Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  2. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  3. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  4. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  5. DBK-Vorsitzender Bätzing: „Wir leben in einem Missionsland“
  6. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  7. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  8. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  9. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  10. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  11. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  12. Polens Bischöfe bekräftigen Position der Kirche zu Abtreibung
  13. Football-Spieler Harrison Butker ermutigt Frauen ihrer Berufung als Mutter zu folgen
  14. Johannes Hartl wurde in den Deutschen Knigge-Rat berufen
  15. Marienmonat Mai: Priester startet "Rosenkranz-Challenge"

Besuch beim Seelenbruder

3. Oktober 2013 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In Assisi trifft der Papst auf Stille und auf Pilgermassen. Von Christoph Schmidt (KNA)


Vatikanstadt/Assisi (kath.net/KNA) Via Webcam war er schon dort und hat am Grab seines Namenspatrons gebetet. Am Freitag kommt Papst Franziskus auch persönlich nach Assisi, um das Jahresfest des Heiligen in dessen Stadt zu feiern. Begleitet von hunderttausend Pilgern, eintausend Journalisten und den acht Kardinälen, mit denen er in den Tagen zuvor über den Umbau der Kurie diskutiert hat. Die zeitliche Nähe zu dem Besuch und das gemeinsame Erscheinen mit seinen «Chefberatern», darunter der Münchner Kardinal Reinhard Marx, nannte Vatikansprecher Federico Lombardi zwar einen «Zufall». Sicher wird der erste Papst dieses Namens an den Wirkungsstätten des heiligen Franziskus (1181/82-1226), der Bedürfnislosigkeit lebte und Reform predigte, aber deutliche Botschaften für sein Ideal einer Kirche der Armen aussenden.

Flüchtlinge auf Lampedusa, Arbeitslose und Häftlinge auf Sardinien - auch bei seiner dritten Italienreise wendet sich Franziskus besonders an jene, mit denen niemand tauschen möchte. Gleich nach der Landung im Helikopter begegnet er behinderten Kindern in der Kirche des Serafico-Instituts, einer Einrichtung für Taubstumme. Danach betet der Jesuiten-Papst am Ursprungsort franziskanischer Spiritualität, der Kirche San Damiano. Dort hatte der heilige Franz der Überlieferung nach um das Jahr 1205 sein Berufungserlebnis. «Franziskus, geh und stelle mein Haus wieder her», habe ihm die Stimme Jesu vom Kruzifix herab befohlen.


Damals waren es Prunk und Prasserei im Klerus, heute zehren vor allem Gläubigenschwund und Priestermangel am Kirchengebäude. Auch Franziskus der Papst muss dicke Balken zimmern, um es zu stützen.

Dafür braucht er indes keine seidenen Kleider abzulegen und auf ein schweres Erbe zu verzichten, wie es Franziskus, der einstige Lebemann, demonstrativ tat. Am vermuteten Ort des Geschehens, dem «Entkleidungssaal» im Haus des Bischofs, will der Papst mit Armen zusammentreffen. Auch das einfache Mittagessen wird er im Caritas-Zentrum mit Bedürftigen und Kranken einnehmen. «Und die Kardinäle werden bei uns im Kloster genauso bescheiden bekocht», versichert Bruder Thomas Freidel, deutscher Franziskaner im Konvent neben der Grabesbasilika.

Nach dem Besuch der Krypta wird der Papst bei einer Messe auf dem Vorplatz das Öl für die Grablampe des italienischen Nationalheiligen segnen, das jedes Jahr von einer anderen Region gespendet wird. Spätestens der Besuch der vier Kilometer entfernten Einsiedelei «Eremo delle Carceri» am Nachmittag werde dann den Terminplan in Verzug bringen, glaubt Bruder Thomas. Die Fahrt sei in der geplanten Zeit nicht zu schaffen. Die in einer Waldschlucht gelegene Grotte, über der später ein kleines Kloster errichtet wurde, steht für fast ein Dutzend Orte in Mittelitalien, an die sich Franziskus zurückzog, um zu fasten und zu meditieren.

Viele Stationen an diesem Tag absolviert der Papst als stillen «Privatbesuch». Beim Eintauchen in die Spiritualität seines Namenspatrons lässt er kaum einen Ort aus. Die Programmdichte legt eine gute Fitness des 76-Jährigen nahe. Unter anderem besucht er die Basilika der heiligen Klara, Ordensgründerin und Vertraute des «Poverello». Sein Gebet vor dem dort aufbewahrten legendären Kreuz von San Damiano dürfte eines der symbolisch stärksten Motive dieser Reise zwischen Stille und Pilgermassen werden. Außerdem trifft er Ordensleute. In Assisi leben rund 300 Angehörige der verschiedenen Ordenszweige in sieben Männer- und vier Frauenklöstern.

Dass der Papst auch in Assisi das Gespräch mit Jugendlichen sucht, ist nach seinen Appellen beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro nicht überraschend und war auch auf Sardinien der Fall. Gegen Abend wird er zu zehntausend jungen Gläubigen sprechen. Dass er auf seiner Mission für eine Kirche aller Altersgruppen aber besonders die Kirchenfernen dieser Generation erreichen muss, wird ihm klar sein.

Kurz vor dem Rückflug in den Vatikan gegen 19.15 Uhr zieht es den Papst noch zum Heiligtum Rivotorto. Dort bewohnte der Heilige mit ersten Anhängern in strenger Armut eine kleine Hütte - die dann zum Startpunkt einer der größten Massenbewegungen der Kirchengeschichte werden sollte.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Kardinal Fernández – eine Fehlkalkulation von Papst Franziskus?
  2. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  3. Will Papst Franziskus Kardinal Burke Wohnung und Gehalt streichen?
  4. Papst will Angehörige der Hamas-Geiseln treffen
  5. Theologe Kwasniewski: Franziskus hat sich als ‚Diktator Papst’ gezeigt
  6. US-Pfarrer schreibt an Papst Franziskus: ‚Sie machen meinen Dienst schwierig’
  7. Keine Generalaudienz mit dem Papst in dieser Woche
  8. «Das ist eine der schlimmsten Plagen, die man je gesehen hat»
  9. Papst Franziskus verbringt die heißen Sommertage im Vatikan
  10. Begegnung mit Künstlern – Papst begrüßt umstrittenen Fotographen herzlich






Top-15

meist-gelesen

  1. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  2. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  3. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  4. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  5. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  6. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  7. Marienmonat Mai: Priester startet "Rosenkranz-Challenge"
  8. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  9. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  10. P. Karl Wallner: „Es gibt keine Pflicht, immer zu Kommunion zu gehen bei der Hl. Messe“
  11. Kritik an Video über ,selbstbestimmte Sexarbeiterin‘ und Christin
  12. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  13. USA: Bewaffneter löst bei Erstkommunion Panik aus
  14. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  15. Johannes Hartl wurde in den Deutschen Knigge-Rat berufen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz