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Ein sichtbares Zeichen für wiederverheiratete Geschiedene

9. Oktober 2013 in Kommentar, 18 Lesermeinungen
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Ein heißes Eisen: Sollen wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion gehen oder nicht? Ein kath.net-Klartext von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) Die Frage, ob Katholiken, die geschieden sind und dann staatlich eine neue Verbindung eingegangen sind, zur hl. Kommunion gehen können oder nicht, ist eines der „heißen Themen“ in der öffentlichen Meinung geworden und manchmal nehmen sogar Menschen dazu Stellung, die gar nicht gläubig sind und nicht einmal Mitglieder der Kirche. Diskutiert wird darüber meistens als eine Frage der Barmherzigkeit: Wäre die Kirche doch barmherziger, würde sie „es“ erlauben, sagt man. Eng verbunden damit ist die Forderung nach „Mahlgemeinschaft“ mit den Protestanten, manchmal fordert man sogar den Zugang zur hl. Kommunion für Nicht-Christen. Wäre die Kirche dazu „endlich“ barmherzig genug, wäre viel Gutes davon zu erwarten, meinen jene, die sich von der Erfüllung dieser (und auch anderer) Forderungen eine große, wunderbare Reform der Kirche versprechen. Unübersehbar ist dabei: Manchmal sprechen auch Bischöfe und Kardinäle dieses „Problem“ als Frage der Barmherzigkeit an und meinen, in dieser Sache müsse man endlich „weiterkommen“.

Aber ist es so, hängt es nur an der „Unbarmherzigkeit bestimmter Kreise“ in der Kirche, die „leider“ am großen „Nein.“ festhalten? Sind wirklich diejenigen im Recht und die wahren, weil „barmherzigen“ Priester die jetzt in angeblich „heiligem“ Ungehorsam wenigstens die genannten, eben wieder verheirateten Katholiken an den Tisch des Herrn bitten? Allerdings, bei dieser Fragestellung sollte man sich bewusst machen:

Erstens fällt derjenige, der hier „Barmherzigkeit“ fordert, ein stark abwertendes Urteil über Papst Johannes Paul II. und auch Papst Benedikt XVI. als verstockte, unbarmherzige Geistliche. Er tut das wohl unbewusst, aber logisch zwingend. Auch wird man erleben, dass der um seiner Barmherzigkeit willen oft gerühmte Papst Franziskus in diesem Punkt ebenso „unbarmherzig“ sein wird.

Zweitens sollte man sich fragen: Welch eigenartige Motivation könnte der „unbarmherzige“ Priester haben, den Zugang zur hl. Kommunion zu verweigern, obwohl er anders auch könnte? Es ist doch für jeden Menschen und, darum auch für den Priester, viel angenehmer sich beliebt zu machen und sich nicht ohne Notwendigkeit ins Eck der „unbarmherzigen Ewiggestrigen“ stellen zu lassen.

Drittens weist die „Haltung der Barmherzigkeit“ dem Geistlichen eine erstaunliche „Macht“ zu: Ihm billigt man zu, sowohl über das Gebot des Herrn als auch über das Gewissen der Menschen zu entscheiden und zu richten. Die Lehre der Kirche besteht aber immer darauf, dass die Sakramente wirksam sind unabhängig von der Moral oder Unmoral, also auch unabhängig von der Barmherzigkeit oder Unbarmherzigkeit der Spender, solange diese das Sakrament nach den Vorgaben der Kirche spenden. Zudem lehrt die Kirche auch ein Recht der Gläubigen auf das Sakrament, wenn diese die nötigen Voraussetzungen mitbringen. Von einem hoheitlichen Entscheidungsrecht des Geistlichen ist dabei nie die Rede. Dieser kann und soll nur die diesbezügliche Lehre der Kirche darlegen und dann den Gläubigen selbst entscheiden lassen, ob er im Sinn der Kriterien des Glaubens zur heiligen Kommunion gehen kann oder nicht.


Viertens: Über diese Frage reden sollte man ausgehend von dem Argument, mit dem Papst Johannes Paul II. (in Familiaris consortio) sein „Nein“ begründet. Er sagt nämlich nicht „bleibt „hart“, sondern: Die Lebenssituation der Wiederverheirateten „steht im Widerspruch zum Bund der Liebe zwischen Christus und seiner Kirche, den die Eucharistie sichtbar und gegenwärtig macht.“ Das heißt: Nachzudenken gilt es über diesen „Widerspruch“, nicht über die Barmherzigkeit oder Unbarmherzigkeit des Priesters.

Fünftens: Dem entspricht ganz und gar auch die Lehre des hl. Paulus, und es handelt sich dabei um eine, wie K. Rahner es nannte, heute weitgehend „vergessene Wahrheit“. In seinem ersten Brief an die Korinther (11,27ff) schreibt Paulus: „Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt.“

Also soll jeder selbst entscheiden, ob er zu hl. Kommunion gehen darf oder nicht? Ja, indem er prüft, ob er würdig ist. Aber das Maß dieser Prüfung muss einerseits die Lehre über die Eucharistie, andererseits über die Ehe sein, so wie die Kirche sie immer vorgelegt hat. Die Kirche kann keine Vollmacht, an der Wahrheit vorbei neue Regeln zu erlassen, sie kann nur sagen, was „würdig“ ist und was nicht. Dabei erinnert sie immer auch an die Warnung des hl. Paulus, die hl. Kommunion in einem Zustand der Unwürdigkeit zu empfangen. Mit „Unwürdigkeit“ ist dabei natürlich an jeden schwerwiegenden Widerspruch zu Gott und Seinen heiligen Willen zu denken und nicht nur an die Situation der Wiederverheirateten. Wenn objektiv eine Gefahr besteht, dann ist es ein Akt der Barmherzigkeit, den Gefährdeten zu warnen und das Schweigen wäre Unbarmherzigkeit und Sünde. Es ist, wie wenn ein Arzt einem Leberkranken „verbietet“ Alkohol zu trinken: Das Verbot ist eigentlich kein Verbot, sondern nur ein Benennen der schlechten Folgen des Alkohol für diesen Menschen. Jedes Kind versteht, dass das mit Unbarmherzigkeit nichts, wirklich gar nichts zu tun hat.

Ich möchte eine Betroffene zu Wort kommen lassen, die mir ihre Geschichte und ihren geistlichen Weg beschrieb. Natürlich wird der Seelsorger immer beachten, wie unterschiedlich die Geschichten sind, die das Leben erzählt. Nun, die genannte Frau schrieb über sich und ihre Geschichte so: „Nach dem selbstverschuldeten Trauma der Scheidung habe ich jahrelang, ganze fünf Jahre lang, innerlich darum gekämpft, auf keinen Fall meine Schuld wegzuerklären oder gar abzuwälzen auf meinen geschiedenen Mann, um auf diese Weise vor mir selbst besser dazustehen und seelische Erleichterung zu erfahren. Ich habe darum gekämpft, mir nicht selbst Sand in die Augen zu streuen und falschen Trost wohlmeinender Zeitgenossen von mir zu weisen. Ich habe darum gerungen, meine Schuld auf mich zu nehmen und aller Versuchung zu widerstehen, mir eine erträgliche Lebensgeschichte zurechtzulegen.

Ich möchte nicht entschuldigen, ich möchte nichts wegerklären oder wegdiskutieren, ganz im Gegenteil. Denn nur die Wahrheit wird uns frei machen. Das war mir immer bewusst. Und ich wollte die Wahrheit.

Den Wiederverheirateten wird ein schlechter Dienst erwiesen, wenn ihre Schuld mit psychologischem Verständnis und wohlmeinendem, jedoch trotzdem falschen Mitgefühl einfach zugedeckt und so ihre Reue und Bußfertigkeit im Keim erstickt wird durch die Rede von einem barmherzigen Gott, der nur noch lieb und nicht mehr gerecht ist. Das mag zunächst beruhigend wirken. Aber nur vorübergehend. Das menschliche Herz lässt sich nicht täuschen. Gott ist auch gerecht und Sünden haben Folgen.“

Dann spricht die Frau von einer „der Lösung“, die sie in einer hl. Messe erlebt hat:

„Der Priester hat alle eingeladen, katholisch oder nicht, bei der Kommunion nach vorne zu kommen und einen Segen zu empfangen, wenn er oder sie am Empfang der hl. Kommunion verhindert ist.
Du machst Dir absolut keine Vorstellung WIE WUNDERBAR das für mich war. Nach diesem Erlebnis bin ich bei der hl. Kommunion oft mit nach vorn zum Priester gegangen, ich habe meine Hände vor der Brust gekreuzt, wie ich gelernt hatte, und habe den Priester gebeten: Bitte, segnen Sie mich. Und ohne Zögern hat der Priester mir das Kreuzzeichen gemacht, so wie das der Priester auch bei kleinen Kindern tut. Wirklich, du weißt nicht, was für ein großer Trost das für mich war. Und so eine Stärkung. Wie eine geistliche Wegzehrung.

Ich möchte Dir diesen leibhaften Ausdruck des Angenommenseins sehr ans Herz legen, ,dich bitten, diesen ‚Brauch‘ einzuführen für ALLE, die nicht würdig sind zur Kommunion zu gehen aber sich doch sehnen nach dem Segen Christi durch den Priester.

Es ist ein Ausdruck, ein sichtbares Zeichen, dass Menschen wie Wiederverheiratete oder solche mit schwierigen Süchten oder andere, die aus anderen Gründen nicht kommunizieren können oder wollen, nicht aus der Kirche ausgestoßen sind, sondern weiterhin in der Liebe Gottes verbleiben. Und du kannst mir glauben, von den Sakramenten ausgeschlossen zu sein, sozusagen für immer, das ist sehr schwer zu ertragen.

Und dieser priesterliche Segen macht es möglich, dass sich absolut jeder dem Herrn nähern kann, ohne dass das Sakrament missbraucht wird.

Es wäre auch eine wunderbare Möglichkeit der echten Teilhabe von Leuten, die aus irgendeinem inneren Antrieb heraus sich in eine Messe setzen und eigentlich gar nichts mit Christentum zu tun haben. Es muss deutlich gemacht werden, dass ALLE zu unserer heiligen Messe eingeladen sind, dass aber der Empfang des Sakramentes Vorrausetzungen hat. Jeder könnte kommen, wie zum Bankett des himmlischen Vaters, wo am Ende die Zerlumpten und Armen zum Tisch geladen sind, ausdrücklich auch Nicht-Christen und schwere Sünder.

Ich würde mir sehr wünschen, dass das allgemein der Brauch würde. Es wäre ein großer Segen für alle.

Es ist so was Kleines, Einfaches und doch so groß in der Wirkung. Weil es leibhaft ausgedrückt ist, wird es auch verstanden. Da gibt es doch hoffentlich keine theologischen Schwierigkeiten? Das ist doch ‚die Kirche zu den Sündern bringen‘ - und der ‚Sünder tut seine kleinen Schritte zu Christus hin.‘“

Aus all dem folgt:

Die Entscheidung ob jemand „würdig“ oder „unwürdig“ im Sinn der Kirche ist, die hl. Kommunion zu empfangen, ist eine Gewissensentscheidung des Einzelnen, die dieser gemäß dem Maßstab Gottes fällt.

Mit der Barmherzigkeit oder Unbarmherzigkeit des Spenders hat diese Entscheidung nichts, wirklich nichts zu tun. Die Barmherzigkeit ist aber ganz wichtig für die Art und Weise, wie der Priester über diese Frage spricht. Nicht ungesagt darf bleiben, dass der Betroffene weiterhin Glied der Kirche ist und von Gott geliebt wird. Papst Johannes Paul II. hat gezeigt, wie man das zur Sprache bringen sollte. Nur zu sagen, der Betroffene dürfe nicht zu den Sakramenten gehen, wäre nur die „halbe Wahrheit“ und würde dem Verdacht, die Kirche sei unbarmherzig, Nahrung geben.

Aus all dem ergibt sich: Die Lehre der Kirche kann sich in dieser Frage nicht ändern, man kann nicht so „Weiterkommen“, wie das suggestiv manchmal gesagt wird. Denn nicht die Kirche hat hier festgelegt, Diese Ordnung kommt von Gott selbst, indem er die Ehe geschaffen und die Sakramente eingesetzt hat. Es ist sozusagen ein „übernatürliches Naturrecht“: Aus der Wirklichkeit ergibt sich das hier Gebotene.

Der demütige Gehorsam wird Jesus Christus erwiesen, nicht irgendwelchen Menschen, und verbindet mit Jesus auf seine Weise. Der selbstherrliche Ungehorsam hingegen begründet keine „Kommunio“, keine Gemeinschaft mit Christus. Diese lässt sich nicht erzwingen und der Versuch dazu ist sogar gefährlich. Sie, die wirkliche Gemeinschaft mit dem Herrn in der Wahrheit, nur sie ist es, nach der sich der Christ sehnt, wenn er die hl. Kommunion empfängt, nichts anderes.




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Lesermeinungen

 Bern2 10. Oktober 2013 
 

@Theodor69

Da werden verschiedene Priester verschiedenes sagen. Die ganz "linientreuen" werden wohl tatsächlich verlangen, eine Josefsehe zu führen. Wenn die Partnerschaft daran zerbricht, kann man das noch damit rechtfertigen, dass aus etwas Bösem nie etwas Gutes kommen könne und die Kinder die Notwendigkeit irgendwann begreifen werden, sofern sie an die katholische Lehre glauben.

Ich muss allerdings sagen, dass ich eine Josefsehe auch nicht für DIE Lösung erachte. Bzw. nach einer Trennung eine neue Josefsehe auch nicht für legitim halte. Denn Partnerschaft ist nun einmal viel mehr als Sex. Es ist ja nicht so, dass man als Verheirateter mit einer anderen Frau alles machen darf, nur keine körperlichen Intimitäten. Mitteilen der heimlichsten Gedanken, gemeinsame Kindererziehung, füreinander sorgen, finanzielle Abhängigkeit... all das ist auch Intimität.


0
 
 Theodor69 10. Oktober 2013 
 

@Faustyna-Maria

Sie schreiben: „Wer meint, es sei ZU schwierig bis unmöglich ein Konkubinat zu verlassen oder eine Josefsehe zu führen, irrt.“ Zum Glück bin ich kein Betroffener, aber ich sehe dies schon als sehr schwierig an. Ein „Ehepaar“ lebt glücklich mit den eigenen 4 Kindern, allerdings ist dem Mann seine erste Frau davongelaufen und somit ist dies keine Ehe im katholischen Sinn. Der Mann geht zu einem Priester und sucht Rat. Was soll diesem raten? Frau und Kinder verlassen? Eine Josefsehe führen, was die Frau überhaupt nicht verstehen würde und in die harmonische Beziehung Streit und Zwietracht brächte und die Kinder wären die Leidtragenden? Habe auch keine Antwort, aber ich sehe das sehr wohl schwierig.


1
 
 dominique 10. Oktober 2013 
 

Schuldprinzip -> Zerrüttungsprinzip

Bischof Laun berücksichtigt in seiner Argumentation nicht die Tatsache, dass im zivilen Eherecht bei einer Scheidung schon längst nicht mehr das Schuldprinzip zugrunde gelegt wird, sondern das Zerrüttungsprinzip.
Es wird also kein schuldhaftes Verhalten eines Ehepartners mehr festgestellt, sondern auf der Basis gewisser Kriterien (z. B. getrenntes Leben) festgestellt, dass eine Ehe nicht mehr existent ist. Somit kann ein Partner auch gegen seinen Willen geschieden werden. Ohne jetzt auf "Barmherzigkeit" abzustellen, muss sich die Kirche doch erst einmal fragen, wie sie all die Scheidungen der Gegenwart, die auf dem "Zerrüttungsprinzip" basierend ausgesprochen werden, eigentlich bewerten will.


0
 
 Josepha-Maria 9. Oktober 2013 
 

Im Prinzip ...

finde ich es gut das Geschiedene zur Kommunion gehen können. Das ist ein Akt der Barmherzigkeit. Aber das ist auch der einzige Punkt dem ich zustimme. Allem anderen - Frauenpristertum und Auflösung des Zölibats - lehne ich entschieden ab.

Warum im Prinzip? Ich finde es gut wenn wie gesagt Geschiedene zur Kommunion gehen können.

ABER:

Das sollte von ROM und dem Heiligen Vater ausgehen und NICHT von dem Bistum Freiburg !!!!!

Wir sind EINE katholische Kirche und unser heiliger Vater (!!!!) bestimmt wo es lang geht. Wem das nicht passt muss - so hart es klingt - sein Glück woanders suchen. Es kann nicht sein das ein Bistum vorprescht.


0
 
 Wiederkunft 9. Oktober 2013 
 

Scheidung

Das ist eines der größten Probleme die wir in unserer Kirche haben. Zielführend kann nur sein, dass die kath.jungen Paare viel besser auf die Ehe vorbereitet werden müssen. Die Eheleute müssen verstehen, dass eine KATH. EHESCHLIESUNG VOR GOTT GESCHLOSSEN WIRD UND DIE KIRCHE KEINE BEFUGNIS HAT, DIESE ZU LÖSEN. EINE WIEDERVERHEIRATUNG ZIEHT DEN KOMMUNIONSAUSSCHLUSS NACH SICH. Man sollte diese Lehre der Kirche sehr gut begründen. Wirklich kath. Paare werden sich dem demütig unterordnen. Alle die jetzt laut nach dem Kommunionempfang rufen, sollten sich einmal ehrlichen Herzens fragen ,ob sie ihre Ehe wirklich als überzeugte Katholiken geschlossen haben. Ich denke hier liegt das Hauptproblem. Und als Vorbeugung, sagt die Statistik, die wenigsten Scheidungen gibt es bei den regelmäßigen Kirchgängern!


6
 
 Ehrmann 9. Oktober 2013 

Danke, Bischof Laun - ABER OHNE SEGEN!

Der Segen kann keine Lösung sein - denn es ist zumindest ein falsches Signal an die Gemeinde. Wie schwer der Zustand der Sünde ist, kann nur Gott beurteilen - da gibt es doch viele "mildernde Umstände". Katastrophal aber ist (wäre) es, den objektiven Tatbestand (der ja vicht identisch ist mit der persönlichen Schuld) vor den anderen Christen (und allen Mitmenschen) zu verharmlosen - was durch den Segen geschieht. Ist das verheerende, lawinenartige Anschwellen der Sscheidungswelle, das Schwinden des Vertrauens - auch Gott gegenüber - nicht direkte Folge der Leichtigkeit, mit der Versprechen - hier das feierliche, vor Gott gegebene Treueversprechen - gebrochen werden? Und mit welcher Vehemenz dafür geworben, ja gekämpft wird, daß die einzige Institution, die es noch ernst nimmt,unsere katholische Kirche, es relativiert!!Folgen auch: Ehestörer, die ermuntert werden,anderen einen Partner auszuspannen, Kinder, die den Tag fürchten,an dem sie "dran"sind,ihre Eltern zu verlieren...


2
 
 Bern2 9. Oktober 2013 
 

nicht sehr hilfreich

Auch wenn ich in der Praxis mit der Lehre der katholischen Kirche Probleme habe, halte ich diese "liebevollen Gesten" des Herrn Bischofs nicht für sehr hilfreich.

Entweder es gibt doch eine Nachsicht bei Gott - dann frage ich mich, mit welcher Begründung man die Kommunion verweigert. Oder man lebt im Zustand der Todsünde - dann fährt man nach dem Tod geradewegs zu Hölle. Was bringt dann eine "wir-haben-dich-trotzdem-lieb"-Geste?

Was ich in meinem vorigen Kommentar vergessen habe anzumerken:
Ich finde es selbstgerecht, wenn manche besonders fromme Kommentatoren Leute in einer illegitimen Beziehung als "sinnfrei hungrig nach Sex" diffamieren. Der Mensch ist nicht darauf ausgelegt, allein zu leben. Wenn manche das doch können, dann ist das natürliche Prägung oder göttliche Gnade. Es geht in einer Partnerschaft aber um mehr als Sex. Gerade Katholiken sollten das wissen. Es geht um Zweisamkeit. Und die ist im Menschen angelegt ("es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibe").


2
 
 Bern2 9. Oktober 2013 
 

@Faustyna-Maria

Ich weiß zwar nicht genau, was eine "Josefsehe" ist, aber ich glaube kaum, dass das die angemessene Antwort ist.
Wenn der geschiedene Ehepartner (weltlich gesprochen: Der Ex-Ehepartner) weiß, dass man mit einem anderen (gegengeschlechtlichen) Menschen fast alles teilt (Gedanken, Zeit, Finanzen), ist er verletzt, auch wenn man mit diesem Menschen keine sexuelle Beziehung hat.


Was die Möglichkeit anbelangt, sein Leben lang keusch zu leben, so muss ich sagen: Ich habe größten Respekt vor jedem, der das schafft. Aber es ist m.E. nicht alles Gnade. Manche haben einfach von Natur aus ein geringeres Bedürfnis nach Zweisamkeit. Und wenn die dann verkünden "Du kannst es schaffen, du willst nur nicht!", halte ich das für ein bisschen selbstgerecht.


2
 
 Faustyna-Maria 9. Oktober 2013 
 

Die Beichte und die Kommunion

Wer wirklich Gott sucht und IHM nahe sein will, sollte in seiner Todsünde nicht nach Zulassung zur Kommunion schreien! Kommunion UND Konkubinat wollen = Gott und Teufel zugleich dienen wollen.

Wer wirklich Gottes Nähe will und mit Ihm leben will, sollte dann sein Leben ändern und sein Konkubinat verlassen oder in eine geschwisterliche Beziehung umwandeln und BEICHTEN, DAS ist das Sakrament der Versöhnung.
Wer trotz Konkubinat die Zulassung zur Kommunion fordert, der sucht gar nicht Jesu Liebe in der Kommunion zu erfahren, der will nur seine Todsünde als gerechtfertigt sehen und belügt sich selbst und beleidigt den Herrn ganz arg.

Wer meint, es sei ZU schwierig bis unmöglich ein Konkubinat zu verlassen oder eine Josefsehe zu führen, irrt. Denn wer den festen Willen dazu hat, beichtet und eine Sünde in seinem Herzen bekämpft, dem wird Gott die GNADE der Kraft geben, diese Sünde auch wirklich zu meiden und irgendwann auch die Versuchung zu dieser Sünde zu besiegen.


6
 
 Faustyna-Maria 9. Oktober 2013 
 

@nurmut:Was meinen Sie mit "wahrscheinlich hat sie rechtzeitig gebeichtet"?

Wenn man beichtet, dann gehört dazu auch der feste Entschluss, seine Sünde nicht mehr zu begehen. Also in einem Konkubinat zu leben, und dann was? Sex - Beichte - Kommunion - Sex - Beichte - Kommunion? Das würde all diese Beichten ungültig machen.

Es ist doch ganz einfach: letzten Endes richten Christen ihr Leben auf Christus und die Ewigkeit aus, wir sollten nicht so sinnfrei hungrig nach Sex sein. Sex sollte immer die liebevolle Vereinigung von Eheleuten sein, die nach Jesu Aussage, nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch sind. Selbst wenn ein Zusammenleben nicht möglich ist, sollte man keine weiteren Beziehungen eingehen. Alles außer dem Ehesakrament ist Konkubinat und Sünde.


7
 
 avo 9. Oktober 2013 
 

Gut erklärt, Herr Bischoff, es geht also nicht um eine kirchliche Erlaubnis, sondern um eine Gewissensfrage ...... die Frage, an die die Heiligkeit der einen Ehe hängt, oder besser, die Heiligkeit des einmal gegebene Wortes. Möge Gott uns heilsam Verheirateten die Gnade des Nicht-Richten-Müssens zuteil werden lassen ..... und unseren Antworten die rechte Demut verleihen ....


2
 
 Theodor69 9. Oktober 2013 
 

@nurmut

Zu Ihren 4 Beispielen
1. Wenn 2 einfach (eheähnlich) zusammenleben, dann reicht nicht eine Beichte vor der Kommunion. Man muss ja seine Sünden schließlich bereuen und versuchen sich zu bessern.
2. Aus einer gewissen Sicht ist die Vergebung ungerecht. Auch der Bruder des verlorenen Sohn (Lk 15,11–32) sieht es so. – Und dennoch ist es das Wunderbarste, was uns Jesus geschenkt hat.
3. Finde es nicht richtig einen geschiedenen Mann zu heiraten – im Bewusstsein, was die bedeutet…- und wenn man dann „verheiratet“ ist, dann ist man die arme Ausgestoßene
4. Bei diesem Beispiel gehören die Reue bezüglich der vorhergehenden Beziehung dazu und auch sonst ein christlicher Lebensstil. Wenn dem so ist, dann ist das ähnlich wie 2.

Der Handlungsspielraum der Kirche hört dort auf, wo Jesus klare Richtlinien aufgestellt hat. Somit muss jede Regelung auf Basis der Worte Jesus beruhen.


1
 
 Sani 9. Oktober 2013 
 

Sehr guter Text von WB Laun!

@ nurmutund alle anderen: Ich gehe davon aus, dass der Herr WB durchaus der problematischen Punkte bewusst ist, die sie hier aufgeführt haben. Pauschal bei diesem schwierigen Thema vorzugehen ist sicherlich nicht hilfreich. Vielmehr sollte jeder Einzelfall vom zuständigen Pfarrer sorgfältig in einem gemeinsamen Gespräch abgewogen werden. Am wichtigsten ist jedoch, dass jeder Gläubige vor dem Kommunionempfang, selbst vor seinem Gewissen prüft, ob er momentan bereit ist (sich im Stand der Gnade befindet), die Kommunion zu empfangen. Der Pfarrer oder kann und soll ja nicht alles nachprüfen/nachkontrollieren. Und es gibt neben dem sechsten Gebot auch noch neun andere gegen die man verstoßen kann, das betrifft auch die Katholiken, die momentan nicht gegen das sechste Gebot verstoßen. Und was sollen z.B. die zwei sagen, die als Paar unverheiratet zusammenleben und zur Kommunion gehen? Sollen die alle lautlos jedem der es wissen will oder auch nicht,sie führen eine Josefsbeziehung?


17
 
 nurmut 9. Oktober 2013 
 

WB Laun ist einfühlsam und hat recht...

Ich denke aber, es ist dringend notwendig, sich über den Kommunionempfang mehr den Kopf zu zerbrechen.
Gerade bei Partnerschaft und Ehe gibt es Entwicklungen, die Viele als unfair empfinden.
Beispiele:
* 2 leben seit Jahren zusammen. Alle wissen es. Sie geht zur Kommunion (wahrscheinlich hat sie rechtzeitig gebeichtet oder sie leben eine Josefsbeziehung - wer weiß?)
* Er hat schon 2 uneheliche Kinder und ist jetzt kirchlich verheiratet. Ihm ist alles vergeben. Der Kommunionempfang ist keine Problem.
* Sie hat einen Mann geheiratet (ihren ersten und einzigen), dem dessen Frau davongelaufen ist. Sie hat jetzt 3 Kinder mit diesem Mann, ist eine treue Ehefrau, aber eine Ehebrecherin und kann nicht zur Kommunion gehen.
* Er war 2 mal standesamtlich verheiratet (und hat Kinder), hat jetzt seine Frau gefunden, die er kirchlich heiratet (wahrscheinlich sogar aus Liebe). Alles wunderbar?
Leider sind das keine Ausnahmen mehr. Die RKK muss handeln.


5
 
 Clairvaux 9. Oktober 2013 
 

Denkanstoss

Dieses, für immer von den Sakramenten ausgeschlossen sein ist für die Betroffenen hart, aber anscheinend von der Kirche nicht anders zu behandeln.
Der "Freiburger Weg" hätte ja zur Folge,daß auch 3.,4.,5...Ehen nach deren spezieller Logik gesegnet und
anerkannt werden müssten.(nach protest.Vorbild)










Bei dem für " immer ausgeschlossen" habe ich aber trotzdem Bauchschmerzen :
Darf ein Mörder,dem die Angehörigen des Opfers irgendwann verzeihen können nach entspr. Beichte zur hl.Kommunion gehen,aber ein Geschiedener,dem der betrogene Partner verziehen hat eben aus den von Bischof Laun beschriebenen Gründen nicht ..?


8
 
 stefanmartinkolodziej 9. Oktober 2013 
 

Teciu

Danke Hochwürdigster Bischof Laun ! So sehe ich , daß meine Arbeit in Asien als Missionar richtig war . Jesus sandte seine Apostel in die ganze Welt mit dem Befehl :"Darum geht zu allen Völkern , und macht ALLE MENSCHEN zu MEINEN JÜNGERN;tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes , und lehrt sie , alles zu befolgen , was ich euch geboten habe . Seid gewiß:Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt" (Mt 19-20) . In der Sache der Ehe bitte vorlesen : " Ich aber sage euch : Wer seine Frau entläßt , obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt , liefert sie dem Ehebruch aus ; und wer eine Frau heiratet , die aus der Ehe entlassen worden ist , begeht Ehebruch." Mein Exeget - Professor in Seminarium war der Meinung:"obwohl ein Fall von Unzucht vorliegt " .Es wäre der Text auch so zu verstehen . Bei den ehelichen größten Problemen nur Separation ein Ausweg wäre - die Trenung von gemeinsamen Ehebett und Küche mit dem Recht sich wieder zu Vereinigen , obwohl


1
 
 Theodor69 9. Oktober 2013 
 

Wunderbar das zu lesen

WB Laun versteht es ganz klar zu analysieren, nicht um den heißen Brei herumzureden, sich unmissverständlich auszudrücken und dabei – dass finde ich das Wichtigste überhaupt – in Liebe zu argumentieren. Sooft muss ich lesen, wie jemand im Grunde recht hat, aber so gefühlskalt, gehässig und lieblos argumentiert, dass damit nur Schaden angerichtet wird. Vielen Selbstgefälligen gefällt dies dann und sie meinen „er hat ja nur die Wahrheit gesagt…“ WB Laun ist da zum Glück erfrischend anders.


4
 
 Pascal13 9. Oktober 2013 
 

Bravo!

Bravo Herr Weihbischof! Ein grossartiger und sehr einfuehlsamer Klartext! Rufen Sie es den deutschen Zollitschbruedern laut und deutlich zu, die hier auf dem Irrweg der Haeresie sind!


8
 

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