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| ![]() Kölner Protestler instrumentalisieren für ihre Positionen den Papst!29. November 2013 in Deutschland, 24 Lesermeinungen Kölner Stadtdechant Kleine übt scharfe Kritik an einer Anti-Meisner-Erklärung von sechs Kölner Katholiken, die Papst Franziskus für eine Anti-Meisner-Agitation missbrauchen Köln (kath.net/pek/red) Am meisten aber erstaunt mich das Selbstbewusstsein der Initiatoren. Sie meinen, Papst Franziskus für sich und ihre Position wie selbstverständlich in Anspruch nehmen zu können. Mit klaren Worten wendete sich der Kölner Stadtdechant Robert Kleine in einer gestern veröffentlichten Stellungnahme gegen die von sechs Kölner Katholiken unterzeichnete Denkschrift (siehe auch unten Hintergrund).
Die an Papst Franziskus gerichtete Denkschrift von sechs Kölner Katholiken, die am 27.11.2013 der Öffentlichkeit in Köln vorgestellt wurde, nehme ich mit Unverständnis zur Kenntnis. Zwar stimme ich den von den Verfassern formulierten Herausforderungen, denen sich ein neuer Erzbischof stellen muss, uneingeschränkt zu. Dies bedeutet allerdings nicht, dass diese Aspekte bisher im Erzbistum keine Rolle spielten. Und natürlich ist es das gute Recht der Autoren, die Amtsführung des Erzbischofs zu kritisieren, aber diese Kritik sollte sachlich und fair sein. Mich befremdet auch in Stil und Inhalt sehr, dass kurz vor dem 80. Geburtstag des Erzbischofs eine öffentliche Abrechnung mit seiner Person und Amtszeit erfolgt, die mit pauschalen Vorwürfen und Unterstellungen Stimmung macht. Zunächst protestiere ich gegen die in der Überschrift formulierte Unterstellung, die Kirche im Erzbistum Köln sei keine Kirche des Konzils. Es gibt nur eine Kirche unter dem Primat des Bischofs von Rom. So wie die Gesamtkirche, ist auch die Kirche von Köln eine Kirche des Konzils. Des Weiteren ärgere ich mich über die Tradierung von Schwarz-Weiß-Malerei und Klischees, z.B.: In der Leitung des Generalvikariates, in der Runde der Stadt- und Kreisdechanten, im Domkapitel und unter den Chefredakteuren der Bistumsmedien sehe ich keine Vertreter einer kleinen, aber finanziell potenten traditionalistischen und antikonziliaren Minderheit (Opus Dei, Legionäre Christi etc.), deren Mitglieder mit der Zeit viele wichtige Ämter besetzen, wie die Denkschrift behauptet. Selbst in Medien, die die Arbeit des Kardinals sehr kritisch begleiten, ist nie von pseudobarockem Pomp die Rede. Dieser Vorwurf stimmt einfach nicht und passt schon gar nicht zum persönlichen Lebensstil des Erzbischofs, aber scheinbar gut in die Zeit. Verallgemeinerungen von autoritärem Zentralismus, innerer Auszehrung der Gemeinden, Resignation und Angst unter verantwortlichen Mitarbeitern und unter Druck setzen sind nicht hilfreich. Ich kann sie jedenfalls aus meiner persönlichen Erfahrung und Wahrnehmung so pauschal nicht bestätigen. Ein Beispiel: Das Erzbistum Köln ist eines der Bistümer in Deutschland, in denen es nach ausführlicher Beratung im Priesterrat keine generell angeordnete Fusion von Gemeinden gibt. Außerdem arbeitet das Generalvikariat intensiv an der Entlastung der Pfarrer von Verwaltungsaufgaben, damit sie mehr Zeit für Seelsorge haben. Am meisten aber erstaunt mich das Selbstbewusstsein der Initiatoren. Sie meinen, Papst Franziskus für sich und ihre Position wie selbstverständlich in Anspruch nehmen zu können. Mit großer Freude habe auch ich die Wahl von Papst Franziskus und die ersten Monate seines Pontifikates miterlebt. Ich bin davon überzeugt, dass er weitsichtige und kluge Entscheidungen fällt und weiterhin fällen wird auch bei der Besetzung von Bischofsstühlen. Das scheinen auch die Autoren der Denkschrift so zu sehen. Umso mehr stellt sich mir die Frage nach dem Sinn des Papieres, wenn es um mehr gehen soll als um eine persönliche Abrechnung mit der Amtszeit des Erzbischofs. Dass sechs katholische Christen aus der Stadt Köln dem Hl. Vater einen Brief schreiben, ist völlig legitim. Eine begleitende Pressekonferenz sowie die Aussage eines Unterzeichners, der neue Erzbischof sollte das Rheinland verstehen erinnern an einen Ausspruch des auch in der Denkschrift zitierten Papstes Johannes XXIII.: Johannes, nimmt dich nicht so wichtig. Hintergrund Textproben aus der Kölner Denkschrift vom 27.11.2013 (zitiert nach dem KSTA): Kardinal Meisner neigte wie so mancher Bischof des 19. Jahrhunderts dazu, die Moderne insgesamt zu negieren. Die Hoffnung auf die Versöhnung von Evangelium und freier Vernunft war ihm fremd. Folge dessen ist der Rückzug des von ihm favorisierten Katholizismus in ein Ghetto demonstrativer Orthodoxie, die vor allem die bioethischen, familienpolitischen und sexualmoralischen Lehraussagen der letzten Päpste betont und sie de facto zum entscheidenden Kriterium des christlichen Glaubens stilisiert. Wir sind dankbar dafür, dass Papst Franziskus solchen Verengungen unlängst (vgl. Civiltà Cattolica vom 19. Sept. 2013) eine klare Absage erteilt hat. Das Erzbistum Köln bedarf einer spirituellen und intellektuellen Erneuerung, die nur im Geiste des II. Vatikanischen Konzils zu leisten ist. Danach steht im Mittelpunkt des christlichen Glaubens nicht die unbefragbare Autorität des Bischofs, sondern die Freiheit und Würde der menschlichen Person, die nach dem Vorbild Jesu Christi unbedingt zu achten ist. Gemäß Angaben im KSTA haben folgende sechs Personen die Denkschrift namentlich unterzeichnet: - Hannelore Bartscherer, Vorsitzende des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, Köln - Franz Decker, Kath. Priester, Direktor em. des Caritasverbandes für die Stadt Köln; Vorsitzender des Vorstandes der Karl Rahner Akademie e.V., Köln - Rudolf Hoppe, Kath. Priester; Dr. theol., Prof. em. für Exegese des Neuen Testaments an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Bonn, Köln - Heinrich Klauke, Dipl. Theol., Studienleiter der Karl Rahner Akademie, Köln - Rudolf Lill, Dr. phil., Historiker, Prof. em. für Neuere Geschichte, Köln - Bernd Wacker, Dr. theol., Leiter der Karl Rahner Akademie, Köln KTV-Interview mit Msgr. Robert Kleine im Vorfeld des Eucharistischen Kongress in Köln 2013 Foto Kölner Dom © kath.net Ihnen hat der Artikel gefallen? 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