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Papst-Schwester: Mein Bruder ist eine Revolution für Europa

1. August 2013 in Chronik, 30 Lesermeinungen
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Maria Elena Bergoglio: Der Papst wolle Hirten, die 'wie ihre Schafe riechen', sich also nicht abkapseln, nicht hoch über den Gläubigen stehen und jeden Kontakt mit ihnen vermeiden, sondern unter den Menschen leben und ihnen dienen“


München (kath.net/KNA) Papst Franziskus wird nach Einschätzung seiner jüngeren Schwester Maria Elena Bergoglio (Foto) der Kirche ein neues Gesicht geben. «Er ist eine Revolution für Europa und die Welt», sagte die 64-Jährige in einem Interview mit dem Düsseldorfer Journalisten Michael Hesemann, das am Mittwoch in dessen neuem Buch über Papst Franziskus veröffentlicht wurde. «Wer Veränderungen will, der muss sich zunächst selbst verändern.» Dieser Prozess könne «nur langsam geschehen».

Papst Franziskus wolle, so Maria Bergoglio, «eine Kirche, die sich ihrer materiellen Reichtümer und Privilegien entledigt und deren Hirten 'wie ihre Schafe riechen', sich also nicht abkapseln, nicht hoch über den Gläubigen stehen und jeden Kontakt mit ihnen vermeiden, sondern unter den Menschen leben und ihnen dienen». Darum habe sich der neue Papst auch geweigert, «die roten Schuhe anzuziehen, die für ihn ein Symbol des Königtums sind».

Die Schwester des Papstes sagte, Franziskus habe sie in den letzten Wochen «so oft angerufen, wie es nur ging». Sie selbst tue das nicht. «Ich weiß gar nicht, wie ich ihn erreichen könnte, ich will es auch gar nicht wissen, denn ich will ihn nicht stören.» Maria Bergoglio wohnt mit ihrer Familie in einem Vorort der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Die Arbeit des Papstes oder dessen Vorhaben seien kein Gegenstand der Telefonate. «Wir sprechen nur über Familienthemen.»


Ihr Bruder habe bei seiner Reise zum Konklave «gar nicht über die Möglichkeit nachgedacht», dass er zum Papst gewählt werden könnte, erklärte seine Schwester. Er selbst hätte einen der vier franziskanischen Kardinäle bevorzugt.

Maria Bergoglio räumte ein, dass sie sich mit dem Vorgänger ihres Bruders schwergetan habe. «Wir - ich will mich da gar nicht ausnehmen - waren unfair zu ihm.» Auch sie selbst habe ein wenig Zeit gebraucht, «um Papst Benedikt für mich zu entdecken: seinen großen inneren Reichtum». Hoch rechne sie ihm an, dass er als Papst begonnen habe, «Probleme und Skandale der Kirche offenzulegen». Dasselbe gelte für «die Demut und die Ehrlichkeit», sein Amt aufzugeben. «Zum Glück» würden immer mehr Christen erkennen, «dass er ein großer Papst und ein außergewöhnlicher Mensch war, der in jeder Hinsicht großen Mut gezeigt hat».

Die Schwester vom Papst Franziskus, Maria Elena Bergoglio, mit Autor und Historiker Michael Hesemann


kath.net-Buchtipp:
Papst Franziskus
Das Vermächtnis Benedikts XVI. und die Zukunft der Kirche

von Michael Hesemann
gebundene Ausgabe, 288 Seiten; m. 16 Abb.
2013 Herbig
ISBN 978-3-7766-2724-4
Preis: 20.60 EUR

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(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Fot Maria Elena Bergoglio: (c)kath.net/Michael Hesemann



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Lesermeinungen

 Siegfried-2 6. August 2013 

Wo steht ein Hirte?

Ein Hirte, der in der Herde steht, kann diese nicht führen.Die Führung übernimmt ein anderes Tier der Herde, welches Willensstark ist und den geeignetsten Platz einnimmt, der es erlaubt die Übersicht zu haben, Gefahren rechtzeitig zu erkennen und die Herde im Blick zu haben.
Wenn die Hirten der Kirche diesen Platz in großer Demut aufgeben, dann überlassen sie, ob sie dies wollen oder nicht, diesen Platz einer anderen geeigneten Führungskraft. Geht die nun neue Führung ihren Weg, dann folgt ihr die Herde. Will jetzt der eigentliche Führer der Herde, den falschen Weg korrigieren, dann überrennt ihn die gesamte Herde.
Eine Korrektur ist nicht mehr möglich, die gesamte Herde stürzt in das nicht mehr zu verhindernde Unheil hinein.
Es ist besser, der Hirte riecht wie ein Hirte. Die Angehörigen der Herde finden den Geruch gut und erstrebenswert. Aus diesem Grunde folgen sie dann besonders aufgeschlossen dem Hirten.
Christus hat dem einen das Hirtenamt übertragen, er sollte es annehmen.


5
 
 Philalethes 3. August 2013 
 

@christ60! Anmerkungen zu „Einfach und ungebildet?“

„Ungebildet“ nach europäischem Standard muss nicht dasselbe sein wie nach südamerikanischem Standard. Das wohl erwägend sagt Triceratops über die Papstschwester ja nicht, sie war eine …, sondern „sie machte den Eindruck … einer recht einfachen und ungebildeten Frau".
Wer denkt da nicht auch an die Korinther-Stelle I,27-29 ? Dort würde ich das griechische Wort kataischynein nicht so dramatisch mit „zuschanden machen" übersetzen, sondern mit „beschämen", was das griech. Wort viel häufiger bedeutet und wir auch eher verstehen.


6
 
 Adson_von_Melk 3. August 2013 

Hallo Philalethes! Ja, wissen Sie ...

wenn der liebe Arbeitskollege fünf Wochen in Urlaub geht, die Arbeit aber gleich belibt, dann ist leider, leider für die interessanten Debatten auf kath.net weniger Zeit als ich mir wünschen würde. :-)

Wie Sie aber sehen, bin ich durchaus noch da und folge dem Forum. Auf bald mal wieder!


3
 
 christ60 3. August 2013 
 

@Triceratops
Einfach und ungebildet?

1. Korinther 27- 29
Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist;
Und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zuschanden mache , was etwas ist,
Damit sich kein Mensch vor Gott rühme.

Vor Gott gibt es kein Ansehen der Person, denn sie sind ALLE seiner Hände Werk.


6
 
 Kant 2. August 2013 

Christus – Lamm Gottes und Hirte des Volkes

Jesus Christus wird im NT sowohl als das Lamm als auch der Hirte beschrieben. Für die Offenbarung gibt es also gar nicht den Widerspruch zwischen Schaf- und Hirte-Sein. Es gibt nur die Frage, in welchem Verhältnis beide zueinander stehen. Ich denke, zuerst ist Jesus das Lamm, das für die Menschen stirbt und so die Sünden der Welt hinwegnimmt, und dadurch wird er zu einem glaubwürdigen Hirten. Sollte das nicht auch für Priester, Bischöfe etc. gelten. Und ... rote Schuhe stehen weder einem Hirten noch einem Lamm.


3
 
 Calimero 2. August 2013 
 

Eine Revoluton für Europa

@Kreuz
"daß wir alle hier in Europa unseren Horizont erweitern werden müssen ..."

Sehr richtig!

Südamerika für sich hat mehr Katholiken als ganz Europa zusammen. Dort hat sich eine etwas andere Ausdrucksform von Frömmigkeit entwickelt. Siehe den "zirkusähnlichen" Einzug der Bibel in Aparecida, worüber kürzlich auf kath.net berichtet wurde. Von dort kommt jetzt auch der Papst. Ein Papst vom Rand der Welt? Vielleicht. Aber zugleich ein Papst aus dem Zentrum der katholischen Welt der Jetztzeit.

Auch der WJT hat gezeigt, dass der "kulturelle Motor" der Katholizimus nicht mehr aus Europa kommt. An dieser Stelle auch Dank an die Redaktion für die vielen beeindruckenden Videos aus Brasilien.


1
 
 kreuz 2. August 2013 

vielleicht @Th69 kann ich etwas anders formulieren:

für Benedikt war sicher nicht unerheblich, wie speziell seine Landsleute über ihn gedacht haben - auch wenn das seine Entscheidungen nicht beeinflußt hat. Gott sei Dank!
für Franziskus sind wir nun - ebenfalls Gott sei Dank - eines von 198 (wenn ich richtig gezählt habe), und wir schauen doch recht verwundert, daß es 1) außerhalb Italiens Päpste gibt und außerhalb Europas Kirche.
mir war zB völlig neu, daß in Aparecida das 3.größte Marienheiligtum der Welt ist.
das mag andeuten, daß wir alle hier in Europa unseren Horizont erweitern werden müssen, da schließe ich mich nicht aus.

www.welt-blick.de/staaten-der-erde.html


2
 
 Fröhlich 2. August 2013 

etwas mehr zurückhaltung mit peniblen ausfragen von papst- geschwistern angebracht

etwas mehr zurückhaltung wäre hier kein schaden, und wenn dann nur finanziell.


4
 
 Theodor69 2. August 2013 
 

@kreuz

Was meinen Sie mit "Einflußmöglichkeit"? Das wirkt für mich so, als ob wir den Papst "beeinflussen" müssen, damit er die "richtigen" (=so wie wir sie uns vorstellen) Entscheidungen trifft. - oder habe ich Sie falsch verstanden?


4
 
 Philalethes 2. August 2013 
 

Hallo, Adson_von_Melk!

Ich grüße Sie, nachdem Sie nur noch in Zeitintervallen schreiben. Wenn ich Sie heute richtig verstehe, sind auch Sie bereit, den Beitrag über die Papstschwester für in sich konsistent zu halten. Sie drückt mit aller Deutlichkeit aus, was der Papst nun mehrfach angedeutet hat. Das Wort „Revolution“ im geistlichen Sinne ist angebracht und auch von @Troppau richtig interpretiert worden. Wie das hier in den weiteren Kommentaren ankommen wird — nur wenige beteiligen sich an Diskussionen überhaupt nicht — kann man aus der augenblicklichen Schweigsamkeit nicht entnehmen, da Urlaubszeit ist. In dieser Zeit bleibe auch ich nicht immer an demselben Ort. Wo aber WLAN ist, schreibe ich jedenfalls auch dann weiter. Freue mich auf Ihren nächsten Beitrag!
Philalethes


5
 
 Ester 2. August 2013 
 

@ Theodor

ich liebe diese KLösterrestaurants und mag die Klöster mit Landwirtschaft und all dem.
Machen Sie mal in einem solchen Urlaub! sie sind erholter, als 3 Wochen Karibik! und dazu können Sie dort (in der guten, Atmosphäre, wo auch der Leib nicht zu kurz kommt, Ihr Verhältnis zu Gott neu justieren.
Katholisch ist doch gerade "...und von hocherhabner Stelle, grüßt die Kneipe nebst Kapelle..." aus "Bericht einer Wallfahrt von Ludwig Thoma.
WObei es, da stimme ich Ihnen zu , Klöster gibt, die zuviel weltlichen Kräften übergeben habe, (wegen der Gewinnmaximierung)und dort ist keien Atmosphäre.
Jedoch liegt das m.E. am wie und nicht am was.


3
 
 Theodor69 2. August 2013 
 

Armut und bei den Menschen sein

Wenn ich mir einige Klöster anschaue, die kaum Nachwuchs haben und ihre primäre Aufgabe nicht nur darin besteht das Kloster zu verwalten, sondern auch Weingärten, Wälder und gastronomische Lokale, dann stimmt etwas nicht. Das ist - aus meiner Sicht - eine schleichende Entwicklung, die Jesus nie so gewollt hat. Armut der Kirche bedeutet nicht Kunstgüter zu verkaufen, aber sich wirklich zu fragen: Was dient zur Ehre Gottes? Und was eben nicht?
Mir gefällt sehr der Ausdruck vom Papst, dass der Hirte nach den Schafen riechen muss. Die Nähe ist wichtig - aber der Hirte ist und bleibt Hirte auch wenn er von der Nase her nicht mehr vom Schaf zu unterscheiden ist. Ich kenne unglaublich gesellige Priester, die mitten in der Pfarrgemeinde stehen, die mit der Jugend Fußball spielen, usw. - aber sie verlieren dabei nicht die Würde - sie bleiben Hochwürden!


7
 
 Adson_von_Melk 2. August 2013 

Es gab inzwischen natürlich viele Interviews mit Frau Bergoglio

Nur für europäische Journalisten ist die Anreise weiter als zu Georg Ratzinger (der mit Wortspenden zeitweise auch sehr freigiebig war.) Aber der Zugang über Papstgeschwister ist gar zu verlockend. ;-)

M.E. Bergoglio kam bisher durchwegs als bodenständige, grundvernünftige Frau herüber. Über ihren Bildungsgrad weiss ich nichts.

Zu den roten Schuhen sagt sie jedenfalls das, was auch ich gelernt habe: Sie sind ein Abzeichen des Herrschers (siehe oströmische Kaiser, siehe Habsburgerportraits ...)

Was im obigen Artikel für Frau Bergoglios vernünftige Sicht der Dinge spricht, ist dass niemals sie den Papst anruft und dass sie es vermeidet, seine Amtssachen zu diskutieren.

Und nicht zuletzt ihre Worte zu BXVI: Zwei, drei klare, ehrliche Sätze, die das Wichtigste auf den Punkt bringen. Das hat man sich von manchem dt. Bischof gewünscht, aber nicht bekommen.


16
 
 kreuz 2. August 2013 

Zaungäste

Realität ist wohl,daß die Schwester vom Papst ihm mehr sagen kann als alle blogger dieser Welt zusammen.
ganz einfach weil sie miteinander reden!

und Franziskus wiederum halte ich für so intelligent, daß er nicht aus jedem Privat-Gespräch eine Enzyklika macht.

der Punkt ist doch, daß wir Europäer auf BXVI eine gewisse Einflußmöglichkeit hatten, über Medien, Bischöfe, Priester (Msgr. Gänswein...),
und jetzt einfach nur noch zuschauen was am nächsten Tag kommt.
das sollte man sich mal eingestehen


5
 
 Wischy 2. August 2013 
 

Wer legt denn fest,

was die roten Schuhe bedeuten? Die einen schreiben ihnen - mit welchem Recht? - die höchste Bedeutung zu (Hinweis auf das Martyrium), die anderen sehen in ihnen eine unverständliche Extravaganz. Da sollte man lieber bei gewöhnlichen Schuhen oder Sandalen bleiben. Jesus trug auch keine roten Schuhe... Und wenn Papstgeschwister Kommentare zu ihrem Papstbruder geben, dann tun sie das nicht von sich aus, sondern weil sie von pfiffigen Journalisten befragt werden. Die spekulieren auf neugierige Leser, die ihre Buch dann kaufen...


12
 
 stellamaris 2. August 2013 
 

Gute Idee?

Die Papst Schwester Maria Elena ist halt nicht vergleichbar mit dem zurückhaltenden Papstbruder Georg Ratzinger.
Ob das so eine gute Idee war, dasselbe Konzept wie bei den Ratzingers auch beim neuen Papst anzuwenden und gleich die Schwester zu interviewen, weiß ich nicht. Ob man dem Papst da einen Gefallen erweist, bleibt dahingestellt.


10
 
 Philalethes 1. August 2013 
 

@Troppau „Ja, wenn es denn wahr würde!“ u. @Theodor69: Und was soll ein gutes Schaf sein?

Zwei sehr gute Beiträge! Revolutionär wird das sein, was auf uns zukommt. Darin haben sowohl Troppau als auch die Schwester Bergoglios den Papst richtig gesehen. Die Kirche von heute wird zu den Menschen gehen, anstatt darauf zu warten, dass die Menschen zu ihr kommen.
Das wird beim Klerus noch ein erhebliches Umdenken erforderlich machen.
Das neue Verhältnis der Schafe zu ihren Hirten präzisiert hervorragend der Katalog der 6 Punkte von @Theodor69. Besonders Punkt 5: „Ein Hirte ist nicht schlecht, weil er nicht das macht, was sich das eine oder andere Schaf vorstellt.“ wird auch aus eigenen Wiener Erfahrungen mit der zur Zeit laufenden Solidaritätserklärung für Kard.Schönborn gewonnen sein (Vgl. hier im Forum die Rubrik „Servitenkloster: Schönborn appelliert an Behörden und Politik“!).
Es ist erfreulich, wenn hier nicht nur Beiträge erscheinen, sondern auch eine lebhafte Diskussion darüber beginnt.


5
 
 christit 1. August 2013 
 

Die roten Schuhe ...

... sind doch nur eine Metapher, stehen sowohl für Prunk (handgenäht, maßangefertigt - das ist weltlich,) als auch für Märtyrertum, (Blut & Wundmale - das ist kirchlich.) Ich denke, es geht um den übermäßigen Prunk, den die katholische Kirche in den vergangenen Zeiten vertrat, Gold und Bimborium. Es geht auch schlichter, wie Papst Franziskus zeigt - den Menschen kommt er in Straßenschuhen in jedem Falle näher. Er möchte die Barrieren abschaffen, die durch die übertriebene Sybolik entstanden sind - ich persönlich finde das für meinen Glauben sehr hilfreich und sehr gelungen. Es macht einen Papst glaubwürdiger, wenn er zur Demut rät und selbst in demütiger Haltung mit weltlichen Dingen und Attributen umgeht.


8
 
 Wiederkunft 1. August 2013 
 

Meditation über diesen Text

"Die Kirche soll sich ihrer materiellen Reichtümer entledigen". Was würde das in der Praxis bedeuten? Da geht es nicht nur mehr darum, welches Auto der Bischof fährt! In Österreich hatten wir ein anti- Kirchenprivilegien- Volksbegehren, das kläglich scheiterte. Welcher Privilegien sollte sich die Kirche entledigen? Die Hirten sollten nicht den Kontakt zu den Gläubigen meiden, und unter ihnen leben. Unsere Priester in Österreich meiden sicher nicht den Kontakt zu uns. Unser Pfarrer bleibt bei den Festen länger sitzen und trinkt mehr Bier als ihm gut tut. Ich kann nicht nachvollziehen was damit gemeint sein soll, denn Jesus sagt doch, wir sollen uns nicht dieser Welt angleichen! Ich wünsche mir einen Priester des Gebets, der für mich betet und mir seelsorglich beisteht meine Kinder im Glauben zu erziehen. Ein Hirte ist kein Schaf, sondern Hirte. Er sollte einfach nach Himmel riechen. Und egal was die roten Schuhe bedeuten, denn Jesus ist der König!!!!!, über alle Völker!


7
 
 Triceratops 1. August 2013 
 

@Weinberg

Sie dachten richtig. Die roten Schuhe stehen für das Märtyrertum.
Kurz nach der Papstwahl war in den Fernsehnachrichten von RAI1 ein Bericht über Frau Bergoglio. Sie machte dort den Eindruck einer netten und freundlichen, aber doch auch recht einfachen und ungebildeten Frau. Sie wird halt nicht wirklich gut informiert sein.


16
 
 Troppau 1. August 2013 

Weitreichende Folgen für Europa

Bischof Overbeck von Essen bestätigt die Einschätzung der Schwester des Papstes in einem KNA- Interview von heute (http://www.domradio.de/themen/adveniat/2013-08-01/bischof-overbeck-ueber-folgen-der-papstworte-fuer-die-deutsche-kirche), "..., dass uns in der Tat eine Zeit bevorsteht, in der es für viele unbequem werden kann."

Die Folgen der Papstworte werden also im Klerus bereits diskutiert und werden vor allem für die reichen Länder Europas weitreichende Folgen haben.

Die Frage, ob der Bischof demnächst im Kleinwagen, wie der Papst, auf Dienstreise gehen wird, hat der Bischof wegen seiner langen Beine zugunsten eines größeren Wagens beantwortet.


4
 
 Hotzenplotz 1. August 2013 

Bitte etwas mehr Diskretion!

Papst-Brüder und -Schwestern sollten sich vielleicht etwas diskreter im Hintergrund halten. Und wenn sie doch in der Öffentlichkeit zu Wort kommen, sollten sie sich nicht als Interpret ihres Bruders ausgeben. Was der Papst sagen will und meint, dass muss er schon selbst vermitteln; manchmal gehn die Meinungen und Eindrücke von Geschwistern nämlich weit (oft auch diametral) auseinander. Man sollte also auf die Worte von des Papstes Schwester nicht zu viel Wert legen; sie ist definitiv nicht das Sprachrohr ihres Bruders (ebensowenig wie Georg das seines Bruders Josef Ratzinger).


18
 
 quovadis 1. August 2013 
 

Über den Schafen oder bei ihnen?

Jesus gibt eine klare Antwort:
"Wer der erste unter euch sein will, der soll euer Diener sein." Das ist das Paradoxe des Christentums. Aber nur so kann man verstehen, warum Papst Franziskus so hoch geehrt wird (z.B. beim Weltjugendtag): Weil er sich nicht über die Schafe erhebt und sich als ihr Diener versteht. Dieses Paradox zu verstehen und vor allem zu leben - damit haben wir vermutlich alle immer wieder ein Problem, und darum ist die Kirche bei vielen in Misskredit. - Ich möchte es immer mehr lernen.


6
 
 Kant 1. August 2013 

@OStR Peter Rösch: ohne Geruch kein Vertrauen

Zu der Frage, wo man als Priester, Bischof etc. im Verhältnis zur Herde stehen sollte, hat Papst F dem Sinn nach gesagt: manchmal vor den Schafen, um ihnen voranzugehen oder sie zu schützen, manchmal in ihrer Mitte, um sie kennenzulernen und von ihnen zu lernen, manchmal auch hinter ihnen, weil auch die Schafe oft genug selber wissen, wo die gute Weide ist. Das finde ich sehr weise und klug. Moralische Überlegenheit bzw. Vorbildfunktion bleiben hingegen gefährliche Abstraktionen und eine Illusion, wenn sie sich nicht in der konkreten Lebenssituation der jeweiligen Herde bewähren, denn ohne Geruch kein Vertrauen.


7
 
 Weinberg 1. August 2013 
 

Schuhe

Und ich dachte immer, die roten päpstlichen Schuhe stünden für Blut und Wundmale Christi. Frau Bergoglio ist anderer Meinung.


26
 
 Theodor69 1. August 2013 
 

Und was soll ein gutes Schaf sein?

1. Dem Hirten vertrauen, auch wenn man manche Sachen anders sieht.
2. Wenn man Dinge anders sieht, dann nicht Stimmung gegen den Hirten machen.
3. Das Schaf soll offen sein für das was der Hirte uns sagen will.
4. Ein Schaf soll sich nicht zu wichtig nehmen.
5. Ein Hirte ist nicht schlecht, weil er nicht das macht was sich das ein oder andere Schaf vorstellt.
6. Ein Schaf soll dem Hirten die Arbeit nicht unnötig schwer machen.


11
 
 Troppau 1. August 2013 

Ja wenn es denn wahr würde!

Dann hätten wir in der katholischen Kirche eine Revolution. Und zu der wünsche ich Papst Franziskus alles Gute.

Die Kirche von heute würde zu den Gepflogenheiten der alten Kirche zurückkehren und zu den Menschen gehen, anstatt darauf zu warten, dass die Menschen zu ihr kommen, wie das in den Jahrhunderten des feudalen Kirchenverständnisses Praxis war.

Es wird auch gar nichts anderes übrig bleiben, wenn der schleichende Auszug der Gläubigen aus der Kirche in diesem Maße anhält. Schauen wir einmal 30 bis 50 Jahre voraus...!


10
 
 Martyria 1. August 2013 

Gegensätzliche Meinungen?

Ich denke, dass der Hirt weder ein Schaf werden muss, um wie eines riechen zu können, noch dass er kein Schaf sein darf, um nicht aus der Herde herauszuragen. -

Was ist ein guter Hirte? Er sorgt für seinen Schafe, er verschafft ihnen Weideplätze und Wasser, er schert sie, er beschützt und verteidigt sie, er lässt sie zwar auch alleine, aber nie im Stich, er bestellt für sich Helfer, er schlichtet und stellt den Weidezaun auf.

Wenn er all das gewissenhaft und liebevoll ausführt, dann ist seine Anwesenheit und Fürsorge für die Schafe selbstverständlich, dann freuen sich die Schafe auf sein Kommen und dann scharen sie sich gern um ihn in jeder Situation.

Wie soll ein guter Hirte also und folglich anders riechen als ein Schaf?


5
 
 queenbix 1. August 2013 

Ein richtiger Hirte ...

... muss engen Kontakt zur Herde haben, so dass er auch riecht wie seine Herde. Ein Hirte, der so weit oben oder so weit weg ist, dass er den Geruch der Schafe nicht kennt, ist auch nicht zur Stelle, wenn plötzlich ein Wolf eindringt.
Von daher ist mir der Kommentar von OStR Peter Rösch nicht verständlich ...
Ein guter Hirte muss nicht über den Gläubigen stehen, sondern der Hirte steht aufrecht, mit dem schwachen Schaf auf den Schultern (wie auf Papst Franziskus' Kreuz zu sehen), und die Herde steht rundherum, sie umgibt ihn.


18
 
 OStR Peter Rösch 1. August 2013 
 

Animal Farm?

Wenn der Priester nicht als Hirte über den Gläubigen steht, gar "riecht wie sie", dann kann er doch eigentlich gleich daheim bleiben. Oder?


36
 

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