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US-Kardinal Dolan: 'Wir sind keine Hinterwäldler'2. Dezember 2013 in Weltkirche, 13 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Dolan: Kirche wird als schwulenfeindlich karikiert. Der Kardinal äußerte sich auch zur staatlichen Gesundheitsreform und den inhaltlichen Vorbehalten der US-Bischöfe: «Wir sind keine Hinterwäldler, die der Sache hinterhertrotten»
New York (kath.net/KNA) Die katholische Kirche in den USA wird nach Einschätzung des New Yorker Kardinals Timothy Dolan als schwulenfeindlich karikiert. Dabei sei die Kirche «für die herkömmliche Ehe» und «nicht gegen irgendwen», sagte Dolan in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des TV-Senders NBC. «Wenn das Kräfte betreiben wie Hollywood, wie manche Politiker oder wie Meinungsbildner, dann ist das eine harte Schlacht», so der Kardinal. Dolan, der bis vor kurzem auch Vorsitzender der katholischen US-Bischofskonferenz war, äußerte sich angesichts einer Welle von Gesetzesnovellen in den USA. Zuletzt legalisierten im November die Bundesstaaten Hawaii und Illinois gleichgeschlechtliche Ehe. An diesem Montag finden in Hawaii die ersten Eheschließungen statt. Gleichgeschlechtliche Ehen sind damit in 16 US-Bundesstaaten sowie im Distrikt Columbia zulässig.
Dolan äußerte sich auch zur staatlichen Gesundheitsreform und den inhaltlichen Vorbehalten der US-Bischöfe. «Wir sind keine Hinterwäldler, die der Sache hinterhertrotten», so der Kardinal. Die US-Bischöfe hätten bereits 1990 eine «erschwinglichere, breitere und flächendeckende Gesundheitsversorgung» gefordert. Dolan betonte, die Bischofskonferenz unterstütze das Vorhaben «Obamacare» im Grundsatz unbedingt. Allerdings seien Verhütungsmittel als Pflichtleistung für Krankenkassen sowie der Ausschluss nicht registrierter Einwanderer aus dem Gesundheitssystem gewichtige Einsprüche. Ausschnitt aus einem Interview: Cardinal Dolan: Church Has Been ´Out-Marketed´
(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
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Lesermeinungen | 3. Dezember 2013 | | | @Stiller Die Kirche soll die Völker "lehren"; von weltliche Gesetze durchsetzen, ist da keine Rede. Wobei auch noch zu erörtern wäre, was "Völker" in diesem Zusammenhang bedeutet; aber das würde jetzt zu weit führen. | 1
| | | Wiederkunft 3. Dezember 2013 | | | Unzucht @Wolfgang, Jesus sagt ein Unzüchtiger wird das Himmelreich nicht erben. Nur darum geht's und nicht um Diskriminierung. Kommt es ihnen gar nicht in den Sinn ,dass die Kirche nicht will, dass nur eine einzige Seele verloren geht. Kardinal Delon hat eine erfrischende, fröhliche Art, wäre für mich auch als Papst vorstellbar! | 1
| | | 3. Dezember 2013 | | | @Bern2 Eigentlich hat die Kirche den Auftrag "Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker..."
Mit diesem Selbstverständnis muss sie Einfluss nehmen auf staatliche Gestaltung.
Dass sie es so behutsam tut z.B. in Deutschland, ist der Erkenntnis geschuldet, dass wie Deutschen in einer pluralistischen Gesellschft leben (wollen). | 0
| | | 2. Dezember 2013 | | | auf zivilgesetzlicher Ebene durchsetzen? Ich kann Wolfgang63 nicht vollinhaltlich zustimmen.
Und: Der Staat darf in einem gewissen Rahmen das fördern, was ihm (bzw. dem "Volk") nützt. Allerdings frage ich dann: Warum greift die Kirche dann das auf, was für den Staat nützlich ist? Ist sie dem Staat irgendwie verpflichtet? Oder will sie dem Staat vorschreiben, was er als nützlich zu erachten hat?
Ich meine es nicht so provozierend, wie ich es schreibe. Aber solche Fragen treiben mich trotzdem um. Es ist klar, dass homosexuelle Betätigung und homosexuelle "Lebenspartnerschaften" für einen Christen kein legitimer Lebensweg sind. Nur frage ich mich, ob die Kirche den Staat nötigen muss, dass für alle Menschen unabhängig von ihrem Bekenntnis zur Pflicht zu machen resp. zu verbieten.
Es ist die Aufgabe der Kirche, dem einzelnen Menschen den Weg zum Heil zu zeigen. Aber ist es auch ihre Aufgabe, ihre Moralvorstellung auf (zivil)gesetzlicher Ebene durchzusetzen? | 1
| | | 2. Dezember 2013 | | | @Wolfgang63 Die vorsichtigen Äußerungen des Kardinal Dolan zeigen die Schwierigkeit auf, in der zuerst die Seelsorge steht.
Die Kirche hat klare Aussagen getroffen zugunsten der heterosexuellen Ehe, Aussagen die weit übers Kunderkriegen hinausgehen - nur so nebenbei, Ehepastoral ist eine der am besten ausformulierten Patorale und den gläubigen Eheleuten viel Eigenverantwortung gebend.
Die priesterlichen Seelsorger haben auch auch seelsorgliche Dienste denen zu geben, die nach Auffassung der Kirche 'in Sünde leben', ja in andauernder Sünde leben, ja gerade denen. Und es entstehen sofort Irritationen. Für alle Beteiligten.
Was es schwer macht, ist die Liebe, die da Menschen aneinander bindet, die sich nach den Worten der Kirche so nicht binden dürfen.
Das macht jedes Denken und auch hier Streiten sehr schwer. | 0
| | | willibald reichert 2. Dezember 2013 | | | Wolfgang63 Warum lassen Sie die anatomischen Gegeben-
heiten außen vor oder glauben Sie, Gott
habe sich dabei nichts gedacht? Kinder
können nur von Heteros gezeugt werden.
Um das zu umgehen, benötigen Nichtheteros
eine dritte Person. Und sie wollen mir
glaubhaft machen, daß entspreche der Ab-
sicht Gottes! Ich für meine Person muß
an Ihrer Redlichkeit ernsthaft zweifeln.
Nach den Auswirkungen für die betroffe-
nen Kinder fragen Sie nicht. Es geht ih-
nen nur um die Durchsetzung Ihrer Ideo-
logie! Im übrigen habe ich gerade in
diesen Tagen gelesen, daß gerade einmal
0,2% der Partnerschaften in Deutschland
seitens der Nichtheteros bestehen, ein
außergewöhnlich geringer Anteil bezogen
auf die Gesamtzahl der nicht eine her-
kömmliche Ehe von Mann und Frau Prakti-
zierenden. Im übrigen überzeugen mich Menschen nicht, die auf geradezu auf-
dringliche Weise immer wieder den Po-
panz der Diskriminierung verkünden und
keine Toleranz gegenüber
denjenigen üben, die die herkömmliche
Ehe praktizieren. | 3
| | | QuintusNSachs 2. Dezember 2013 | | | @Wolfgang63 Nee nee, noch nicht... Schon Papst Paul VI hat vorhergesagt, daß nach der Pille erst die Legalisierung der Abtreibung, dann die Euthanasie kommen würde. Die Grenze ist weg. Wenn jetzt zwei Homophilie heiraten darf, dann in Kürze auch Polyamorie, dann auch die Muslimische Vielweiberei, und innerhalb von 30 Jahren wird Sex mit Tieren legal, und danach ist auch das kein Grund mehr gegen eine Heirat. | 1
| | | Wolfgang63 2. Dezember 2013 | | | Rechte @Fleischer: Nein. Man nennt jemanden nicht Feind, weil er andere Ansichten hat. Man tut es, wenn er Rechte anderer beschneidet. Wenn ein Moslem sagt „ich esse kein Schweinefleisch“, dann ist das kein Problem. Wenn er sagt „Du darfst auch kein keines essen“ würde es zum Problem.
@wandersmann: Sie scheinen zu unterstellen, dass es in homosexuellen Beziehungen nur um Sex geht und nicht auch um Liebe. Es auch nicht um private Gruppen wie Familien die Rechte nicht gewähren, sondern es um alle Staatsbürger (auch Homosexuelle zahlen Steuern).
@Freising: Der Sinn der Ehe ist aus Sicht des Staats nicht nur Zeugung von Kindern. Wäre dies so, dann würden Ehen zwischen Personen über 50 oder bei denen ein Partner zeugungsunfähig ist nicht zugelassen.
@Quintus: Beim Thema Rechte für Primaten geht es um Themen wie körperliche Unversehrtheit, da diese Tiere empfindungsfähig sind. Es geht dabei natürlich nicht um Themen wie Ehe oder Pressefreiheit für alle Primaten. | 3
| | | QuintusNSachs 2. Dezember 2013 | | | Die Ehe ist ein Zusammenkommen von einer Mann und einer Frau zwecks Nachkommen, bis zum Tode. Immer weiter wird das ausgehöhlt. Letzte Woche las ich in der Jungen Freiheit einen Artikel über Menschenrechte für Schimpansen. Dann dürfen Menschen auch ihren Schimpansen heiraten. Soweit kommt's noch! Dann les' mal das neue Buch von Sherif Gergis. http://www.policymic.com/articles/31181/the-non-religious-case-against-same-sex-marriage | 3
| | | Ottov.Freising 2. Dezember 2013 | | | Ungleiches nicht gleich vehandeln @Wolfgang63
Ungleiches - eine Beziehung zwischen Mann und Frau aus der Kinder entstehen können versus zwei Partner gleichen Geschlechts - gleich zu behandeln kann schon per Definition nicht diskriminierend sein. Eine Benachteiligung läge lediglich vor, wenn Gleiches ungleich behandelt wird. Und natürlich hat jeder Staat ein Interesse daran, dass neue Kinder geboren werden, die in stabilen Beziehungen aufwachsen, was durch die Eheschließung unterstützt wird. Allein schon aus Selbsterhalungsantrieb und Wohlstandsbewahrung. Daher wird die Ehe zwischen Mann und Frau besonders gefördert - und zwar nicht nur gegenüber homosexuellen Paaren, sondern gegenüber allen anderen Formen des Zusammenlebens. | 3
| | | wandersmann 2. Dezember 2013 | | | @wolfgang "Das Argument, dass dadurch die traditionelle Ehe ausgehöhlt werde, ist nicht nachvollziehbar."
Da hättest du besser geschrieben: "Ist für mich! nicht nachvollziehbar." Wenn sich natürlich nur so einen platten Wirkungsmechanismus vorstellen kann, wie du ihn geschildert hast, dann hast du recht.
Immerhin: Du willst wenigstens der Kirchen nicht vorschreiben, was sie in diesem Bereich zu tun und zu lassen hat. Da unterscheidest du dich positiv von vielen anderen. | 4
| | | Stefan Fleischer 2. Dezember 2013 | | | schwulenfeindlich ist eben jeder der eine andere Meinung von der Ehe vertritt als die Homos.
Wir Christen nennen die Schwulen ja auch nicht christenfeindlich, nur weil sie unsere Ansichten nicht teilen. | 11
| | | Wolfgang63 2. Dezember 2013 | | | Beides Kardinal Dolan will nicht als "schwulenfeindlich" bezeichnet werden. Gleichzeitig ist er dagegen, dass zwei sich liebenden Menschen gleichen Geschlechts dieselben gesetzlichen Rechte gewährt werden wie einem heterosexuellen Paar.
Beides geht nicht gleichzeitig ! Wer nicht gleiche Rechte zulassen will, steht der Personengruppe der Homosexuellen feindlich gegenüber.
Das Argument, dass dadurch die traditionelle Ehe ausgehöhlt werde, ist nicht nachvollziehbar. Nehmen wir an, eine Frau und ein Mann lieben sich, wollen heiraten und Kinder bekommen. Werden die sagen "wir tun dies doch nicht, weil auch das homosexuelle Paar eine Straße weiter heiraten durften"? Natürlich nicht.
Ein sinnvoller Kompromiss wäre es, wenn die Kirche innerhalb ihrer Organisation für ihre Gläubigen Regeln festlegt, z.B. dass das Sakrament der Ehe nur an Heterosexuelle vergeben wird. Davon verschieden wären dann die Rechte, die mit einer gesetzlichen Heirat verbunden sind und alle Menschen betreffen. | 6
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