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Organhandel und Pädophilie – Kambodschas vergessene Kinder

28. August 2013 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Vortrag von Holger Doetsch bei den „Christdemokraten für das Leben“ über die Zustände in Kambodscha schockiert die Zuhörer: Kinder sind Opfer von Organhändlern, Pädophilen und Drogenhändlern. Gastbeitrag von Norman Gutschow


Berlin (kath.net) In Kambodscha verschwinden immer wieder Kinder. Sie sind einfach „weg“. Sie werden den ungebildeten Eltern für ein paar hundert Dollar und dem Versprechen auf eine bessere Zukunft ihres Kindes im „Westen“ abgekauft und dann zu Opfern von Organhändlern, Pädophilen und Drogenhändlern. Dieser traurigen Realität versucht Holger Doetsch (im Foto ganz rechts) mit seinem Verein PROtect KIDS Kambodscha e. V. entgegenzutreten, um den vergessenen Kindern Kambodschas zu helfen.

Auf Einladung der CDL-Berlin las Doetsch am 16. August im Berliner Restaurant „Cum Laude“ aus seinem noch unveröffentlichten Kambodscha-Roman, stellte seinen Hilfsverein vor und schilderte die dramatische Situation so vieler Kinder in Kambodscha. Als Moderator konnte der CDU-Bundestagskandidat von Berlin Mitte, Philip Lengsfeld (im Foto in der Mitte), gewonnen werden, der wie alle Anwesenden, immer wieder nur Bedauern für die tragischen Vorgänge in dem kleinen Land ausdrücken konnte.

Schockiert hörten die Zuhörer Schilderungen von Leichenfunden junger Kinder, die nach Organentnahmen getötet und dann in Mülltonnen „entsorgt“ wurden. Laut Holger Doetsch hat sich seit der Zeit der Terrorherrschaft der Roten Khmer und dem anschließenden Bürgerkrieg auch in den letzten zwanzig Jahren nicht viel für die Kinder in Kambodscha verändert. Viele Familien leben in bitterster Armut, seien teilweise Analphabeten und wüssten kaum, wie sie sich und ihre Kinder durchbringen sollten. Von daher würden sehr viele den Europäern und Amerikanern gern Glauben schenken, dass diese ihren Kindern eine bessere Zukunft im Ausland ermöglichen wollen. Für 150 bis 200 Dollar kann so ein Junge seinen Eltern abgekauft werden, Mädchen ab 250 Dollar. In Kambodscha sind dies mehrere Monatsgehälter. Dazu kommen viele “vergessene Kinder”, die arm, von ihren Eltern verstoßen oder verwaist sind. Körperlich und geistig behinderte Kinder werden versteckt und haben keinerlei Rechte. Skrupellose Organhändler und Pädophile aus Amerika und Europa machen sich diese Unwissenheit und das krasse Wohlstandsgefälle zu nutze.


In Siem Reap, einer Kleinstadt mit etwa 140.000 Einwohnern, finden sich jedes Jahr über eine Million Touristen ein, um die größte Tempelanlage der Welt, Angkor Wat, zu besichtigen. Dabei zahlen sie allein Hotelpreise, die das Jahresgehalt eines Kambodschaners ausmachen.

Diese prekäre Situation hat ein ideales Klima geschaffen für drei Gruppen, die Kinder nur als Objekte oder Ware betrachten.

Zum einen Organhändler und Pädophile aus dem Ausland, dann aber auch einheimische Drogenhändler.

Die kambodschanischen Kriminellen geben Kindern zunächst ein oder zweimal kostenlos Crystal Meth, was sie umgehend abhängig macht, um dann vom Verkauf der Drogen an die nun süchtigen Kinder zu profitieren. Die Sucht führt dann viele der Kinder dazu, ihren Körper zu verkaufen. Zumeist enden sie dann in den Bordellen für Kinderschänder in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh oder in Sihanoukville.

Die ausländischen Kinderschänder und Organhändler sind dagegen mafiös organisiert und lassen sich Kinder zuführen. Vor allem in den USA und Frankreich werden bestimmte Organe geradezu „bestellt“. Mittelsmänner und -frauen kaufen den Eltern ihre Kinder ab und skrupellose Ärzte entnehmen in Kambodscha oder Thailand die Organe, die dann anschließend zu den "Kunden" ausgeflogen werden.

Holger Doetsch versucht mit seinem Verein diesem verbrecherischen Treiben entgegenzuwirken und einigen Kindern eine gesicherte Zukunft zu ermöglichen. PROtectKids Kambodscha unterstützt durch das Einsammeln von Spenden sowie das Werben und Vermitteln um und von Patenschaften in der kambodschanischen Provinz Siem Reap die Freundinnen und Freunde der nicht staatlichen Organisation “Kidscare Cambodia”. Damit können in Kambodscha diesen Kindern Nahrung und Kleidung zukommen und ihnen Schulbildung, Hygiene und das Verhalten gegenüber westlichen Touristen und ihren Avancen beigebracht werden, sie nicht Opfer von Kinderschändern und Organhändlern werden. Derzeit hat der kleine Verein gemeinsam mit den Partnerverbänden aus Frankreich, der Schweiz und Neuseeland für 432 Kinder Patenschaften organisiert. Diese Zahl erscheint zunächst nicht groß, aber Doetsch erklärte, dass man so wenigstens gewährleisten könne, dass die Spenden auch tatsächlich bei den betroffenen Kindern ankämen und nicht in der Verwaltung von Großorganisationen und staatlichen Stellen verschwinden.

Zur bitteren Erfahrung der Hilfe für die vergessenen kambodschanischen Kinder gehört leider auch, dass selbst die Patenkinder nicht zu hundert Prozent zu beschützen sind. Dieses traurige Schicksal ist auch dem Patenkind von Holger Doetsch selbst widerfahren. Der 12jährige Pan wurde gezielt von Crystal Meth abhängig gemacht und ist seit Dezember 2012 nicht mehr auffindbar. Doetsch hat konkrete Hinweise darauf, dass der arme Junge, den er noch ein halbes Jahr zuvor in Kambodscha besucht hatte, in ein Kinderbordell verschleppt wurde. Trotz der Bemühungen des Vereins und seiner Partnerverbände sind im Jahr 2012 insgesamt fünf ihrer Patenkinder verschwunden. Sie waren, wie leider allzu oft in Kambodscha, einfach weg.

Die Christdemokraten für das Leben (CDL) sind eine Initiative in der CDU/CSU mit 5.000 Mitgliedern, darunter zahlreiche Bundestags-, Landtags- und Europaabgeordnete sowie Kommunalpolitiker.
Link zur Homepage:
Christdemokraten für das Leben

Link zum Verein PROtectKids Kambodscha e. V.

Holger Doetsch in Kambodscha


Bei der Veranstaltung:


Foto © Christdemokraten für das Leben (Berlin). Abgebildete Personen (von rechts nach links: Neben Holger Doetsch, katholischer Publizist und Dozent, steht Dr. Philipp Lengsfeld, CDU-Direktkandidat des Wahlkreises Berlin-Mitte, allein neben dem CDL-Display Stefan Friedrich, Berliner Landesvorsitzender der Christdemokraten für das Leben e.V. (CDL).


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Lesermeinungen

 willibald reichert 28. August 2013 
 

Bern2

Ist bei uns die Moral nicht auch etwas,
womit man keinen mehr hinter dem Ofen
hervorlockt? Da ist das Totschweigen
in punkto Lebensrecht eine automatische
Folge, wie das Gewissen abstumpft und
trotz unserer Geschichte unter dem Deck-
mantel der "Freiheit" die elementarsten
Rechte der Schwächsten und Ungeschütz-
testen mit Füßen getreten werden. Da man
diese kriminellen Vorgänge nicht sieht,
spielen sie im Bewußtsein der Bevölkerung auch keine Rolle. Schließ-
lich hat die die sich als Rechtsstaat
definierende Bundesrepublik Deutschland
es fertig gebracht, das Unrecht des Tötens von Ungeborenen dadurch zu rela-
tivieren, daß etwas Verbotenes dennoch
nicht bestraft wird. Man stelle sich vor, es handele sich um ein Eigentums-
delikt und würde fortan von einer Sank-
tion absehen! Wie sagte ein weiser Mann:
Wenn Gott aus dem Staat vertrieben wird,
ist alles möglich!


1
 
 gertrud mc 28. August 2013 
 

Grauenhaft!

Kann mich nur dem Vorposter anschließen. Da fehlen mir die Worte.
Wie kann man Kindern nur so etwas antun. Wegen Geld und Gier!


2
 
  28. August 2013 
 

Schrecklich

Es ist schrecklich, was dort passiert. Mein Herz blutet, wenn ich so etwas höre.
Mir scheint, als wären die beschriebenen Zustände in Kambodscha besonders schlimm. Teilweise liegt das an der Armut. Manche Leute sagen, es liege auch daran, dass durch die Herrschaft der Roten Khmer die Moral systematisch zerstört worden sei.
Ich liebe Asien und wünsche von Herzen, dass sich dieses Land wieder fangen kann, wie es manchen anderen Ländern der Region gelungen ist.


1
 

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