Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  6. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  9. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  10. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  11. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  12. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  13. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  14. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Ich habe Mühe mit der Kirche!

20. August 2013 in Kommentar, 27 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ich habe Mühe, "wenn der Eindruck entsteht, man könne auch in Fragen des Glaubens und der Lehre nicht wissen, was nun wahr und was Irrtum sei" - Ein Gastkommentar von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net) Nein, ich habe keine Mühe mit Rom. Ich hatte nie Mühe mit Papst Benedikt und habe auch jetzt keine Mühe mit Papst Franziskus. Ich habe keine Mühe mit der Lehre dieser Kirche, mit ihrer Moral und ihrer Disziplin, wenigstens nicht in der Theorie. Die persönliche Umsetzung allerdings fällt mir, wie wohl den meisten von uns, auch nicht immer leicht. Doch ich habe Mühe mit der Kirche hierzulande!

Ich habe Mühe mit Priestern und Theologen, die glauben, uns einfachen Laien nicht mehr die ganze Lehre dieser Kirche verkünden zu dürfen. Ich habe Mühe nicht zuletzt dort, wo dies dazu führt, dass diese Lehre verwässert oder gar verfälscht wird. Ich habe Mühe, wenn so aus jenem Reich Gottes, das wir erhoffen, eine heile Welt hier und jetzt gemacht wird, die doch nur eine Illusion ist. Ich habe Mühe, wenn solche Leute als erlaubt, oder zumindest tolerierbar darstellen, was eindeutig der Lehre und der Moral widerspricht. Ich habe Mühe, wenn viele glauben, die Vorschriften der Kirche in Fragen der Liturgie oder sonst wo seien da, um umgangen zu werden. Ich habe Mühe, wo jeder meint, alles verbessern zu müssen, was von Rom kommt.


Ich habe Mühe mit Bischöfen, die zwar den Wolf kommen sehen, dann aber meinen zuerst eine Diskussion darüber führen zu müssen, wie man ihm begegnet, oder zumindest die eigene Haut rettet. Ich habe Mühe mit jenen anderen, die sogar glauben, in einen Dialog mit ihm treten zu müssen, in der Meinung, es werde sich schon eine Lösung des Problems finden. Zumindest beiße er in dieser Zeit nicht. Ich habe Mühe, wenn von hohen Würdenträgern der Kirche Irrlehren verbreitet oder zumindest Aussagen gemacht werden, die vom einfachen Volk falsch verstanden werden können. Ich habe Mühe, wenn dann die übrigen Bischöfe, sei es einzeln oder sei als Bischofskonferenzen, nicht öffentlich intervenieren und ruhig aber bestimmt sagen, was Sache ist. Ich habe Mühe, wenn so oft der Eindruck entsteht, als wüsste diese Kirche selber nicht mehr, was sie nun sein und verkünden will. Ich habe Mühe, wenn der Eindruck entsteht, die Kirche hierzulande sei einem ganz neuartigen Agnostizismus verfallen, der behauptet, man könne auch in Fragen des Glaubens und der Lehre nicht wissen, was nun wahr und was Irrtum sei.

Leider aber habe ich auch Mühe mit mir selber. Ich habe genauso Mühe nicht immer alles besser wissen zu müssen als anderen. Ich neige genauso zu Einseitigkeiten und Eigenmächtigkeiten im Verständnis der Lehre und in meiner Spiritualität, und der Gehorsam ist auch nicht meine besondere Stärke. Es fehlt mir genauso oft am nötigen Vertrauen auf Gott, den Allmächtigen, auf Christus, den Herrn seiner Kirche und auf den heiligen Geist. Doch genau bei letzterem, dem Vertrauen, müssen wir alle ansetzen, wenn wir der Kirche und unserer Welt helfen wollen, so wie Gott dies von uns erwartet.

Foto: (c) kath.net


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Bene16 26. August 2013 
 

Ich liebe meine Kirche,

weil sie allen – den Alten und den Jungen, den „Progressiven“ und den „Konservativen“, den Starken und den Schwachen, den politisch Linken, Mittigen und Rechten, den Rückwärts- und den Vorwärtsblickenden, den vermeintlich kleinen und den großen Sündern – ja, weil sie einfach allen Umkehrwilligen im Bußsakrament die Versöhnung mit Gott anbietet.

Und wenn ich dann – von Ihm selbst gereinigt und geheilt – in der Hl. Kommunion den Herrn selbst empfangen darf und Er mich in Sich aufnimmt – dann weiß ich, WEN ich liebe.

Dass mir ein Großteil des göttlichen Bodenpersonals mit seinen selbstherrlich banalisierten Messfeiern diese Liebe zu rauben droht, macht mich überaus traurig.


9
 
 Klaffer 25. August 2013 
 

Ich freue mich

@ ProgrKath, Israel
Ich stimme Ihnen beiden zu und möchte ergänzen:
Ich freue mich über Katholiken,
… die in Wort und Tat ihren Glauben leben
… die nach der Wahrheit suchen
… die sich auf Gott einlassen und ihre irdischen Güter mit anderen teilen
… die nicht nur auf die Vergangenheit schauen, sondern heute andere Menschen vom Glauben begeistern können
… die sich von Gott getragen wissen und die ihren Nächsten als ein Geschenk betrachten.
… die mit ihrer Kirche denken und fühlen, sich freuen und mir ihr leiden.

Ich muss aber zugeben, dass ich selber diesem Bild viel zu wenig entspreche.


4
 
 Israel 24. August 2013 

Ich habe Mühe mit Katholiken

- die nur mit Wort und Zunge lieben, aber nicht mit Tat und Wahrheit
- die heucheln und sich verstellen
- die nicht ganz von Gott abhängen wollen
- die nur nach Ehre und Macht streben und Ansehen bei den Menschen haben wollen
- die nicht gegen den Strom schwimmen, wenn nötig
- die ihr Herz an irdische Güter hängen
- die aus Menschenfurcht Kompromisse mit dem Geist der Welt machen
- die ihre Gottesbeziehung auf Leistung anstatt auf das Kreuz aufbauen
- die niemals etwas mitmachen, das sie nicht als perfekt erachten
- die sich selber gross und die anderen klein machen


16
 
 140968 24. August 2013 

@ProgrKath

- Katholiken, die meinen, alles was seit 2000 Jahren in der HRKK gelehrt und gelebt wird sei disponierbar
- Katholiken, die eigentlich Heiden sind, aber halt auch irgendwie bei der HRKK dabei sein wollen
- Katholiken, die Zelte bauen wollen, die meinen, sich mit der Welt arrangieren zu können,

die werden einst Mühe haben.

Ihren 4. Punkt verstehe ich nicht.

Totus tuus


11
 
 Pilgrim_Pilger 23. August 2013 
 

Schockstarre

Angesichts der Entwicklungen innerhalb der katholischen Kirche sehe ich das viele in Schockstarre verfallen weil das offensichtliche unausweichlich scheint. ... Eine Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit den Männern dieses Geschlechts und wird sie verdammen;...


1
 
 ProgrKath 23. August 2013 
 

Ich haben Mühe...

... mit Katholiken, die sich über andere erheben in der Gewissheit, die Wahrheit gefunden zu haben.
... mit Katholiken, die aus der Kirche eine kleine Gruppe der 'Reinen' machen wollen, die sie im Laufe der Jahrhunderte niemals war.
... mit Katholiken, die die Vergangenheit verklären und dabei den Blick auf die Gegenwart verlieren.
... mit Katholiken, die vergessen haben, dass das "Sentire cum Ecclesia" nicht nur für Laien, sondern auch für Bischöfe und Päste gilt.


5
 
 Bene16 22. August 2013 
 

Ave Maria (Fortsetzung)

Wie könnt ich dein vergessen!
Wenn nachts das Dunkel droht
Und ich kein Glöcklein höre
erstickt in meiner Not.
Da lieg ich stumm im Bette
nur eine Träne spricht:
"Gegrüßt seist du Maria,
O dein vergess' ich nicht!"

Wie könnt ich dein vergessen! -
In meinen letzten Zügen
sagt mir das Sterbeglöcklein
“Mein Lieb soll dir genügen.“
Erschlafft sind meine Hände
Die letzte Träne spricht:
"Gegrüßt seist du Maria,
Vergiss jetzt du mich nicht!"

Waldi, Danke für Ihre Aufforderung: „Mögen diese Gedichte eine Anregung sein.“ Ich habe Sie absichtlich missverstanden, um kurz meine von Kindsbeinen an bestehende Freude am Dichten zu reaktivieren.


6
 
 DamianBLogos 21. August 2013 
 

@Marienzweig

Vielen Dank für Ermahnung und Verständnis. Es wäre schön, wenn mein Kommentar mehr eine gefühlte als eine tatsächliche Situation beschriebe. Und die Situation sollte uns wahrlich nicht die Hoffnung nehmen, sondern umso mehr im Gebet anspornen.


1
 
 Marienzweig 21. August 2013 

DamianBLogos

So wichtig und richtig Ihre Zukunftsprognose ist:
Doch dürfen wir keinesfalls der Resignation anheimfallen, weil sie uns die Hoffnung nimmt und unsere Zukunft verdunkelt.
Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich neige selbst zu düsteren Ahnungen, was die Kirche angeht.

So sehr Sie recht haben mögen, was
"... Lebenswenderitualkonsumenten, Berufsbilder einer Angebots- und Bedürfnispastoral und politisch opportuner Wohlfahrtsdienstleistung ..."
betrifft, so sehr hoffe ich doch auch auf eine junge Priestergeneration und auf die vielen jungen Menschen, die nach Mudjugorje und andere Orte pilgern.
Diese Saat muss doch einmal aufgehen!
Oder?

Ja, wir dürfen uns nichts vormachen und Fehlentwicklungen beim Namen nennen.
Aber es gibt auch viel Gutes zu sehen,
z.B. Priesterausbildung in Heiligenkreuz.

Danke, @Waldi für die Gedichte
und @Bene16 für die positive "Fortsetzung".
Auch sie sind Medizin, die uns helfen kann.
Wir sind eine Familie!
Vergessen wir das nicht!


1
 
 DamianBLogos 21. August 2013 
 

Sterbende Kirche in den deutschsprachigen Ländern

Wo auch immer man einen regulären (Nicht-Event) Gottesdienst besucht, begegnet einem die letzte Generation von Kirchenbesuchern. Noch 15 bis 20 Jahre, dann wird es in 90% der Kirchen heißen: der Letzte macht das Licht aus. Die Weitergabe des Glaubens an Jesus Christus an die nächste Generation findet nicht mehr statt. Gemeint ist ein Glaube, der als Kern des persönlichen Lebens verstanden wird. Die Dramatik der Situation wird in der Hierarchie verkannt. Denn gleichzeitig wird der Komplex von "fernstehenden", aber reichlich vorhandenen Kirchensteuerzahlern und Lebenswenderitualkonsumenten, Berufsbildern einer Angebots- und Bedürfnispastoral und politisch opportuner Wohlfahrtsdienstleistung noch Jahrzehnte weiterbestehen. So können - vom Glaubensverfall unberührt - eine Fassade von "Kirche" und die zugehörigen Pfründe aufrechterhalten werden.
Als Papst Benedikt im Olympiastadion Berlin war, wurde Joh 15,5f. verkündet. Es ist unübersehbar, in welche Kategorie die deutsche Kirche gehört.


3
 
 HX7 21. August 2013 
 

nur Westeuropa

Sind diese Zustände nur in Westeuropa? Und wird das besser oder schlechter? Persönlich befürchte ich, dass das immmer schlechter wird. Ein Grund ist sicherlich die Universitätstheologie und ein anderer womöglich, dass von Seiten Roms zu wenig dagegen getan wird?! Ich würde mich sehr freuen, wenn meine Befürchtungen falsch wären!


3
 
 140968 20. August 2013 

Etwas nüchterner hört sich das bei A-K Emmerich so an:

Ich sah eine Zeit kommen, die schrecklich war und ich bin froh, dies nicht erleben zu müssen. Ich sah die Peterskirche, als Symbol der katholischen Kirche. Um diese herum war ein tiefer Graben. Drüben standen die Protestanten. Da sah ich, wie katholische Priester, Ordensleute, usw. die Kirchen ausräumten. Altäre, Heiligen-Statuen und Bilder in den Graben warfen, um diesen voll zu bringen, sich den Protestanten anzupassen, damit sie herüberkämen. Als der Graben voll war, kamen sie zwar herüber, blickten in die katholische Kirche, schlugen die Hände über dem Kopf zusammen und sagten entsetzt und enttäuscht, die können uns ja nichts mehr geben, die haben ja weniger als wir und liefen davon. Also, die Katholiken haben (mit dem Ausräumen der Kirche und vieler Überlieferungen) nur das Gegenteil erreicht.

Ich bin auch der Meinung, dass es nicht ganz falsch ist, wenn wir unsere Mühe mit den im Artikel beschriebenen Zuständen haben.

Danke, Waldi, für die Gedichte, bes. das letzte.

Totus tuus


3
 
 Waldi 20. August 2013 
 

Lieber Bene16,

wenn dieses Gedicht von Ihnen stammt, dann komme ich aus dem Staunen nicht heraus.
Glaube ist Poesie und ohne Poesie staubtrocken wie ein im Dialogprozess künstlich durch Geschwätzigkeit erzeugter Glaube! Nun ein kleiner Hymnus an die Gottesmutter, ebenfalls aus diesem Gedichtbändchen:

Ave Maria

Wie könnt ich dein vergessen! -
Sobald der Morgen graut
Ertönt das Aveglöcklein
So helle und so traut.
Da falt' ich meine Hände
und eine Träne spricht:
"Gegrüßt seist du Maria,
O dein vergess' ich nicht!"

Wie könnt ich dein vergessen!
Wenn hoch die Sonne steht
Erklingt das Glöcklein wieder
Am Mittag zum Gebet.
Da muss ich dein gedenken
Und eine Träne spricht:
"Gegrüßt seist du Maria,
O dein vergess ich nicht!"

Wie könnt ich dein vergessen!
Sobald der Tag vollbracht
Da ruft das Aveglöcklein
Den Menschen gute Nacht;
Da knie ich an dem Hügel,
Der all mein Glück verschließt,
Und eine Träne betet:
"Maria sei gegrüßt!"

Mögen diese Gedichte eine Anregung sein.


2
 
 Troppau 20. August 2013 

Don Bosco zum Thema

Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen.


Halte dich fest an Gott.
Mach's wie der Vogel, der doch nicht aufhört zu singen, auch wenn der Ast bricht.
Denn er weiß, dass er Flügel hat!


1
 
 Bene16 20. August 2013 
 

@Waldi – Fortsetzung „Ihres“ Gedichts

Herr, Du kannst mein Herz erneuern,
Meine Trauer endlich wenden,
Mir ein neues Leben geben,
Deinen Geist mir wieder senden.

Drum will ich mit allen Kräften
Ordnung schaffen in mir drin,
Bis für Deine große Liebe
Ich ein würdger Tempel bin.

Waldi ist schon dran zu helfen,
Bringt die Seele neu zum Schwingen
Durch erbaulich alte Texte.
Möge ihm sein Werk gelingen.

Denn allein ist’s schwer zu kämpfen
Wenn die Geistlichen vor Ort
Uns so oft alleine lassen
Ohne Halt und festen Hort.

Darum danke ich von Herzen
Jedem, der mit dem Gebet
Und mit seinen guten Worten
Mir im Kampf zur Seite steht.


3
 
 Suarez 20. August 2013 

@Fink - Wichtiger Hinweis in diesem Zusammenhang

Ich lese gerade das Buch von Klaus Berger zum zweiten mal. Dann erschließen sich einige Kritikpunkte noch deutlicher. Was der Exeget Klaus Berger hier zusammenträgt, ist eine Anklage gegen die Gewissenlosigkeit der "Bibelfälscher", die aus dem Zeitgeist heraus Ideologien statt Wahrheiten unters Kirchenvolk bringen.

Drum war das Pontifikat von Papst Benedikt so unendlich wichtig.


2
 
 Waldi 20. August 2013 
 

Noch ein Gedicht,

das den Zustand der heutigen kath. Kirche sinnbildhaft und anschaulich verdeutlicht! Auch aus dem Gedichtbändchen von Rupert Fels Ende 18-tes Jahrhundert! Offensichtlich hatten frühere Generationen einen besseren Zugang zur kath. Kirche und ihren verkündeten Glaubenswahrheiten, als die heutigen, zeitgeist-getrimmten Aufklärer unter dem Klerus!

Waldkapelle

In des Waldes tiefstem Grunde
Steht ein kleines Gotteshaus,
Durch die längst entrahmten Fenster
Huschen Vögel ein und aus.

An dem brüchigen Gemäuer
Klettert frisches Immergrün,
Doch die morschen Stühle ächzen
Und die Würmer hausen d'rin.

Viele Namen auf den Wänden,
Keiner kennt und liest sie mehr;
Um das bröckelnde Gesimse
Webt die Spinne kreuz und quer.

Auch das Bild am Hochaltare
Hat die Sonne längst gebleicht,
Alles Schöne, alles Hehre
Hat Vergänglichkeit erreicht!

Der zerfallenden Kapelle
Gleichst du, armes Menschenherz,
Fühlst du dich von Gott verlassen
Ohne Trost in deinem Schmerz!


2
 
 Fink 20. August 2013 
 

Das neue Buch von Klaus Berger "Die Bibelfälscher"

bringt Klarheit. Was Universitätstheologen seit Jahrzehnten lehren (hier: Auslegung des neuen Testaments), führt zu einer Zersetzung des Glaubens. Dieses Buch des bekannten Professors für Exegese soll man unbedingt lesen ! 20 Euro dafür sind gut angelegt ! (ev. auch in der Stadt-/ Pfarrbücherei ausleihen).


3
 
 Suarez 20. August 2013 

Lieber Iñigo, da interpretieren Sie etwas falsch

Das in Gaudium et spes gesagte deckt sich sehr wohl mit dem Inhalt des Gastkommentars von Herrn Fleischer.

1.)"Von den Priestern aber dürfen die Laien Licht und geistliche Kraft erwarten."

Herr Fleischer beklagt, dass wir genau das heute nicht mehr erwarten können, sondern die Hirten in unserem Land uns die Wahrheit teilweise mehr verdunkeln denn erhellen.

2.)"Sie mögen aber nicht meinen, ihre Seelsorger seien immer in dem Grade kompetent, daß sie in jeder, zuweilen auch schweren Frage, die gerade auftaucht, eine konkrete Lösung schon fertig haben könnten oder die Sendung dazu hätten."

Einige Seelsorger in unserem Land erwecken aber gerade den Eindruck, als seien sie überaus kompetent über komplexe Fragen zu urteilen und zwar im Sinne eines Zeitgeistes, dem sie flott hinterherlaufen. Auch hier hat also Herr Fleischer mit seiner Klage recht.

Ich möchte nochmals auf die unten von mir zitierte Passage aus einem Beitrag Papst Benedikts zu Kardinal Newman verweisen.


3
 
 Waldi 20. August 2013 
 

In einer Zeit tiefster Glaubenskrise,

in der jede Glaubenswahrheit nicht nur von Laien, sondern auch von vielen Priestern, Bischöfen, Kardinälen und Theologen relativiert und infrage gestellt wird, fällt mir immer ein altes, tröstliches Gedicht von Rupert Fels aus dem vorletzten Jahrhundert ein:

Sonntagmorgen - heil'ge Stille,
Lagert über Berg und Tal.
Räder rasten in der Mühle,
Arbeit ruhet überall.

Glockenstimmen hallen ferne,
Engelsgrüße gottgesandt.
Gläubig hebt zum Morgensterne,
Betend jedes Kind die Hand.

Warum kann ich nimmer beten,
mit des Kindes reinem Sinn,
warum, Schöpfer nimmer treten,
freudig vor dein Auge hin?

Hast mir, Vater, viel entrissen,
Lieb' und Hoffnung weiht' ich dir,
Duldend will ich beide missen,
Nur den Glauben - lasse mir!


2
 
 Aegidius 20. August 2013 
 

Inigo, das V2 spricht hier von politischen Entscheidungen, die etwa die Ebene des besten und gerechtesten Mehrwertsteuersatzes betreffen oder die Frage, ob man nun für oder gegen den Euro in seiner jetzigen Form ist. Die von Stefan Fleischer angedeuteten Fragen gehen aber wohl tiefer und betreffen durchaus die Sphäre, in der es lehramtliche Richtungsentscheidungen gibt (und geben muß), die aber mangels Durchsetzung oder Einforderung wirkungslos geworden sind.


5
 
 wormwood 20. August 2013 
 

Danke !!

es ist wirklich wahr, diese Dauerspaltung führt in seelische Dauerkrisen - als hätte man nicht schon genug Probleme mit sich selbst und der eigenen Unvollständigkeit...
Eine amüsante Typenlehre zu diesem Thema findet sich im neuen Vatikan Magazin (für das ich jeden Monat erneut dankbar bin!!! Danke liebe Redaktion VM :)
http://www.vatican-magazin.de/index.php/magazin/aktuelle-ausgabe/disputa


2
 
 Iñigo 20. August 2013 

... und zur Klärung dazu

im selben Kapitel:

"In Anerkennung der Forderungen des Glaubens und in seiner Kraft sollen sie, wo es geboten ist, mit Entschlossenheit Neues planen und ausführen. Aufgabe ihres dazu von vornherein richtig geschulten Gewissens ist es, das Gebot Gottes im Leben der profanen Gesellschaft zur Geltung zu bringen. Von den Priestern aber dürfen die Laien Licht und geistliche Kraft erwarten. Sie mögen aber nicht meinen, ihre Seelsorger seien immer in dem Grade kompetent, daß sie in jeder, zuweilen auch schweren Frage, die gerade auftaucht, eine konkrete Lösung schon fertig haben könnten oder die Sendung dazu hätten. Die Laien selbst sollen vielmehr im Licht christlicher Weisheit und unter Berücksichtigung der Lehre des kirchlichen Lehramtes darin ihre eigene Aufgabe wahrnehmen."


1
 
 Iñigo 20. August 2013 

Das oberste Lehramt der Kirche zur Aufgabe der Laien

Nicht immer ist es so eindeutig, wie Hr.Fleischer das gern hätte und nicht immer geht es um die ewigen Wahrheiten.

"Oftmals wird gerade eine christliche Schau der Dinge ihnen [= den Laien] eine bestimmte Lösung in einer konkreten Situation nahelegen. Aber andere Christen werden vielleicht, wie es häufiger, und zwar legitim, der Fall ist, bei gleicher Gewissenhaftigkeit in der gleichen Frage zu einem anderen Urteil kommen. Wenn dann die beiderseitigen Lösungen [...] von vielen andern sehr leicht als eindeutige Folgerung aus der Botschaft des Evangeliums betrachtet werden, so müsste doch klar bleiben, dass in solchen Fällen niemand das Recht hat, die Autorität der Kirche ausschließlich für sich und seine eigene Meinung in Anspruch zu nehmen. Immer aber sollen sie in einem offenen Dialog sich gegenseitig zur Klärung der Frage zu helfen suchen; dabei sollen sie die gegenseitige Liebe bewahren und vor allem auf das Gemeinwohl bedacht sein." (Gaudium et spes Nr. 43)


2
 
 bernhard_k 20. August 2013 
 

Analyse

Die Katholische Kirche hat v.a. deswegen Schwierigkeiten, weil die so wichtige Einheit mit unserem Papst fehlt; viele Bischöfe, Priester, Diakone, Religionslehrer haben (leider) zu wenig Mut und/oder Glaubensstärke, die Lehre der Kirche authentisch, klar, unverfälscht und liebevoll zu verkünden. Viele fürchten sich vor dem "politisch korrekten Zeitgeist" und haben nicht mehr den Mut, etwa die Leuchtkraft des Zölibates, die Realpräsenz Christi in der Hl. Eucharistie, die Heiligkeit und Unauflöslichkeit der Ehe oder die Schönheit der reinen katholischen Sexualethik zu verteidigen (wie etwa: Warten bis zur Ehe, absolute Treue, natürliche Empfängnisregelung vs. Verhütung und Abtreibung); viele scheuen sich leider, Sünden klar als solche zu benennen und auf deren Gefahren hinzuweisen (wie etwa beim Sex außerhalb der Ehe - darunter fällt bspw. auch die praktizierte Homosexualität).


3
 
 Suarez 20. August 2013 

Vielen Dank Herr Fleischer

Sie haben mir, und sicher vielen anderen Christen auch, aus dem Herzen gesprochen.

In einem Vortrag zu Kardinal John Henry Newman, der in der deutschen Übersetzung seines Buches "Apologia pro vita sua" als Eingangsbeitrag zu finden ist, geht Papst Benedikt auf das Glaubensverständnis Kardinal Newmans ein.

"Gerade weil Newman die Existenz des Menschen vom Gewissen her, das heißt im Gegenüber von Gott und der Seele deutete, war aber auch klar, dass dieser Personalismus kein Individualismus ist und das die Bindung an das Gewissen keine Freigabe in die Beliebigkeit hinein bedeutet - das Gegenteil ist der Fall. Von Newman her lernen wir den Primat des Papstes verstehen: Gewissensfreiheit - so sagt Newman - ist nicht identisch mit dem Recht, sich vom Gewissen zu dispensieren, einen Gesetzgeber zu ignorieren und von unsichtbaren Verpflichtungen unabhängig zu sein. So ist Gewissen in seinem wahren Sinn Fundament der päpstlichen Autorität."


9
 
 Bichler 20. August 2013 

Wie wahr!

Schön geschrieben! Ich habe diese Mühe auch!


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  2. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  3. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  4. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  5. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  6. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  7. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  8. Für eine Kirche ohne Privilegien
  9. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche
  10. Tag der Solidarität mit verfolgten Christen in Augsburg







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  7. Der Teufel sitzt im Detail
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  10. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  11. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  12. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  13. Taylor sei mit Euch
  14. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  15. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz