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'Wir sind jedem Papst gehorsam und werden jeden Papst unterstützen'

12. November 2013 in Interview, 7 Lesermeinungen
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„In Deutschland ist es ungewöhnlich, zum Papst zu stehen, egal, zu welchem. Sogar innerhalb der katholischen Kirche, leider“, sagt Sabine B. Beschmann, Vorsitzende von „Deutschland pro Papa“. Ein kath.net-Interview von Petra Lorleberg


Ludwigsburg (kath.net/pl) „Ich habe in den vergangenen Jahren während meiner Tätigkeit für ‚Deutschland pro Papa‘ den Eindruck gewonnen, dass es in Deutschland ungewöhnlich ist, zum Papst zu stehen, egal, zu welchem. Sogar innerhalb der katholischen Kirche, leider.“ Dies sagt die erste Vorsitzende von „Deutschland pro Papa“ (DpP), Sabine Benedikta Beschmann (Foto). Diese papsttreue Initiative war von Anfang an durch kath.net medial begleitet worden. Im Interview erläutert Beschmann, wie „Deutschland pro Papa“ die aktuelle Begeisterung für Papst Franziskus einschätzt und warum die Gruppe ihren Namen geändert hat.

kath.net: „Deutschland pro Papa“ hat sich umbenannt - warum?

Beschmann: Deutschland pro Papa versteht sich als eine Initiative, die den Nachfolger des Hl. Petrus unterstützt und treu zu ihm steht. Einst gegründet, um den medialen Angriffen gegen Papst em. Benedikt XVI. und gegen uns Katholiken während der Missbrauchsaffäre durch Solidaritätsbekundungen etwas entgegenzusetzen und den papsttreuen Katholiken Deutschlands eine Stimme zu geben, haben wir uns inzwischen zu einem Verein entwickelt, der außer diesen Solidaritätskundgebungen noch viele andere Veranstaltungen und Projekte macht.

Dies tun wir, um dem Papst den Rücken zu stärken – dies ist völlig unabhängig von der Person. Man warf uns teilweise vor, ein "Benedikt- Fanclub" zu sein. Dass wir dies nicht waren und sind – wir sind auch kein Franziskusfanclub – wollen wir mit der neutralen Namensgebung unseres Trägervereins nochmals unterstreichen.


Wir sind jedem Papst gehorsam und werden jeden Papst durch unsere Aktionen unterstützen, und den romtreuen Katholiken zusammen mit dem Forum Deutscher Katholiken eine Plattform geben.

Der Trägerverein heißt daher jetzt nicht mehr "Pro Papa- Solidarität mit Papst Benedikt XVI. e.V.", sondern "Pro Papa- Solidarität mit dem Papst e.V.". Den Namen "Deutschland pro Papa" wollte das Amtsgericht übrigens von Anfang an nicht eintragen, da dieser, wie es im schönsten Amtsdeutsch hieß "geeignet sei, über die Größe und Verbreitung des Vereins hinwegzutäuschen". Bekannt sind wir jedoch unter diesem Namen.

kath.net: Reagiert die öffentliche Meinung auf Papst Franziskus positiver als sie auf Papst Benedikt reagiert hatte?

Beschmann:
Das kann man jetzt noch nicht sagen, denn in den ersten beiden Jahren des Pontifikats von Benedikt XVI. war die mediale Meinung durchaus positiv. Deutschland war begeistert, man "war Papst".

Man darf aber auch nicht übersehen, dass mainstream-medial nur die positiven Meinungen breitgetreten werden. Kritisches bleibt eher in internen Kreisen, daher würde ich die öffentliche Meinung, wie sie dargestellt wird, auch nicht zu hoch hängen.

Die breite Öffentlichkeit interpretiert allerdings auch vieles in die Aussagen von Franziskus hinein, was sie selbst gerne hätten an Modernisierungen. Spätestens dann, wenn alle merken, dass auch Papst Franziskus katholisch ist, wird das alles schnell umschlagen. Dann stehen wir bereit!

kath.net: Wie beurteilen Sie die Reaktionen auf Papst Franziskus?

Beschmann:
Ich denke, hinter diesen Reaktionen stecken zum einen der Wunsch vieler Katholiken nach Neuerungen und Reformen, nach Abschaffung des Altbewährten, Überlieferten und zum anderen die "neuentdeckte" Begeisterung für die Lehre der Armut: Viele Menschen sind hier zu Lande übersättigt, überreizt und gelangweilt.

Die Idee der Entweltlichung, des sich Befreiens vom Überfluss und stattdessen sich zum Bedürftigen wenden, wärmt die Herzen, lenkt den Blick weg von sich selbst und weckt den Menschen in uns (wieder), den Jesus sich eigentlich gedacht hat: den caritativen, selbstlosen Menschen.

Ich glaube, in jedem von uns steckt dieser Mensch, doch bei vielen ist er gleichsam übertüncht - durch die laute Welt und ihre Reize.

kath.net: Ihre Namensänderung lässt darauf schließen, dass Sie bereit sind, das Papsttum ganz allgemein zu unterstützen. Ist das für Deutschland ein eher normaler oder ein eher ungewöhnlicher Standpunkt?

Beschmann:
Ich habe in den vergangenen Jahren während meiner Tätigkeit für DpP den Eindruck gewonnen, dass es in Deutschland sowieso ungewöhnlich ist, zum Papst zu stehen, egal, zu welchem. Sogar innerhalb der katholischen Kirche, leider.

Momentan ist es "bequemer", zu Franziskus zu stehen, weil er so viel Zustimmung findet, aber dies wird sich auch noch ändern.

kath.net: Was schätzen Sie am Papsttum?

Beschmann:
Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir es haben.

Gott hat uns im Nachfolger Petri eine sichtbare Vaterfigur geschenkt, der wir vertrauen dürfen. Der Papst leitet unsere Kirche geistig und institutionell und wir glauben, dass sein Handeln vom Hl Geist bestimmt wird. Dies gibt mir persönlich große Sicherheit. Die Lehre wird verbindlich verkündet, anders als bei den evangelischen Glaubensgemeinschaften, man hat ein "Geländer", an dem man entlang gehen kann, sodass der Weg nicht in die Irre führt.

Der Heilige Vater ist uns Lehrer, Freund und Vater, der uns beschenkt – das ist wirklich ein tolles Geschenk vom lieben Gott!

Link zur Homepage von „Deutschland pro Papa“

"Deutschland pro Papa"-Gründungsvorsitzende Sabine Beschmann bei Papst Benedikt XVI.


Foto © Sabine Benedikta Beschmann/Deutschland pro Papa


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