Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  5. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  6. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  9. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  10. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  13. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  14. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

Psychiater Bonelli: Jeder Mensch ist religiös begabt

30. Juli 2013 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wiener Neurowissenschaftler bei der "Ouverture Spirituelle" der Salzburger Festspiele: Religiosität ist erwiesene Ressource für die Gesundheit


Salzburg (kath.net/KAP) Psychotherapie und Psychiatrie erkennen die Spiritualität zunehmend als Komponente des Lebens, die der psychischen Gesundheit "sehr helfen kann" und den Menschen freier macht. Das hat der Neurowissenschaftler Raphael M. Bonelli bei der "Ouverture Spirituelle" der Salzburger Festspiele dargelegt. "Vergleichbar mit Empathie, ist Religiosität eine Fähigkeit, die jeder hat und fördern oder brach liegen lassen kann", so der Psychiater, Psychotherapeut und Neurologe.

Über weite Strecken des 20. Jahrhunderts sei Religion in der Therapie ignoriert oder sogar als Blockade angesehen worden, berichtete Bonelli, der an der Wiener Siegmund-Freud-Privatuniversität lehrt. Dies sei ein "überholtes" Erbe Sigmund Freuds, dessen Einstellung zu Religion als "kollektive Zwangsneurose" auch heute noch die Medizin- und Therapieausbildung präge. Immer mehr würden diese Vorbehalte jedoch aufbrechen, "die Fachwelt denkt um und erkennt, dass Spiritualität gesund ist", so der Wiener Forscher.

Einen Nachweis für die wissenschaftliche Basis dieser positiven Auswirkungen hat Bonelli jüngst durch eine gemeinsam mit Kollegen von der Duke University durchgeführte Metastudie erbracht. Gezeigt wurde anhand aller hochrangiger internationalen Forschungen zum Thema seit 1990, dass Depression, Sucht oder Suizid bei religiösen Menschen deutlich seltener auftreten als bei Atheisten.


Gllaubensinhalte nichts für die Therapeutencouch

Mit diesen Ergebnissen synchron gehen Erkenntnisse der modernen Psychotherapie. So riet etwa der US-amerikanische Psychologe Martin Seligman, Spiritualität als Ressource des Menschen zu erkennen und wertzuschätzen. Therapeuten müssten jedoch, so Bonellis Forderung, zwischen Religion und Religiosität klar unterscheiden: "Anders als Religion, die bei der Therapie außen vor bleiben muss, vermittelt Religiosität keine Inhalte, sondern beschreibt allein die Haltung gegenüber der Transzendenz als eine Dimension des Menschseins."

Allerdings gebe es auch Fehlformen einer neurotischen Spiritualität, die ängstlich, klein und eng macht und Menschen verbittert", wie Bonelli beschrieb. Häufig anzutreffen seien hier Besserwisserei, Verachtung anderer aufgrund des eigenen Glaubens, Umdeutungen der Kirchenlehre, "weil es eben im eigenen Leben anders läuft", mitunter auch das Abgleiten in Rassismus. Religion werde hier für eigene Zwecke missbraucht. "Da es hier um den Schutz des Egos statt um Glaubensüberzeugung, um die Sache an sich und um den anderen geht, schließt diese Form Nächstenliebe aus."

Gegenstück zum Perfektionismus

Manches in der katholischen Kirche sehe er aus Sicht eines Psychotherapeuten besonders positiv, so Bonelli. "Etwa, dass sie in der heutigen perfektionistischen Gesellschaft zu einem eigenen Schuldbekenntnis gekommen ist und auch der Priester in der Liturgie das 'mea culpa' mitsagt". Zweitens erwähnte er an dieser Stelle die Beichte, sowie als drittes, "dass die Kirche zur Bereitschaft zur Verzeihung einlädt. Das ist das beste Mittel gegen Verbitterung", betonte der Wiener Forscher.

kath.net-Lesetipp:
Selber schuld! Ein Wegweiser aus seelischen Sackgassen
von Raphael M. Bonelli
2013 Pattloch
ISBN 978-3-629-13028-0
Preis: 20.60 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

- Link zum kathShop

- Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]
Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]
Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Glaube

  1. The mystery of our faith: Why the birth of Jesus is the foundation of Christianity
  2. „Das Geheimnis unseres Glaubens – offenbart im Fleisch“ (1 Tim 3,16)
  3. Stellen wir uns den Goliaths!
  4. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  5. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  6. Kardinal Gregory: Joe Biden ist ein ‚Cafeteria-Katholik’
  7. Bischof Strickland: Wir müssen dem Beispiel der Heiligen und Märtyrer folgen
  8. Mexikanischer ‚Dubia’-Kardinal: Synode hat keine lehramtliche Autorität
  9. Gibt es Außerirdische?
  10. Erzbischof Cordileone: Katholiken kennen ihren Glauben zu wenig






Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  5. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  6. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  7. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  8. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  9. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  10. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  11. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  12. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz