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| Unierte ukrainische Katholiken sind irritiert27. November 2013 in Weltkirche, keine Lesermeinung Ukrainische Katholiken sind befremdet, dass der berühmte Metropolit Andrej Scheptyckyj von Russen als ukrainischer Nationalist beschimpft wird. Für Scheptyckyj läuft der Seligsprechungsprozess. Von Franz Schlegl Wien (kath.net) Papst Franziskus hat der Opfer des sogenannten "Holodomor", das heißt des geplanten Hungertodes von wahrscheinlich fast 8 Millionen ukrainischer Bauern gedacht, kath.net hat berichtet . Im Winter 1932/33 sollten die ukrainischen Bauern (die Ukraine war in der Monarchie eine der Kornkammern Europas) durch das Sowjetregime zwangsweise enteignet werden, um deren Güter und Ländereien den sogenannten "Kolchosen" der Sowjetunion zuzuführen. Es haben sich unglaubliche Szenen abgespielt, welche von Russland, dem Nachfolgestaat der Sowjetunion, bis heute genauso wenig zugegeben werden, wie die Türken den Genozid an den Armeniern 1915/16 eingestehen. Der bekannte österreichische Redakteur, Prof. Hugo Portisch, hat in einer vierteiligen Serie mit dem Titel "Hört die Signale-Wege und Irrwege des Sowjetkommunismus" geradezu grauenhafte Bilder und Filme dieses Verbrechens an den Ukrainern veröffentlicht. Man sieht die ausgemergelte, unbekleidete Gestalt einer toten Mutter, deren sterbendes Baby verzweifelt versucht Milch aus der Brust der toten Mutter zu saugen. Überall auf den Straßen vor den Städten liegen tote Kinder und Erwachsene. Viele Bauern, die gesehen hatten, wie ihren Nachbarn und Bekannten in anderen Dörfern von den Sowjets auf brutale Weise ihre Landgüter und Tiere entrissen worden sind und diese im Elend zurückblieben, haben ihre eigenen Höfe und ihre Ernte angezündet, um sie nicht den Sowjets zu übergeben, ebenso hatten sie ihr Vieh getötet, sofern es die Kommunisten nicht schon vorher gestohlen hatten. Als sie vom Hunger getrieben in die Städte kamen, wurden sie von den Soldaten zusammengeschossen. Die Zahl von 3,5 Millionen ist mit Sicherheit zu gering, seriöse Schätzungen kommen auf bis zu 8 Millionen ermordeter Ukrainer. Der Europarat hat dieses Verbrechen als Genozid vor einigen Jahren anerkannt, weshalb Kardinal Schönborn ein byzantinisches Hochamt mit drei ukrainischen Bischöfen im Stephansdom zelebrieren ließ. Mit Befremden haben die Ukrainer jetzt auch einen englischen Artikel zur Kenntnis genommen, der darüber berichtet, dass der berühmte Metropolit Andrej Scheptyckyj (1865-1944, siehe Abbildung) von den Russen als ukrainischer Nationalist beschimpft wird. Metropolit Andrej war bereits 1902 das Oberhaupt der ukrainischen griechisch katholischen Kirche und führte die Kirche bis 1945. Nicht einmal Stalin, der schon in den dreißiger Jahren alle orthodoxen ukrainischen Bischöfe ermorden ließ (ebenso wie die orthodoxen Bischöfe Georgiens) und sie durch Russen ersetzt hat, wagte es Metropolit Andrej anzutasten, weil er international so hoch geachtet war. Dieser Metropolit war es, der die Juden in der Ukraine vor dem Holocaust durch die Nazis geschützt hat, was ihm die Juden bis heute nicht vergessen haben. Sein Seligsprechungsprozess läuft schon lange. Wir haben aber die Sorge, dass aus Rücksicht auf das Patriarchat von Moskau, die ganze Sache in Rom ziemlich langsam vor sich geht. Es ist allgemein bekannt, und wird auch in Russland kritisiert, dass das Patriarchat von Moskau ein besonders nahes Verhältnis zu Putin hat. Als kleine Sensation am Rande sei noch vermeldet, dass der ökumenische Patriarch Bartholomäus, von der ukrainischen Regierung eingeladen nicht nur offiziell die Behauptung Moskaus zurückgewiesen hat, die Ukraine sei das kanonische Territorium von Patriarch Kyrill, sondern dass der Patriarch von Konstantinopel diesmal sogar die Hierarchie der ukrainisch griechisch katholischen Kirche besucht hat und durch dieses Verhalten deutlich Kritik an der Politik des Patriarchates von Moskau geübt hat. Monsignore Erzpriester Franz Schlegl (rit.lat./rit.byz.ukr.) ist Priester der Erzdiözese Wien Weiterführender kathTube-Tipp: Msgr. Franz Schlegl - Das Blut der Märtyrer ist der Same der Christen Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuOrthodoxie
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