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'Der Stern blieb über dem Ort stehen, wo das Kind war'

8. Dezember 2013 in Jugend, keine Lesermeinung
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Zisterzienserin Schwester M. Anastasia Franz: "Schon am Erstkommuniontag ahnte ich, dass ER mich ganz für sich haben wollte und merkte, dass ich mir das für mich wünschte" - Leseprobe 3 aus dem kath.net-Buch „Glaubenswege. Mein Weg ins Ordensleben“


Linz (kath.net) Schwester M. Anastasia Franz OCist / Zisterzienserinnenabtei Maria Stern, Gwiggen:

"Am Dreikönigstag 2007 habe ich mein ganzes bisheriges Leben zurückgelassen und als Kandidatin im Kloster ein „neues Leben“ begonnen. Äbtissin M. Hildegard Brem sagte im Rahmen des Aufnahmeritus, dass ich wie die drei Weisen aus dem Morgenland nun nach langem Suchen den Ort gefunden hätte, wo das Kind ist. Mein Stern blieb über der Zisterzienserinnenabtei Mariastern-Gwiggen in Vorarlberg stehen. Die turbulenten Monate und Wochen vor dem Eintritt hinter mir, konnte ich am Fest der Erscheinung des Herrn aus ganzem Herzen Weihnachten (nach)feiern! Ich war angekommen und machte voll Hoffnung, Freude und Sehnsucht meine ersten Schritte im Ordensleben.

Leben vor dem Kloster

Bei einer Klosterführung stellte mir kürzlich ein Kommunionkind die Frage, wie denn mein Leben gewesen sei, bevor ich Jesus kennengelernt hätte. Meine Antwort lautete, dass ich schon von klein auf von Jesus gewusst hätte.

Aufgewachsen in einer christlichen Familie in der Schweiz, pflegte ich seit dem Schuleintritt die Beziehung zu Jesus immer mehr. Schon an meinem Erstkommuniontag ahnte ich, dass ER mich ganz für sich haben wollte und merkte, dass ich mir das für mich wünschte. Gleichzeitig brachte es mich in Bedrängnis, weil ich doch heiraten und Kinder bekommen wollte.

Nach der Erstkommunion war ich viele Jahre eine eifrige Ministrantin (später Lektorin und Kommunionhelferin). Es war sehr beeindruckend und prägend, ganz vorne mit dabei zu sein, wenn das Wunder der Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi geschah. Ganz nahe bei Jesus zu sein, war mir ein inneres Bedürfnis.

Einschneidend war das Ereignis meiner Firmung mit 11 Jahren. Da begriff ich: Gott meint mich und er möchte, dass ich etwas für ihn tue.

Mit 13 Jahren erwachte in mir die Sehnsucht, Ordensschwester zu werden. Ich setzte mich mit dem Ordensleben auseinander, pflegte Kontakte zu Ordensschwestern, betete mehr und ging während der Woche öfters in die Hl. Messe. Der Klosterwunsch war einige Jahre sehr stark, bis ich ihn irgendwann aufgegeben hatte, weil es noch so unvorstellbar lange dauerte, bis ein Eintritt überhaupt möglich werden konnte. Bis zur Matura standen noch einige Schuljahre bevor und anschließend wollte ich eine Berufsausbildung machen.


Andere Pläne: Der Mensch denkt und Gott lenkt.

Nach der Reifeprüfung hatte ich vorerst genug von der Schule und träumte davon Journalistin zu werden. Bereits in der Schulzeit übernahm ich die Redaktion der Jugendseite des Pfarrblattes und arbeitete bei einer Jugendsendung beim Lokalradio mit. So konnte ich dort ein Radiopraktikum machen, arbeitete anschließend als Kellnerin und später bei einem Lokalfernsehen.

Die Arbeit hatte mich jetzt von früh bis spät im Griff. Zwar hatte ich Gott nicht aus den Augen verloren, aber der Rahmen, in dem ich mein religiöses Leben pflegen konnte, war minimal geworden. Das machte mich unzufrieden.

Dann hat Gott mich durch einen Skiunfall „geschüttelt“. Es war schon Anfang März – also gegen Ende der Saison: Zehn Meter stürzte ich in die Tiefe. Während ich durch die Luft flog, sah ich Szenen aus meinem Leben. Mir war in diesem Augenblick klar, dass mein Leben zu Ende war. Aber dem war nicht so! Es scheint, dass ein ganzes Heer von Schutzengeln dies verhindert hatte: Außer einer leichten Gehirnerschütterung und einer nicht tragischen Knieverletzung hatte ich keinen einzigen Kratzer!

Dieser Sturz löste eine existentielle Krise und wochenlanges Ringen mit Gott aus: Er hatte einen Plan mit mir und zwar einen, der mir alles andere als gefiel! Ich spürte, dass ich Theologie studieren sollte und das war ausgerechnet das, was ich überhaupt nicht wollte! Schon als Jugendliche hatte ich immer wieder betont, dass ich NIE Theologie studieren werde! Zu oft hatte ich gehört, dass man durchs Studium den Glauben verlieren könne und diesen wollte ich nicht aufs Spiel setzen. Als ich mich dennoch an der Universität Freiburg i. Ue. immatrikuliert hatte, erfüllte großer Friede mein Herz. Das Studium war eine gute, aber zugleich herausfordernde Zeit. Sie diente nebenbei sogar der Glaubensvertiefung und ermöglichte mir noch besser als bisher ein geistliches Leben zu führen: Die Stadt ist ja voller Kirchen und Klöster und an geistlichen Angeboten fehlt es nicht.

Wieder Klostergedanken

Kaum war die erste Vorlesungswoche an der Uni vorüber, erwachte der Wunsch ins Kloster zu gehen erneut. Bald darauf wurde mir ein geistlicher Begleiter geschenkt. Dieser aber fand den Schritt verfrüht.

Später schnupperte ich in einem Zisterzienserinnenkloster in der Schweiz und hielt den Kontakt; doch das grüne Licht von Gott her leuchtete einfach nicht. In den Studienjahren lernte ich noch andere Gemeinschaften kennen, aber ich fand keine, die mir ganz zusagte. In den 30-tägigen Exerzitien nach Ignatius von Loyola fasste ich definitiv den Entschluss, mein Leben Gott zu weihen. Die konkrete Form blieb zunächst noch offen. Je länger, desto trauriger wurde ich darüber. Mir schien, Gott hatte vergessen, mich zum Ordensleben zu berufen.

Eine neue Perspektive

Eines Tages stieß ich beim Studieren in der Bibliothek auf ein Buch, in welchem von der Jungfrauenweihe die Rede war. Voll Freude glaubte ich, jetzt meinen Weg gefunden zu haben! Wenige Tage später erreichte mich die Auskunft, das Mindestalter für den Empfang dieser Weihe betrage 30 Jahre. Das war ein schwerer Schlag und bedeutete noch jahrelanges Warten. Dennoch begann ich, mich darauf vorzubereiten.

Unterdessen hatte ich mein Studium abgeschlossen und arbeitete in der Pfarrei St. Martin, Arbon (am Bodensee) als Pastoralassistentin. In jenen Jahren lebte ich in einer erschwinglichen Altbauwohnung, in welcher ich sogar ein Zimmer als Gebetsraum eingerichtet hatte. Meistens betete ich dort allein, aber manchmal auch mit anderen Leuten und natürlich mit meiner Gebetsgruppe.

Inzwischen war der langersehnte Tag der Jungfrauenweihe gekommen – ein Tag großer Freude, auf den hin ich jahrelang gelebt hatte. Jetzt durfte ich Christus mein Leben schenken und wurde IHM geweiht. Nun könnte meine Berufungsgeschichte zu Ende sein…

Noch nicht am Ziel?

Indessen ließ mich meine Sehnsucht nach Jesus nicht zur Ruhe kommen. Obendrein hatten innert zweier Monate zwei enge Teammitarbeiter gekündigt, ohne dass ihre Stellen neu besetzt werden konnten. Mehr denn je diktierte die Arbeit meinen Tagesrhythmus und das geistliche Leben kam zu kurz. „Werde ich meiner eigentlichen Berufung und dem, was ich bei der Weihe versprochen hatte, noch gerecht?“ Diese Frage und dieser Zweifel nagten an mir. Gott hatte eine überraschende, neue Idee: Im Rahmen eines Firmprojektes begleitete ich eine Gruppe von Jugendlichen auf einem Ausflug über die Schweizergrenze. Wir besuchten das Kloster Mariastern, von welchem ich in diesem Zusammenhang erstmals gehört hatte. Nicht unbeeindruckt, aber sehr betrübt ging ich wieder von hier weg, weil ich ja schon „wusste“, dass Gott mich nicht im Kloster haben wollte. Wenige Monate später wagte ich es dennoch zu stillen Tagen wiederzukommen. Dabei wuchs mein Interesse, so dass ich mich in den Sommerferien für einen längeren Aufenthalt anmeldete um mir dieses Kloster genauer anzusehen. Damit wollte ich Gott die Tür einen Spalt öffnen für den Fall, dass er doch noch einen anderen Plan mit mir hatte. Eine Angina mitten im Hochsommer hielt mich jedoch vorerst im Bett und verkürzte den längeren Aufenthalt beträchtlich. Schließlich konnte ich aufbrechen.

Am ersten Tag in der Eucharistiefeier hörte ich das Evangelium vom Schatz im Acker und vom Kaufmann, der kostbare Perlen suchte. Jenes Evangelium begleitete mich schon lange und da war es um mich geschehen! Weniger als fünf Monate später stand ich an dem Punkt, wo dieser Bericht beginnt.

Im kommenden Jahr 2014 hoffe ich, so Gott will, die Feierliche Profess ablegen zu dürfen und für immer an dem Ort bleiben, leben, beten und arbeiten zu dürfen, wo mein „Maria-Stern“ leuchtet. Und selber wünsche ich so ein kleiner „Maria-Stern“ zu sein: Christus ist meine Sonne, die mich anstrahlt! IHN möchte ich ausstrahlen und in die Welt hineinstrahlen!"

kath.net-Buchtipp - Ideal auch als kleines Geschenk
Glaubenswege: Mein Weg ins Ordensleben
Herausgeber: Petra Lorleberg
Vorwort von Abt Maximilian Heim OCist
154 Seiten; Paperback
Dip3 Bildungsservice Gmbh 2013
ISBN 978-3-902686-85-5
Preis 9.80 EUR

Bestellmöglichkeit im kathShop

Papst Franziskus hält hier das Buch “Glaubenswege. Mein Weg ins Ordensleben“ in seiner Hand:


kath.net-Redakteurin Petra Lorleberg wird von Sr Michaela Gehard über das Buch ´Glaubenswege: Mein Weg ins Ordensleben´ interviewt (Radio Maria Österreich)




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