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Papst: 'Ich mag keinen Jugendlichen, der nicht protestiert!'

30. Juli 2013 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen
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Franziskus im Interview mit brasilianischem Fernsehsender über die Demonstrationen, das Papamobil und den Vatikan


Rio de Janeiro (kath.net/KAP) Mit deutlichen Worten hat sich Papst Franziskus in einem TV-Interview zu den Protesten in Brasilien geäußert. "Ich mag keinen Jugendlichen, der nicht protestiert", so Franziskus gegenüber dem Sender "Globo". Jugendliche lebten von Träumen und Utopien - "und Utopien sind nicht immer schlecht", so der Papst. Schließlich bedeuten Utopien "zu atmen und nach vorne zu schauen". Dies sei eine Fähigkeit, die den Erwachsenen oft abgehe. "Jugendliche haben mehr Energien, ihre Ideen zu verteidigen".

Das Interview - das erste seit Amtsantritt von Papst Franziskus - war bereits am Donnerstag in der erzbischöflichen Residenz Sumare in Rio de Janeiro aufgezeichnet worden. Es soll am Montag in Brasilien ausgestrahlt werden.

Zu den Großdemonstrationen in Brasilien räumte der Papst ein, er kenne zwar nicht alle Hintergründe, man dürfe jedoch nicht gering schätzen, dass Jugendliche "mehr Frische besitzen, um Dinge beim Namen zu nennen". Es liege in der Natur junger Menschen, nicht einverstanden zu sein mit dem Bestehenden. "Das ist sehr schön", so der Papst. Man müsse Jugendliche hören und sie vor Manipulation schützen, "denn es gibt Leute, die manipulierte Menschen für ihre Zwecke missbrauchen wollen".


Wie zuvor bei seinem Besuch in Lampedusa, so warnte der Papst in dem Interview erneut vor einer "Globalisierung der Gleichgültigkeit": "Es gibt Jugendliche, die im Winter erfrieren - und das ist keine Nachricht wert, doch wenn die Börsen der großen Städte um drei oder vier Punkte fallen, dann schon", so Franziskus. Die Politik betreibe eine "grausame Vergötterung des Geldes" und missachte soziale Probleme wie etwa die hohe Jugendarbeitslosigkeit. Dies sei "alarmierend", so der Papst.

"Wollte keine Glaskiste"

Erfreut zeigte sich der Papst in dem Interview außerdem über den herzlichen Empfang zum Weltjugendtag in Brasilien. Das Land habe "ein großes Herz". Das oftmalige Konkurrenz-Verhältnis des Landes zu seiner Heimat Argentinien sei zumindest seitens der Kirche überwunden: "Wir haben das gut verhandelt: Der Papst ist Argentinier, Gott ein Brasilianer", sagte Franziskus wörtlich.

Thema des Interviews war auch seine Auto-Entscheidung und der Verzicht auf Luxus während seiner Reise. "Ich habe mir das Papamobil angesehen, und es war verglast. Niemand kann seine Freunde in einer Glaskiste besuchen", so seine Erklärung für den Verzicht auf die sichere Autovariante. "Entweder alles oder nichts. So wurde es eine Reise mit menschlicher Kommunikation, denn eine halbherzige Kommunikation tut nicht gut." Dafür, dass er nicht immer die Empfehlungen der vatikanischen und brasilianischen Sicherheitskräfte Folge leistete, habe er allerdings in Kauf genommen, "diszipliniert zu werden".

Kurienreform: Erste Sitzung Anfang Oktober

Befragt nach der geplanten Kurienreform, gab der Papst an, dass zahlreiche Unterlagen dafür bereits existierten und "am 1., 2. und 3. Oktober" die erste offizielle Sitzung des von ihm einberufenen Beratergremiums stattfinden werde. Zu erwarten seien von diesem Treffen bereits einige Richtlinien, wenn auch noch keine definitive Kurienreform. "Die Kirche muss sich immer erneuern, sonst bleibt sie zurück. Es gibt Dinge, die im vergangenen Jahrhundert oder zuvor nützlich waren, doch nun keinen Vorteil mehr bringen. Deshalb muss man sie eben reformieren", so der Papst.

Befragt nach den jüngst aufgedeckten Vatikanbank-Skandalen, bemerkte der Papst, dass der des Betrugs und der Korruption angeklagte Prälat Nunzio Scarano "schlecht gearbeitet" habe und von der Kirche entsprechend bestraft werden müsse. Trotz der ständigen allgemeinen Kritik an der Kurie gebe es hier "viele Heilige - heilige Kardinäle, Bischöfe, Priester, Ordensschwestern und Laien - Menschen Gottes, die die Kirche lieben." Das werde jedoch kaum beachtet. "Ein fallender Baum mache mehr Lärm als ein wachsender Wald."

Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 speedy 1. August 2013 
 

er meinte bestimmt das sie gegen abtreibun g protestieren sollen, gegen korrupte Politik, und gegen die Diskriminierung der mundkommunion- ich protestiere auch gegen diese dinge


1
 
 borromeo 31. Juli 2013 

@Wischy

Der Papst ist Oberhaupt der Weltkirche. Wenn er etwas sagt und es nicht deutlich eingrenzt, etwa regional oder personal, ist davon auszugehen, dass er eine allgemeingültige Aussage trifft. So hat dies etwa auch Benedikt XVI. getan, als es z.B. um Missbrauch in der Kirche ging.

Ich halte nachträgliche Interpretationen so wie die Ihre für äußerst spekulativ und zweifelhaft, da sie von jedweder Anschauungsposition für ihre Zwecke leicht instrumentalisiert werden können.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich halte eine einfache und schnörkellose Sprache in vielen Fällen auch für geeignet, Menschen anzusprechen. Aber so ein Satz wie den in der Überschrift des Artikels zitierten halte ich doch für zu simpel, es sei denn, er ist wirklich so gemeint.


3
 
 padre14.9. 30. Juli 2013 

Papst Franziskus spricht immer gerade aus

Ich verstehe Franziskus so, er möchte den Menschen als normaler, einfacher Mensch begegnen, und spontan antworten. Ohne den ganzen "Ballast" von 2000 Jahren Kirchengeschichte. Das geht natürlich nur im Alltag.
Ich finde seine Antworten auch manchmal verstörend einfach.


3
 
 Wischy 30. Juli 2013 
 

Kontext beachten

Der Papst spricht mit Blick auf Länder, in denen offensichtliche Korrution herrscht und wo die Regierenden kein Interesse daran zu haben scheinen, die Chancen der Jugendlichen und der Gesamtgesellschaft zu fördern. Hier möchte er diejenigen unterstützen, die diese Ungerechtigkeit bemerken und eine größere Gerechtigkeit anstreben. Er möchte sie nicht voreilig verketztert sehen als marxistische Aufrührer und möchte verhindern, dass sie solche erst werden... Er möchte, dass die Regierenden sich solchen Impulsen der Erneuerung öffnen und möchte nicht deren Geldgier mit verfestigen. Er sieht Gott eher auf der Seite der Zukurzgekommenen und möchte ihnen zu mehr Anerkennung und Würde verhelfen, denn auch sie haben den Adel von Gotteskindern.


7
 
 borromeo 30. Juli 2013 

In meiner Jugendzeit

habe ich nicht "protestiert" und war dabei dennoch nicht einfach unkritisch. Und solche Jugendliche, unter denen auch viele sind, die das Leben ernsthaft angehen, sich Fragen nach dem Sinn des Lebens stellen und Orientierung suchen, ohne zu "protestieren" gibt es auch heute nicht wenige.
Meint Papst Franziskus wirklich ernst, was er da sagt? Meiner Ansicht nach schließt er nicht wenige Jugendliche aus, wenn er sagt, er möge sie nicht. Oder ist ihm diese doch sehr pauschale Aussage nur "rausgerutscht"?
Diese Fragen stelle ich mir durchaus sehr ernsthaft. Ich halte nämlich nicht jeden Jugendlichen undifferenziert für einen Protestler.


13
 
 studiosus 30. Juli 2013 

Der Papst

Der Papst haette mich also damals nicht gemocht???

War naemlich ein sehr artiges Kind ... ohne Rebellenphase :D


11
 
 scopos 30. Juli 2013 
 

Die Frage ist aber, WO man helfen soll. Menschen,

die Asyl suchen, sind überall aufzunehmen, da ihnen nicht im Heimatland geholfen werden kann.

Eine Aufnahme von Zuwanderern, die ein wirtschftlich besseres Leben wollen, wird aber nur im begrenztem Umfang erfolgen können und nicht im Ausmaß dessen, was an Wünschen vorhanden.

Solange es Nationalstaaten gibt, wird also die Aufgabe sein, die westlichen Staaten (nicht nur die Regierungen, sondern die Mehrheit des Volkes) davon zu überzeugen, die Verbesserung in diesen notleidenden Staaten noch entschiedener anzugehen und andererseits diese Staaten dazu zu bringen, dass die Hilfe dem ganzen Volk und nicht nur einer Oligarchie zugute kommt! Beides sind sehr schwierig zu lösende Probleme, die man aber auch viel leichter mit Hilfe der Jugend angehen kann, um sukzessive eine Bewusstseinänderung herbeizuführen, wozu der christliche Glaube ja entscheidend beitragen kann.

Dies bedarf aber auch eigener wahrhafter Schritte, z.B. raus aus der Komfortzone und Absenkung der kirchl. Gehälter !


3
 
 E.Franz 30. Juli 2013 
 

Man stelle sich eine > protestierende

Bernadette Soubirous vor.


12
 

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