mitbrüder im bischöflichen und im priesterlichen Dienst,
liebe junge Freunde,

„Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern" (vgl. Mt 28,19). Mit diesen Worten wendet sich Jesus an einen jeden von euch und sagt: „Es war schön, am Weltjugendtag teilzunehmen, gemeinsam mit den jungen Menschen aus allen vier Himmelsrichtungen den Glauben zu leben, aber jetzt musst du hingehen und diese Erfahrung an die anderen weitergeben". Jesus beruft dich, Jünger in Mission zu sein! Was sagt uns im Licht des Wortes Gottes, das wir gehört haben, der Herr heute? Drei Worte: Geht – ohne Furcht – um zu dienen.

1. Geht. In diesen Tagen hier in Rio habt ihr die schöne Erfahrung machen können, Jesus zu begegnen und ihm gemeinsam zu begegnen, ihr habt die Freude des Glaubens verspürt. Doch die Erfahrung dieser Begegnung darf nicht auf euer Leben oder die kleine Gruppe der Pfarrgemeinde, der Bewegung bzw. eurer Gemeinschaft beschränkt bleiben. Das wäre, als entzöge man einer lodernden Flamme den Sauerstoff. Der Glaube ist eine Flamme, die immer lebendiger wird, je mehr man sie mit anderen teilt und sie weitergibt, damit alle Jesus Christus kennen lernen, lieben und bekennen können – ihn, den Herrn des Lebens und der Geschichte (vgl. Röm 10,9).

Aber aufgepasst! Jesus hat nicht gesagt: Wenn ihr wollt, wenn ihr Zeit habt, sondern: „Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern." Die Glaubenserfahrung zu teilen, den Glauben zu bezeugen, das Evangelium zu verkünden ist ein Auftrag, den der Herr der gesamten Kirche überträgt, auch dir; es ist ein Befehl, der jedoch nicht aus dem Willen zu herrschen oder Macht auszuüben entspringt, sondern aus der Kraft der Liebe, aus der Tatsache, dass Jesus als erster in unsere Mitte gekommen ist und uns nicht etwas von sich gegeben hat, sondern ganz sich selbst; er hat sein Leben hingegeben, um uns zu retten und uns die Liebe und die Barmherzigkeit Gottes zu zeigen. Jesus behandelt uns nicht wie Sklaven sondern wie freie Menschen, wie Freunde, wie Brüder und Schwestern. Und er sendet uns nicht nur, sondern er begleitet uns, ist in dieser Mission der Liebe immer an unserer Seite.


Wohin sendet Jesus uns? Da gibt es keine Grenzen, keine Beschränkungen: Er sendet uns zu allen. Das Evangelium ist für alle und nicht für einige. Es ist nicht nur für die, die uns näher, aufnahmefähiger, empfänglicher erscheinen. Es ist für alle. Fürchtet euch nicht, hinzugehen und Christus in jedes Milieu hineinzutragen, bis in die existenziellen Randgebiete, auch zu denen, die am fernsten, am gleichgültigsten erscheinen. Der Herr sucht alle, er will, dass alle die Wärme seiner Barmherzigkeit und seiner Liebe spüren.

Im Besonderen möchte ich, dass dieser Auftrag Christi: „Geht!" in euch jungen Freunden aus der Kirche in Lateinamerika nachhallt, die ihr in der von den Bischöfen eingeleiteten Kontinentalmission tätig seid. Brasilien, Lateinamerika, die Welt braucht Christus! Der heilige Paulus sagt: „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!" (1 Kor 9,16). Dieser Kontinent hat die Verkündigung des Evangeliums empfangen, die seinen Weg geprägt und reiche Frucht getragen hat. Jetzt ist diese Verkündigung euch anvertraut, damit sie mit neuer Kraft erschallt. Die Kirche braucht euch, die Begeisterung, die Kreativität und die Freude, die euch kennzeichnen. Ein großer Apostel Brasiliens, der selige José de Anchieta, brach zur Mission auf, als er erst neunzehn Jahre alt war. Wisst ihr, welches das beste Mittel ist, um die Jugendlichen zu evangelisieren? Ein anderer Jugendlicher. Das ist der Weg, den ihr gehen müsst!

2. Ohne Furcht. Jemand könnte denken: „Ich habe keinerlei spezielle Vorkenntnisse, wie kann ich gehen und das Evangelium verkünden?" Lieber Freund, deine Angst unterscheidet sich kaum von der des Jeremia, eines Jugendlichen wie ihr, als er von Gott zum Propheten berufen wurde. Wir haben gerade seine Worte gehört: „Ach, mein Gott und Herr, ich kann doch nicht reden, ich bin ja noch so jung." Und Gott sagt auch zu euch, was er dem Jeremia geantwortet hat: „Fürchte dich nicht … denn ich bin mit dir, um dich zu retten (Jer 1,6.8). Er ist mit uns!

„Fürchte dich nicht!" Wenn wir gehen, um Christus zu verkünden, ist er selbst es, der uns vorangeht und uns führt. Als er seine Jünger zur Mission sandte, hat er versprochen: „Ich bin bei euch alle Tage" (Mt 28,20). Und das gilt auch für uns! Jesus lässt uns nicht allein, er lässt euch nie allein! Er begleitet euch immer.

Jesus hat außerdem nicht gesagt: „Geh!", sondern: „Geht!" – wir sind gemeinsam gesandt. Liebe junge Freunde, spürt in dieser Mission die Begleitung der gesamten Kirche und auch die Gemeinschaft der Heiligen. Wenn wir die Herausforderungen gemeinsam angehen, dann sind wir stark, dann entdecken wir Reserven, deren wir uns nicht bewusst waren. Jesus hat die Apostel nicht berufen, isoliert zu leben, er hat sie berufen, eine Gruppe, eine Gemeinschaft zu bilden. Ich möchte mich auch an euch wenden, liebe Priester, die ihr gemeinsam mit mir diese Eucharistie feiert: Ihr seid gekommen, um eure Jugendlichen zu begleiten, und das ist schön, diese Glaubenserfahrung miteinander zu teilen. Aber es ist eine Etappe des Weges. Fahrt fort, sie großherzig und voll Freude zu begleiten, helft ihnen, sich aktiv in der Kirche einzusetzen; niemals sollen sie sich allein fühlen!

3. Das letzte Wort: um zu dienen. Am Anfang des Psalms, den wir gesungen haben, stehen diese Worte: „Singt dem Herrn ein neues Lied" (96,1). Was ist das für ein neues Lied? Es sind keine Worte, es ist keine Melodie, sondern es ist das Lied eures Lebens, es bedeutet zuzulassen, dass unser Leben dem Leben Jesu gleichförmig wird, es bedeutet, dass wir so fühlen, denken und handeln wie er. Und das Leben Jesu ist ein Leben für die anderen. Es ist ein Leben des Dienens.

Der heilige Paulus sagte in der Lesung, die wir eben gehört haben: „Ich habe mich für alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen" (1 Kor 9,19). Um Jesus zu verkünden, hat Paulus sich „für alle zum Sklaven" gemacht. Evangelisieren bedeutet, persönlich die Liebe Gottes zu bezeugen, unsere Egoismen zu überwinden, zu dienen, indem wir uns beugen, um unseren Brüdern die Füße zu waschen, wie Jesus es getan hat.

Geht, ohne Furcht, um zu dienen. Wenn ihr diese drei Worte befolgt, werdet ihr erfahren: Wer evangelisiert, wird selbst evangelisiert und wer die Glaubensfreude weitergibt, empfängt Freude. Liebe junge Freunde, wenn ihr nach Hause zurückkehrt, fürchtet euch nicht, mit Christus großherzig zu sein und sein Evangelium zu bezeugen. In der ersten Lesung, als Gott den Propheten Jeremia sendet, verleiht er ihm die Macht, damit er „ausreißen und niederreißen, vernichten und einreißen, aufbauen und einpflanzen" kann (Jer 1,10). Das gilt auch für euch. Das Evangelium bringen heißt die Kraft Gottes bringen, um das Böse und die Gewalt auszureißen und niederzureißen, um die Barrieren des Egoismus, der Intoleranz und des Hasses zu vernichten und einzureißen, um eine neue Welt aufzubauen. Jesus Christus rechnet mit euch! Die Kirche rechnet mit euch! Der Papst rechnet mit euch! Maria, die Mutter Jesu und unsere Mutter, möge euch stets mit ihrer zärtlichen Liebe begleiten: „Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern!" Amen.

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Die Predigt des Papstes


Die Messe in voller Länge - deutscher Kommentar


Die Jugend der Welt tanzt rekordverdächtigen Flashmob in Anwesenheit von Papst Franziskus









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Lesermeinungen

  17. August 2013 
 

Begeisterung in Rio de Janeiro

Die Begeisterung der Jugendlichen war am ,Weltjugendtag in Rio de Janeiro` sehr groß.
Diese Begeisterung fehlt besonders in den Kirchen in Europa und in Deutschland.
Was nutzt eine Zusammenlegung von
Pfarreien zu Pfarrverbänden, wenn der Glaube an sich fehlt. Wir in Deutschland haben doch bald eine tote Kirche vor uns, wenn sich in naher
Zukunft nichts ändern wird.
Die Kirche muss sich von innen heraus
ändern. Denn nur durch ein echtes Bei-
spiel von wahrer ,Kirche sein` ist eine
radikale Änderung möglich.
Ich erinnere an den verstorbenen
Kardinal Julius Döpfner (1913 - 1976), der in seiner Zeit durch sein Lebens-
beispiel vielen Menschen damals gezeigt hat, wie ein Bischof zu seiner Kirche stehen muss. Die Kirche soll wieder mehr den Jugendlichen eine Heimat inner-
halb der Kirche bieten und dazu muss sie
für die Probleme der Zeit offen sein.
Papst Franziskus hält viel von jungen Menschen, die für die Kirche die Zukunft sind.
H. Kraft


0
 
  28. Juli 2013 
 

Weltjugendtag - Brasilien 2013

Die Reden und Ansprachen von Papst Franziskus haben nur dann einen bleibenden Sinn, wenn wir Menschen diese auch innerlich aufnehmen und uns dann ändern wollen.
Die Kirche, so sagte der Papst, sind wir` und damit die ,lebendigen Steine der Kirche`.
Eine Kirche mit einem erneuerten Glauben ist nur möglich, wenn sich Menschen aufmachen, Gott wieder zu suchen und in ihr Herz zu lassen.
Deshalb weg mit Hass, Egoismus, der ständigen Ich-Sucht, des um sich selbst Kreisens, der Macht, der Gier und der Ausbeutung des Nächsten.
Eine Veränderung zum Guten wird dann möglich, wenn der einzelne Mensch sich wieder mehr auf Gott besinnt und sein Leben besser nach ihm ausrichtet. Das bedeutet dem eigenen Dasein wieder mehr eine Würde geben und den anderen Menschen wieder mehr schätzen zu lernen, also eine Ehrfurcht vor dem Leben haben. Ohne Gott gelingt das Leben nicht.
In Brasilien hat man bei den Übertrag-
ungen vom Weltjugendtag gespürt, dass junge Menschen dort im Aufbruch sind.
H. Kraft


2
 
  28. Juli 2013 
 

Weltjugendtag in Brasilien

Es wäre gut, wenn dieser Weltjugendtag von Brasilien aus eine Signalwirkung auch an die verantwortlichen Politiker in unserer leider doch so zerrissenen und unruhigen Welt hätte.
Zum Frieden in der Welt muss noch viel geschehen. Ich denke da an Israel, Syrien und an andere Staaten.
Zugleich ist auch die weitere Zerstörung der Umwelt und das Weltklima zu nennen. Letztendlich sind wir mit Vollgas dabei den Planeten Erde voll-
ständig zu zerstören. Und dies nur aus einem fortgesetzten Profitdenken heraus.
Dazu kommt die Gier nach Macht, Gewinn, Geltungssucht und Geld.
Dabei werden die Lebensgrundlagen durch eine weitere Ausbeutung der Ent-
wicklungsländer vernichtet.
Kehren wir deshalb um und folgen der
wegweisenden Botschaft des neuen Papst Franziskus. Nicht Gott hat sich zu ändern, sondern wir egoistischen und machtgierigen Menschen sollten uns jetzt endlich ändern.
Der Glaube soll deshalb keine Utopie sein, sondern der Mensch soll weiter nach Gott suchen und ihn einlassen.
H. Kraft


1
 
 christit 28. Juli 2013 
 

Wie glücklich macht das...

Ich bin so dankbar für diese Zeit,
dass die Menschen den Glauben feiern,
die Freude, die tanzenden Kardinäle.
Danke für die wunderbaren Texte, für die Berichterstattung, für die Filme und die Bilder... Danke!


11
 
  28. Juli 2013 
 

WUNDERVOLL:-)
I love Papst Franziskus:-)
I love my Church:-)

Gottes und Mariens Segen


11
 
 Johannes Stefan 28. Juli 2013 

Die Bischöfe und Priester

sollen aus Ihren Kirchen hinausgehen, um zu den Menschen zu gelagen. Tolle Worte von Franziskus. Darauf hoffen wir schon lange! Anders haben es die Apostel auch nicht getan und anders hätte sich das Evangelium auch nicht in der Welt verbreitet.


4
 
  28. Juli 2013 
 

Abschlussgotesdienst zum Weltjugendtag

Ja, Papst Franziskus rechnet mit den Jugendlichen zum Einsatz für Christus und den Aufbau einer jungen Kirche.
Junge Menschen sind auch verantwortlich für den Erhalt der Erde und ihrer Schöpfung.
Wichtig ist der Frieden zwischen den Völkern und allen Nationen.
Auch bei uns in Deutschland müssen wir eine ,junge Kiche aufbauen`.
Veraltete Denkweisen haben keinen Sinn. Nur wer sich wandelt, bleibt als Mensch jung. Mit Christus deshalb nach vorne in eine Zukunft schauen, die lebenswert und einen Sinn hat.
Weg von Streit, Egoismus, Geld, Hass und Gier.
Fangen wir deshalb bei uns selber einmal an. Der Weltjugendtag in Brasilien hat gezeigt, dass eben manche Dinge friedlich möglich sind.
Und Papst Franziskus hat dabei seinen großen Einsatz gegeben.
Vertrauen wir auf Gott und gehen wir mutig unseren Weg.
H. Kraft


4
 

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