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Ein Schultag im Leben einer ganz normalen Teenie-Katholikin

14. Oktober 2013 in Jugend, 12 Lesermeinungen
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„Christsein ist nun mal kein Hobby! Das ist ein Lebensstil!“ Ein Jugend-Gastbeitrag von Katharina Euchler


Schillingstadt (kath.net) Noch nicht ganz 15 Jahre alt ist Katharina Euchler (Foto), die diesen Jugendbeitrag geschrieben hat. Die Schülerin einer hauswirtschaftlichen Berufsfachschule lebt in Schillingstadt im Norden der Erzdiözese Freiburg

Montag, dritte Stunde, Englisch Gruppenarbeit: Interviewfragen an eine bekannte Persönlichkeit (in der Fremdsprache, versteht sich). Meine Gruppenmitglieder wollen Angela Merkel befragen. Alle überlegen, was man denn fragen könnte.

Ich murmele leise: „Why isn’t abortion prohibited in this country?“ Sam neben mir runzelt die Stirn: „Wieso das denn?“ Jani und Tesa verstehen auch nicht so wirklich, was ich gegen Abtreibung habe. Wir beginnen zu diskutieren, vom Tisch vor uns mischen sich Inga und Angelique noch ein und schon ist die schönste Diskussion im Gange. Zwischen Englisch und Mathe weitet sich die Diskussion auf die Klasse aus.

Unser Mathelehrer kommt rein, aber es kümmert sich keiner um ihn. „Leute! Worüber diskutiert ihr denn gerade so schön?“ „Über Abtreibung!“ Ein verständnisloser Blick. „Ja, weil die Katharina, die ist da voll dagegen und alles…“


Herr Sonntag überlegt. „Also, wir können gerne weitermachen, aber bitte geordnet. Jetzt mal Handzeichen: Wer ist für Abtreibung?“ Viele Hände gehen nach oben. „Okay. Und wer ist dagegen?“ Ich hebe die Hand und sehe mich um, hoffe auf ein bisschen Unterstützung, aber ich bin die einzige.

Herr Sonntag sieht erstaunt aus, damit hat er wohl nicht gerechnet. „Tja, Katharina, sieht aus, als bräuchtest du ein paar scharfe Argumente!“ Ich muss nicht lang überlegen: „Ganz einfach: Es ist Kindsmord. Und ich verstehe das auch nicht: Wenn man sein Kind in eine Mülltüte steckt und in den Wald schmeißt, wird man bestraft. Wenn man es abtreibt, wird man nicht bestraft. Warum?“

Es kommt der Satz, den ich so liebe: „Ja, aber das ist doch noch kein Mensch!“ Ich seufze. „Ein Mensch ist ab der Verschmelzung von Eizelle und Samenzelle ein Mensch.“ Es mag vielleicht seltsam sein, aber mir sind diese Wörter auch in so großer Runde tatsächlich NICHT peinlich! „Ab da ist doch alles festgelegt: Haarfarbe, Augenfarbe, Stärken, Schwächen, Persönlichkeit…“

Herr Sonntag überrascht mich, als er sagt: „Ja, gut, wenn man das so sieht, muss ich dir tatsächlich Recht geben, dann ist es Mord.“

Ha! Jetzt kommt die Klasse zum Zug. Sämtliche Argumenten, die man sich denken kann: Die Vergewaltigung, die Teenie-Schwangerschaft und das behinderte Kind sind natürlich dabei – und ein Argument, das ich noch nie gehört habe: „Ja, aber stell dir doch mal vor, das Kind wächst in voll dem Asi-Umfeld [Anm.: Asozialen-Umfeld] auf, ohne Liebe und die Eltern können dem nix geben, weil sie kein Geld haben, da ist es doch besser, das Kind stirbt vorher!“

Hä? Wie inkonsequent ist denn das?

Die Diskussion wogt hin und her, immer die gleichen Argumente in unterschiedlicher Form – bis es zur Pause läutet. Ich gehe mir erst mal was zu essen holen. Als ich wiederkomme, ruft Jeannine durchs ganze Klassenzimmer: „Du, sag mal, ist das ernsthaft ein Keuschheitsring, den du da anhast?“

Ich nicke, denn ich habe tatsächlich einen Ring an der Hand als äußeres Symbol dafür, dass ich vor der Ehe keinen Sex will. Arne ruft: „Jetzt red keinen Quatsch!“ Simone will sich den Ring unbedingt anschauen. Als ich sage: „ Ich mache das, weil es in meinem Glauben nun mal ein klar definiertes richtig und falsch gibt“, bricht ein Sturm der Empörung und des Unverständnisses los.

Rahel sagt: „Also, dass du das wegen Gott machst, verstehe ich ja noch, aber wegen der Kirche…“ Jeannine sagt: „Also ich könnte das nicht. Echt nicht!“

Inga sagt: „Also ich verstehe nicht, warum du dir von deinem Glauben so das Leben bestimmen lässt!“ Ich antworte: „Christsein ist nun mal kein Hobby! Das ist ein Lebensstil!“

Foto (c) Katharina Euchler


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